AndiK. hat geschrieben:Eisbär: Hallo ? Gelddrucken kann die Lösung sein ? Schon mal über Inflation nachgedacht ? Der Euro war als stabile Währung angedacht.
Eine Währung "funktioniert" nicht dann wenn sie "hart" ist, eine Währung funktioniert dann, wenn diese als Kommunikationsmittel für ALLE wirtschaftlichen Akteure zur Verfügung steht, die Geld als Kommunikationsmittel auch brauchen (hier: hocharbeitsteilige Wertschöpfungsprozesse innerhalb einer Volkswirtschaft).
D.h. der € kann noch so stabil sein, wenn kein (oder zuwenig) Geld bei der breiten Masse (den wirtschaftlichen Akteuren, Produzenten und Konsumenten) vorhanden ist, ist das Resultat "Krise".
Wichtiger als die Frage ob eine Währung "hart" oder "weich" ist, ist die Frage, wer das vorhandene Geld besitzt.
Ist die Masse des Geldvermögens bei einer Minderheit konzentriert, d.h. der Masse als wirtschaftliches Kommunikationsmittel schlicht entzogen (was v.a. in ESP und GR wieder der Fall ist, zunehmend auch in D), wird es immer wieder zu Wirtschaftskrisen bzw. zu sozialen Krisen (Massenverarmung) kommen.
Inflation wäre hier ein Mittel zur indirkten Vermögensumverteilung weg von der Minderheit hin zur Mehrheit, durch Entwertung der alten Vermögenstitel die en Masse bei der Oberschicht liegen.
Dadurch kann eine Regierung (sofern sie souverän wäre) eine direkte Umverteilung z.B. durch Vermögenssteuer, etc. vermeiden.
Vorausgesetzt, das zusätzliche "gedruckte" Geld fließt direkt an die, die es auch brauchen und nicht an die, die schon auf Geldbergen sitzen.
Gewissermaßen eine direkte, breitangelegte Geld-Infusion für die Realwirtschaft, z.B. heute mittels eines Bedingungslosen Grundeinkommens unbürokratisch machbar.
Geldentwertung ist für Vermögenslose, v.a. Lohnabhängige, kritischer als für Vermögende mit satten Reserven, daher ist dieser direkte Zufluss m.E. ein muss.
Das Problem:
Die Inflation die wir gerade erleben, geht genau den anderen weg.
Es wird zwar Geld am Fließband "gedruckt", dieses geht allerdings nicht an "bedürftige" Menschen (nicht im Sinne des SGB bedürftig!) sondern an Banken und ohnehin vermögende Personen. Gleichzeitig erleben wir mit der deflationären "Reformierung" (v.a. sozial-) staatlicher Leistungen - das sog. "sparen" - einen weiteren Geldentzug der Realwirtschaft bzw. aus der Gesellschaftsbreite, d.h. die derzeitige Politik stellt eine doppelt wirkende Umverteilung von unten nach Oben dar (-> verschärfung der Krise).
Davon abgesehen:
Das Geldsystem selbst (und damit die Form wie sich Staaten finanzieren und letztlich abhängig sind von Privatbanken bzw. diffuser "Finanzmärkte") unterliegt KEINER Naturgesetzlichkeit, auch wenn das immer wieder behauptet wird, sondern pekuniären Macht- und Profitinteressen und wäre veränderbar, wenn die Bevölkerung nicht so träge und phantasielos wäre und politischen Druck machen würde.
Eine mögliche Alternative:
http://www.monetative.org/?page_id=61
Übrigens wie die Mehrheit der Deutschen vor 2002 - hätte es eine echte, demokratische Volksabstimmung gegeben, hätten wir ihn gar nicht.
Gäbe es hier sowas wie echte Demokratie (und nicht nur die Simulation dessen), gäbe es unser bestehendes Geldsystem und die damit induzierten Probleme gar nicht.
Denn warum sollte die Mehrheit etwas wollen, was gegen ihre eigenen Interessen läuft?
Aber ich habe mich an den Euro gewöhnt und war auch für ihn danach. Und es wäre ja auch alles kein Problem, wenn jeder Staat seine Hausaufgaben gemacht hätte. Das heißt einen ausgeglichenen Haushalt, d.h. die Steuern einzutreiben. Wie es sich gehört. Und es ist keine "Euro-Krise" Es ist eine Wirtschaftskrise in Griechenland u.s.w. Die Schulden dürfen nicht vergemeinschaftet werden. Wenigstens hat Frau Merkel dies gesagt. Hoffe sie bleibt dabei.
Und das funktioniert eben nicht, weil verschiedene Staaten eben verschiedene ökonomische, soziale und politische Voraussetzungen aufweisen.
Die griechische Wirtschaftsstruktur war und ist nicht mit der Deutschen vergleichbar, also eher ungeeignet, sich eine gemeinsame Währung zu teilen.