fernsehfreak36 hat geschrieben:
Die EU ist an dieser Situation und an der Tatsache das Syriza an die Macht kommen konnte doch zu 100 % alleine schuld. Es war einfach naiv zu glauben, man könnte ein demokratisches Land wie Griechenland auf die Dauer bevormunden, so wie es die EU und der IWF 5 Jahre lange getan hat.
Die Maßnahmen bzw. die Forderungen der Insitutionen, haben sicherlich einen Politikwechsel begünstigt, aber die Verantwortung hierfür sehe ich primär bei den griechischen Vorgängerregierungen, die für die Misswirtschaft, die Korruption und die völlig ineffiziente Verwaltung verantwortlich ist, und das betrifft auch einen Zeitraum der ja noch über die letzten fünf Jahre hinausgeht. Die Fälschung der Zahlen, dass hat ebenfalls eine ehemalige griechische Regierung zu verantworten, diese gefälschten und unwahren Angaben in Kombination mit einem nicht genauen prüfen durch die damaligen EU Verantwortlichen, ist wiederum ein Faktor wieso die Griechen mit dem Euro gewisse Probleme haben.
fernsehfreak36 hat geschrieben:
Man hat die Vorgängerregierungen zum Soziallabbau erpresst. Es wollte schon einmal ein griechischer Politiker, ein Referendum in Griechenland abhalten, der wurde so unter Druck gesetzt, das er es fallengelassen hat. Welche Alternative hätten denn die Griechen gehabt? Sich jahrelang von Techonkraten und Sesselfurzern von der EU und des IWF bevormunden lassen und noch weiteren Sozialabbau dulden? Was hat denn das Spardiktat der EU denn in Griechenland bewirkt, außer das das Gesundsheitssystem in Griechenland zusammengebrochen ist, Kinder hungern müssen und hunderttausende von Menschen arbeitslos sind? Ist doch klar, das die Bevölkerung dann Syriza gewählt hat, die den EU Technokraten und Trotteln mal zeigt was ne Harke ist. Lieber in Würde untergehen, als sich von diesen Neoliberalisten auf ewig bevormunden lassen.
Es ist unstrittig, dass sowohl die EU Politiker, sowie die Politiker der anderen EU Staaten Griechenland eigentlich unterstützen wollen, jedenfalls will man Griechenland schon stärken und im Euro halten, ob jetzt die Vorgehensweise, wie sie bisher betrieben wurde gänzlich zielführend ist, dass ist tatsächlich fraglich. Die EU hat hier aber auch insgesamt eine schwierige Position, denn hier steht sie eben auch in der Verantwortung der anderen Länder weiterhin muss sie ja auch die Stabilität des Euro im Blick haben. Ob sich die EU gegenüber Griechenland nachgiebiger zeigen könnte, müsste man prüfen, aber man kann natürlich Griechenland da jetzt nicht einfach machen lassen, zumal das Land die Kraft dafür nicht hat, es besteht ja faktisch eine totale Abhängigkeit gegenüber den Gläubigern, das ist ja nicht nur die EU. Das heißt das Land ist auf Unterstützung angewisen, ob es den Euro behält oder nicht. Und da kommen wir dann zu dem Punkt, wo man eben feststellen muss, dass die aktuelle griechische Regierung eigentlich nur die Konfrontation sucht, weitgehenst alles ablehnt, sich gerne auch der Verantwortung entzieht und dann zudem noch unangemessen diverse Politiker beleidigt.
fernsehfreak36 hat geschrieben:
Auf welchem Politikfeld hat denn die EU nicht versagt? Was hat denn die EU für die Bürger überhaupt positives bewirkt? Flüchtlingspolitik hat man versagt. Verbraucherschutz hat man auch versagt. Ttip wird hinter verschlossenen Türen ausgekungelt, ohne Transparenz und Demokratischer Kontrolle. Die EU ist ein undemokratischer Moloch, der sich in alles einmischen muß. Jede Lobby die laut genug schreit, wird doch von der EU bevorteilt, zum Nachteil des kleinen Mannes.
Das lässt sich hier so nicht beantworten, dazu muss man das genau verfolgen. Zunächst mal muss man eben sehen wie die Zuständigkeiten überhaupt verteilt sind bsp. zwischen den nationalen Regierungen und der EU. Verbraucherschutz ? Wer ist für den Zuständig ? Wie viele Bestimmungen und Regelungen kennst du diesbezüglich ?
Das mit dem Freihandelsabkommen mit den USA ist tatsächlich ein Problem, in der Form wie das abläuft ist das in der Tat nicht demokratisch und intransparent.
Das mit dem Einfluss der Lobbys stimmt, der ist durchaus enorm, weißt du welches Land dort besonders viele Lobbyisten im Einsatz hat ? Deutschland hat insgesamt von Europa vorallem wirtschaftlich enorm profitiert unsere heutige gute Wirtschaftslage hat tatsächlich zu einem Großteil mit der EU einem EU Binnenmarkt sowie dem Euro zu tun. Lobbyismus ist übrigens nicht generell negativ zu sehen, Lobbyismus ist immer wieder auch erforderlich. Der wird übrigens auch in den nationalen Regierungen betrieben.
Die EU ist schon demokratisch aber es besteht sicherlich Verbesserungspotenzial, es gilt noch viele Lücken und Missstände zu beheben. Prozesse sollten schon transparenter werden, die EU muss auch näher bei den Bürgern sein und erklären was sie macht und wie sie arbeitet, da besteht bis heute eine enorme Unwissenheit. Ganz wichtig ist aber auch dass man ein gemeinsames Werte und Rechtsfundament schafft, dass besteht zwar aber es ist nicht wirklich gut ausgestaltet, bsp. müssen den EU Ländern weitere Rechte eingeräumt werden und vorallem muss man sich auf gemeinsame Regeln einigen, die für alle gelten und die dann auch entsprechende Sanktionen haben. Bisher bricht permanent ein EU Land gewisse Regeln ohne das dies weitere Konsequenzen hat. Dies betrifft auch Deutschland.
fernsehfreak36 hat geschrieben:
Und soll mir keiner mit dem Europaparlament kommen. Das ist doch nix anderes, als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für gescheiterte Politikexistenzen. Da hatte sogar die Volkskammer mehr zu entscheiden als das Europaparlament.
Hier wiedersprichst du dir ja selbst, was denn nun ich denke die EU hat soviel Macht und untergräbt die Souveränität ihrer Mitgliedsstaaten ? Bei Interesse bitte nochmal genau über die EU ihre Organe, die Zuständigkeiten und die Arbeitsweise informieren.