blra hat geschrieben:Trötenflöter hat geschrieben:Typisch fernsehfreakiger Post. Wir reden hier schon von der Partei "Alternative für Deutschland" und nicht Europa, ja?
Falls dem so sein sollte, sehe ich das ein wenig anders als die Mehrheit hier. Ich finde durchaus, dass die Partei eine Berechtigung hat - auch wenn man ihr realistischerweise so kurz vor der Bundestagswahl keine Beachtung schenken braucht. Die Partei ist keineswegs stockkonservativ, sondern stockliberal und hat absolut nichts mit Tea Party und ähnlichem gemein. (Bei politischer Berichterstattung, und nicht nur da, sollte man tunlichst den Spiegel meiden)
Doch. Der Kern bzw. die Unterstützerliste der Partei umfasst vor allem aus dem ehemaligen rechten Spektrum der CDU bzw. Personen, die klare konsverative Positionen vertreten haben. Um Namen zu nennen: Hans-Olaf Henkel, Alexander Gauland, Bernd Lucke, Peter Oberender, Roland Vaubel.
Aha. Woran machst du denn die konservativen Positionen fest? Ich hab selbst noch bei Oberender studiert. Ordoliberaler durch und durch. Auf den Großteil der VWL-Professoren trifft das sicherlich auch zu. Dass man mit derartigen Forderungen auch andere Leute anlockt, ist kaum zu vermeiden. Aber Verschwörungstheoretiker und Extremisten gibt es auch in anderen Parteien. Solange es keine fragwürdigen dezidierten Thesen zu gesellschaftspolitischen Fragen gibt, bleibt das ökonomische Anliegen davon unberührt.
Das Programm der AfD ist bis jetzt nur zum Thema "Euro weg" definiert. Hierwurde aber näher skizziert, welche Positionen die "Wahlalternative 2013" (Vorgängergruppe der AfD) möchte. Darin werden z.B. in der Familienpolitik Töne angeschlagen, die selbst für CSU-Wähler zu heftig sein könnten.
Der Blogeintrag ist tendenziöses Geschmiere mit sinnfreien Anschuldigungen (z.B. der "Vorwurf", dass die AfD mehr direkte Demokratie fordert, genau wie die FPÖ. Das sei ja ein klares Indiz für eine rechts-außen-Position. Ich frage mich, welche Partei sowas denn nicht fordert :roll: ).
Die Positionen, die dort erwähnt werden, kann man sicherlich diskutieren. Im Hintergrund steht hier aber das große Problem der Demografie, der Bezahlbarkeit der Sozialsysteme und der öffentlichen Verschuldung. Alles Themen, an denen seit Jahren geforscht wird und die bisher in keinster Weise politisch angegangen wurden.
Merke: Nicht alles, was jenseits linker Wertideale liegt, ist konservativ, rechtspopulistisch oder gesellschaftsfeindlich. Insbesondere sollte man sich mal informieren, aus welchem Spektrum die jeweilige Kritik kommt, bevor man sie abschreibt.