#798595
Gibts schon seit seit gefühlten 20 Jahren und firmiert unter ICRA. Die Label hatte ich selber auch mal im Einsatz. Nur ein Label nützt nichts, wenn an der Gegenstelle die Filtersoftware nicht oder nicht richtig genutzt wird.

ICRA funktionierte aber wenigstens global. Ein deutscher Alleingang ist wieder nur lokaler Firlefanz. Jugendschutz.net kann auch weiterhin lustig Briefe an ausländische Webmaster schicken. Das juckt die nicht und rechtlich kann man denen auch nichts. Was will man dann machen? Internet nur noch analog AOL oder TO über ein redaktionelles zensiertes Portal und ganze IP Ranges sperrt man dann komplett aus?

Für was bezahlt man die Leute in diesem Rat eigentlich? Da kommt entweder nur Murks oder aufgewärmter Muckefuck bei raus.
von The Rock
#801136
Martin Stadelmaier, Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und damit federführend verantwortlich für den JMStV, lobt hingegen das "nutzerautonome" Programm. So könnten Eltern frei entscheiden, dass ihr 15-jähriges Kind schon Inhalte mit einer Freigabe ab 16 Jahren vertrage.
Alleine die Aussage finde ich schon ziemlich sexy. Ich meine, selbst wenn die Eltern auf einem Computer arbeiten würden, hat doch heutzutage praktisch jeder seinen eigenen. Soll ich also wirklich glauben, dass die Mutter in das Zimmer eines 15 oder 16 Jährigen Jungen geht, die Pornos ausmacht ("Wie bekomme ich den Film aus Kind?") und dort vor den Augen des Kindes eine Sicherheitssoftware installiert und diese einstellt? :)
#801142
Solch extra Software gibts doch seit Jahren. In die Browser ist das praktisch auch schon ewig eingebaut. Labels waren lange im Einsatz. Es nutzt nur keiner bzw. ist pippi zu umgehen. Es zum Gesetz zu machen ändert daran auch nichts.
von The Rock
#801153
Nunja, nur kommt hier ja noch der Staatsvertrag mit hin zu, den man sich unnötigerweise ausgedacht hat. Ich bin gespannt inwiefern man eigentlich vor hat diese freiwillige Kennzeichnung der Seiteninhalte zu überprüfen.

Dass es diese Art von Software schon lange gibt, ist mir natürlich bewusst, aber hier soll es ja um die staatliche Kontrolle von Aufrufen gehen.
#801167
Ich habe selber mal entsprechende Seiten beworben und habe den ganzen Mist um die Staatsverträge selber miterleben müssen.

Der Witz dabei ist doch folgender. Diese Label aktiv zu nutzen wurde schon von Seiten der Betreiber gefordert, als man eben Label und Perso als nicht mehr ausreichend sah und die Face2Face per Postident, Schufa etc. einführte. Seither haben wir hier in DE die schärfsten Kontrollen nach den Ländern mit Totalverbot.

Jetzt kommt man mit Labeln die praktisch keiner mehr braucht. Alle deutschen Seiten sind schon lange auf F2F. Der Rest ging oder saß schon immer im Ausland. Die kannst du aber nicht zu deutschen Gesetzen zwingen. Die können auf den Staatsvertrag husten. Da muss eine globale Lösung her, oder eben eine die jeweils in den einzelnen Ländern gleich angewendet wird, wenn das einen Nutzen haben soll.

Und um die Durchführung brauchst du dir keine Sorgen machen. Das machen die "Mitbewerber" unter sich, ganz ohne das der Staat was tun muss. Wenn du dich nicht daran hälst, das ein Mitbewerber oder RA mitbekommt, hast du ganz fix Post. Das Denunziantentum funktioniert in DE wunderprächtig.
von The Rock
#801177
Naja was mich ja eher interessiert ist, dass diese Art von Umsetzung der Gesetze doch eigentlich Ländersache ist, oder habe ich das falsch verstanden?

Also ich lasse mich mal überraschen, da ich diese Software natürlich nicht mehr benötige. :mrgreen:
Dennoch ist die Pflichtkennzeichnung und die automatische Sperrung bei Nichteinhaltung (Also zumindest das Vorhaben) ein Witz.