#1351525
Wirklich mal völlig ohne Ironie, Sarkamus usw. Wir könnten einfach die Partei DieLinke an die Macht wählen, dann würde sich eine solche Fragestellung erübrigen. Dann würden sich nämlich ganz andere Fragen stellen, scheisse wieso haben wir DieLinke gewählt und wieso kostet ne Wurst mehrere tausend Euro und wo sind überhaupt die Bananen ?

:D
#1351526
Aber erklär mir doch mal bitte, inwiefern da eine Abhängigkeit von diesem Institut besteht, wenn es die Studien nicht in Auftrag gibt. Insbesondere wenn das Studien sind, die keine originäre Forschung betreiben, sondern "bloß" 150 andere Studien auswerten?
Keine Antwort?

Mal davon abgesehen, dass "offen gegen Mindestlöhne" in dem Zusammenhang natürlich auch Käse ist, wenn die von dir geposteten Blogeinträge einfach Werbung für die eigenen Studien sind.
Und wenn die Autoren sich schon Jahre zuvor mit den Themen beschäftigten. Aber ja, du bist hier etwas ganz großem auf der Spur.
Und natürlich haben auch Heinz Buschkowsky, als Mitglied des IZA, und diverse Gewerkschaftsführer eine Färbung.
Die Dikussion ist Banane.
#1351536
baumarktpflanze hat geschrieben: Und die Antwort steht hier und hier.
Sehe dort keine Antwort auf die Frage. Aber ich versuche es jetzt nochmal anders: Diese Studie kritisiert die Methodik bisheriger Mindestlohn-Studien und kommt zum Ergebnis, dass der Mindestlohn sich nicht auf die Beschäftigung auswirkt und dennoch finden wir einen der Autoren als Mitglied beim IZA wieder. David Card und Alan Krueger, mit die bekanntesten Kritiker der Kontra-Mindestlohn-Studien der 90er bekamen sogar einen IZA-Preis. Zufall?

Ich habe jetzt keine Lust mehr das weiter zu diskutieren, da es einfach so unwichtig und absurd ist. Wenn ihr anfangen wollt, über den Inhalt meines relevanten Posts von vor 2 Seiten zu diskutieren - von mir aus, aber bitte nicht mehr diesen Färbungsquatsch.
Zuletzt geändert von Trötenflöter am Sa 12. Apr 2014, 01:43, insgesamt 3-mal geändert.
#1351552
Trötenflöter hat geschrieben:Wenn ihr anfangen wollt, über den Inhalt meines relevanten Posts von vor 2 Seiten zu diskutieren - von mir aus, aber bitte nicht mehr diesen Färbungsquatsch.
Diese Bitte kann ich nur unterstützen! Wie wärs @rosebowl, Kaffeesache, BungaBunga und Co? :wink:
#1351679
Wer durch Leistung (durch der Hände Arbeit) sein Lohn erarbeitet und sein Wohlstand erreicht, der wird nicht solche Fragen, wie in der Thread-Eröffnung stellen.
Die Gleichmacherei des Kommunismus ist doch Schnee von gestern. Das ist doch ein gescheitertes Modell gewesen, der Kommunismus ist in sich zusammengebrochen, weil er von vornerein zum Scheitern verurteilt war. Jedes Gesellschaftsmodell, dass Leistung verneint wird scheitern. Und das ist auch richtig so.
#1353083
Aus dem aktuellen Handelsblatt von heute:
Handelsblatt hat geschrieben: (...)
Bildung schützt nicht vor Hunger

Für knapp 50 Millionen Amerikaner fällt das Mittagessen deutlich kärglicher aus. So viele US-Bürger haben inzwischen Anspruch auf staatliche Essensmarken („food stamps“), um ihren Hunger zu stillen. Auch Bildung schützt nicht vor einem leeren Magen: Ein Drittel davon sind Absolventen der High School. „Die niedrigen Einkommen der ,working poor’ müssen immer häufiger mit Essensmarken aufgebessert werden“, sagt Timothy Smeeding, Wirtschaftsprofessor an der University Wisconsin-Madison. Als „working poor“ gelten alle, die es trotz eines Jobs nicht schaffen, über die Armutsgrenze von knapp 23.000 Dollar im Jahr zu kommen.

