von AndiK.
#1207642
phreeak hat geschrieben:
Tommy137 hat geschrieben: Denkst du eigentlich auch mal etwas weiter, bevor du Sachen schreibst? oO
Ne macht er nicht..... noch nie.

Frag mich auch, wie nen Prüfer das vor 30 Jahren machen sollte. Ist ja nicht nur eine Doktorarbet, die er wahrscheinlich hat. Sondern 2-3 oder mehr... Soll er sich dann für jede erstmal 1-2 Jahre in der Bibliothek einschliessen und 500 Bücher etc durchforsten? Satz für Satz....
Es stimmt doch gar nicht, dass ich nicht nachdenke. Ich habe nachgedacht. Und meine Aussage war etwas überspitzt, sicher. Doch der Sinn war doch, alles zu kontrollieren, um auch anschließend eine glaubwürdige Note vergeben zu können. Ich weiss nicht, ob heute alle Bücher von damals eingescannt wurden (?)
Irgendwie müssen ja Möglichkeiten geschaffen werden, um Plagiate zu entdecken.
Aber wenn ich in der Situation von Schavan wäre, hätte ich mich auch geärgert. Die Sache wurde damals benotet, die Doktorurkunde ausgestellt. Eigentlich ist die Sache damit gegessen. Ich sehe es mit Sorgen, wenn wir in Deutschland in eine Kultur der Diffamierungswelle kommen.
von Andelko
#1270539
Die Type die Schavan angeschwärzt hat hat jetzt ein neues Opfer gefunden.Bundestagspräsident Norbert Lammert.Dieser hat die Uni Bochum umgehend gebeten seine Doktorarbeit zu überprüfen.

