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von Neo
#1524936
thunder49 hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:
LittleQ hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Der große Verlierer wird Horst Seehofer sein.
Man muss sich nur mal die Nachrichten anschauen, um zu sehen, wer gerade wieder verliert und Seehofer ist es nicht....
Sehe ich nicht so. Es gibt nicht einen positiven Kommentar zu ihm und seiner Person
Laut einer Civey Umfrage ist Horst Seehofer der große Gewinner:

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 22614.html
Und dann zitiere bitte noch den Rest des Absatzes. Durchsetzen ist nicht gewinnen und ist vor allem nicht gleich eine positive Bilanz für den, der sich durchgesetzt hat oder eben irgendwie das System unterlaufen will. Wenn man jemanden die Knüppel zwischen die Beine wirft, heißt es nicht, dass der auch die Sympathien der Leute hat. Würde man die Menschen fragen, wer der größte Horst ist, wäre er der Horst.

Glaube übrigens auch nicht, dass er noch den großen Rückhalt in seiner eigenen Partei hat. Dobrindt und Co. wäre es schlicht einfach nur nicht recht am Ruder zu sein, solange Merkel noch da ist.
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von vicaddict
#1524938
Die CSU steht in Bayern bei 35%. Keiner wird da jetzt aus der Deckung kommen. Die warten die Wahl in ein paar Tagen ab und danach wird ausgekehrt. Je nachdem wie derb die Schlappe wird, ist doch auch Söder nicht sicher. Stand heute steht Bayern vor einer Koalition aus CSU und SPD, CSU und Grünen, oder Kombinationen mit FDP, FW und AfD.

Das rollen Köpfe und bis dahin muss Hotte den strammen Max markieren. Insbesondere weil die CSU im Vergleich zu 2013 nahezu 12% verloren, die AfD 12% gewonnen hat. Jetzt kann sich jeder ausmalen, warum die gerade den Kurs fahren, den sie fahren.
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von Neo
#1524942
CSU und SPD wäre nach der Causa Maaßen natürlich wirklich interessant. Und Schwarz/Grün kann man in BaWü wirklich gut machen, weil Kretschmann sowas wie die leicht angegrünte Merkel ist. Bayern, naja, zwangsläufig muss man sich doch damit arrangieren. Viel bleibt auf dem Blatt nun nicht wirklich.

Ich hätte mir als Spitzenkandidaten Ilse Aigner gewünscht. Kann sein, dass die Demoskopie dann ähnlich aussehen würde, aber in großer Sorge müsste man nicht sein. In jeglicher Hinsicht.
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von vicaddict
#1524950
Ehrlich gesagt glaube ich auch noch immer, dass Seehofer Aigner nicht durchgesetzt hat, weil er will, dass Söder scheitert. Wenn der am Ende bei 35% landet und mit Sozen oder Grünen koalieren muss, ist der doch angeschlagen wie sonst nichts.
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von LittleQ
#1524952
Hier der nächste Schritt zum Thema "Die SPD verliert nicht"
SPD-Chefin Nahles will Fall Maaßen neu verhandeln
Nach dem massiven Widerstand in ihrer Partei will die SPD-Chefin nochmal mit Merkel und Seehofer verhandeln.
https://www.sueddeutsche.de/politik/eil ... -1.4140310
Das ist einfach nur noch eine Bankrotterklärung....
von thunder49
#1524953
LittleQ hat geschrieben:Hier der nächste Schritt zum Thema "Die SPD verliert nicht"
SPD-Chefin Nahles will Fall Maaßen neu verhandeln
Nach dem massiven Widerstand in ihrer Partei will die SPD-Chefin nochmal mit Merkel und Seehofer verhandeln.
https://www.sueddeutsche.de/politik/eil ... -1.4140310
Das ist einfach nur noch eine Bankrotterklärung....
Also ganz ehrlich, was will die SPD eigentlich neuverhandeln? Scheinbar will die SPD es in dieser völlig überspitzten "Causa Maaßen" wirklich zum Äußersten bringen, denn was kann Nahles anderes fordern wie das Maaßen doch nicht Staatssekretär wird?? Sehe sonst kaum Spielraum, weil vor allem Seehofer kaum freiwillig von Maaßen ablassen wird, alles sehr rätselhaft
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von Neo
#1524956
Sollte Nahles das schnell über die Bühne bringen und doch irgendwie Maaßen loswerden (aber irgendwo muss er ja als Beamter hin und sowas wie Staatssekretär wird nun wirklich viel größer gemacht, als es eigentlich ist), dann wäre das doch positiv, aber wer glaubt denn wirklich daran? So heizt man die Stimmung noch mehr an und nö, ich würde da auch weiterhin nicht von DEN klaren Gewinnern/Verlierern sprechen. So im Allgemeinen ist die SPD vielleicht tot, aber das war sie auch schon zuvor. Nahles und Scholz haben einfach ein derartiges Performanceproblem und spiegeln die alte SPD wider, da ist Maaßen doch auch nur ein kleines Mosaiksteinchen und Wasser auf die Mühlen von den ganzen GroKogeschädigten, frustrierten Sozen.

