von P-Joker
#1407185
2Pac hat geschrieben: Die schwarze Schleife hat gerade Google auf der Seite. Sicher, dass das was mit der PEGIDA zu tun hat?
Dann schau mal hier:

https://www.facebook.com/pages/PEGIDA/7 ... 15?fref=ts

In erster Linie ging es mir bei meinem Beitrag ja um die Idiotie, den Spruch auf englisch zu verfassen. Und das ausgerechnet für Frankreich ...

Neueste Meldungen:

"pegida" will sich als gemeinnützig eintragen lassen!
Wenn das wirklich durchkommen sollte, sehe ich im Geiste schon Reihenweise Vorsitzende von seriösen Vereinen beim Rudelkotzen! :roll:
#1407292
Tanja Timanfaya hat geschrieben:Danke, Pflanze, für die Stärkung und Erklärung. So ungefähr meinte ich das.

Ganz sicher relativiere ich keine Morde ganz sicher heiße ich sie nicht gut. Weder von radikalen Glaubensanhängern noch von angeblich Friede suchenden Staaten. Morde,Gewalt überhaupt, sind nie eine Lösung oder auch nur eine adäquate Antwort!!!

Und dennoch ist jetzt der Zeitpunkt zum Innehalten und überlegen, wie weit Satire gehen darf. Nicht nur Solidarität zeigen, sondern auch mal nach den Ursachen fragen. Und da kommt man nicht umhin, sich mit den Karrikaturen und der ganzen Vorgeschichte zu befassen.
Teilweise sind die islamischkritischen Karrikaturen so heftig, dass die Frage erlaubt sein muss, wie andere Religionen reagieren würden.

Mir macht gerade aber vor allem auch Sorgen, wie die Politik reagiert:
Da wird nach Vorratsdatenspeicherung geschrien - in Frankreich hatte man die der Erfolg ist sichtbar...
Und die BILD geht als "Stimme des Volkes", wie sie sich selbst gerne sieht, und tatsächlichem Sprachrohr und Meinungsbilder pro Regierung so weit, Edward Snowden die Schuld an den Anschlägen zu geben.Davon wird mir schlecht.

Wenn man nachdenkt, wie weit Satire gehen darf, dann haben die Terroristen das erreicht was sie wollen. In der westlichen Welt herrscht Pressefreiheit und Meinungsfreiheit. Und die sind nicht verhandelbar. Satire darf alles. Wer das nicht aushält, kann wieder zurück in die islamische Welt. Und hat in einem demokratischen Land nix verloren.
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von 2Pac
#1407334
fernsehfreak36 hat geschrieben:Satire darf alles. Wer das nicht aushält, kann wieder zurück in die islamische Welt. Und hat in einem demokratischen Land nix verloren.
Naja, es bringt in unserer vernetzten Welt nichts mehr sich im letzten Eck der Welt zu verstecken, denn der Fundamentalist bekommt es auch da mit. Bestes Beispiel ist doch Terry Jones, der vor ein paar Jahren aus seinem nicht mal 200.000 Kaff in Florida, den Koran verbrennen wollte. Die ganze Welt hat es gewusst. Also einfach sagen "geh zurück in die islamische Welt" ist nicht.

Hab mir gerade die Stürmung des jüdischen Ladens in Paris angeguckt. So wie die den zusammengeballert haben, würde es bei uns eine richtig fette Untersuchung geben + harte Konsequenzen für die beteiligten Beamten. Der lag schon am Boden und die haben weiter auf den geschossen. Der hat locker über 20 Kugeln mitgenommen. :shock:
#1407414
fernsehfreak36 hat geschrieben:Wenn man nachdenkt, wie weit Satire gehen darf, dann haben die Terroristen das erreicht was sie wollen. In der westlichen Welt herrscht Pressefreiheit und Meinungsfreiheit. Und die sind nicht verhandelbar. Satire darf alles. Wer das nicht aushält, kann wieder zurück in die islamische Welt. Und hat in einem demokratischen Land nix verloren.
Nein, Satire darf nicht alles, genauso wie Meinungs- und Pressefreiheit ihre Grenzen haben. Satire muss sich in einem gesetzlichen Rahmen bewegen, sollte moralische Grundsätze achten und darf gesellschaftliche Regulative durchaus hinterfragen, aber nicht immer brechen.
#1407619
baumarktpflanze hat geschrieben:
fernsehfreak36 hat geschrieben:Wenn man nachdenkt, wie weit Satire gehen darf, dann haben die Terroristen das erreicht was sie wollen. In der westlichen Welt herrscht Pressefreiheit und Meinungsfreiheit. Und die sind nicht verhandelbar. Satire darf alles. Wer das nicht aushält, kann wieder zurück in die islamische Welt. Und hat in einem demokratischen Land nix verloren.
Nein, Satire darf nicht alles, genauso wie Meinungs- und Pressefreiheit ihre Grenzen haben. Satire muss sich in einem gesetzlichen Rahmen bewegen, sollte moralische Grundsätze achten und darf gesellschaftliche Regulative durchaus hinterfragen, aber nicht immer brechen.
Was sind moralische Grundsätze, nach welchen Grundsätzen richtet es sich?
Im Zweifelsfalle darf Satire auch geschmacklos sein.
#1407661
2Pac hat geschrieben:Auch die dürften beispielsweise nicht den Holocaust leugnen. Wie baumarktpflanze schon schrieb, haben sie auch Grenzen und dürfen NICHT alles.
Gutes Beispiel.

