von bahi
#769023
Hallo,

ich wollt euch kurz auf eine, wie ich finde sehr wichtige Sache aufmerksam machen.
Es geht darum durch eine Gesetzesänderung 12000 Menschen in Deutschland vor einem qualvollen Tod zu bewahren und gleichzeitig das Gesundheitssystem im Milliardenbereich zu entlasten.
Ziel des Gesetzes ist es, dass jeder Erwachsene in Deutschland gefragt wird, ob er nach dem Tod seine Organe spenden möchte.
Ich glaube 60 Millionen Menschen zu fragen ist legitim, wenn man dafür 12000 von ihnen retten kann und Einsparungen im Milliardenbereich erzielt.
Es wäre schön, wenn ihr diese Petition unterschreibt, sie braucht bis zum 10.02.2010 50000 Unterschriften, um im Bundestag als wichtiges Bürgerbegehren besprochen zu werden.

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=8953
von Stefan
#769032
ist legitim, gehört aber nicht hier her :wink:

wir in Österreich haben übrigens ein viel sinnvolleres System: hier ist jeder automatisch Organspender, außer man lässt sich auf die "ich will nicht"-liste setzen :wink:
#769035
Würde ich Aufmerksamkeit wollen, würde ich solch einen Thread auch im Prosieben Topic eröffnen.

Tja, bei uns ist es so, dass über 90% ein Spenderorgan annehmen würden, aber nur 17% einen Organspendeausweis besitzen. Die, die keinen haben, waren einfach nicht gezwungen sich mit dem Thema zu beschäftigen und die, die keinen wollen, machen es aus religiösen Gründen oder der passiven Sterbehilfe wegen nicht. :roll:

Da wir für die nächsten Jahre eh keine Gesetzesänderungen haben werden, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf diesen Link verweisen :arrow: http://www.fuers-leben.de/index.php/requests/order/n,34
Einfach Organspendeausweis anfordern, ausfüllen, bei sich tragen, fertig.

btw: Vlt sollte man den Thread einfach ins Weltgeschehen Topic verschieben.
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von Maddi
#769049
Stefan hat geschrieben:ist legitim, gehört aber nicht hier her :wink:

wir in Österreich haben übrigens ein viel sinnvolleres System: hier ist jeder automatisch Organspender, außer man lässt sich auf die "ich will nicht"-liste setzen :wink:
in der praxis sinnvoll, rechtlich aber nicht unbedenklich.

ich glaube durch drängeln und halbseidene zwänge ist dem thema nicht geholfen. werden die leute "gezwungen" sich für ein ja oder nein zu entscheiden, werden die meisten vermutlich erst recht nein sagen.

darüber aufgeklärt wie wichtig es wäre sich da vielleicht doch für ein Ja zu entscheiden ist damit niemand.
#769111
Naja, viele würden sich damit zwangsläufig auseinandersetzen, gerade wenn es um ihre Kinder geht. Ich bin natürlich auch immer für Aufklärung, aber es gibt da eben welche, denen das einfach scheiß egal ist und andere, die sich einfach keine gedanken darüber machen. Letztere würden sich dann atsächlich genauer darüber informieren und im Ösiland wird es doch nicht sicher so sein, dass man einen Zettel hingeklatscht bekommt auf dem nur Ja und Nein steht. Zudem gibt es ja nicht nur zwei Optionen...naja, zumindest keine Konsequenten.

Was die Organspende-Quote in Europa betrifft, befindet sich Deutschland im (unteren) Mittelfeld, was mehr als bedauerlich ist.
Aufklärung gibt es massig, aber wie schon gesagt, man muss manche eben dazu "zwingen" sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sei es mit einem Infobögen, die jeder erhalten sollte, oder sonst etwas.