Übrigens hat Seehofer aktuell seinen Negativwert erreicht.
vicaddict hat geschrieben:Ehrlich gesagt glaube ich auch noch immer, dass Seehofer Aigner nicht durchgesetzt hat, weil er will, dass Söder scheitert. Wenn der am Ende bei 35% landet und mit Sozen oder Grünen koalieren muss, ist der doch angeschlagen wie sonst nichts.
Hm, ich frage mich ja, ob man das so gut kalkulieren konnte. Ich hatte schon erwartet, dass die AfD stärker wird und die CSU Federn lassen muss, aber deutlich unter den 40% und sich dann mehr oder minder alle Koalitionen verbauen (selbst die mit der FDP, die aktuell ohnehin keine Rolle spielen werden)? Das ist eine derartig tolle Verhandlungsbasis für alle anderen, dass man sich schon fast drauf freuen könnte.
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von TorianKel77
#1524960
Was für ein Schmierentheater, Politiker von Format sucht man echt vergeblich. Und da nehmen sich Männlein und Weiblein auch nix.
von Familie Tschiep
#1524966
Neo hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Ehrlich gesagt glaube ich auch noch immer, dass Seehofer Aigner nicht durchgesetzt hat, weil er will, dass Söder scheitert. Wenn der am Ende bei 35% landet und mit Sozen oder Grünen koalieren muss, ist der doch angeschlagen wie sonst nichts.
Hm, ich frage mich ja, ob man das so gut kalkulieren konnte. Ich hatte schon erwartet, dass die AfD stärker wird und die CSU Federn lassen muss, aber deutlich unter den 40% und sich dann mehr oder minder alle Koalitionen verbauen (selbst die mit der FDP, die aktuell ohnehin keine Rolle spielen werden)? Das ist eine derartig tolle Verhandlungsbasis für alle anderen, dass man sich schon fast drauf freuen könnte.
Ich glaube, die CSU kann noch sinken, die Umfragewerte der FDP und die AfD sind wahrscheinlich noch etwas zu niedrig, die Grünen können auch bei etwas über 20 % landen. Mal schauen, ob die CSU überhaupt den MP stellen darf. In der Position von Herrn Hartmann würde ich, auch wenn es schwierig ist, eine Viererkoalition versuchen, sofern es geht.

