The Rock hat geschrieben:Der Sozialstaat pumpt Geld und vermehrt die Armut
Fand ich interessant zu lesen. Was meint ihr?
Völlig verschwendete Lebenszeit, reaktionäre Folklore und auch noch unwissenschaftlich und schlampig herausgearbeitet.
Das ganze ist derart realitätsverzerrend dargestellt das man meinen könnte der Inhalt stammt von freestyler.
Aus dem Text von Heinsohn:
Das wohlgemeinte Gesetz wird für die Steuerzahler plötzlich zur Falle. Sie durchschauen die Mütter, können aber doch die Neugeborenen nicht ohne Schutz lassen. Grimmig also zahlen sie auch an diese Frauen. Die aber hören dann mit dem Kinderkriegen nicht auf, um es für die bestmögliche Erziehung der schon vorhandenen einzusetzen.
Im Gegenteil, sie bekommen weitere Kinder. Für den Steuerzahler verdoppelt sich die Rechnung. Zugleich verschlechtern sich die Entwicklungschancen der bereits vorhandenen Kinder und die der neuen gleich mit. Um der wachsenden Bildungsferne zu begegnen, werden die staatlichen Hilfen erhöht, was noch mehr Neugeborene nach sich zieht. Hilfe gibt es am Ende vor allem für Frauen, die durch Vermehrung nach Einkommen streben.
Zunächst mal, diese Problematik gibt es in allen Gesellschaftsschichten zu wahrscheinlich allen Zeiten, Frauen die Kinder kriegen um sozial bzw. wirtschaftlich abgesichert zu sein.
Es dürfte sich dabei jedoch um eine zu vernachlässigende Größe handeln. Sowohl Nixon als auch Reagan haben die sog. "Welfare-Queens" laufend angeführt um Steuergeld von unten nach oben verteilen zu können bzw. möglichst wenig Geld für Sozialpolitik auszugeben.
Es versteht sich von selbst das dabei seitens der Politik teilweise frei erfundene oder stark übertriebene Geschichten über vermeindliche Sozialschmarotzer verbreitet wurden insbesondere aber das Problem quantitativ stark überbewertet wurde.
Man könnte das auch im Heinsohnschen Stil weitertreiben und für die komplette Unterschicht die Reproduktion untersagen, da die Eltern eine entsprechende wirtschaftliche Basis für die Kinderaufzucht nicht mitbringen.
Von hier ist es dann auch nicht mehr weit mit Diktatur, wo der Staat dann die Kinder aufzieht.
Die demografischen Auswirkungen erweisen sich als ungemein wuchtig. Während 1964 lediglich eine Million von Müttern geführte Familien mit vier Millionen Mitgliedern Sozialhilfe beziehen, explodiert ihre Zahl bis 1994 auf fünf Millionen Haushalte mit 14 Millionen Menschen. Das sind zwar nur fünf Prozent aller Amerikaner unter 65 Jahren, aber die zehn Millionen Kinder unter ihnen stellen bereits zehn Prozent aller amerikanischen Kinder.
Was Heinsohn hier natürlich verschweigt, das die Einwohnerzahl von 1964 bis 1994 auch um fast 100 Millionen Menschen zugenommen hat, davon ein Großteil zugewanderte Hispanos, die mangels entspr. Bildung/Ausbildung v.a. in Niedriglohn-Jobs untergekommen sind, welche dann im Produktionssektor entweder durch Maschinen wegrationalisiert wurden, oder deren Arbeitsplätze ab den 80er Jahren nach China verlagert wurden.