Vor zwei, drei Jahren gab es doch in den Niederlanden die "Big Donor Show", in der drei Nierenerkrankte um eine gesunde Niere 'spielten'. - Großartige Sache. Nach der Auflösung gab es eine Auklärungswelle wie niemals zuvor, was eben dazu führte, dass nicht unerheblich wenige Niederländer einen organspendeausweis anforderten (kann jetzt leider keine genauen Zahlen mehr nennen, sollten aber tatsächlich so ~1 Mio. gewesen sein.
Schade, sowas kann man in anderen Ländern leider nicht mehr bringen. :|
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von vicaddict
#769188
LilyValley hat geschrieben: Aufklärung gibt es massig, aber wie schon gesagt, man muss manche eben dazu "zwingen" sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sei es mit einem Infobögen, die jeder erhalten sollte, oder sonst etwas.
Wo der Infobogen landet, weißt du aber auch? Der landet beim Großteil nach spätestens 30 Sekunden im Mülleimer. Das ganze ist ein heikles Thema, bei dem man im Grunde machen kann, was man will, die Leute zu drängen ist weder moralisch vertretbar, noch erreicht man damit das gewünschte Ziel.
#769204
vicaddict hat geschrieben:
LilyValley hat geschrieben: Aufklärung gibt es massig, aber wie schon gesagt, man muss manche eben dazu "zwingen" sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sei es mit einem Infobögen, die jeder erhalten sollte, oder sonst etwas.
Wo der Infobogen landet, weißt du aber auch? Der landet beim Großteil nach spätestens 30 Sekunden im Mülleimer. Das ganze ist ein heikles Thema, bei dem man im Grunde machen kann, was man will, die Leute zu drängen ist weder moralisch vertretbar, noch erreicht man damit das gewünschte Ziel.
Drängen oder zwingen sind scheiß Wörter. Die Meisten würden es doch gar nicht so empfinden. Man muss die Leute eben einfach darauf ansprechen.
In meiner Klasse, hatten ganze zwei Leute (inkl. meiner Wenigkeit) einen Organspendeausweis. Die Meisten machten sich einfach keine Gedanken darüber, hätten aber schon längst einen Ausweis gehabt, wenn man ihnen denn einen Angeboten bzw. sie darauf aufmerksam gemacht hätte.
Man stellt sich das Ganze auch einfach viel zu kompliziert vor. Es ist ja nicht so, dass man sich so ein Teil ausstellen lassen muss, nö, man kann einen oder mehrere anfordern, unterzeichnen, fertig. Schick doch mal ein paar Leuten 'nen Brief/Infobogen inkl. Ausweis zu. Ich denke nicht, dass 90% der Leute, es einfach wegwerfen würden, sondern doch mal einen Blick 'riskieren' und einen Ausweis ausfüllen werden.
Den moralisch vertretbar Teil, kannst du eigentlich getrost streichen...
von Stefan
#769212
LilyValley hat geschrieben: im Ösiland wird es doch nicht sicher so sein, dass man einen Zettel hingeklatscht bekommt auf dem nur Ja und Nein steht. Zudem gibt es ja nicht nur zwei Optionen...naja, zumindest keine Konsequenten.
hm? nein - hier bekommst du gar keinen Zettel - jeder Österreicher ist automatisch Organspender, außer, er lässt sich auf die "Ich bin kein Organspender" Liste setzen (halt genau das umgekehrte System wie bei euch)
Gesetzliche Regelung der Organspende in Österreich
§ 62a. Entnahme von Organen oder Organteilen Verstorbener zum Zweck der Transplantation.

(1) Es ist zulässig, Verstorbenen einzelne Organe oder Organteile zu entnehmen, um durch deren Transplantation das Leben eines anderen Menschen zu retten oder dessen Gesundheit wiederherzustellen. Die Entnahme ist unzulässig, wenn den Ärzten eine Erklärung vorliegt, mit der der Verstorbene, oder, vor dessen Tod, sein gesetzlicher Vertreter, eine Organspende ausdrücklich abgelehnt hat. Die Entnahme darf nicht zu einer die Pietät verletzenden Verunstaltung der Leiche führen.
und was ist daran "gesetzlich bedenklich", wenn es geltendes Recht ist? Ich find das eine gute Sache, da so allen, denen es sowieso egal ist, die Organe entnommen werden können, während die, die es definitiv nicht wollen, sich eh absichern können
#769220
Stefan hat geschrieben:
LilyValley hat geschrieben: im Ösiland wird es doch nicht sicher so sein, dass man einen Zettel hingeklatscht bekommt auf dem nur Ja und Nein steht. Zudem gibt es ja nicht nur zwei Optionen...naja, zumindest keine Konsequenten.
hm? nein - hier bekommst du gar keinen Zettel - jeder Österreicher ist automatisch Organspender, außer, er lässt sich auf die "Ich bin kein Organspender" Liste setzen (halt genau das umgekehrte System wie bei euch)
Jo, mein ich doch. Der Rest des Posts bezog sich auf D.
edit: - Kurzer Anhang: Ok, das "Zudem" sollte eigentlich nicht hingehören. Dachte da an unseren Ausweis mit dem Feld auf dem man eintragen kann, dass es jmd. anderes bestimmen soll und dem Feld auf dem man eintragen kann, welche Organe nicht entnommen werden sollten.