Frau Nahles hat den Ärger um Maaßen in ihrer eigenen Partei unterschätzt, sie ist fast eine tragische Figur.
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von Neo
#1524994
Ich tippe mal darauf, dass nichts passiert. BKA wäre auch nicht viel besser. Sehe ehrlich gesagt auch nicht, wie man das ordentlich lösen könnte, außer Maaßen tritt von sich aus zurück und Seehofer gesteht ein, dass dieser Mensch untragbar ist. Er könnte trotzdem noch erwähnen, dass er ihn vertrauenswürdig findet und die hohen Verdienste und was man eben sonst noch sagt, aber man eben akzeptieren müsse, dass das Vertrauen in der breiten Bevölkerung und auch im Parlament nicht gegeben ist. Super unwahrscheinlich, weil es eben Seehofer ist, aber ansich die gescheiteste Lösung.
Familie Tschiep hat geschrieben:Ich glaube, die CSU kann noch sinken, die Umfragewerte der FDP und die AfD sind wahrscheinlich noch etwas zu niedrig, die Grünen können auch bei etwas über 20 % landen. Mal schauen, ob die CSU überhaupt den MP stellen darf. In der Position von Herrn Hartmann würde ich, auch wenn es schwierig ist, eine Viererkoalition versuchen, sofern es geht.
Jo, die Zahlen habe ich auch schon rumgeschubst, aber mir scheint das eigentlich auch unwahrscheinlich. Letztendlich müsste dann die FDP in den sauren Apfel beißen und wenn diese ernstgenommen werden wollen, dann können sie solch eine Koalition unmöglich eingehen. Das hat man schließlich auch schon in BaWü abgelehnt und da hatte man sicher eine größere Schnittmenge.
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von vicaddict
#1525032
Die Union ist in Umfragen inzwischen auch unter die 30% gerutscht (28%) und ich vermute, nach dem neuerlichen Kompromiss werden sie nicht gewonnen haben. Grüne, SPD und AfD mehr oder weniger gleichauf bei 14-17% und Linke bei 11%.

Interessant finde ich ja, dass ausgerechnet die Jamaika-Verweigerer ebenfalls verloren haben und seit Monaten zw. 7-9% rum dümpeln. Bei der Wahl waren es noch über 10.
von thunder49
#1525045
vicaddict hat geschrieben:Die Union ist in Umfragen inzwischen auch unter die 30% gerutscht (28%) und ich vermute, nach dem neuerlichen Kompromiss werden sie nicht gewonnen haben. Grüne, SPD und AfD mehr oder weniger gleichauf bei 14-17% und Linke bei 11%.

Interessant finde ich ja, dass ausgerechnet die Jamaika-Verweigerer ebenfalls verloren haben und seit Monaten zw. 7-9% rum dümpeln. Bei der Wahl waren es noch über 10.
Die Umfragen sind auch der einzige Grund warum Merkel, Seehofer und Nahles die Koalition nicht platzen lassen. Die Union könnte bei Neuwahlen wenigstens nochmal Jamaika Reloaded probieren, aber für die SPD gibt es so gut wie keine Regierungsoption mehr. Man muß sich nur mal vorstellen das in den 70 er Jahren die Union alleine auf mehr Stimmen kam wie sie jetzt mit der SPD zusammen bekommen würde, so können sich die Zeiten ändern.

Was ich heute sehr erstaunlich fande, ist das sich Merkel offen entschuldigt hat, und gesagt hat das man eine krasse Fehlentscheidung getroffen hat, das habe ich in der Form von Merkel noch nie gehört. In meinen Augen allerdings ist Merkel eher mit ihrer moderierenden Art gescheitert und hat die ganze Causa Maaßen unterschätzt, und vor allem hat sie tatenlos zugesehen und es zugelassen das sich Seehofer und Nahles aneinander abarbeiten, ein großes Zeichen von Führungsstärke ist das nicht. Aber genau dieser bedarf es jetzt, gerade in Zeiten wo sich die politische Landschaft immer mehr nach rechts verschiebt (AFD).
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von Neo
#1525046
Naja, eigentlich hat das Merkel doch wie immer gemacht: Sie lässt die anderen sich bekriegen und kommt selbst gut aus der Sache raus. Bisher sind doch alle in ihrem Umfeld, und gerade die ganzen Lümmel, die ihr die letzten ~13 Jahre das Amt streitig machen wollten, vernichtet worden. Nur Horst stays alive. Noch.
Und "ehrliche" Momente hat sie nach der Bundestagswahl immer wieder. Ich erinnere da an die erste Generaldebatte dieser Legislatur, in der sie eingestand, dass das alles mit der Lösung der Flüchtlingsfrage nicht ganz so bombig läuft. Sie hat eben einen guten kleinen Kreis an loyalen Leuten, die ihr zu gewissen Aussagen raten. Nur bei der Flüchtlingskrise kam sie aus der Komfortzone und bekommt nun die Quittung dafür.

