like button hat geschrieben:Ich möchte Dir recht geben. Tiere sollten nicht zum reinen Zwecke der Belustigung getötet werden, damit sich ein vermeintlicher Künstler damit auch noch profilieren kann. Aber das geschieht in den von mir nicht ausgenommenen Fälle ja auch gar nicht. Dass die Aktionen keinen Nutzen haben ist eine Behauptung von Dir. Mich regen sie jedenfalls zum Nachdenken an. Noch nicht zum Umdenken, aber ich bestäfftige mich zB gerade in diesem Moment mit dem Thema. Ist doch was.
In dem Fall des Schafes passiert eigentlich nichts weiter, was nicht auch auf unseren Schlachthöfen stattfindet. Wahrscheinlich überlebt das Tier sogar. Der Mehrwert zur bloßen Belustigung ist schon allein die Frage, warum man sich so darüber aufregt. Für das Schaf macht es doch gar keinen Unterschied. Du sagst es sei pervers. Was genau ist darn pervers?
Was die meisten Leute nämlich aus Ihren Bewusstsein verdrängen ist, wo unser Fleisch eigentlich herkommt. Auf den Mastfarmen haben wir überall kleine Einzelschicksale. Wie schlecht die Haltungsbedingungen dort sind interessiert kaum jemanden. Ich denken, dass solche Aktionen zum würdevolleren Umgang mit Schlachttieren beitragen. Und ob der Galgen da bunt angemalt ist ist dem Schaf egal.
Zum Thema: Menschen hinrichten. Der Unterschied liegt ja auf der Hand. Der Mensch fühlt sich zusätzlich gedemütigt. Genauso wie die Angehörigen. Vielleicht würde es aber auch zu stärkeren Protesten gegen Hinrichtungen führen. Aber hier stehen Nutzen und Schaden nicht im richtigen Verhältnis.
Was ich erst vor Kurzem erfahren habe ist, dass Eber immer noch ohne Betäubung kastriert werden. Das hat mich ziemlich schockiert. 2018 soll aber wohl europaweit Schluss mit der Kastration sein.
Fakt ist, Vorführungen von Tieren mit dem Ziel, sie zu töten, ist schlicht falsch und vielleicht auch strafbar. Das für dich solche Aktionen einen Nutzen haben, ist für mich immer noch schleierhaft! Inwiefern regen sie dich denn zum Nachenken an,hm? Okay, du denkst vielleicht in der Minute, in der du den Artikel liest über das Schicksal des Tieres nach und vllt. auch noch einige Minuten später, aber dann hast du den nächsten interessanten Artikel über irgend eine Sache gefunden und vergessen ist die Problematik. Ist es nicht so? Solche Aktionen beruhen auf kurzer medialer Aufmerksamkeit. Interesse besteht, aber wie lange? Zwei,drei Stunden? Super, das hat's dann gebracht. Super Erfolg, dafür könnte man den Initiatioren nen Orden ins Knie schießen! Im Ernst! Dass die Guillotine bunt ist, oder nicht spielt keine Rolle, so gar keine Rolle!
Wir haben früher selbst geschlachtet, daher weiß ich und viele andere sicher auch, wie es her und zu geht, wenn das Fleisch eines Tieres verarbeitet wird. Dabei geht es um Nutztiere, welche zum Zwecke der Schlachtung gezüchtet wurden, nicht jedoch um sterbende Hunde oder überflüssige Katzenbabys. Der geplante Tod von extra dafür gezüchteten Tieren, und davon ernähren sich die meisten Bauernhöfe, unterscheidet sich noch immer von dem der unnützen Tode, seien es Straßenhunde in Rio de Janeiro oder freilaufende Katzen in Halle-Neustadt. Worauf ich hinaus will: Niemand muss dies in Verbindung mit hilfosen Tieren in unterentwickelten Städten bringen. Es sollte fein säuberlich sondiert werden.
Du fragst, warum es für mich pervers erscheint, das Schaf einfach so zu töten? Warum sollte es getötet werden? Ist es krank? Hat es irgend jemandem geschadet? Macht man aus diesem Schaf in der Sekunde seiner Hinrichtung einen Gewinn? Nein! Es würde getötet werden, nur weil ein paar tausend User im Internet darüber abgestimmt haben. Man würde es töten, ohne vorher nachgedacht zu haben, warum man es schlussendlich getan hat. Also würde ein Tier ohne Einwilligung, ohne vorherige Überlegung sterben. Einfach so, nur weil man Künstler ist und keine bescheuertere Idee gefunden hat. Und dann kommst du und fragst noch nach, warum es pervers sei? Puh, da frag ich mich so einiges...!
Zum Umgang mit Schlachttieren: Alle wissen Bescheid, keiner unternimmt etwas. Das Thema wird totgeschwiegen, da alle immer behaupten: "Wir kaufen nur von Bio-Farmen!" Das es nicht so ist, liegt wohl auf der Hand, denn das durschlagendeste Argument für den Großteil der Masse lautet wohl "Preis in Euro"! Keiner würde mehr als individuell nötig ausgeben, nur damit das verarbeitete Tier auch nur 10 qm mehr Lebensraum abgekriegt hat. Traurig nenne ich so etwas!
Zu deinem letzten Punkt, dass der Eber noch immer ohne Betäubung kastriert wird: Das ist wohl oberste Qual eines Tieres. Im Vergleich sollte man mal einen Menschen zur Wurzelbehandlung ohne Betäubungsspritze schicken. Reaktionen hinterher wären da wohl sehr interessant...