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von rosebowl
#1396302
Kaffeesachse hat geschrieben:Über Geld spricht doch der Herr Weselsky gar nicht mehr, wenn's wenigstens nur darum ginge ... :roll:
:!:
Es geht doch längst nur noch drum, dass der Weselsky meint, auf Kosten der Bahn und aller Bahnfahrer beweisen zu müssen, dass er den Längsten hat. Also den längsten Atem meine ich natürlich :P
von flom
#1396307
Wer von euch kennt ihn denn und ist bei den Gesprächen der Gewerkschaften dabei?

Auf die Medien gebe ich bei sowas nicht viel, unparteiisch gibt es einfach nicht mehr.

Das mit den Gewerkschaften finde ich auch unnötig, aber am Schluss sollte eh jeder Betroffene zu der Gewerkschaft wechseln die das beste Angebot bietet. So würde sich das Thema auch von alleine erledigen.

Zum Glück gibt es noch ein Streikrecht, sonst wären wir auf dem besten weg zur Bananenrepublik.
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von rosebowl
#1396309
Das ist aber doch gerade der Punkt - er "vertritt" Leute, die offensichtlich gar nicht von ihm vertreten werden wollen. Er ist für seine Mitglieder zuständig. Aber das ganze Land "in Geiselhaft" (ja, blöde Medien-Formulierung, aber irgendwie ist inzwischen tatsächlich was dran) zu nehmen, weil er seine Machtposition ausbauen will, ist einfach nur daneben. Da fehlt sogar mir als eher linkem SPD-Mitglied jedes Verständnis.
von flom
#1396326
Wer möchte den nicht von der GDL vertreten werden? Er würde gewählt und der Streik Beschluss wurde gewählt.

"Geiselhaft" finde ich schon schlimm, wie sollten sie den deiner Meinung nach streiken ohne das sie die DB treffen?

Es gibt Leute aus der Branche die dagegen sind z.B. Gibts heute in der Hamburger Morgenpost ein Artikel von Lok-Führern die trotzdem fahren, aber keiner ist in der GDL...
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von 2Pac
#1396389
Ich sehe auch nur reine Medienhetzte gegen Weselsky. Er macht nur sein Ding. Seine Mitglieder stehen an seiner Seite.
Zuletzt habe ich davon gehört, dass Weselsky unter Polizeischutz steht. Da fährt die Bahn ein paar Tage nicht und die Assis drehen schon durch. Hoffentlich hängt Weselsky noch ne Woche dran. :D
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von rosebowl
#1396391
2Pac hat geschrieben:Seine Mitglieder stehen an seiner Seite.
Aha...
Besonders treffend:
Dazu gehört für ihn der Vertretungsanspruch für übriges Zugpersonal. "Der GDL fehlt die tariflich begründete Zuständigkeit für diese Gruppe angesichts eines Organisationsgrads von gerade mal rund 30 Prozent"
und
Andere leisten offensiven Widerstand. "Ich beteilige mich nicht am Streik", sagt ein GDL-Lokführer, der allerdings anonym bleiben möchte. "Ich finde, dass Macht- oder Kompetenzstreitigkeiten zwischen Gewerkschaften anders gelöst werden müssen. Ginge es nur um Tariffragen, wäre ich dabei."
von flom
#1396408
Nochmal die frage, wie sollten deiner Meinung nach Lokführer streiken? Es sollte die DB schon treffen wenn man streikt.

Das er nun die Begleiter vertreten will wundert mich auch, aber mal sehen was daraus wird.

Zu den Streik Brechern, hindert sie ja niemand daran die Gewerkschaft zu wechseln, hoffe sie tun das und nehmen nicht die tätig Erhöhung der GDL mit, wovon ich leider ausgehe.

Da er ja nun deiner Meinung nach keinen Rückhalt hat erwarte ich Sonntag reibungslosen Bahnverkehr ;)
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von vicaddict
#1396416
Das Problem ist, dass es eben nicht die Bahn trifft, sondern Millionen von Pendlern. Es ist doch letztlich auch ein Machtkampf zw. den beiden Gewerkschaften, der auf Kosten aller anderen ausgetragen wird. Das ist doch das Problem. Von daher trifft es Rosis Beispiel auch ganz gut.
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von 2Pac
#1396420
vicaddict hat geschrieben:Das Problem ist, dass es eben nicht die Bahn trifft, ...
Doch trifft es. Umsatzeinbrüche, Schadensersatzansprüche etc.. Das nebenbei Millionen von Fahrgästen auf der Strecke bleiben, ist Kollateralschaden. Aber anders kann ein Lokführer auch nicht streiken als eben nicht zu fahren. Wobei es wäre witzig, wenn er fahren würde, aber nicht an jeder Station die Tür aufmachen würde. :lol:
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von rosebowl
#1396421
flom hat geschrieben: Da er ja nun deiner Meinung nach keinen Rückhalt hat erwarte ich Sonntag reibungslosen Bahnverkehr ;)
Reibungslosen Bahnverkehr erwarte ich nie :D

Wie gesagt, mir geht es ja gar nicht darum, dass ich grundsätzlich was gegen Streiks habe. Und natürlich muss es die DB treffen, sonst kann man sich den Spaß auch schenken. Aber man muss gerade bei Streiks im Personenverkehr dabei halt auch im Auge behalten, dass man nicht nur den Konzern trifft, sondern auch die Kunden. Und die sind zu einem relativ großen Teil auf den Laden angewiesen.
Das ist einfach eine Frage der Verhältnismäßigkeit, und die spielt meiner Meinung nach im Personenverkehr eine größere Rolle als im Güterverkehr. Und diese Kunden immer häufiger und immer länger dafür zu "bestrafen", dass die Bahn nicht akzeptieren will, dass der Weselsky glaubt, für die ganze Welt zuständig zu sein - tut mir leid, aber da fehlt mir wirklich das verständnis.