Ich finde es auch nicht schlecht, wenn man von Geburt an automatisch Organspender ist. Wie Stefan ja bereits schrieb, wird man dazu nicht gewzungen und kann sich gerne 'absichern'. Bei uns hätte man damit sicher eine Quote über 50%. Als ob die Meisten dann tatsächlich nicht bereit wären "Organe zu spenden". Die Deutschen wären einfach zu faul, um das durchzusetzen, würden es immer weiter nach hinter verschieben, bis sie eben irgendwann krepieren, vergessen es oder sonst was.
Ein wenig wie mit der Konfession. Alle wollen raus aus der Kirche, aber viele packens dann doch nicht und jetzt kommt nicht mit dieser albernen Bearbeitungsgebühr. :mrgreen:
Nimmt den letzten Satz nicht auseinander. Ich weiß, dass man nicht automatisch von Geburt an getauft ist. :roll:
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von vicaddict
#769328
LilyValley hat geschrieben:Den moralisch vertretbar Teil, kannst du eigentlich getrost streichen...
Nein kann man nicht. Es ist jedermanns Recht Organspender zu sein, oder auch nicht. Schickst du jetzt jedem einen solchen Antrag zu, impliziert das, dass man es tun sollte bzw, dass man ein Egoist und schlechter Mensch ist, wenn man es ablehnt. Du setzt die Leute gewissermaßen unter Druck. Unterm Strich läuft es ja sowohl beim österr. als auch beim deutschen System darauf hinaus, dass die Leute zu faul sind, einen Ausweis zu beantragen bzw zu faul sind es abzulehnen. Dass die österr. Version aus Sicht der Pro-Organspende-Fraktion besser ist, liegt in jender Tatsache begründet. Aber gut, es lohnt nicht darüber zu streiten, da in Deutschland keine Partei den Mumm hat, an den gegenwärtigen Gesetzen etwas zu ändern. Und ganz ehrlich, ich kann es verstehen. Ich möchte angesichts der österr. Regelung nicht wissen, wieviele Organe entnommen werden, und sich dann herausstellt, dass der Spender eigentlich gegen eine solche Entnahme war.
von Stefan
#769334
vicaddict hat geschrieben:Ich möchte angesichts der österr. Regelung nicht wissen, wieviele Organe entnommen werden, und sich dann herausstellt, dass der Spender eigentlich gegen eine solche Entnahme war.
TAUSENDE .. so wie das Thema unsere medien beherrscht .. oder moment.. nein, tut es nicht :shock:

aber um fair zu sein - man kann die Leute danach auch schlecht fragen, ob sie vl. doch dagegen waren :roll: :lol:
#769335
vicaddict hat geschrieben:
LilyValley hat geschrieben:Den moralisch vertretbar Teil, kannst du eigentlich getrost streichen...
Nein kann man nicht. Es ist jedermanns Recht Organspender zu sein, oder auch nicht. Schickst du jetzt jedem einen solchen Antrag zu, impliziert das, dass man es tun sollte bzw, dass man ein Egoist und schlechter Mensch ist, wenn man es ablehnt. Du setzt die Leute gewissermaßen unter Druck.
Oh bitte, man würde die Leute doch wegen allem unter Druck setzten. Allein schon was in der Weihnachtszeit alles im Briefkasten landet von den Organisationen XYZ, die Spendengelder für sehr sinnvolle Projekte wollen, oder eben die ganzen TV Showa, Herz für Kinder etc. (gerade jetzt am Beispiel für Haiti).
Als ob sich da jmd. unter Druck setzten lässt. Entweder es ist wer, der gleich den ganzen Umschlag in den Müll wirft, oder eben eine Person, die sich das ganze durhliest und dann evtl. einen solchen Ausweis ausfüllt. Die Meisten würden doch nie (ok, kaum) einen Gedanken daran verschwenden, wie es anderen Leuten geht.
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von vicaddict
#769343
LilyValley hat geschrieben:Oh bitte, man würde die Leute doch wegen allem unter Druck setzten. Allein schon was in der Weihnachtszeit alles im Briefkasten landet von den Organisationen XYZ, die Spendengelder für sehr sinnvolle Projekte wollen, oder eben die ganzen TV Showa, Herz für Kinder etc. (gerade jetzt am Beispiel für Haiti).
Als ob sich da jmd. unter Druck setzten lässt. Entweder es ist wer, der gleich den ganzen Umschlag in den Müll wirft, oder eben eine Person, die sich das ganze durhliest und dann evtl. einen solchen Ausweis ausfüllt. Die Meisten würden doch nie (ok, kaum) einen Gedanken daran verschwenden, wie es anderen Leuten geht.
Genau das ist doch der Punkt. Wir sind alle Gutmenschen, aber wenn wir dann mit einer Entscheidung konfrontiert werden, ziehen wir den Schwanz ein. Gerade bei der Mehrheit der Deutschen würde der Umschlag ungeöffnet im Müll landen. Ist doch mit den angesprochenen Spendenbriefen zu Weihnachten das gleiche. Liest sich das jemand durch? Nein. Ich heiße diese Einstellung ja keineswegs gut, aber der Deutsche interessiert sich nunmal nicht für das Wohlergehen anderer. Solang das Opfer kein Gesicht hat, oder man nicht persönlich involviert ist, nimmt man es nicht wahr.
von Stefan
#769378
eigentlich müsste sich die Regierung nur mal mit der Bild und RTL zusammen setzten, irgend eine Aktion starten, in der sie sterbende Kinder zeigen .. und danach ein aktion starten, in der jeder so ein Kärtchen bekommt .. da würden trotzdem viele neue anmeldungen kommen .. glaub ich zumindest
#769399
Dann müsste man ja nur noch Aktionen starten, was dann tatsächlich dazu führen würde, dass alle Leute dicht machen. Wenn ich mir überlege, wie viele Menschen auch bereit wären sich typisieren zu lassen und nicht registriert sind...ach, das könne man mit allem möglichen weiterführen. :|
vicaddict hat geschrieben:
LilyValley hat geschrieben:Oh bitte, man würde die Leute doch wegen allem unter Druck setzten. Allein schon was in der Weihnachtszeit alles im Briefkasten landet von den Organisationen XYZ, die Spendengelder für sehr sinnvolle Projekte wollen, oder eben die ganzen TV Show, Herz für Kinder etc. (gerade jetzt am Beispiel für Haiti).
Als ob sich da jmd. unter Druck setzten lässt. Entweder es ist wer, der gleich den ganzen Umschlag in den Müll wirft, oder eben eine Person, die sich das ganze durhliest und dann evtl. einen solchen Ausweis ausfüllt. Die Meisten würden doch nie (ok, kaum) einen Gedanken daran verschwenden, wie es anderen Leuten geht.
Genau das ist doch der Punkt. Wir sind alle Gutmenschen, aber wenn wir dann mit einer Entscheidung konfrontiert werden, ziehen wir den Schwanz ein. Gerade bei der Mehrheit der Deutschen würde der Umschlag ungeöffnet im Müll landen. Ist doch mit den angesprochenen Spendenbriefen zu Weihnachten das gleiche. Liest sich das jemand durch? Nein. Ich heiße diese Einstellung ja keineswegs gut, aber der Deutsche interessiert sich nunmal nicht für das Wohlergehen anderer. Solang das Opfer kein Gesicht hat, oder man nicht persönlich involviert ist, nimmt man es nicht wahr.
Es gibt kaum ein Land wie Deutschland, dass noch bereitwilliger ist zu spenden. Klar landen viele der Briefe im Müll, aber es gibt auch genug Menschen, die gerne etwas geben. Ich denke, dass viele Menschen, immer wenn sie eine Sendung sehen in der es um Organspende geht, darüber nachdenken, sich solch einen Ausweis zu besorgen, aber am nächsten Tag ist alles vergessen und alles scheint so umständlich zu sein.
Ich bin nur auf positive Resonanz gestoßen. Dann heißt es immer, dass man sich einen besorgen wollte aber nicht wusste woher man einen bekommt und wie sinnvoll es doch wäre und dass sie auch dankbar wären, wenn ihnen mal geholfen wird, sprich, dass sie ein Spendeorgan annehmen würden.
Ich bin kein Freund Schopenhauers und glaube einfach nicht, dass man nur durch Mitleid seinen Ego überwindet und sich dann dazu enschließt, etwas zu 'unternehmen'. Wie gesagt, die Leute sind ja bereitwillig, sie ergreifen nur nie die Initiative (was du ja auch schriebst). Man muss nichts wegschicken, um Organspender zu werden und wenn man eben so einen Ausweis per Post bekommt, ist die Sache halb so wild.