Wenn die Lebenswelten von Arm und Reich so weit auseinanderklaffen, ist auch die ökonomische Wissenschaft gefordert. „Es ist überfällig, dass wir die Ungleichheit wieder zurück ins Zentrum der Ökonomie rücken und Fragen beantworten, die bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts gestellt wurden“, fordert er französische Ökonom Thomas Piketty. Sein neues Buch „Capital in the 21. Century“ bezeichnet Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman „als das vermutlich wichtigste Werk unserer Dekade“.
(...)
Quelle: E-Paper des Handelsblattes
#1353345
baumarktpflanze hat geschrieben:Aus dem aktuellen Handelsblatt von heute:
Handelsblatt hat geschrieben: (...)
Bildung schützt nicht vor Hunger

Für knapp 50 Millionen Amerikaner fällt das Mittagessen deutlich kärglicher aus. So viele US-Bürger haben inzwischen Anspruch auf staatliche Essensmarken („food stamps“), um ihren Hunger zu stillen. Auch Bildung schützt nicht vor einem leeren Magen: Ein Drittel davon sind Absolventen der High School. „Die niedrigen Einkommen der ,working poor’ müssen immer häufiger mit Essensmarken aufgebessert werden“, sagt Timothy Smeeding, Wirtschaftsprofessor an der University Wisconsin-Madison. Als „working poor“ gelten alle, die es trotz eines Jobs nicht schaffen, über die Armutsgrenze von knapp 23.000 Dollar im Jahr zu kommen.
Die Zahlen glaube ich sofort. Allerdings passt die Überschrift nicht. Richtig müsste es heißen "Mangelnde Bildung führt zu Hunger", wenn man es denn schon so plakativ schreiben muss, denn insbesondere die öffentlichen Schulen in den USA sind in desolatem Zustand. Ein High School-Abschluss ist nichts wert, wenn Absolventen nicht einmal auf einem Basislevel lesen können (passenderweise entsprechen die dort erwähnten 15 Mio. ganz gut dem einen Drittel von 50 Mio. im Artikel - muss natürlich nichts heißen). Dein Ausschnitt spricht ja genau die Problematik an, die ich hier lang und breit erklärte und es wäre wahnsinnig interessant zu erfahren, wie diese 50 Mio.-Gruppe genau zusammengesetzt ist. (Ob man übrigens bei 23.000 USD/Jahr von einer absoluten Armutsgrenze sprechen kann, ist fraglich - aber das ist ein anderes Thema)


Und als kleine Randnotiz: Du verbringst Stunden damit einem wissenschaftlichen Netzwerk einen Bias zu unterstellen und kommst dann mit Paul Krugman?! Da funktioniert die Medienkompetenz wohl nur in eine Richtung :P . Nicht, dass es mich stören würde - Keynesianisten wie er stehen nicht gerade auf der Sonnenseite der Empirie, sodass zumindest die Diskussion um seine interventionistischen Ansätze relativ leicht zu führen ist (im Gegensatz zu den Werken, für die er den Nobelpreis bekam und die natürlich auf jeden Fall ihre Relevanz haben).
#1353535
Ich will ja nicht zum Zitiermeister aus anderen Medien werden, aber da es hier passt: Ausschnitt aus einem Streitgespräch zwischen Hans Werner Sinn und Marcel Fratzscher über den Mindestlohn aus der Wirtschaftwoche, die am morgigen Ostersamstag erscheint:
versteckter Inhalt:
Wirtschaftswoche hat geschrieben: (...)
Fratzscher: Höhere Löhne bedeuten nicht zwingend mehr Arbeitslosigkeit. Investitionen und eine dynamische Produktivität führen sowohl zu höheren Löhnen als auch zu mehr Beschäftigung, auch für die Arbeitnehmer mit geringen Einkommen. Genau darum muss es auch der Wirtschaftspolitik gehen, und deshalb sollten wir den Mindestlohn nicht in Bausch und Bogen verdammen. Derzeit verdienen rund 4,5 Millionen Menschen weniger als 8,50 Euro in der Stunde. Studien zufolge könnte der Mindestlohn rund 200 000 Arbeitsplätze vernichten, auch wenn Vorsicht geboten ist, denn es kann keine zuverlässige Prognose geben. Für diese Betroffenen ist das eine Tragödie. Die Politik hat sich jedoch entschieden, dass ihr die Einkommenszuwächse für die restlichen 4,3 Millionen wichtiger ist. Ich habe für eine vorsichtigere und differenzierte Ausgestaltung des Mindestlohns plädiert. Nun sollten wir jedoch die politische Entscheidung akzeptieren und versuchen, zumindest die Risiken zu minimieren.