Und ehrlich gesagt verstehe ich die Maaßen Sache jetzt immer weniger. Mir war zumindest nicht bewusst, dass es um die "Beförderung" und die paar Flocken mehr ging. Dachte, dass das eine reine Vertrauensfrage sei... :?

Bei Neuwahlen müssten konsequenterweise dann Nahles und Scholz gehen, wenns die SPD denn ernst meint mit der Erneuerung. Wer weiß also, wie sich das dann wieder einpendeln würde? R2G schiene zum aktuellen Zeitpunkt zumindest unwahrscheinlich. Und Jamaika mit Merkel+Seehofer kann man auch komplett knicken. Lindner arbeitet sich ja wirklich nur noch an den beiden ab. Also neue SPD und neue Union und dann kann man mal weiter sehen.
vica hat geschrieben:Interessant finde ich ja, dass ausgerechnet die Jamaika-Verweigerer ebenfalls verloren haben und seit Monaten zw. 7-9% rum dümpeln. Bei der Wahl waren es noch über 10.
Na, aber das bisschen kann man ja mit einem anständigen Wahlkampf wieder reinholen. Vor der Bundestagswahl war das auch nicht anders.
Ich glaube ja, dass die meisten denken, dass Jamaika einfach besser gelaufen wäre und man nun neue Köpfe und damit neue Impulse hätte. Die FDP hat das wohl umgekehrt kalkuliert, also dass man erkennt, dass die GroKo nichts taugt, es aber unter Merkel in jeder Konstellation ähnlich gelaufen wäre und man somit Verständnis für den Abbruch hätte.

Mich wundert es eher, dass die Grünen wirklich so gut dabei sind. Das kann doch nicht nur an Robert liegen? :?
von thunder49
#1525048
Neo hat geschrieben:Bei Neuwahlen müssten konsequenterweise dann Nahles und Scholz gehen, wenns die SPD denn ernst meint mit der Erneuerung. Wer weiß also, wie sich das dann wieder einpendeln würde?
Ich bin mir nicht sicher ob das ausreichen würde wenn alleine Scholz und Nahles gehen würden, sind die Probleme was die Sozialdemokratie betrifft doch ein bißchen tiefgründiger und vielschichtiger. Habe einen ganz interessanten Artikel dazu gefunden:

http://www.fr.de/politik/bundestagswahl ... -a-1459556
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von Fernsehfohlen
#1525049
Neo hat geschrieben:Mich wundert es eher, dass die Grünen wirklich so gut dabei sind. Das kann doch nicht nur an Robert liegen? :?
Naja, die Grünen sind meines Erachtens aber schon die einzige Partei, die sich im letzten Jahr nun quasi nichts Negatives zu schulden haben kommen lassen:

- Die Union wirkt massiv zerstritten und gerade was der Horst der Nation in den letzten Monaten so fabriziert hat, kann man ja nun wirklich nicht mehr mit dem gewohnten "die Bayern ticken halt was anders"-Kopfschütteln abtun. Ich finde, er ist zu einer lächerlichen, mitunter fast debil und senil wirkenden Karikatur seiner selbst verkommen, die überhaupt keine konstruktiven Impulse mehr setzt, sondern nur noch zündelt und bockig nach Aufmerksamkeit heischt.
- Die SPD... ach Gott, ja. Das ganze Theater vor der neuerlichen GroKo, die völlige Demontage des Martin Schulz binnen weniger Wochen, das schwächliche Mittragen der Maaßen-Beförderung mitsamt anschließender "ne, jetzt doch nicht!"-Rückwärtsrolle. Wo soll man da anfangen? :roll:
- Die FDP hat halt damit verkackt, dass sie Jamaika platzen ließ, obwohl sie mit Lindner und Kubicki zwei große Alpharüden prominent in den Medien platziert, die gefühlt bei jedem Thema die Weisheit mit Löffel gefressen zu haben glauben. Da ist halt ein wenig die Luft aus einigen dicken Backen entwichen.
- Die Linke ist vor allem in der Flüchtlingsfrage in einer sehr schwierigen Situation, weil sie sich ja eigentlich als Vertreter der Benachteiligten und Schwachen für Humanität und offene Arme aussprechen muss, zugleich aber die Kernklientel der Partei diejenigen sind, die bei der Masseneinwanderung die berechtigsten Ängste haben. Das finde ich echt vertrackt. Und das schlägt sich natürlich in innerparteiliche Konflikte nieder, sodass man so recht nicht weiß, woran man bei denen ist: Wählt man da die rationale Wagenknecht-Schiene oder putzige linke Weltverbesserungsvisionen? Und ich glaube, so Aktionen wie #Aufstehen vermitteln auch nicht grad den Eindruck, dass es derzeit ein konsistentes linkes Zukunftsnarrativ gibt.