Was Grenzen angeht: Man darf sich zwar über Leute lustig machen, sie schon am Boden liegen, es ist aber ein ungeschriebenes Gesetz, dass man das nicht macht. Oder man macht sich nicht über die Menschen lustig, die beim Anschlag von Paris gestorben sind - höchstens über die Täter.
#1407687
So ist es. Satire hat da ihre Grenzen, wo sie die Grundrechte anderer Menschen, beispielsweise ihre persönliche Würde, verletzt.
Wer das abstreitet, hat wohl wenig Achtung vor anderen Menschen.

Habt Ihr übrigens mitbekommen, dass die CSU 2012 höhere Strafen für Blasphemie forderte... Als Reaktion auf Mohammed-Karrikaturen
.. Von... Genau, Charlie Hebdo...
#1407735
Tanja Timanfaya hat geschrieben:So ist es. Satire hat da ihre Grenzen, wo sie die Grundrechte anderer Menschen, beispielsweise ihre persönliche Würde, verletzt.
Wer das abstreitet, hat wohl wenig Achtung vor anderen Menschen.

Habt Ihr übrigens mitbekommen, dass die CSU 2012 höhere Strafen für Blasphemie forderte... Als Reaktion auf Mohammed-Karrikaturen
.. Von... Genau, Charlie Hebdo...
Blasphemie-Begriff gehört meiner Meinung aus den Gesetzen gestrichen.
Es kann nicht angehen, dass Kreationisten mehr Rechte haben als Naturwissenschaften.
Manche Kreationisten sehen es bereits die Evolutionstheorie als Blasphemie an.
Wenn es gegen alle Religionen gleichzeitig geht, ist es okay.
Auch wenn ich manche Charlie-Hebdo-Karikaturen als geschmacklos empfinde.
Und wenn einem etwas nicht gefällt, muss man es auch nicht kaufen.

Ja, die Opfer muss man nicht unbedingt verhöhnen. Aber ist es dann noch Satire, Satire ist ja auch mit Idealismus verbunden, denn sehe ich bei der Verhöhnung der Opfer oder beim Leugnen des Holocausts nicht.
#1407741
Mir ging's jetzt weniger um den Blasphemie-Begriff als um die, natürlich nicht anders zu erwartende, Heuchelei der Politiker.
War ja auch zu schön, wie viele Regierungsführer gestern mitgelaufen sind, sich für Pressefreiheit aussprachen und genau die in ihrem eigenen Land beschneiden. Ja, auch die Merkel. Glenn Greenwald hatte eine schöne Aufzählung ...
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von Basil
#1407744
Ja, diese Politiker. Beschneiden sie unsere Meinungsfreiheit und nehmen sich noch die Frechheit heraus, den Mangel daran bei Anderen herauszustellen. Diesen LÜGNERN sollte das Handwerk gelegt werden, auch den ganz Großen, besonders denen.

Ja, passend zur Diskussion. Auf der Titanic-Seite:
TITANIC-Montagsumfrage: Was darf Satire?