Ich glaube, ich drehe mich hier auch nur im Kreis. Ums nochmal auf den Punkt zu bringen: Viele sind bereit Organspender zu werden, haben jedoch keinen Ausweis und sind zu faul, sich darum zu bemühen, weil sie glauben, dass man diesen beantragen müsste, im Sinne von, viel Papierkram, irgendwo in einer Kartei landen usw.
Dabei muss man sich einfach nur einen zuschicken lassen und dazu eben auf der Homepage nur die Adresse und die Anzahl der Ausweise angeben, sich diese zuschicken lassen, Namen eintragen, Feld ankreuzen und bei sich tragen.
Es ist wahrlich kein Hexenwerk...
von TIMBO
#769405
Ich denke, jeder sollte Organspender sein (trotzdem freiwillig natürlich ;-) ). Ich hab auch nen Organspenderausweis. Wenn ich tot bin, brauch ich meine Organe nicht mehr. Also warum nicht ein oder vielleicht sogar zwei anderen Menschen die Chance geben, weiterzuleben.
von Plem
#769410
Ich werde nie verstehen können warum jemand seine Organe nicht zum Spenden zur Verfügung stellen würde. Für mich spricht da einfach absolut nichts dafür. Entweder meine Organge retten ein Leben oder sie Verrotten unter der Erde. Als halbwegs vernünftiger Mensch müsste einem die Wahl doch mehr als leicht fallen :?

Ich wollte mir vor kurzem einen Organspendeausweis besorgen, bis mich ein gewisster Österreicher hier im Forum darauf hingewiesen hat, dass das in Österreich nicht nötig ist, auch wenn ich die bosnische Staatsbürgerschaft habe. Ich überlege mir aber trotzdem einen Ausweis zuzulegen - nur um auf Nummer Sicher zu gehen ... man weiß ja nie.
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von vicaddict
#769417
Plem hat geschrieben:Ich werde nie verstehen können warum jemand seine Organe nicht zum Spenden zur Verfügung stellen würde. Für mich spricht da einfach absolut nichts dafür.
Ich glaube, da spielt die Angst mit hinein, dass man aufgeschnibbelt wird, bevor man selbst wirklich 100% tot ist. Aufklärung würde da wohl einiges bewegen, aber naja, ist ja nicht so, dass man sichd arüber nicht aufklären lassen könnte. Ich nahm auch bis eben an, dass man sichvorher untersuchen lassen müßte und sich so nen Ausweis nicht einfach zuschicken lassen kann.
von Stefan
#769423
vicaddict hat geschrieben:
Plem hat geschrieben:Ich werde nie verstehen können warum jemand seine Organe nicht zum Spenden zur Verfügung stellen würde. Für mich spricht da einfach absolut nichts dafür.
Ich glaube, da spielt die Angst mit hinein, dass man aufgeschnibbelt wird, bevor man selbst wirklich 100% tot ist. Aufklärung würde da wohl einiges bewegen, aber naja, ist ja nicht so, dass man sichd arüber nicht aufklären lassen könnte. Ich nahm auch bis eben an, dass man sichvorher untersuchen lassen müßte und sich so nen Ausweis nicht einfach zuschicken lassen kann.
lol wozu denn? die untersuchen dich eh, bevor sie die organe rausnehmen :mrgreen:
#769426
Passive Sterbehilfe ist ja nicht, Nichts. Es gab Leute, die deshalb einen Ausweis abgelehnt haben und naja, es ist eben bekannt, dass man nach dem ersten Mal Wiederbeleben, es nicht nochmal ein zweites Mal in Angriff nimmt, sondern den Menschen sterben lässt. Ist nicht immer bzw. eigentlich sehr selten der Fall, kommt aber auch schon mal vor. Es ist jetzt aber nicht so, dass die Notärzte zuerst an die Geldbörse gehen, schauen ob derjenige einen Ausweis bei sich trägt und daraufhin dann beschließen, denjenigen noch ein bisschen liegen zu lassen. Sowas wäre einfach lächerlich, aber gut, wie will man es den Leuten beweisen?