Sinn: Ich weiß nicht, woher Sie die Schätzung nehmen, dass der Mindestlohn nur 200 000 Jobs kostet. Andere Berechnungen deuten eher auf Arbeitsplatzverluste von 900 0000 hin. Bundesweit trifft der Mindestlohn 14 bis 15 Prozent der Arbeitnehmer, in den neuen Bundesländern sogar 20 Prozent. In ein paar Jahren wird man diejenigen verdammen, die ihn heute einführen. Wir schaffen uns wieder ein Proletariat, das Sozialhilfe-Karrieren von Generation zu Generation vererbt.

Fratzscher: Sie tun so, als hätten wir keine Möglichkeiten, die Risiken des Mindestlohns für die Arbeitsplätze zu begrenzen. Das Gros der Menschen, die heute weniger als 8,50 Euro verdienen, hat keinen Berufsabschluss oder eine unzureichende Ausbildung. Zudem muss die Politik handeln, um Ausweichreaktionen in Minijobs, Scheinselbstständigkeit oder Schwarzarbeit zu bekämpfen. Wir sollten also nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern an der Ausgestaltung arbeiten, um die Risiken zu reduzieren, auch wenn der Mindestlohn kurzfristig zweifelsohne Arbeitsplätze kosten wird.

Sinn: Der davon ausgelöste Lohnschub wird flächendeckend sein. Im Übrigen geht es aber nicht nur um diejenigen, die schon einen Job haben. Derzeit sind rund drei Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos. Das sind drei Millionen zu viel. Ich hätte mir gewünscht, dass man auf dem Weg der Agenda 2010 noch einen Schritt weiter gegangen wäre und die Lohnzuschüsse erhöht hätte. Die Marktlöhne hätten sich dann noch weiter ausspreizen können, bis die Arbeitslosigkeit verschwunden ist. Jetzt hat die Regierung die Weichen in die andere Richtung gestellt. Wenn deutlich wird, dass der Mindestlohn Jobs vernichtet, wird man den Arbeitgebern Lohnzuschüsse gewähren, damit sie die Kosten des Mindestlohns nicht in vollem Umfang tragen müssen.

Fratzscher: Sie gehen davon aus, dass die Märkte funktionieren und die Löhne die Produktivität der Arbeitskräfte widerspiegeln. Viele Unternehmen zahlen aber Löhne, die unter der Produktivität liegen. In diesen Fällen bewirkt der Mindestlohn, dass sich die Löhne der Produktivität annähern, ohne Arbeitsplätze zu gefährden. Zudem können die Unternehmen durch Investitionen die Produktivität ihrer Arbeitskräfte erhöhen. Eine Ausweitung staatlicher Transfers, wie Sie sie vorschlagen, kann keine langfristige Lösung sein, denn die Menschen, die ihr Lohneinkommen mit staatlichen Transfers aufstocken, können auch davon keine vernünftige Altersvorsorge aufbauen, und die Altersarmut wird weiter steigen.
(...)
Quelle: E-Paper der Wirtschaftswoche
Die Wirtschaftswoche und das Handelsblatt erscheinen im gleichen Verlag.
#1355672
Banales von Anahles

Es ist doch so, an dieser Stelle will man doch tiefgründig und substanziell ergründen bzw. darüber debattieren, wie sich eine Vermögensverteilung möglichst gerecht bewerkstelligen lässt, da dieses Thema doch ein gewisses Maß an Komplexität einschließt, sollte man die besagte Politikerin hier raushalten.

Politiker haben immer Experten und Fachkräfte in Ihrem Umfeld, die sie beraten und mit entsprechenden Informationen versorgen, dass ist absolut legitim und auch erforderlich. Bei Frau Nahles wird aber, zumindest nach meinem Empfinden, immer besonders deutlich, dass sie sich ausschließlich auf diese fremden Informationen stützt, sie selten wirklich Themen erschließt, auch in politischen Fragen labert sie stets das nach, wass ihr in internen SPD Sitzungen vorgesagt wird, wenn sie denn mal was eigenes sagt, ist das in aller Regel unqualifiziert, sinnfrei und vielfach primitives Gebashe der politischen Mitbewerber.