Bei den Grünen wüsste ich nicht, was ich denen anlasten soll. Ich finde die Verspießung der Partei persönlich auch nicht sonderlich toll, aber die haben ihren linken Flügel momentan ganz gut im Griff, schienen wirklich Bock auf das Experiment Jamaika gehabt zu haben, schicken charismatische Menschen ins Fernsehen, die nicht ganz so fettklötrig und schmierlappig rüberkommen wie das FDP-Duo für alle Talk-Fälle und dazu noch substanziell viel beizutragen haben und schaffen es ganz gut, die eher linken Unions-Leute und die eher rechten SPD-Leute gleichermaßen anzusprechen. Wer mit der bislang wirklich desolat auftretenden GroKo nichts mehr anfangen kann, ein klein wenig Rest-Empathie besitzt und eher der Meinung ist, dass Politik konstruktive Ansätze verfolgen und nicht nur primitiv rumblöken und hetzen sollte... bei dem kann ich schon verstehen, wenn er sich bei denen momentan am wenigsten schlecht aufgehoben fühlt.

Dass die AfD ohne Substanz, aber mit viel Hetze und immer klarer zutage tretenden rechtsradikalen Tendenzen immer weiter hinzugewinnt... dafür fehlt mir das Verständnis. Im Sinne von: Ich weiß schon, dass jeder Horst-SPD-Firlefanz denen mehr Zulauf beschert, aber persönlich nachvollziehen kann ich es nicht.


Fohlen
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von Neo
#1525050
@FiFaFohlen: Da ist natürlich etwas dran. Für mich ist das Programmatisch eben noch immer nicht das Gelbe vom Ei und eigentlich finde ich auch nur Robert Habeck richtig gut. Wenn ich mir zumindest die Debatten im Bundestg ansehe, dann graust es mir bei den Grünen (Habeck ist ja noch nicht bei). Gerade auch im Umgang mit der AfD. Aber ja, müsste ich mich für eine der sozialen Parteien entscheiden, würde ich auch die Grünen wählen, aber wie gesagt wirklich nur wegen Habeck.

#Aufstehen finde ich als Idee ganz nett. Dachte eigentlich auch, dass man sich da eben um einen Schulterschluss bemüht, aber irgendwie scheint das nicht so anzukommen bzw. den ein oder anderen Keil noch dazwischenzuschlagen. Mal davon abgesehen, dass das auch in den sozialen Medien wirklich nicht so ansprechend aufbereitet wird und man auch echt nicht weiß, was die überhaupt wollen, außer eben soziale Gerechtigkeit. Das wars wahrscheinlich auch schon.
thunder49 hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Bei Neuwahlen müssten konsequenterweise dann Nahles und Scholz gehen, wenns die SPD denn ernst meint mit der Erneuerung. Wer weiß also, wie sich das dann wieder einpendeln würde?
Ich bin mir nicht sicher ob das ausreichen würde wenn alleine Scholz und Nahles gehen würden, sind die Probleme was die Sozialdemokratie betrifft doch ein bißchen tiefgründiger und vielschichtiger. Habe einen ganz interessanten Artikel dazu gefunden:

