Familie Tschiep hat geschrieben:Theoretisch ist das schon heute so, dass man dagegen vorgehen könnte.
Wenn es nützt, wird man ja nichts dagegen unternehmen, dazu braucht man dieses Acta nicht. Ansonsten können die Forenbetreiber ja dafür sorgen, dass ihre Kunden so etwas benutzen dürfen. Müsste man heute eigentlich schon machen.
In Teilen ist es möglich, ja und auch das Abwälzen auf Seitenbetreiber ist ein gerne genommenes Mittel. Ist aber in der Praxis Schwachsinn im Quadrat. Auf einer Plattform mit viel Verkehr und Drittcontent, kannst du unmöglich alles kontrollieren und schon gar nicht auf Rechte Dritter überprüfen. Dazu bräuchtest du ein Team an guten Juristen, die alles durchgehen. Bei der Durchsetzung eines richtig knallharten Urheberrechts, wo wirklich alles belangt wird und auch die Seitenbetreiber verantwortlich sind, würde ein Forum der Zukunft folgendermaßen aussehen. Keine Bilder und Links mehr und jeglicher Text muss durch einen umfangreichen Filter. Ansonsten wäre das nicht wirklich kontrollierbar.
Familie Tschiep hat geschrieben:Ändert man Farben, Form und Wortlaut schon recht leicht, kann man sich schon leicht den Urheberschutz entziehen, muss nur einen anderen Kontext haben. Bei der Simulation hätte man das notfalls auch nachweisen können. Und will man unbedingt für die Schwarzgruppe Werbung machen?
So einfach ist das nicht. In dem Fall war es eben ein Gebäude, was in der Realität da steht und wo die Realität eben virtuell so gut wie möglich nachempfunden werden soll. Dabei ist es völlig egal, welche Firmen dahinter stecken und was die vertreten. Hat keinen Kontext und auch keine Wertung. Es geht um den Wiedererkennungswert gegenüber des realen Vorbildes. Da kann ich nicht alles abändern, weil es völlig gegen das eigentliche Ziel läuft. Von direkt Betroffenen hatten wir Freigaben, von der Bahn wurden die kommerziellen Veröffentlichungen sogar direkt abgenommen. Wenn aber nun jeder Hans Wurst auf den Trichter kommt, alles einzuklagen oder gar Lizenzgebühren zu verlangen, kannst du so etwas knicken.
Ich kann ja hier mal kurz anreißen, wie wahnsinnig reich man dabei wird. Solche Sachen sind absolute Nischen und werden in Auflagen bis maximal 10.000 Stk. produziert, wobei heute eher 6.000 und darunter realistisch sind. Die Erstauflagen gehen für 19,95 raus, an denen verdient man. Alles was später in der Pyramide o.ä. landet, ist mehr Werbung als Verdienst. Von der Erstauflage kommen etwa 8,50 beim Puplisher an. Der will leben und alle die daran gearbeitet haben auch. Du, als eigentlicher Erschaffer der ganzen Geschichte, bekommst je nach Umfang zwischen 0,50 bis 1,00 pro CD, für 6 und mehr Monate Arbeit. Nach Stunden braucht man gar nicht rechnen, da kommen bei engen Deadlines gerne mal 100 die Woche zusammen.
Da schmerzt jede einzelne schwarze Kopie, umgekehrt aber auch irgendwelche zusätzlichen Lizenzkosten. Jegliche extreme Richtung würde das ganze unwirtschaftlich machen. ACTA würde einem wohl einen großen Teil an künstlerischer Freiheit nehmen oder in Lizenzkosten oder Bürokratie ersticken lassen. Der Weg der Piratenpartei hingegen Kunden kosten.
Familie Tschiep hat geschrieben:Kaum einer käme auf die Idee, es für legal zu halten, dass man Eisenbahnschienen einfach wegnehmen darf, um sie an einen Rohstoffhändler zu verticken. Nur weil etwas leicht zugänglich ist, bedeutet es nicht, dass man damit machen kann, was man will. Ich glaube, viele unterschätzen, welcher Aufwand in solchen medialen Produkten steht, halten die Müh für selbstverständlich.
Da gehst du vollkommen falsch heran. Ein Stück Software kann man nicht klauen, es nicht weg, es wird nur vervielfältigt. In dem Sinne ist es kein Diebstahl.
Ich persönlich sehe das ganze auch etwas differenzierter. Ich habe absolut nichts dagegen, wenn Leute, die nur eine kleines Einkommen etc. haben, sich etwas kopieren und dafür meinetwegen bei Gefallen ein bisschen Werbung für das Produkt machen. Ich bin für Teilhabe, Förderung von Talenten usw. Da entsteht kein wirtschaftlicher Schaden, weil diese Leute auch ohne die Möglichkeit des Kopierens keine Kunden geworden wären.
Die Grenze ziehe ich aber bei Leuten, die nur kopieren, sammeln und verbreiten, einfach nur weil sie es können, sich einen Kauf aber leisten können. Noch schlimmer sind diejenigen die gar kein Interesse am Produkt selbst haben und das nur aus Profilierungssucht oder falschem Intentionen verbreiten. Und überhaupt nicht gehen diejenigen, die daraus noch Kapital schlagen und an illegalen Kopien verdienen.