Mit Sachverstand und politischer Integrität konnte diese Person aber wirklich noch nie auch nur im Ansatz überzeugen. Auch parteiintern duldet man die eher als das man ihr was zutraut.

Wenigstens verschont die Trulla uns zukünftig mit ihren gesangsfernen Künsten...

Die Schwesig ist zwar auch meist eher durch Kritik gegenüber den politischen Konkurrenten aufgefallen und kann oftmals für Positionen keine tragfähigen Argumente liefern, aber dennoch hat man bei ihr das Gefühl sie hat ein gewisses Profil, in enigen Bereichen auch wirklich Ahnung und Engagement zeigt sie auch...
#1355674
Trötenflöter hat geschrieben:Ich war auch etwas erschrocken, aber man merkt beim Lesen so richtig den Zorn des Autors. Das finde ich toll, weil angebracht.
Oh, Herr Hank findet auch, dass die Fukushima-Katastrophe keine gesundheitlichen Folgen hat. Der Mann scheint für mutige Statements einen Nerv zu haben.
#1355677
baumarktpflanze hat geschrieben:
Trötenflöter hat geschrieben:Ich war auch etwas erschrocken, aber man merkt beim Lesen so richtig den Zorn des Autors. Das finde ich toll, weil angebracht.
Oh, Herr Hank findet auch, dass die Fukushima-Katastrophe keine gesundheitlichen Folgen hat. Der Mann scheint für mutige Statements einen Nerv zu haben.
Was willst du mir damit sagen und was hat das mit dem Thema zu tun?
#1358657
BungaBunga hat geschrieben:Auch in Deutschland, verfügt eine kleine Minderheit über den größten Anteil von Vermögen. Während die Mittelschicht immer stärker unter Druck gerät.

Wie kommt es aus eurer Sicht zu dieser unverhätlnismäßigen Verschiebung ? Und wieso verbleibt das Kapital in dem Maße bei diesen Personen ?

Dieses enorme Ungleichgewicht, stellt langfristig eine Bedrohung für unsere Volkswirtschaft und die Gesellschaft dar, wie kann hier aus eurer Sicht, eine effiziente und sozialverträgliche Umverteilung erzielt werden ? Und wie lässt sich ein ausgewogene Kapitalrotation umsetzen, die einen breiten Wohlstand sichert ?

Habt ihr zu diesen Fragestellungen, Ideen, Ansätze und Theorien ?
Schnoddrig gesagt: Mehr Aktien und Star-up-Unternehmen anstatt Lebensversicherungen.
Genauso schnoddrig gesagt: Klare Marktregeln/ Ordoliberalismus.

Was ist Vermögen? Wer definiert Vermögen? Wie viel wert ist ein Unternehmen? Wer bestimmt es? Ist mit Vermögen auch nicht manchmal Kosten verbunden? Wenn ich ein Schloss hätte, müsste ich es auch unterhalten, es ist nicht gerade billig.
Warum kommt es zu Vermögenscluster?

Ginge es uns nach der Umverteilung besser? Profitiert die Gesellschaft nicht von Vermögenscluster?
#1359232
Da wir ja hier so gute Erfahrungen mit IZA-Studien gemacht haben - hier eine weitere aktuelle für die geneigten CDU-Wähler sowie AndiK.:

Zuwanderung hat keinen negativen Effekt auf das Beschäftigungslevel.

Bild
Summary and Policy Advice
The evidence does not support policy intervention to “protect” native employment.
Instead, the quantitative evidence shows that, overall, immigrants do not take native
workers’ jobs in the long term and that they stimulate job creation through increased
production, self-employment, entrepreneurship, and innovation. They also provide
opportunities for native workers to upgrade their occupation and specialize in higher-skill
jobs. Any short-term negative effects on native employment are small and insignificant.
For the most part, these findings align with public opinion in developed countries. In
the worst case, the only workers whose jobs are affected are those with strikingly similar
skills and background—generally earlier immigrants. High-skilled immigrant workers
complement physical capital and technology and the human capital of both low- and
high-skilled native workers. This complementarity leads to greater and more efficient
production and to economic growth, making all consumers and the national economy
better off.
This mechanism functions naturally only when labor markets are flexible. Admitting
immigrants with a mix of skills while maintaining flexible labor markets allows firms
to adapt to the labor supply. Countries benefit from engaging rather than restricting
immigrant workers.