Sterbehilfe in Deutschland ?

Ja, mit einem klarem Gesetz
12
100%
Nein, niemals
Keine Stimmen
0%
Bin mir nicht sicher
Keine Stimmen
0%
von Waterboy
#1397479
Aktuell wieder mal in aller Munde, hat sich heute auch der Bundestag mit dem Thema befasst. Wie schwierig es ist dazu eine Meinung zu finden und wie sehr da verschiedenste Meinungen aufeinanderprallen, konnte man heute dort sehen.

Meine Frage, was ist eure Meinung dazu ?
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von 2Pac
#1397493
Sterbehilfe finde ich gut. Das sind Menschen, die, wenn sie könnten, sich das Leben nehmen würden. D.h. die sind so hinüber, dass sie für den Akt Hilfe brauchen. Wozu einen Menschen noch weiter leiden lassen? Bei Tieren ist man auch gnädig.
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von Basil
#1397505
Kann eine Sterbehilfe zur Stigmatisierung von alten und kranken Menschen führen. Wenn die Möglichkeit besteht, im Alter bei einer schweren Krankheit fruehzeitig aus dem Leben zu scheiden, werden Menschen, die mit ihrer Krankheit bis zum Schluss leben wollen, eventuell diskriminiert. Stichwort: Sozialverträgliches Frühableben?
Man moechte die Angst vor dem Sterben umgehen, in dem man sich bereits vor diesem umbringt, damit beraubt man sich allerdings der Erfahrung des Sterbens, die wie die Geburt zum Leben dazu gehört.

Das sind zwei Gegenargumente, meine Meinung dazu ist, wenn man sein Leben abkuerzen moechte, um es menschenwuerdiger gelebt zu haben, dann sollte es hier auch die Möglichkeit geben, dies in die Tat umzusetzen. Dass die Menschen, die nicht weiter leben wollen, "in die Schweiz fahren" oder sich auf harte Weise umbringen muessen, finde ich nicht gut.
von Chris_23
#1397511
Ich finde auch jeder sollte selbst über sein Leben verfügen können und dazu gehört eben auch es zu beenden wenn und wann man es möchte!
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von baumarktpflanze
#1397512
Ich finde die Umfrage etwas schwierig, weil ich nicht weiß, was genau Du mit den Optionen meinst. Wenn Du sagen willst, dass es grundsätzlich Sterbehilfe in Deutschland geben soll und diese gesetzlich geregelt werden soll, dann ist das bereits heute so mit der Unterscheidung von aktiver und passiver Sterbehilfe.

Insofern geht es (auch) nicht darum, dass man Menschen, die so hinüber sind, dabei hilft, sondern es geht darum, sie entweder palliativmedizinisch so zu unterstützen, dass sie möglichst schmerzfrei sterben dürfen - oder es ihnen mit Hilfe eines ärztlich assistierten Suizids bzw. mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation zu ermöglichen, indem sie mit Natriumpentobarbital eine tödliche Infusion oder ein tödliches Getränk bekommen. Dabei ist es bisher in anderen Ländern soweit ich es weiß so geregelt, dass diejenigen, die wünschen zu sterben, diesen Wunsch selbstbestimmt äußern müssen und auch die Infusion selbst auslösen oder das Getränk selbst trinken müssen. Niemand setzt ihnen insofern also eine Spritze. Das ist aber dann ein Problem, wenn Menschen genau das nicht mehr können, sowohl die Selbstbestimmtheit als auch schlicht das selbst auslösen.

In Deutschland stellen sich die Ärzte bzw insbesondere der Marburger Bund gegen dise Form der Sterbehilfe. Sie glauben, dass man mit Hilfe der Palliativmedizin einen würdigen Tod - was auch immer ein würdiger Tod sein soll - erreichen kann. Es mag sein, dass also Menschen im Rahmen der Palliativmedizin schmerzfrei sterben können, also körperlich von ihrem Leiden ein Stück erlöst werden. Geistig allerdings hilft ihnen die Palliativmedizin relativ wenig.

Deswegen frage ich mich, inwieweit nicht einfach beide Möglichkeiten offengehalten werden, sodass Menschen die Möglichket haben, sich palliativmedizinisch zu betreuen oder die Hilfe einer Sterbehilfeorganisation annehmen können bzw. einen ärztlich assistierten Suizid begehen zu können. Ich glaube, dass einer der heute vorgeschlagenen Wege, Sterbehilfeorganisationen zu bewegen, nicht der richtige Weg ist.