#1426756
Ich habe es wirklich satt mit diesen Streiks. Wie kann es sein, das so ein kleines Insekt wie der Weselky so ein Schaden anrichten kann und keiner tut was dagegen. Der Mann gehört ins Gefängnis, weil er Deutschland ganz bewusst schadet. Anscheinend hat er als Kind zu wenig Aufmerksamkeit von seiner Mutter erhalten, und muss jetzt auf großer Zampano machen. Die Aufgabe der Gewerkschaft sich mit den Arbeitgebern auf Löhne und Gehälter zu einigen. Und nicht monatelang ein falsches Spiel um Popeldinge zu spielen. Ich finde es unmöglich. Der Mann gehört ins Gefängnis.
Benutzeravatar
von RickyFitts
#1426777
Fernsehfohlen hat geschrieben:Mag mir jemand mal erklären, welchen sachlichen Grund es hat, dass die GDL nicht zu einer Schlichtung bereit ist? Das geistert immer wieder durch die Presse, aber ohne wirkliche Erklärungen...
Hier wird das ganz gut aufgearbeitet:
https://krautreporter.de/634--durchhalt ... ium=Social

Und es liefert auch allen mal ein bisschen Hintergrund, die sonst nicht weiter als bis zu ihrer eigenen egoistischen Nasenspitze denken und statt sich gründlicher zu informieren bei irgendwelcher Hetze mit aufspringen und hier von Gefängnisstrafen gegen Gewerkschaftsvorstände rumblöken wie die hinterletzten Vollidioten.
#1426784
Danke für den durchaus interessanten Link. Einigen Punkten kann ich durchaus beipflichten, wie beispielsweise der kritischen Haltung gegenüber dem Tarifeinheitsgesetz, das ich nach einer etwas intensiveren Beschäftigung (wohlgemerkt etwas) für sehr dumm halte, zumindest aus Arbeitnehmersicht, und eigentlich auch ein neuerliches Armutszeugnis für eine sozialdemokratische Partei (sowas will die SPD ja sein) ist.

Was der Artikel gar nicht anspricht, aus meiner Sicht aber ein überdenkenswerter Punkt ist: Die jetzige Streikwelle resultiert ja auch daraus, dass es kaum noch verbeamtete Lokführer gibt. Das ist mir nicht unbedingt deshalb wichtig, weil ich Lokführer für eine so gesellschaftlich bedeutende Tätigkeit halte, dass sie zwingend Staatsdiener zu sein hätten. Aber bei dieser generellen Beamten-Schelte muss man halt auch bedenken, dass Verbeamtung den großen Vorteil der Verlässlichkeit hat - und fernab dessen jeder das prinzipielle Recht auf Streik hat.

Auf der anderen Seite ist mir das auch etwas arg viel Rebellenromantik, die dann gerade im dritten Punkt durchscheint. Dieses depperte Gesetz wurde ja in Folge der ersten großen Streikwelle in die Wege geleitet, als die GLD auch schon nicht gerade durch allzu große Gesprächsbereitschaft aufgefallen ist. Inwiefern da die Bahn auch schon Hinhalte-Taktiken an den Tag gelegt hat, fällt mir schwer zu beurteilen. In der öffentlichen Wahrnehmung hat der Weselsky aber schon damals... nicht so gewirkt, als sei er an Kompromissen interessiert.

Und dass die Bürger jetzt nicht zwingend Luftsprünge vor Freude machen, weil die Gewerkschaft die Muskeln spielen lässt und in regelmäßigen Abständen streikt, darf nun wirklich nicht wundern. Diejenigen, die direkt und mitunter gar existenziell betroffen vom Streik sind, sind doch gerade die normalen Arbeitnehmer, weil sie gucken müssen, wie sie zur Arbeit kommen. Oder Schüler, Studenten, Azubis etc., die nur mit der Bahn zum Ziel gelangen. Da ist bei vielen nicht einfach mal Taxi nehmen oder mit dem Auto fahren, weshalb es schon reichlich schwer fällt, diesem Geringe um Macht und Einfluss etwas positives abzugewinnen.

Und so lange jedes Mal auch der Regionalverkehr und damit vorrangig die Pendler bestreikt werden, die ja zum Großteil Abo-Fahrkarten haben und damit für die Bahn eh wirtschaftlich verzichtbar sind, wird die Akzeptanz bei der Bevölkerung nicht steigen. Erzähl mal einem Zeitarbeiter, wie toll er es zu finden hat, sein mickriges Gehalt für Taxi etc. ausgeben zu müssen, um zur Arbeit zu kommen. Der wird diese Faszination Tarifkonflikt nicht so ganz nachvollziehen können.


