Situation an der mezedonischen Grenze
Situation in Erstaufnahmelagern
Und noch ein paar Eindrücke vom fröhlichen Party-Trip nach Europa
Jaja, die bösen Wirtschaftsflüchtlinge, die sich auf einen gemütlichen Trip in die soziale Hängematte machen. Ich kann manchmal wirklich nicht so viel essen, wie ich kotzen will. Es geht hier um Menschen, verdammt nochmal!
Ich bin echt kein Freund der Geschichts-Moralkeule, aber wenn ich sehe, dass an Tagen, in denen z.B. der Ermordung der Geschwister Scholl gedacht wird, gleichzeitig Leute, deren Einzug in diverse Landesparlamente droht, sich "voll hinter die Leute in Clausnitz stellen", wird mir schlecht. DAS macht mir Angst, nicht Leute, die Schutz suchen. Das, und die Tatsache, dass viele johlend, und noch mehr stumm diesen Rattenfängern folgen.
Wenn ich sehe, dass in Gegenden, in denen Menschen mit dem Ruf "Wir sind das Volk" gegen Unfreiheit, politische Verfolgung, für den Fall von Mauern und Grenzzäunen und gegen diverse andere Grausamkeiten gekämpft haben, jetzt mit dem selben Ruf Menschen angegriffen und Mauern und Grenzzäune gefordert werden, macht mich das wütend.
Und bis heute konnte mir auch noch keiner erklären, warum es nur die Varianten "Wir müssen alle rein lassen" und "Grenzen dicht und die Waffen gezückt!" geben soll.
Und ja, ich habe weiterhin höchsten Respekt vor der Merkel, was ich noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten hätte. Nein, eine europäische Lösung ist nicht naiv, sondern die einzige Möglichkeit, das Problem vernünftig in den Griff zu kriegen. Dass die EU sich durch die diversen Veto-Möglichkeiten selbst blockiert, ist nichts neues, und jetzt zeigt sich mal wieder ganz besonders deutlich, dass die EU dadurch im Prinzip nichts wert ist. Aber statt zu resignieren, muss hier politischer Einfluss ausgeübt werden. Und die Länder, die bis jetzt allein gelassen wurden, vor allem Griechenland und Italien, müssen besser eingebunden weren. Nicht, indem man ihnen jetzt auch noch Vorwürfe macht, sondern indem man gemeinsame Konzepte entwickelt.
Wir geben ihnen so lange mehr und mehr vom dicken Kuchen, bis davon nur noch ein kleines Stückchen übrig ist oder wir fressen den Kuchen und schauen dabei zu, wie Andere verhungern.
Weil das ja auch deren Intention ist - uns solang die Haare vom Kopf zu fressen, bis wir nichts mehr haben. Nein! Wir müssen endlich mal begreifen, dass genug Kuchen für alle da ist, wenn wir ihn vernünftig verteilen. Und in Anbetracht der Tatsache, wie viel Kuchen wir tagtäglich wegschmeissen, bin ich mir noch nicht mal sicher, ob wir den Unterschied überhaupt großartig spüren würden...
Aber gut, liefern wir lieber weiter Waffen in die Kriegsgebiete, ignorieren so unwesentliche völkerrechtliche Abkommen wie die Genfer Flüchtlingskonvention, und halten uns das Elend der Welt mit Zäunen und Waffen vom Hals. Das ist sicher die beste Lösung.
Und wer tatsächlich doch irgendwie den Weg hier her schafft, dem zünden wir die Hütte an.
Meine Güte, ich hab echt Angst, wenn ich sehe, wie sich dieses Land aktuell entwickelt.
EDIT: Nur, damit das hier nicht wieder in die falsche Richtung geht: Ich beziehe diesen Beitrag nicht auf irgendwen hier persönlich, sondern auf die aktuelle politische Situation insgesamt.
Wir sind alle am Borsigplatz geboren...