- Do 21. Nov 2013, 18:58
#1310747
Ich bestelle mittlerweile auch nicht mehr bei Amazon, nachdem all die Kritik über den Konzern reingeprasselt ist. Wobei ich auch zuvor lange nichts bestellt hatte, weil einfach kein Bedarf vorhanden war. Den Artikel der Lmd habe ich gelesen. Würde gern wissen, was es an der Zeitung zu mäkeln gibt. Ich finde, die hat immer sehr aufschlussreiche und hintergründige Texte, die sogar per Fußnote mit Quellen belegt werden.
Ansonsten wurden ja schon genug Argumente für eine Ausdifferenzierung des Konsumverhaltens, Unterstützung lokaler Läden etc. genannt. So eine "Ja, ist halt so wie es ist"-Bequemlichkeitshaltung finde ich fatal, denn dadurch akzeptiert man, dass sich die Probleme vergrößern und ich kann nicht ganz verstehen, wie einem das alles egal sein kann. Was nicht heißt, dass ich nicht verstehen kann, dass man trotzdem beispielsweise bei Amazon bestellt, weil es eben Vorteile bietet und es Normalität geworden ist. Aber ein Bewusstsein über das zu haben, was man tut, ist trotzdem wichtig.
Alternativen sind schon allein deswegen wichtig, da man sonst überhaupt keine Entscheidungsfreiheit mehr besitzt, der Konzern jedoch mächtig ist. Alternative Ideen lassen sich nicht mehr umsetzen. Ich merke es ja schon an einigen Ecken in Berlin, wo man fast gar keine andere Möglichkeit hat, als in eine Starbucksfililale oder einen McDonalds zu gehen, wenn man etwas trinken oder essen möchte. Dabei würde ich mittlerweile viel lieber unabhängige Cafés unterstützen, die nicht glattgebügelte Konsumentenabfertigungshäuser sind, sondern mit Charme und Kreativität begeistern können.
Letztens habe ich mir CDs im Internet bestellt. Ansonsten würde ich das Kaufen solcher Produkte aber wieder lieber in die Realität verlagern, zumindest nicht ausschließlich Zeug ordern. Ich kann mir die Zeit nehmen, in ein Geschäft zu fahren. Und es ist nunmal eine andere persönlichere und 'echtere' Erfahrung, Dinge in einem Laden zu erwerben. Informieren über das Produkt kann ich mich ja schon vorher im Internet.
Kleidung bestellte ich mir neulich im Internet, weil es besondere Motive waren, die es außerhalb der Websites nicht zu kaufen gibt. Vielleicht würde ich mir öfter was bestellen, weil man im Netz sehr viel schneller Produkte findet, die einem gefallen, aber man kann sie eben nicht anprobieren.
Ansonsten ging ich meistens in den H&M. Wenn man nach Kleiderläden oder sogar -websites sucht, die 'faire' Kleidung anbieten, ist das wie nach der Stecknadel im Heu suchen. Und dann gefällt's einem meistens nicht und/oder ist zu teuer.
Lebensmittel kaufe ich größtenteils im Supermarkt. Ist um die Ecke und hier in der Nähe gibt es auch sonst nichts. Sobald ich mich besser auskenne und ein paar andere Läden kenne, würde ich aber auch woanders einkaufen. Auf mein Geld muss ich da natürlich immer achten. Allerdings kann man sein Geld ja auch sparen, indem man kein unnötiges junk food kauft. Mache ich zwar nicht häufig, aber kommt vor, und damit fühle ich mich im Regelfall auch nicht wohler.
Ich würde auch gern weniger Plastik verbrauchen. Zumindest gehe ich damit ein bisschen bewusster um, glaube ich. Coffe-to-go nutze ich nur noch selten und eigentlich wollte ich mir schon seit laaanger Zeit einen wiederverwendbaren Becher kaufen, aber irgendwie hab ich das noch nicht hinbekommen.
Bio und Fairtrade kaufe ich manchmal, auch wenn man da natürlich auch nicht wirklich einschätzen kann, wie 'fair' die Produktion eigentlich ist und ob man damit einen großen Unterschied macht. Eier kaufe ich fast gar nicht mehr. Ich brauche sie nicht unbedingt und muss davon ausgehen, dass die Hühner in den meisten Fällen stark leiden müssen und außerdem die 'nutzlosen' männlichen Küken vergast oder geschreddert werden. Auf dem Dorf wäre es natürlich einfacher, Eier von einem kleinen Bauernhof zu erwerben, aber ich denke, auch in der Stadt gibt es Wege. Wäre da nicht die Bequemlichkeit und der Mangel an Information bzw. Informationsmöglichkeiten.