Fohlen
Benutzeravatar
von rosebowl
#1427389
Fernsehfohlen hat geschrieben: Auf der anderen Seite ist mir das auch etwas arg viel Rebellenromantik, die dann gerade im dritten Punkt durchscheint. Dieses depperte Gesetz wurde ja in Folge der ersten großen Streikwelle in die Wege geleitet, als die GLD auch schon nicht gerade durch allzu große Gesprächsbereitschaft aufgefallen ist. Inwiefern da die Bahn auch schon Hinhalte-Taktiken an den Tag gelegt hat, fällt mir schwer zu beurteilen. In der öffentlichen Wahrnehmung hat der Weselsky aber schon damals... nicht so gewirkt, als sei er an Kompromissen interessiert.

Und dass die Bürger jetzt nicht zwingend Luftsprünge vor Freude machen, weil die Gewerkschaft die Muskeln spielen lässt und in regelmäßigen Abständen streikt, darf nun wirklich nicht wundern. Diejenigen, die direkt und mitunter gar existenziell betroffen vom Streik sind, sind doch gerade die normalen Arbeitnehmer, weil sie gucken müssen, wie sie zur Arbeit kommen. Oder Schüler, Studenten, Azubis etc., die nur mit der Bahn zum Ziel gelangen. Da ist bei vielen nicht einfach mal Taxi nehmen oder mit dem Auto fahren, weshalb es schon reichlich schwer fällt, diesem Geringe um Macht und Einfluss etwas positives abzugewinnen.

Und so lange jedes Mal auch der Regionalverkehr und damit vorrangig die Pendler bestreikt werden, die ja zum Großteil Abo-Fahrkarten haben und damit für die Bahn eh wirtschaftlich verzichtbar sind, wird die Akzeptanz bei der Bevölkerung nicht steigen. Erzähl mal einem Zeitarbeiter, wie toll er es zu finden hat, sein mickriges Gehalt für Taxi etc. ausgeben zu müssen, um zur Arbeit zu kommen. Der wird diese Faszination Tarifkonflikt nicht so ganz nachvollziehen können.
Genau so sieht es aus. Und an diesen Punkten sieht man auch, dass es in erster Linie nicht darum geht, die Bahn durch Ausfälle unter Druck zu setzen, sondern mediale Aufmerksamkeit zu bekommen. Es sind zu einem ganz großen Teil Machtspielchen, die hier laufen. Und da ist irgendwann der Punkt erreicht, wo die für die Rechtmäßigkeit eines Streiks notwendige Verhältnismäßigkeit einfach nicht mehr gegeben ist. Das Schlimme dabei ist auch, dass die GDL aktuell sich selbst und vor allem auch anderen Gewerkschaften extrem schadet, weil das allgemeine Verständnis für das grundsätzlich enorm wichtige Streikrecht schwindet.

Ich muss ja sagen, ich könnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, wenn der eine oder andere Lokführer heute logistische Probleme bekommt, weil er sein Kind nicht in die Kita bringen kann...
von Andelko
#1428332
Es sagt schon einiges aus wenn Wesselsky das Streikgeld erhöhen muss.

Dafür das auf beiden Seiten Erwachsene Menschen in der Verantwortung stehen benehmen die sich ziemlich kindisch
Benutzeravatar
von rosebowl
#1428333
Wenn Weselsky jetzt schon in den eigenen Reihen um Verständnis werben muss, wie sein Brief an die Mitgleider zeigt, sagt das auch einiges. Sie merken langsam, dass sie selbst ihre Position schwächen. Und dass es bei einer Schlichtung nicht darum geht, "über Grundrechte zu verhandeln", wie Weselsky behauptet, sondern darum, eine für alle vernünftige Lösung zu finden. Das ist der Sinn von Tarifverhandlungen, nicht Machtspielchen und Ego-Pflege, wie es Weselsky leider zulasten der Gewerkschaft betreibt.
von Andelko
#1428354
Yeah unbefristeter Streik im Personenverkehr ab Mittwoch.

Das dürfte dann auch die letzte Patrone für Wesselsky sein.
#1428358
Ich habe die entsprechende Eilmeldung auf meinem Smartphone eben ehrlich gesagt einfach nur noch gelangweilt zur Kenntnis genommen. Und zumindest Donnerstag werde ich selbst von dem Mist betroffen sein, also ist nicht so, dass es an mir komplett vorbeigeht. Nur so langsam setzt ein absurder Gewöhnungsprozess ein, der zumindest bei mir gemixt ist mit einem ungläubigen Kopfschütteln, wie man sich selbst in der öffentlichen Wahrnehmung immer weiter demontiert.