http://www.fr.de/politik/bundestagswahl ... -a-1459556
Ich kenne die Studie und natürlich gehört da mehr dazu, als eben der besagte Personalwechsel - ich meine, dass ich das auch schon mal ausgeführt hatte. Besonders interessant ist auch, dass sich der Westen Europas liberalisiert, während es im Osten einen starken Rechtsruck gibt (im Süden kann man deutlich auch davon sprechen und wie es etwa im Norden ausschaut, hat man ja auch die letzten Wochen gesehen).
Mit Nahles und Scholz geht das eben nicht. Die haben Schulz ja regelrecht auflaufen lassen, wobei ich Nahles sogar noch eher glaube, dass sie den Wahlkampf so zumindest nicht wollte. Später dann wars ihr aber auch egal. Die SPD in Deutschland ist aber ohnehin nochmal ein Spezialfall. Die fahren seit den 90ern und vor allem nach Schröder eine derartige Harakiri-Politik, dass einem eigentlich nichts mehr wundert. Man möchte ja eigentlich auch gerne was Soziales wählen. Grün und Links gibts ja schließlich noch. Und Merkel ist ja auch nicht groß anderes, als die SPD. Von daher finde ich solcherlei Artikel/Studien nicht wirklich schlüssig (zumindest auf Deutschland bezogen).

Einfach mal die Schulz-Story von Feldenkirchen und Schattenjahre von Lindner parallel lesen und dann sieht man was bei der SPD alles schief läuft und wie es hätte laufen können. Antagonistischer gehts kaum.
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von Nerdus
#1525054
Bei dem ganzen allgemeinen Chaos freue ich mich gerade sehr, diesmal bei den Landtagswahlen die Humanisten wählen zu können. (Glaube ich zumindest, hab meine Briefwahlunterlagen noch nicht bekommen.) Bewegt im großen Gefüge der Politik natürlich nichts, aber die freuen sich bestimmt über jede Stimme und irgendwo muss man ja mal anfangen :o
von thunder49
#1525068
Nächstes Erdbeben in Berlin, diesmal bei der Union, bei der Wahl zum Fraktionschef hat der relativ unbekannte Ralph Brinkhaus überraschend Volker Kauder (seit 13 Jahren im Amt, wie Merkel) mit 125 zu 112 Stimmen bezwungen und ist neuer Fraktionschef. Da Kauder mit der größte Stiefellecker von Angela Merkel war, und sich ja auch Seehofer noch demonstrativ für ihn ausgesprochen hat, darf man die Wahl als klaren Denkzettel für Merkel und Seehofer verstehen. Damit wird man in der Union an einer Nachfolgedebatte für Angela Merkel bald nicht mehr vorbeikommen.
von Familie Tschiep
#1525073
Für die CDU halte ich Brinkhaus, der Finanzfachmann, keine gute Wahl, der kann nicht in die Fußstapfen von Merkel treten, der ist viel zu wirtschaftsfreundlich, er verscheucht die linken Merkelwähler wieder direkt zu den Grünen. Oder er wird einsehen, wie verzwickt die Lage in der Eurorettung ist, da gibt es keine einfachen Lösungen. Es mag sein, dass es falsch war, die Griechen in den Euro aufzunehmen, es kann genauso falsch sein, die Griechen aus den Euro zu werden.

Mit Tarek al Wazir und Cem Özdemir haben die Grünen auch zwei gute Rhethoriker, der Bayer finde ich auch nicht sonderlich als Redner begabt, Habeck verschwurbelt sich manchmal etwas zu sehr. Es kommt ja nicht nur auf die Redekünste an, sondern auf die Politik. Und in Deutschland regiert keine Partei allein. Man hofft immer, dass in Koalitionsverhandlungen der Schwachsinn wegverhandelt wird, nicht das eigentlich Notwendige. Warum hat niemand das Baukindergeld wegverhandelt?
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von vicaddict
#1525077
^ Was der Donnerbalken sagt.

Kauders Abwahl ist ein mittleres Erdbeben.

Zu den anderen Parteien bleibt zu sagen, dass es mich bei den Grünen nicht wundert, dass sie im Aufwind sind. Weniger, weil sie selbst überzeugen, sondern weil sie nicht negativ auffallen. Allein, dass das heuer ausreicht, ist traurig genug. Aber dort sammeln sich eben inzwischen die SPD Wähler, die der Partei inzwischen komplett abgeschworen haben. Vermutlich finden auch einige den Weg zur Linken, die mit 11% ja auch auf einem Rekordhoch agiert.