Was ich in Ordnung finden würde? Verhandlungen über Dinge, die auch wirklich in einen Tarifvertrag gehören, sprich Arbeitszeiten, Bezahlung (der in dieser Gewerkschaft organisierten Mitarbeiter!) etc. Streiks, die sich vor allem auf den Güterverkehr konzentrieren (der wirtschaftliche Druck wäre hier wohl eh größer als im Personenbereich). Streiks nicht gezielt zu Zeitpunkten, die die Bahnfahrer besonders treffen (z.B. Beginn der Herbstferien in diversen Bundesländern etc). Und ein Anflug von Gesprächsbereitschaft.
von Andelko
#1396442
Ich hab noch nie sowas selbstverliebtes und arrogantes wie den Claus erlebt.

Der bietet das frühere Streikende doch nur an weil ihm die streikenden aus gehen
#1396514
Der Gedanke, dass der GDL die Streikenden ausgegangen sind, finde ich durchaus sympathisch, auch wenn ich glaube, dass dennoch der Großteil der Streikenden auch gestreikt hat.

Trotzdem: Ich habe heute in den heute-Nachrichten gehört, dass die Hälfte aller Güterzüge gefahren sein sollen. Die Bahn spricht davon, dass auch 35 % der Züge im Redionalverkehr gefahren sein sollen, mehr im Westen als im Osten der Republik. Das finde ich zwei ziemlich erstaunliche Zahlen. Auch der Ersatzverkehr rund um Stuttgart lief - wie schon beim vergangenen Streik vor einer Woche äußerst stabil. Zwar war an den Randzeiten der Verkehr mit der Bahn nicht gesichert, aber man hat es zu den Kernzeiten geschafft, einen pünktlichen und verlässlichen Ersatzverkehr auf die Beine zu stellen - jedenfalls, wie gesagt, wenn es um den Regionalverkehr im Raum Stuttgart geht.

Scheinbar hat die Bahn eine Form der Streikroutine gefunden, die den Streik der GDL zwar spürbar macht, aber dennoch einen Verkehr auf die Beine stellt, der die Hauptachsen abdeckt. Dieses Mal waren auch die Züge deutlich voller als vor einer Woche - wobei da der Streik das Wochenende traf.

Aber: Ich habe nur den Raum Stuttgart als Streikbetroffener erlebt. Und habe aus anderen Bundesländern durchaus auch andere Geschichten gehört, von falschen Auskünften in der Liveapp über plötzlich doch ausfallende Züge.
#1414814
Die Frage ist, wie lange Herr Weselsky noch streiken will und wann es eine Schlichtung gibt. Es kann ja nicht sein, dass er für manche Forderung, die sicher gerechtfertigt ist, seit einem halben Jahr mit der Bahn keine Einigung findet.

Klar: Natürlich liegt das nicht nur an ihm - schliesslich haben beide Seiten, also die GDL und die Bahn, ihre Interessen. Dazu kommt die Kriegsrhetorik, wie sie bei solchen Konflikten üblich ist mit all den Tricks und all den unterschiedlichen Sichtweisen, bei denen immer der andere schuld ist. Und mit der EVG kommt sogar eine dritte Partei dazu.

Dennoch wäre es langsam echt zu überlegen, dass man eine Schlichtung angeht, die ja auch bereits mehrfach in der Diskussion war. Momentan tut die Situation keinem der Parteien gut. Und den.betroffenen Bahnfahrern erst recht nicht.
#1415681
Die GDL verhandelt wieder mit der Bahn ab Donnerstag. Damit ist die Streikandrohung aus der vergangenen Woche von Herrn Weselsky erstmal Makulatur. Nach seiner Drohung hatte der Deutsche Beamtenbund die Finanzierung eines neuen Streiks öffentlich in Frage gestellt und neue Verhandlungen gefordert.
#1415849
Naja, seit Jahren ist auch nicht richtig. Zwischenzeitlich gab es ja einen Tarifvertrag, der nun wieder ausläuft und entsprechend verlängert werden muss. Dieser Streit dauert nun ein halbes Jahr.
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von rosebowl
#1415852
Außerdem war das ja gar nicht der einzige Streitpunkt. Das viel größere Problem ist ja, dass Weselsky Leute vertreten will, die eigentlich gar nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Und sogar da kam ihm die Bahn entgegen, und trotzdem drohte er wieder mit Streik. Dass der DBB da irgendwann mal sagt "es reicht", und ohne eine Schlichtung weder einen weiteren Streik finanzieren, noch die verbeamteten Lokführer das Ganze mal wieder ausbaden lassen will, ist durchaus verständlich...