Und bitte nicht falsch verstehen: Ich habe schon Mitgefühl für die Menschen, die nun abermals nicht wissen, wie sie zur Arbeit kommen sollen - gerade bei den Leuten, die eh schon Teil des Niedriglohnsektors sind und für die Machtspielchen von GDL und Bahn benutzt werden. Aber dieses Rumgeschiebe des Schwarzen Peters, die martialische Rhetorik des sächselnden Lokführer-Führers und die zu erwartende nationale Empörung... das langweilt mich inzwischen wirklich. :(


Fohlen
Benutzeravatar
von 2Pac
#1428361
Die können doch ruhig mal die Ersatzfahrpläne drucken und sie aushängen. Es fängt nämlich an, dass es sich lohnt den Betrieb dauerhaft so umzustellen.
Solange die Bahnen nach dem Ersatzplan fahren, ist es immer noch besser als in Russland wo sie fahren wie sie wollen :P

Ich bin total happy darüber, dass Weselskys Kasse sich langsam leert. Wenn er scheitert, und das wird er, werden ihn die Mitglieder teeren und federn. :D
#1428369
Viel ärgerlicher als der mehr als verständliche Streik der GDL, der vermutlich der letzte sein wird, weil Regierung Freitag das unheimlich tolle Tarifeinheitsgesetz beschließen wird, ist

wie die Bahn den Streik zur Kundenabzocke nutzt:
Mehrere unserer Kunden im Reisebüro haben das gleiche Problem, ich selbst übrigens auch: Tickets zur Hin- und Rückfahrt gebucht, Hinfahrt Dienstag (nur Streik im Güterverkehr), Rückfahrt in den ersten Tagen, wenn sicher im Personenverkehr gestreikt wird. Da Ersatzfahrplan erst morgen Nachmittag kommt, müssen die Kunden entweder das Risiko eingehen, bei der Heimfahrt festzusitzen oder Tickets für Hin- und Rückfahrt stornieren. Das ist nur gegen je (!) 17,50 Euro Stornogebühr möglich.
Nur das Ticket für die Rückfahrt kann kostenfrei storniert werden ... wenn der Zug definitiv betroffen ist, was im Ersatzfahrplan stehen wird, morgen.
#1428372
Kaffeesachse hat geschrieben:Die Stornogebühr wird doch normalerweise erst ab dem 1. Geltungstag erhoben. Ist das denn jetzt anders? Wenn nicht, kann ich nichts Falsches daran erkennen.
Ja, ist es, Stornogebühr gilt, sobald du das Ticket stornierst - wenn es mit einer BahnCard gebucht wurde oder Spapreis war (dafür reicht in der Regel die frühzeitige Buchung) fallen 17,50 Euro Stornogebühren an. So gerade die Auskunft der Bahn.