Dann gab es natürlich noch welche, die es aufgrund ihres Glaubens ablehen. Zeugen Jehovas bspw. Die dürfen allerdings selbst auch weder Blut noch Organe annehmen. Je nach Glaubensrichtung ist es auch so, dass nicht nur die Seele ins Jenseits kommt, sondern dass dort auch noch die Augen, das Herz und der sonstige Rest gebraucht werden, auch diese Menschen sind natürlich keine Organspender.

Ist für mich auch nicht alles nachvollziehbar, muss man aber akzeptieren.
vica hat geschrieben:Ich nahm auch bis eben an, dass man sichvorher untersuchen lassen müßte und sich so nen Ausweis nicht einfach zuschicken lassen kann.
Jo, die entnehmen dann eben alles, was noch verwertbar ist, es sei denn, du gibst natürlich an, dass du dein Herz, oder was auch immer, behalten möchtest.
Ab einem gewissen Alter ist es natürlich so, dass man nichts mehr nimmt. Ist aber auch bei der Typisierung so. Die Leute verschwinden dann eben automatisch mit, lass mich lügen, 55 Jahren (?) aus der Kartei.
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von McKing
#775490
Ich finde die österreichische Regelung genial. Habe mal einen Vortrag zur menschlichen Psychologie gehört, in dem gezeigt wurde, wie leicht man Menschen manipulieren kann. Da kam dieses Thema auch auf. 80-90% sind Organspender bei einigen Ländern, 10-30% sind Organspender in den anderen Ländern. Wo ist der Unterschied? Die einen sind automatisch Spender und die anderen eben nicht.
Und weil wir in Deutschland nicht diese Regelung haben und ich zu faul bin siehts schlecht aus :?
von MondiRados
#775788
Yepp,
habs unterschrieben. Diese Gesetztesänderung ist überfällig.
Ich habe einen Organspendeausweis und aktualiesiere die Daten alle 2 Jahre
#783049
Plem hat geschrieben:Ich werde nie verstehen können warum jemand seine Organe nicht zum Spenden zur Verfügung stellen würde. Für mich spricht da einfach absolut nichts dafür. Entweder meine Organge retten ein Leben oder sie Verrotten unter der Erde. Als halbwegs vernünftiger Mensch müsste einem die Wahl doch mehr als leicht fallen :?
Für mich persönlich als Organspendeausweisbesitzerin (laaanges Wort) und typisierte Person ist es auch nicht zu verstehen, ich habe zum Glück schon viele Leute in meiner Umgebung zum Ausweis und auch zur Typisierung überreden können.
Allerdings gibt es eben auch Leute, die aus dem Glauben oder eben aus Unsicherheit und Angst dagegen sind.
Bestes Beispiel meine Mutter, inzwischen mit Organspendeausweis.
Die war lange Zeit total unsicher, da sie irgendwie doch einen Funken Angst hatte dass sie eben nicht total tot ist wenn die Organe entnommen werden. Oder dass eben der klinische Tod nicht alles ist.
Ich bin total "pro Organspende wenn nicht wiedersprochen wird" wie es in Österreich gehandhabt wird, einfach weil ich glaube, dass es genug faule Menschen gibt die nicht wiedersprechen und dann als Spender dienen können.
Wenn jeder das Recht hat zu wiedersprechen, sehe ich auch nichts verwerfliches daran.
Ich stelle mir immer vor es gäbe jemanden in meiner Familie der ein Organ bräuchte und er würde sterben weil es keines gäbe.
Dieses Schicksal möchte ich anderen Leuten ersparen, indem meine Organe genutzt werden können.
Für mich kommt es dann nicht mehr darauf an, für die Organempfänger und ihre Familie bedeuten sie aber die Welt. :!:
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von friendssa
#788927
Ich besitze auch einen Organspendeausweis und finde, dass viel mehr Leute sich einen zulegen sollten.
Außerdem brauche ich vlt auch früher oder später mal eine Organspende und warum soll ich ein Organ bekommen, wenn ich nicht selbst dazu bereit bin jemand anderem zu helfen.
Das Gesetzt in Österreich finde ich gut, sollte man auch mal in Deutschland so machen.

Neben meinem Organspendeausweis bin ich auch bei der DKMS registriert, was für mich genauso selbstverstädnlich ist.