Langsam geht mir dieser Typ auf den Sack.Dann soll er endlich aus der Anonymität raus wenn er Eier hätte.Langsam nervt diese selbsternannte anonyme Prüfungskommission aus dem Netz.
von AndiK.
#1270574
Mich nervt das auch, was für eine Hexenjagd. Nun auch noch Lammert. Ein respektabler Politiker. Was soll dieses Suchen nach Fehlern in einer Arbeit, die vor fast 40 Jahren entstand ? Warum dieses Wühlen in den Doktorarbeiten ? Die Arbeit wurde abgegeben, geprüft und benotet. Was auch immer für Fehler er gemacht hat: wahrscheinlich ist kein Mensch perfekt, wahrscheinlich haben viele Fehler gemacht, die sich wahrscheinlich aufgrund des hohen Literaturaufwands einschleichen. Absichtlich zu täuschen, wäre dagegen nicht ok.
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von rosebowl
#1270578
Mich nervt es, dass bei gefaketen Doktorarbeiten immer die Betrüger als die Opfer hingestellt werden. Ich meine da jetzt ausdrücklich nicht den Lammert, bei dem ist schließlich noch nicht geklärt ob er betrogen hat oder nicht. Da er selber die Überprüfung in Auftrag gegeben hat, gehe ich erstmal sogar eher davon aus, dass er damit erreichen will, dass ihm eine einwandfreie Arbeit bestätigt wird.
Aber egal ob es Koch-Mehrin, KT, Schavan oder wer auch immer war - jedes mal war es die ultimative Schweinerei, dass sie "angeschwärzt" wurden. Nein! Die Schweinerei ist, sich einen Titel zu erschwindeln, für den andere jahrelang ehrlich arbeiten. Und wenn die Herrschaften dabei erwischt werden, hält sich mein Mitleid doch in sehr engen Grenzen!
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von Kaffeesachse
#1270580
Sucht man eigentlich auch mal bei SPD-Politikern? :lol:
Ich denke mal, wenn man heute noch mal ALLE Doktorarbeiten überprüfen würde ... uiuiui, die Hälfte wär wohl kein Doktor mehr. :)
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von rosebowl
#1270582
Kaffeesachse hat geschrieben:Sucht man eigentlich auch mal bei SPD-Politikern? :lol:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man sucht... :D
Und wenn man finden würde, würde ich es bei denen übrigens genau gleich sehen...
von fernsehfreak36
#1270598
Mir geht diese ganze Sache nur noch auf die Nerven. Woher soll der Lammert denn jetzt wissen, wo er bei seiner Doktorarbeit, die er vor 40 Jahren geschrieben hat, andere Wissenschaftler zitiert hat. Habe gelesen, das die sogenannten Opfer selbst sagen, das Lammerts Arbeit kein Plagiat sei. Ich find diese Plagiatshysterie einfach nur nervig.
von Commi
#1270608
rosebowl hat geschrieben: Aber egal ob es Koch-Mehrin, KT, Schavan oder wer auch immer war - jedes mal war es die ultimative Schweinerei, dass sie "angeschwärzt" wurden. Nein! Die Schweinerei ist, sich einen Titel zu erschwindeln, für den andere jahrelang ehrlich arbeiten.
Du hast natürlich Recht. Nur würd ich den Fall Guttenberg nicht mit dem Fall Schavan gleichsetzen. Ich denke, niemand hätte an Schavans Arbeit irgendwaß großartig auszusetzen gehabt, wenns vorher nicht den Fall Guttenberg gegeben hätte. Da entstand halt diese Hysterie, sämtliche Doktorarbeiten bis aufs Kleinste auseinanderzunehmen.
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von rosebowl
#1270610
Da kann natürlich sein. Soweit ich weiß, läuft das Verfahren bei der Schavan ja auch noch, sie hat sich ja gegen das Urteil der Uni gewehrt. Da wird man dann sehen, ob die Arbeit unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten in Ordnung ist...
Bei der Schavan kommt halt noch erschwerend dazu, wie sie sich aufgeplustert hat im Fall KT. Dass man dann bei ihr besonders genau hinschaut und auch eine gewisse Schadenfreude empfindet, wenn bei der Überprüfung was rauskommt, ist irgendwie klar...
von Commi
#1270611
rosebowl hat geschrieben: Bei der Schavan kommt halt noch erschwerend dazu, wie sie sich aufgeplustert hat im Fall KT. Dass man dann bei ihr besonders genau hinschaut und auch eine gewisse Schadenfreude empfindet, wenn bei der Überprüfung was rauskommt, ist irgendwie klar...
Gut, das spielt da natürlich mit rein, klar.
Aber ich glaube nicht, dass sie so dreist geklaut hat wie Guttenberg.
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von RickyFitts
#1270613
rosebowl hat geschrieben:Da kann natürlich sein. Soweit ich weiß, läuft das Verfahren bei der Schavan ja auch noch, sie hat sich ja gegen das Urteil der Uni gewehrt. Da wird man dann sehen, ob die Arbeit unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten in Ordnung ist...
Bei der Schavan kommt halt noch erschwerend dazu, wie sie sich aufgeplustert hat im Fall KT. Dass man dann bei ihr besonders genau hinschaut und auch eine gewisse Schadenfreude empfindet, wenn bei der Überprüfung was rauskommt, ist irgendwie klar...
Was es bei Schavan besonders prekär macht ist ja auch ihre Rolle als Bundesministerin für Bildung und Forschung. Da finde ich es schon gerechtfertigt höhere Maßstäbe an den akademischen Werdegang der Person und die wissenschaftliche Integrität ihrer Arbeitsweise zu stellen. Wenn es dann plagiierte Stellen in einer Art gibt, die auf große Schlamperei deuten, wäre das schon schlimm genug. Wenn es aber in solchem Umfang auftritt, dass man irgendwann nur noch Täuschungsabsicht annehmen kann, dann ist das für ihren Posten ein deutlicher Rücktrittsgrund.

Warum akademischer Betrug bei einigen hier so ein entnervtes Abwinken auslöst und eher die Nachprüfer kritisiert werden, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Es geht hier um einen für diese Politiker gravierenden Karrieregrundstein und um die Art wie sie dazu gekommen sind. Wenn sie dabei betrügerisch vorgegangen sind, dann ist das ein negatives Charakterzeugnis von solcher Schwere, dass es das Tragen einer Amtswürde in meinen Augen ausschließt. Sowas finde ich wesentlich gewichtiger als irgendwelche kleinen Privatschlüpfrigkeiten, die die Klatschpresse über solche Spitzenpolitiker in Umlauf bringt oder mal einen aus praktischen und zeitersparenden Gründen privat genutzten Dienstwagen, wo immer gleich ein Riesentrara draus gemacht wird.

Aber da scheint mir bei der breiten Bevölkerung irgendwie zu wenig Verständnis für die akademischen Standards da zu sein.
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von Maddi
#1270664
Es geht doch nicht darum "echte Täuscher" in Schutz zu nehmen. Bei KTG z. B. war der Schweregrad der Mängel offenbar ja so, dass man wohl mindestens von grober Schlamperei sprechen konnte. Zumal er das Ding ja auch nicht gerade im Steinzeitalter geschrieben hat.

