Das Interview ist schon Monate her. Wer mal 2-3 Stunden Zeit hat, kann sich das gerne anhören :arrow:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-0 ... les-gesagt
Und wer dann noch gut 3 Stunden mehr haben sollte, kann sich auch das Interview mit Christian Lindner anhören. Da ist wirklich alles drin. Politik, Star Wars, Philosophie, Musik, Filme usw.
Der Podcast ist sehr zu empfehlen, auch wenn man manchmal mehrere Tage zum Hören braucht.
Mein Tipp:
CDU 28,5
SPD 21
Grüne 18
Linke 8
FDP 8
AfD 12,5
vicaddict hat geschrieben:Da die Jamaika-Verhandlungen an der FDP gescheitert sind, und eben nicht an CSU und Grünen, finde ich es schon ein wenig absurd, jetzt den Grünen Größenwahn vorzuwerfen. Die stehen bei 20% und sind damit im Moment Volkspartei *hust*. Wenn selbst die wirtschaftsnahe CSU all das als machbar eingestuft hat, akzeptiere ich die Argumente der FDP nicht. Zumal Lindner ja auch offen zugegeben hat, dass man sich selbst für zu unerfahren gehalten habe.
Mit anderen Worten, man hatte Schiss, dass Jamaika platzen könne und man selbst zerrieben würde. Berechtigt, aber am Ende eben auch der Hauptgrund dafür, dass die FDP mal so überhaupt nicht profitiert hat. "Lieber gar nicht regieren, statt falsch regieren." hört sich schön an, aber der Bürger durchschaut das eben auch. Es ist ein toller Slogan, der zum Wahlkampf der FDP gepasst hat.
Was den Größenwahn betrifft: Mir isses nicht unrecht, dass die Grünen so gut dastehen, aber die benehmen sich aufgrund der guten Umfragewerte so dermaßen deppert und gerade auch dafür, dass die eigentlich nichts dafür tun mussten, einfach echt schlechten Wahlkampf in Bayern geführt haben und sich dafür auch noch abfeiern lassen und krude Videos auf ihre Twitteraccounts stellen. Die sollen einfach die Fragen beantworten, die ihnen gestellt werden und Politik machen, man!
Und bei der Einschätzung zu den Sondierungen kommen wir nicht zusammen. Für mich ergibt das alles einen Sinn, ich verstehe die Partei und Lindner da vollkommen, gerade wenn man eben das Gefühl hat mit den Leuten nichts reißen zu können und einfach mal 4 geschlagene Jahre Wahlkampf hinter sich bringen musste, um überhaupt wieder über die 5 % zu kommen. Dann ist man aus dem Bundestag, hat nach Berlin keine Kontakte mehr (in der Zeit haben die Grünen und Merkel sich ja schon angekuschelt) und dementsprechend gabs auch keine Vertrauensbasis. Man hat sich im Wahlkampf doch auch nur nonstop fertig gemacht und in den Verhandlungen kam man nicht mal mit der CSU richtig zusammen. Weshalb also in die Regierung gehen, wenn man ohnehin nur wieder der Depp gewesen wäre und somit ein weiteres Ausscheiden aus dem Bundestag riskiert? Mir wäre da eine Vertrauensbasis viel wichtiger und das geht eben nur, wenn man einen Teil des Programms umsetzen kann, also eine klare FDP Handschrift sieht - das war mit den alten Leuten dort nicht möglich.
Und einen so krassen Verlust hat man nach der Wahl nun auch nicht. Bei den 8-10 % weiß man wenigstens auch, dass sie die FDP der FDP-Programmatik wegen wählen und nicht um die Union mit zu stärken. Das sah ab den 90ern bis 2009 schon anders aus.