Bei der FDP wundert es mich doch. Jeder andere profitiert, nur die beiden Regierungsparteien, was verständlich ist, verlieren und die angeblich Liberalen?

Generell hat sich doch die SPD mit dieser Aktion um Maßen auch wieder selbst ins Knie geschossen. Nahles als frisch gewählte Parteichefin verhandelt was aus, und die Partei pfeift sie postwendend zurück. Im Grunde ist auch sie jetzt völlig enteiert. Sie und Scholz wahren von Anfang an die falschen Gesichter für den Neuaufbau, stehen aber spätestens nach der Nummer erst recht auch für die alten Hinterzimmergeschichten.

Aber wie schon gesagt wurde, reicht ein Blick auf die Prognosen und man weiß genau, dass es keine geplatzte Koalition geben wird. Es gibt doch keine Alternative. Am ehesten noch Kenia, bei der die Union - eventuell sogar ohne die CSU - Rot-Grün duldet.

Spannend wird es aber im kommenden Jahr, wenn die SPD bereits das Halbzeit-Faizit ziehen wird und die Mitglieder (?) über die Fortsetzung der Koalition entscheiden. Das wird doch die nächste Zitterpartie. Und spätestens dann haben weder Nahles, noch Scholz Argumente auf ihrer Seite, um den JuSos entgegenzutreten.

Man darf gespannt sein.
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von Neo
#1525085
Kauder weg. Ein weiteres Prognostikon für eine in Zukunft eher liberal-konservative Politik und Kauder war ansich wirklich schon konservativ, aber eben ein loyaler Wegbegleiter Merkels.
vicaddict hat geschrieben:Bei der FDP wundert es mich doch. Jeder andere profitiert, nur die beiden Regierungsparteien, was verständlich ist, verlieren und die angeblich Liberalen?
Die haben auch wirklich nichts Neues zu bieten. Aber ansich auch interessant, dass die mit ihrem Jamaika-Abbruch quasi die ganzen Neuaufbrüche gestartet haben. Mit Jamaika wären die Grünen noch die Alten, es würde in der Union nicht so heftig donnern (behaupte ich einfach mal), die SPD wäre weiterhin mit sich beschäftigt, würde aber eh kaum jemanden bocken, weil Opposition. Und bei Wagenknecht und Co. sähe es so aus, wie es nun auch ausschaut.
vica hat geschrieben:Spannend wird es aber im kommenden Jahr, wenn die SPD bereits das Halbzeit-Faizit ziehen wird und die Mitglieder (?) über die Fortsetzung der Koalition entscheiden. Das wird doch die nächste Zitterpartie. Und spätestens dann haben weder Nahles, noch Scholz Argumente auf ihrer Seite, um den JuSos entgegenzutreten.
Ja gut. Ich glaube, da hätte man vorlegen können, was man mag und die JuSos wären dagegen. Mal von diesem ganzen Hickhack abgesehen, gibt es doch wirklich einiges, für das es sich lohnen würde die GroKo zu erhalten, aber darüber wird eben in der Masse nicht berichtet. Wenn aber die Basis nüchtern aufm Zettel abhakt, was die SPD getan hat bzw. noch tun möchte, und darum sollte es beim Regieren eigentlich auch gehen, dann ist das so gesehen keine schlechte Bilanz. Die Regierung ist schließlich noch relativ frisch. Gefühlt ist das natürlich anders, aber das war es die Jahre zuvor auch schon und es kam nie der SPD zugute.

Mal eine nüchterne, klare Übersicht darüber, was eigentlich umgesetzt wird bzw. werden soll: SZ-Koalitionstracker
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von Neo
#1525113
Immerhin ist bei der CSU eine richtig geile Party-Stimmung. :lol:

Andi Scheuer geht ab

Und ich fand einst Jens Spahn in der Disse mit Helene Musik schon hart an der Grenze, aber das toppt nochmal alles. :lol:
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