Aber wenn es an Arbeiten geht die vor 20, 30, ja sogar 40 Jahren verfasst wurden, muss man sich langsam mal die Frage stellen, ob von denen heute, das heisst mit den heutigen Möglichkeiten der Prüfung, überhaupt noch eine standhalten würde. Natürlich sollte man auch im Prä-Internet Zeitalter so gründlich wie nur irgendmöglich arbeiten. Dennoch hatten sowohl Doktoranden als auch die Prüfer seinerzeit nun mal nicht die heutigen Mittel.
Und dann sollte man halt auch mal die Lebensleistung dagegenstellen. Was beim Lammert in meinen Augen doch sehr positiv ausfällt. Und beim KTG eher weniger :D
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von Fernsehfohlen
#1270676
Guttenberg hat dreist kopiert und sich einen Dreck um irgendeine ansatzweise wissenschaftliche Herangehensweise gekümmert. So zumindest lesen sich zahlreiche Stellen seiner Arbeit, die ich mir ansah.

Auf der anderen Seite denke ich in Fällen wie der Schavan halt auch daran, wie unsere Hausarbeiten in der Uni korrigiert werden. Also bei meinen vier letzten Arbeiten wage ich einfach mal zu behaupten, dass mindestens zwei nicht allzu gründlich kontrolliert wurden. Bei einer bekam ich schon zwei Tage nach der Abgabe meine Note, der Prof. konnte mir auf Nachfrage allerdings nicht sagen, was an meiner Arbeit gut und schlecht war. Und bei einer anderen warf ich bei der Scheinausstellung einen Blick in den scheinordner des Profs und sah, dass auf ALLEN Scheinen die Note 1,3 oder 1,7 lautete.

Das ist jetzt sicher nicht mit einer Doktorarbeit zu vergleichen, aber ich behaupte einfach mal, dass nicht alle Schluder-Profs bei den Werken plötzlich zum Sherlock Holmes werden - und es somit ein umfangreiches Portfolio an Doktorarbeiten mit Mängeln geben dürfte. Joar, weiß nicht... irgendwie ist es ja einfach deren Pech, wenn sich Politiker mit diesen Titeln schmücken und mein Mitleid hält sich auch in Grenzen. Nur glaube ich nicht, dass da immer nur das Wulff'sche "gute Freunde"-Prinzip für die ungerechtfertigten Titel verantwortlich ist, sondern es diese auch unter "normalen Menschen" mit Doktortiteln gibt.


Fohlen
#1270803
Ich finde es schlimm, wie leicht ein so respektabler Politiker wie der Lammert, von so einer zwielichtigen Figur, diffamiert werden kann und dann alles vergessen ist. Z. Bsp die Tatsache, das der Lammer sich nach jetzigem Erkenntnisstand, sich nie was zu schulden kommen lassen. Jetzt nach 40 Jahren damit zu kommen, das diese Doktorarbeit ein Plagiat sein soll, finde ich jämmerlich. Diese Arbeit wurde doch damals bestimmt sorgfältig überprüft, sonst hätte er ja den Doktortitel nicht bekommen. Und wenn schon? Jeder macht mal Fehler. Damals gab es halt noch nicht die Prüfungsmöglichkeiten wie es sie heute gibt. Dieser Blogger scheint auch nix anderes zu tun zu haben, als Leute anzuschwärzen. Mir sind solche Leute absolut suspekt.
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von Kunstbanause
#1270837
Tja, Ehrlichkeit ist Ehrlichkeit, Beschiss ist Beschiss. Egal, welchen politischen oder gesellschaftlichen Rang man besitzt. Egal, wie lange es her ist. Und wenn Lammert nachweisbar des Plagiats überführt werden sollte, dann soll's so sein.
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von rosebowl
#1270838
So isses. Es kommt ja auch keiner von denen auf die Idee, mal zu sagen "tut mir leid, da hab ich Mist gebaut". Nee, alle, ob sie nun KT, Koch-Mehrin, Chatzimarkakis, Stoiber Vroni oder wie auch immer heißen, sehen sich als Opfer. :roll:
von Andelko
#1270839
Mich stört das die Leute die die Politiker anschwärzen das anonym machen.Im Fall Lammert gehe ich davon aus das er entlastet wird wäre das üble Nachrede aber man kommt an den Typ nicht ran.
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von Kunstbanause
#1270843
Andelko hat geschrieben:Mich stört das die Leute die die Politiker anschwärzen das anonym machen.Im Fall Lammert gehe ich davon aus das er entlastet wird wäre das üble Nachrede aber man kommt an den Typ nicht ran.
Anonymität sehe ich in diesem Fall als reinen Selbstschutz. Man sieht ja an diversen aktuellen Beispielen, was geschehen kann, wenn jemand mit der Wahrheit auspackt.