Amerika fürchtet um seine Zukunft. Denn viele Töchter der Sozialhilfefrauen bereiten sich ihrerseits auf ein kinderreiches Leben auf Sozialhilfe vor. Die Söhne sind oft noch weniger qualifiziert als die Mädchen, weshalb sie die Steuergelder für ihre Mütter und Schwestern nicht verdienen können. Stärker noch beunruhigt, dass sie bei einem Anteil von nur zehn Prozent aller Jungen über 50 Prozent aller jugendlichen Gewalttaten begehen. Die Sozialhilfe eröffnet Karrieren also nur für die Mädchen, die beizeiten schwanger werden, um selbst Ansprüche aufbauen zu können. Die Jungen hingegen können durch schlichtes Nachwuchszeugen keine Versorgung erlangen. Doch haben wollen verständlicherweise auch sie alles. Der Schritt in die Kriminalität ist dann nicht weit.
Ja, klar, die Welfare-Queens zerstören die Zukunft der USA.
Das ist ähnlich albern wie Hindenburgs Dolchstoßlegende, wirkt aber bei der Bevölkerung, v.a. bei den bildungsfernen Schichten.
Das Jugendliche bzw.Menschen allgemein bei fehlender sozialer und wirtschaftlicher Perspektive in die Kriminalität abrutschen ist bestenfalls trivial, nicht neu und rechtfertigt erst recht nicht diesen monströsen Text.
Was nun unternimmt Bill Clintons Gesetz gegen eine schnell zunehmende Jugend, die nicht ausbildungsfähig ist und ihre zahlenden Mitbürger mit Gewalt bedroht? Ab 1. Januar 1997 kürzt es körperlich gesunden Amerikanern den bis dahin lebenslangen Rechtsanspruch auf Sozialhilfe auf fünf Jahre. Diese Entscheidung wird flankiert durch Trainingsprogramme für Mütter und Tagesstätten für ihren Nachwuchs. Entscheidend aber wirkt die Obergrenze von fünf Jahren. Die können am Stück oder in Raten genommen werden, damit selbst mehrere echte Notlagen abgefangen werden können.
Wieder passiert etwas scheinbar Widersinniges. Obwohl Amerika seine Ausgaben gegen Armut herunterfährt, nimmt die Zahl der Armen nicht etwa zu, sondern ab. Erhalten am Vorabend des Gesetzes im Jahre 1996 noch 12,2 Millionen Bürger Sozialhilfe, so sind es 2005 nur noch 4,5 Millionen. Die Clintonkritiker dagegen prophezeien eine massive Zunahme der Fälle. Die aber bleibt aus. Charles Murrays Erkenntnis, dass man mit steigenden Ausgaben für mittelose Familien ihre Zahl noch vermehrt, funktioniert auch in der Gegenrichtung. Werden die Prämien für Kinder von Sozialhilfebezieherinnen wieder abgeschafft, wird für solche Anreize auch nicht mehr geboren.
Völliger Bullshit, welcher sich nur aufgrund statistischer Rabulistik argementativ halten lässt.
Zwar hat das Gesetz dafür gesorgt das die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger abgenommen hat, dafür hat die Zahl der prekär Beschäftigten stark zugenommen, die Zahl derer die in Armut leben ist in den letzten Jahren um mehrere Millionen gestiegen, Tendenz natürlich immer weiter steigend.
Es hat sich natürlich NICHTS gebessert, einzig der Druck jede verfügbare Arbeit zu im Prinzip jedem Preis anzunehmen ist gestiegen, was wiederum auch erklärt warum die Reallöhne stark gefallen sind.
Wir erleben genau das gleiche hier unter dem Arbeitstitel Agenda 2010.
Nur wenigen entsteht durch Clintons Reform ein Schaden. Viele aber gewinnen. Die Bürger dürfen mehr von ihrem Verdienst behalten. Ihre Angst vor Kriminalität weicht. Bildungsferne Jungen, die über Gewalt nach oben streben, werden kaum noch gezeugt. Eine bedauernswerte, weil hoffnungslose Jugend wächst schlicht nicht mehr heran. Ungeborene können niemandem einen Baseballschläger über den Kopf ziehen, aber sie können auch von niemandem erniedrigt oder beleidigt werden.
