#1269906
Der Verteidigungsminister und sein Eurohawk - Disaster. Mehr als 500 Mio. € wurden für die Entwicklung in Sand gesetzt. Von Mehrkosten bis zu 600 Mio. Euro konnte ausgegangen werden. De Maiziere stoppte das Projekt, obwohl schon soviel investiert wurde. Nun gibt es einen Untersuchungsausschuss zum Eurohawk. Eine ganz "tolle" Regierung, die da unsere Steuergelder aus dem Fenster wirft.
Einen Rücktritt lehnt De Maiziere bisher ab, er wolle auch mal die "Früchte" seiner harten Arbeit ernten. Mir erscheint, es handelt sich eher um faule Früchte. Merkels Allzweckwaffe De Maiziere kommt arg ins Straucheln, nur diesmal hatte Merkel gar nicht die Absicht ihn loszuwerden. Also wenn ein Verteidigungsminister, als oberster Dienstherr der Bundeswehr nicht über solche umfassenden Projekte informiert war - was soll das dann ?

http://www.tagesschau.de/inland/eurohaw ... of100.html
#1270002
Nun er war informiert sonst hätte er nicht die Reißleine ziehen können.

Als Minister ist man immer der Dumme: Man muss theoretisch alles wissen, aber der Tag ist zu kurz um jeden Fall zu sezieren. Wer weiß wie da der Berichtsweg ist und wie die Nachrichten bis ganz nach oben gefiltert werden. So oder so sollte man froh sein das er überhaupt das Projekt eingestampft hat. Er hätte wie seine Vorgänger den Kopf einziehen können und behaupten das er bei der hohen Anzahl an Informationen nichts gemerkt hat. Er hätte einen sauberen Namen und der Steuerzahler wäre weiterhin der Leidtragende.
#1270573
Nunja, alles muss ein Minister nicht wissen. So über reguläre, ständig wiederkehrende Ereignisse, wie der Bestellung von Büromaterial im Ministerium.
Aber wenn es um richtungsweisende und kostenspielige Entscheidungen geht, dann muss ein Minister von Anfang an, umfassend informiert werden, bzw. sich selbst ein Bild davon machen. Es gibt sicher eine Aufstellung über die Ausgaben, z.b. für den Krieg in Afghanistan (aus denen wir übrigens raus sollten!) Da müssen doch 500 Mio. € an oberer Stelle stehen. Auch wenn der Minister ansonsten einen seriösen und zuverlässigen Eindruck macht, hat er hier versagt. Da hat die Opposition schon recht.
Hinzu kommt auch, warum schreibt man nicht Verträge, in denen steht: Wir wollen einen Euro Hawk, der dieses und jenes Kriterium erfüllt und ansonsten kaufen wir das nicht ?
Es kann nicht sein, dass wir (die deutschen Steuerzahler) für jeden Mist blechen müssen. Darum gehts doch. Wenns dann wenigstens funktionieren würde.
#1270622
Hehe unterschätze die Macht der Zahlen nicht. Das Bundesministerium hat 2013 Ausgaben i.H.v. 33,2 Mrd.. Und diese 500 Mio. sind nicht in einem Jahr alleine angefallen. Da fehl nicht auf einmal sehr viel Geld, sondern es fällt jedes Jahr ein Krümel von einem riesigen Kuchen ab. So oder so sind das nur Peanuts wenn man das über die Jahre streckt. Da gab es in der Vergangenheit schon größere Steuerverschwendung wie z.B. schweineteure Brücken die keiner nutzt. Und die Entwicklungskosten sind auch nicht ganz verbrannt. Einen Teil der gewonnenen Technologie kann man anders verwenden.

Das Ding ist das die Presse endlich wieder Futter hat. Selbst die entlastende Aussage des Staatssekretärs gestern wurde kritisch aufgenommen, nach dem Motto "er deckt ihn nur". Man will einen "Star" fallen sehen. Das verkauft sich bestimmt besser als ein fallender, unbekannter Staatssekretär.
#1270627
Es wurde nicht nur viel Geld versenkt, sondern es sind nichtmal deutsche Drohnen:
Die Kontrolle über die Funkschlüssel sowie über die Sende- und Empfangsanlagen in der Drohne wie in der Bodenstation unterliegt der National Security Agency. So soll beim Euro Hawk wie bei den Global Hawks sichergestellt werden, dass die Drohnen nicht von Terroristen gekapert werden können. Im Rahmen eines "Foreign Military Sales" wurde die NSA-Zuarbeit mit dem amerikanischen Euro-Hawk-Büro der Bundeswehr vereinbart. In der Sprechererklärung des Verteidigungsministeriums heißt es darum zur NSA-Zusammenarbeit: "Als Lieferumfang wurden selektive Einzelkomponenten der Trägerplattform (z.B. Kommunikations-/Kryptogeräte) und selektive Unterstützungsleistungen, wie Beistellung von Erprobungseinrichtungen und -personal, vereinbart."
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 24145.html

Das bedeutet, dass die NSA die Kontrolle darüber hat/gehabt hätte. Und wenn sie wollten könnten sie die sogar gegen Deutsche einsetzen, bezahlt vom dt. Steuerzahler. So gesehen hat der dt. Staat auch hier seine Souveränität aufgegeben.
#1270630
Man könnte meinen nach dem Krieg hat die USA Deutschland wie eine Tochtergesellschaft eingegliedert und dieses Souveränitätsgequatsche war/ist nur gelabber um das Volk sowas wie Freiheit vorzugaukeln. Wirklich peinlich. Und selbst nach dem ganzen NSA-Skandal kriecht man denen noch in den Arsch.
#1271646
Leider kann ich dir nicht widersprechen. So wie du beschrieben hast, ist es doch. Es scheint wir sind den USA hörig. Und wenn wir uns mal, wie damals beim Irak-Krieg einem Einsatz verweigern, sind wir die Buh-Männer. Dabei haben wir uns schon dem Wunsch der USA in Afganisthan mitzumachen, nicht verweigert. Ich bin für eine stabile Freundschaft mit den USA, doch das heißt nicht, dass wir unsere eigene Meinung nicht sagen dürfen, dass wir unseren eigenen Weg gehen. Doch was ist eine Freundschaft wert, wenn ich meinen Freund beschatten lasse ? Nichts.
Die Aufrüstung mit solchen Eurohawks und was auch immer für Drohnen und Fighter - haben wir dem ganzen Terrror-Mist zu verdanken. Nach einer Phase der Entspannung nach dem Kommunismus, kann es "natürlich" nicht dabei bleiben. Doch ob sowas Frieden bringt, lassen wir mal dahingestellt.