Dass die Bahn den Streik nutzt, um sich selbst zu bereichern und im Endeffekt ihren Vorständen noch mehr Geld in den Po zu schieben, findest du nicht falsch?! :shock:
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1428375
Okay, beim Sparpreis/der Bahncard ist das auch das normale Prozedere, sehe da keine "Abzocke". Hin- und Rückfahrt sind nun mal zwei verschiedene Fahrscheine, die unabhängig voneinander behandelt werden.
Benutzeravatar
von Rodon
#1428378
Jetzt verunsichert ihr mich. Habe heute morgen ein Sparticket für eine Verbindung bestellt, die garantiert ausfällt und während der letzten beiden Streiks dauerhaft nicht bedient wurde. Das Geld bekomme ich doch hoffentlich zurück?
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1428379
Rodon hat geschrieben:Jetzt verunsichert ihr mich. Habe heute morgen ein Sparticket für eine Verbindung bestellt, die garantiert ausfällt und während der letzten beiden Streiks dauerhaft nicht bedient wurde. Das Geld bekomme ich doch hoffentlich zurück?
Ja. So ist zumindest überall zu lesen.
#1428380
Kaffeesachse hat geschrieben:
Rodon hat geschrieben:Jetzt verunsichert ihr mich. Habe heute morgen ein Sparticket für eine Verbindung bestellt, die garantiert ausfällt und während der letzten beiden Streiks dauerhaft nicht bedient wurde. Das Geld bekomme ich doch hoffentlich zurück?
Ja. So ist zumindest überall zu lesen.
Ich halte dagegen, laut Auskunft, siehe oben, kannst du das Ticket nicht kostenfrei stornieren. Du könntest einen Alternativzug nehmen, aber nicht kostenfrei stornieren, das geht angeblich nur beim Normalpreis.
Benutzeravatar
von acid
#1428381
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Wenn man schneller nen Ersatzplan hätte, okay, aber erst morgen nachmittag :-o
Ist es nicht größtenteils der gleiche Ersatzfahrplan wie immer?
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1428382
Tanja Timanfaya hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:
Rodon hat geschrieben:Jetzt verunsichert ihr mich. Habe heute morgen ein Sparticket für eine Verbindung bestellt, die garantiert ausfällt und während der letzten beiden Streiks dauerhaft nicht bedient wurde. Das Geld bekomme ich doch hoffentlich zurück?
Ja. So ist zumindest überall zu lesen.
Ich halte dagegen, laut Auskunft, siehe oben, kannst du das Ticket nicht kostenfrei stornieren. Du könntest einen Alternativzug nehmen, aber nicht kostenfrei stornieren, das geht angeblich nur beim Normalpreis.
Fahrgästen, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht antreten können, können ihre Fahrkarte und die Reservierung zurückgeben und den Preis im DB Reisezentrum erstattet bekommen. Die Preise für bereits gekaufte Online-Tickets können sich Reisende auf http://www.bahn.de erstatten lassen. Die übliche Bearbeitungsgebühr entfällt in allen genannten Fällen.
Steht so auf der Seite der Tagesschau.
Wenn feststeht, dass der betreffende Zug tatsächlich nicht fährt, dann bekommt man wohl sein Geld zurück (oder kann den nächsten Zug auch einer höheren Kategorie nehmen). Wenn ich aber JETZT auf Verdacht irgendwas stornieren will, dann muss man die Gebühr noch zahlen, weil gar keiner weiß, wann der Streik endet oder ob der Notfahrplan etwas anders ist als zuletzt, weil vielleicht drei Lokführer mehr diesmal nicht streiken. Und einen Zug für Dienstag kann man nun mal nicht kostenfrei stornieren, der fährt ja. Ist zwar blöd, wenn man dann nicht mehr wie geplant zurückkommt, das fällt aber dann wohl unter "Pech gehabt".
Benutzeravatar
von rosebowl
#1428386
So isses.
Und auch das mit der höheren Kategorie funktioniert problemlos. Ich fahr in Streikzeiten immer mit dem ICE zur Arbeit, weil mein regulärer Zug nicht fährt. Gab nie irgendwelche Probleme.
Benutzeravatar
von 2Pac
#1428393
Tanja Timanfaya hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:
Rodon hat geschrieben:Jetzt verunsichert ihr mich. Habe heute morgen ein Sparticket für eine Verbindung bestellt, die garantiert ausfällt und während der letzten beiden Streiks dauerhaft nicht bedient wurde. Das Geld bekomme ich doch hoffentlich zurück?
Ja. So ist zumindest überall zu lesen.
Ich halte dagegen, laut Auskunft, siehe oben, kannst du das Ticket nicht kostenfrei stornieren. Du könntest einen Alternativzug nehmen, aber nicht kostenfrei stornieren, das geht angeblich nur beim Normalpreis.
Warum sollte er stornieren wollen, wenn er jeden anderen Zug nehmen darf, der ihm zum Ziel bringt? Und wenn halt nichts fährt, gibt's Geld zurück.
#1428413
Dann ist es aber sehr schade, dass die Bahn selbst bzw. das Callcenter das nicht wusste, zumindest vorhin noch nicht. Müsste doch jedes Mal das gleiche Prozedere sein :-(
Benutzeravatar
von Rodon
#1428417
Okay, dann muss ich wohl warten, bis die Bahn den Zug mit "fällt aus" auf der Webseite kennzeichnet. Denn als ich eben online stornieren wollte, kam da noch der Hinweis mit den EUR 17,50 Bearbeitungsgebühr (was ich übrigens allgemein mal sehr frech finde, weil das doch wahrscheinlich alles vollautomatisch abläuft und selbst wenn da irgendwer einen Klick am PC noch machen muss, rechtfertigt das keine EUR 17,50).

Auf irgendwelche Alternativfahrten brauche ich gar nicht erst spekulieren; ist eine Fahrt in die neuen Bundesländer. :lol:
Benutzeravatar
von Kaffeesachse
#1428418
Eine etwas höhere Stornierungsgebühr verstehe ich schon. Sonst sichern sich doch irgendwelche Leute per Bahncard/Sparpreis günstige Tickets, die dann ständig wieder zurückgegeben werden, weil's vielleicht nur 2,50 € kostet. :)