- Do 13. Nov 2014, 20:57
#1397512
Ich finde die Umfrage etwas schwierig, weil ich nicht weiß, was genau Du mit den Optionen meinst. Wenn Du sagen willst, dass es grundsätzlich Sterbehilfe in Deutschland geben soll und diese gesetzlich geregelt werden soll, dann ist das bereits heute so mit der Unterscheidung von aktiver und passiver Sterbehilfe.
Insofern geht es (auch) nicht darum, dass man Menschen, die so hinüber sind, dabei hilft, sondern es geht darum, sie entweder palliativmedizinisch so zu unterstützen, dass sie möglichst schmerzfrei sterben dürfen - oder es ihnen mit Hilfe eines ärztlich assistierten Suizids bzw. mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation zu ermöglichen, indem sie mit Natriumpentobarbital eine tödliche Infusion oder ein tödliches Getränk bekommen. Dabei ist es bisher in anderen Ländern soweit ich es weiß so geregelt, dass diejenigen, die wünschen zu sterben, diesen Wunsch selbstbestimmt äußern müssen und auch die Infusion selbst auslösen oder das Getränk selbst trinken müssen. Niemand setzt ihnen insofern also eine Spritze. Das ist aber dann ein Problem, wenn Menschen genau das nicht mehr können, sowohl die Selbstbestimmtheit als auch schlicht das selbst auslösen.
In Deutschland stellen sich die Ärzte bzw insbesondere der Marburger Bund gegen dise Form der Sterbehilfe. Sie glauben, dass man mit Hilfe der Palliativmedizin einen würdigen Tod - was auch immer ein würdiger Tod sein soll - erreichen kann. Es mag sein, dass also Menschen im Rahmen der Palliativmedizin schmerzfrei sterben können, also körperlich von ihrem Leiden ein Stück erlöst werden. Geistig allerdings hilft ihnen die Palliativmedizin relativ wenig.
Deswegen frage ich mich, inwieweit nicht einfach beide Möglichkeiten offengehalten werden, sodass Menschen die Möglichket haben, sich palliativmedizinisch zu betreuen oder die Hilfe einer Sterbehilfeorganisation annehmen können bzw. einen ärztlich assistierten Suizid begehen zu können. Ich glaube, dass einer der heute vorgeschlagenen Wege, Sterbehilfeorganisationen zu bewegen, nicht der richtige Weg ist.
Wir haben so viel Glück auf dem Gewissen.