Nein, sicher, die US Unterschicht existiert nicht, endlich mehr nutto vom bretto, es gibt keine Ghettos in den größeren Städten, keine Kriminalität mehr, in den zahllosen US-Gefängnissen sitzen wahrscheinlich schlicht 2,3 Millionen Unschuldige.
Alles ist jetzt bestens.
Joe Sixpack wird sich sicher tierisch darüber freuen wenn er mit 40 oder 50 Jahren nur noch Jobs als Bullettendreher oder Schuhputzer kriegt und im Zweifelsfall nach 5 Jahren Sozialhilfe unter der Brücke schlafen darf.
Freiheit made by FDP, könnte man sagen.
Vor allem die schlechter verdienenden Minderheiten können aufatmen. Ihre Ghettos brennen nicht mehr. Und die Sozialhilfemütter von gestern können durch Erwerbstätigkeit ein Stück Selbstachtung zurückgewinnen.
Genau.
Denn wir Deutschen wissen ja, Arbeit macht frei.
Und wer gewinnt nicht seine Selbstachtung zurück wenn er nach einer 8 Stunden-Schicht zurück in seine 20m² Trailerwohnung zurückkehrt und über seine Selbstverwirklichung während der Arbeitszeit ressüiert.
Auch die Einwanderung in die Sozialhilfe hört auf, weil den Suchern nach solchem Heil schlicht nichts mehr angeboten wird. Im Gegenzug fliehen die Leistungsträger nicht mehr. Ihre Gemeinden blühen wieder auf. Wer in den Achtziger- und Neunzigerjahren das immer mehr verrottende New York besucht hat und heute wieder in die Metropole kommt, könnte an ein Wunder glauben. Neben der Politik des Bürgermeisters Guliani hat Bill Clintons Gesetzesänderung einen Beitrag zu der neuen Blüte geleistet. Die Zahl der Morde sank von 1990 bis 2009 um fast 80 Prozent, von 2245 auf 461. Das spricht sich global herum. Mehr als je zuvor streben tüchtige junge Menschen aus der ganzen Welt in den Big Apple. Auch Los Angeles und Chicago melden drastische Rückgänge der Gewaltkriminalität.
Die Gemeinden blühen auf, hat man ja gesehen, manche US-Mittelschichtler machen jetzt sogar ganzjährig Urlaub im Campingzelt oder schlafen in ihrem Auto, so dermaßen blüht es in den USA.
Den Sozialhilfemuttis hat man sogar schon das Morden abgewöhnt, fantastisch!
Und in New York City allein gibts jetzt auch nur noch 1 Million Nasen die um Nahrungsmittelgutscheine anstehen müssen, was für eine Erfolgsbilanz, da kann selbst unsere sozialistische Hartz-IV Hauptstadt Berlin nicht mithalten.
Und seine Verteidiger akzeptieren, dass Sozialhilfe nicht immer „missbräuchlich“ bezogen wird. In etwa 30 Prozent der Fälle mit 20 Prozent der Kinder handelt es sich um wirklich unschuldig in Not Geratene.
Wurde hochwissenschaftlich vom Richard Nixon Institut für Wahrheit ermittelt.
Bei den für diese Studie Befragten handelte es sich um 3 zufällig anwesende PR-Berater die gerade Zigarettenpause machten.
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Zu den dt. Sozialhilfeempfängern, ohne Zitate um das ganze abzukürzen:
Gunnar Heinsohn ist Debitist, d.h. nach seinem Verständnis funktioniert Kapitalismus nur mit stetig steigender Nachschuldnerzahl (>Bevölkerungswachstum), darum auch dieses panische Argumentieren pro höhere Geburtenrate.
Die Anzahl an Hartz IV-Kindern ist auch deshalb "explodiert" weil 1. etliche vormalige Alg-Empfängerfamilien quasi zur Unterschicht herunter gestuft wurden bzw. 2. alleinerziehende Elternteile grundsätzlich Probleme mit dem Erwerb haben dürften und somit in Alg2 fallen.