◻ Alles
◻ Alles, abgesehen von Witzen gegen meinen Lieblingsverein und die deutsche Nationalmannschaft
◻ Alles, aber dabei darf sie natürlich die Grenze der Satire nicht überschreiten
◻ Alles, aber sie muß dabei auf religiöse Gefühle Rücksicht nehmen, vor allem auf meine
◻ Alles, aber vor allem ist Satire dazu da, um irgendwelche Karikaturen nachzudrucken
◻ Alles, außer sich erschießen lassen
◻ Alles, außer Tiernahrung
#1407815
Eigentlich müsste der Dresdner Bürgermeister doch in jeder Zeitung als Interviewgast stehen, aber nein. Und der Ministerpräsident Tillich ist auch still und zeigt sich nicht einmal auf einer Gegendemo. Die Politik in Sachsen scheint echt gelähmt. Dabei waren solche Massen zuletzt im Rahmen der HarztIV-Demos auf der Strasse.
#1407825
Dieser Gruselzug war beängstigend lang.
Ich weiß nicht, ob es von der(!) Dresdner OB und von Tillich so schlau ist, sich "dagegen" zu stellen. Wenn, dann rufen sie ja "für" etwas auf, wie am Sonnabend. Ich weiß auch nicht, wie das rechtlich ist, gegen etwas aufzurufen, da gab's wohl auch schon mal ein Urteil. Und ein Aufruf dagegen, könnte Pegida auch noch mehr Leute zutreiben, da sie das ja eher bestärkt (das böse System mit den gleichgeschalteten Lügenmedien). Man sieht ja, was sie zur Demo am Sonnabend schrieben.
Dresden war nun mal der Anfang und man hat nicht gewusst, was daraus werden kann. Andere Städte haben den Vorteil dieses Wissens. Eine weitere Beobachtung von mir heute: Während am Sonnabend Richtung Stadt die Straßenbahnen in zur Demo vollgestopft waren, waren sie heute normal ausgelastet. Ich denke, dass diese Leute mittlerweile von überall herkommen, weil das nur hier funktioniert.

Dass der Gegenprotest hier nicht so groß ist, liegt auch an den Organisatoren. "Dresden Nazifrei" (ultralinks) ist nun mal absolut nicht massenkompatibel und "Dresden für alle" wahrscheinlich noch zu wenig bekannt. Offensichtlich erreicht man auch nur durch Facebook und Co. bestimmte Schichten nicht. Zudem gibt es zwischen den Gruppen auch immer wieder mal Unstimmigkeiten, sodass der Protest zerfällt. Zumindest waren da heute zu 80 bis 90 % junge und sehr junge Leute (was ja sehr positiv ist).
#1407836
Nerdus hat geschrieben:Gegen Pegida, meinst du?

Edit: Ach, das war Leipzig. In Dresden sind es tatsächlich 25000 bei Pegida :|
Ich finde, sie hätten alle eine Dresden-Sonderausgabe von Charlie Hebdo bekommen sollen, nämlich mit den Anti-Pegida-Karikaturen der Franzosen.
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von 2Pac
#1407838
Was ist in Dresden so anders, dass so viele rechts sind? Ich raff das irgendwie nicht. In jeder Stadt sind die Antis in der Überzahl. Nur in Dresden nicht. Kann mir doch keiner sagen, dass sich da die Nazis zusammen rotten.
#1407840
2Pac hat geschrieben:Was ist in Dresden so anders, dass so viele rechts sind? Ich raff das irgendwie nicht. In jeder Stadt sind die Antis in der Überzahl. Nur in Dresden nicht. Kann mir doch keiner sagen, dass sich da die Nazis zusammen rotten.
Zum Teil schon.
Zum anderen Teil: Dresden, das Tal der Ahnungslosen. Dresden und die Sachsen war schon immer konservativer.
#1407842
2Pac hat geschrieben:Was ist in Dresden so anders, dass so viele rechts sind? Ich raff das irgendwie nicht. In jeder Stadt sind die Antis in der Überzahl. Nur in Dresden nicht. Kann mir doch keiner sagen, dass sich da die Nazis zusammen rotten.
Je weniger das in anderen Städten klappt, desto mehr werden hier zureisen, so weit das möglich ist.
von P-Joker
#1407845
Wenn die "A"fD sich noch mehr an diese Pegidioten krallt, wird das dieser "Partei" irgendwann ihr inzwischen braun angefärbtes Genick brechen ...
Nicht das mich das besonders traurig stimmen würde ... 8)
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von 2Pac
#1407879
Dieses Zureise-Szenario der PEGIDA Anhänger nach Dresden erscheint mir recht aufwändig, nur um wenigstens einer Stadt die Mehrheit zu haben. Und am Ende hat der Demonstrant sowieso nichts davon.