Kaffeesachse hat geschrieben:"Egal, wie lange es her ist." Im Prinzip ja, aber nach 40 Jahren finde ich es trotzdem schon lächerlich. Alles andere (bis auf Mord) ist da längst verjährt.
Vor 40 Jahren war es noch nicht in dieser Geschwindigkeit und mit so vielen technischen Möglichkeiten nachvollziehbar. Heute schon. Und wenn es da einiges nachzuholen gibt: Warum nicht ebendies tun?
von Andelko
#1270845
Ich habn da mal ne Frage weil Lammerts Arbeit ja nun fast 40 Jahre alt ist.

Galten damals die selben Regeln wie heute?

Ich meine ein Diktat von damals brauchst du gar nicht nach heutigen Standards zu kontrollieren das sich die Rechtschreibung verändert hat.
#1270847
Andelko hat geschrieben:Mich stört das die Leute die die Politiker anschwärzen das anonym machen.Im Fall Lammert gehe ich davon aus das er entlastet wird wäre das üble Nachrede aber man kommt an den Typ nicht ran.
Ja das wundert mich auch, warum der Typ nicht mit vollkommen offenen Karten spielt. Wenn er sich so sicher ist, das der Lammert ein Plagiat verfasst hat, da kann er sich doch zu erkennen geben? Ich finde so was feige.
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von Kaffeesachse
#1270848
Kunstbanause hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:"Egal, wie lange es her ist." Im Prinzip ja, aber nach 40 Jahren finde ich es trotzdem schon lächerlich. Alles andere (bis auf Mord) ist da längst verjährt.
Vor 40 Jahren war es noch nicht in dieser Geschwindigkeit und mit so vielen technischen Möglichkeiten nachvollziehbar. Heute schon. Und wenn es da einiges nachzuholen gibt: Warum nicht ebendies tun?
Wenn ich dir nach 40 Jahren einen Diebstahl nachweise, dich bestrafen? Warum nicht ebendies tun?
Ich finde, irgendwann ist einfach mal der Deckel zu. Außerdem kann man sich in den 40 Jahren seinen Doktor auch "erarbeitet" haben, auch wenn man damals vielleicht Fehler gemacht haben sollte. Und ich denke auch, dass kaum eine Doktorarbeit von damals der Überprüfung mit heutigen Mitteln standhält.
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von Kunstbanause
#1270850
Kaffeesachse hat geschrieben: Wenn ich dir nach 40 Jahren einen Diebstahl nachweise, dich bestrafen? Warum nicht ebendies tun?
Tja. Dann wäre das in einem solchen Fall halt so, dann würde mich meine eigene Scheiße, die ich früher mal gebaut habe, eben verfolgen.
von Commi
#1270851
Kaffeesachse hat geschrieben:
Kunstbanause hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:"Egal, wie lange es her ist." Im Prinzip ja, aber nach 40 Jahren finde ich es trotzdem schon lächerlich. Alles andere (bis auf Mord) ist da längst verjährt.
Vor 40 Jahren war es noch nicht in dieser Geschwindigkeit und mit so vielen technischen Möglichkeiten nachvollziehbar. Heute schon. Und wenn es da einiges nachzuholen gibt: Warum nicht ebendies tun?
Wenn ich dir nach 40 Jahren einen Diebstahl nachweise, dich bestrafen? Warum nicht ebendies tun?
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Ich nehme an, du weißt selbst, dass dieses Beispiel schlimmer hinkt als Goebbels.

So eine Doktor-Arbeit ist ja nach 40 Jahren nicht "verjährt". Wenn Lammert da schlampig gearbeitet hat und man ihm nachweisen kann, dass er wissentlich geschlampt hat - na, dann kann man das doch wieder aufrollen. Deiner Argumentation folgend könnte man dann auch sagen "Och, hier, der Dieb, der war aber davor 40 Jahre straffrei und das ist ein guter Typ und der grüßt immer freundlich und bei seiner Arbeit gibts auch keine Klagen. Na, lassen wir ihn mal laufen." :)

Es wird sicher Regeln geben, die man auch schon vor 40 Jahren einhalten musste. Und wenns Beweise dafür gab, dass Lammert das eben nicht tat, kann man die doch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Darum gehts.
von Andelko
#1270852
Und dennoch sollte in dem Urteil auch einfließen welche Möglichkeiten Lammert damals hatte.

Er hatte weder google,Wikipedia oder sonst was.Das muss man alles Bedenken.Und sorry aber ich finde es einfach anmaßend jemandem nach 40 Jahren zu unterstellen er hätte wissentlich getäuscht.

Vor allem wenn die von Lammert zitierten Lammert in Schutz nehmen.