Ich denke nicht, das man hier der Masse der Alleinerziehenden unterstellen kann, das sie nur Kinder bekommen um Hartz-Almosen zu kassieren und Zeit ihres Lebens in der 3-Zimmer-Wohnung verbringen möchten bei fortgeschrittener sozialer und wirtschaftlicher Isolation.
Das es gewisse Familienclans gibt die sich auf Alg2-Niveau eingerichtet haben und wenig bis gar nichts zum Gemeinwesen beitragen, ebenfals trivial.
Nur handelt es sich hier um eine für ein 80 Millionen-Land, was noch dazu eine der produktivsten Volkswirtschaften der Welt darstellt, ökonomisch m.E. belanglose Größe.
Wenn wir die Funktionäre der FDP und der katholischen Kirche hier durchfüttern können, warum soll das mit anatolischen Kleinkriminellen nicht auch möglich sein?
Das die deutsche Einwanderungspolitik auch sehr suboptimal war ebenfals keine Neuigkeit mit der uns Heinsohn überrascht.
Ebensowenig das das dt. Bildungssystem ausbaufähig wäre.
Seine Forderung den Sozialstaat doch bitte abzuschaffen - weil das in den USA ja schließlich so toll funktioniert haben soll, was siehe oben, hanebüchener Blödsinn ist - "Arm mit Sozialhilfe" wurde durch "Arm mit Arbeit", "noch Ärmer da ohne Arbeit und Sozialhilfe" + sinkendes Lohnniveau für die unteren 50% der US-Arbeitnehmer und damit verbundene allgemeine Wohlstandsverluste ersetzt - ist auch nicht neu.
Wer 1998-2010 mal einen beliebigen Polit-Talk gesehen hat, kennt die üblichen Mietmäuler, Wichtigmacher und Agitatoren der div. Lobbyverbände und Interessengruppen.
Ja klar, wenn wir den Sozialstaat jetzt nicht endlich abschaffen, denn wer hat sie nicht in der Nachbarschaft, die Hartzer mit 23 asozialen Klau-Kindern, dann sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig, wir straucheln auf das Niveau des Kongo zurück, das Fernsehen wird wieder schwarz-weiss.
Chaos, Panik, Elend.
Wir werden alle sterben.
Nein, da ist es natürlich viel besser wenn wir den Sozialstaat abschaffen, damit jeglichen Missbrauch natürlich unterbinden, wir statt 6 Mio. Alg-2 Leistungsempfängern dann 6 Millionen "Erwerbstätige" haben die hier für 3€/h Einkaufstüten packen und weitere 10-20 Millionen Beschäftigte die für lumpige 1000 Euro im Monat 48 Stunden die Woche malochen dürfen.
Wenn man die völlig übertriebenen dt.Umweltschutzstandards dann noch kippt und der chemischen Industrie endlich wieder erlaubt ihre Abwässer in die hiesigen Flüsse einzuleiten, dann, endlich wären wir wieder wettbewerbsfähig.
Wir müssten nur unsere produzierten Waren auf den Mars exportieren, hier in Deutschland kann sich die dann keiner mehr leisten.
Aber vielleicht exportieren wir die auch in die USA, ein fetter, ungedeckter Kreditkartenboom für die Unterschicht, Bailout zahlt der Schlafmichel.
Sein letzter Punkt, verstärkt asiatische Zuwanderer höherer und höchster Qualifikationen hier her zu holen, wird die dt. Ing., Facharbeiter und sonstige Spezialisten sicher freuen, wenn die mit den Asiaten auch noch im Inland konkurrieren dürfen.
Im Grunde ist davon nichts neu, das meiste aber bereits zig fach widerlegt. Neu ist lediglich der Name: Gunnar Heinsohn.
Heinsohn hat den ersten Schritt zum vulgär-liberalen Voodoo-Ökonom geschafft, Glückwunsch Gunnar!
Damit ist ihm ein Platz in Anne Wills Stühlchenkreis in naher Zukunft bestimmt sicher.