#1451677
An dieser Stelle finde ich, sollte mal angemerkt werden, dass es manchmal sehr spannend ist, wenn Politiker bestimmter Parteien oder mit bestimmten durchaus polarisierenden Haltungen in politische Verantwortung gewählt werden.

Man kann hier Kretschmann Grüne sowie Bodo Ramelow Die Linke nennen, ich war damals vorallem bei Ramelow sehr skeptisch und hatte unschöne Befürchtungen muss mittlerweile aber sagen, dass was ich so von seinem politischen Wirken im Rahmen seines Amtes mitbekomme, dass macht alles einen recht bodenständigen und pragmatischen Eindruck.

Ich bin da jetzt nicht in allen Belangen besonders informiert, daher weiß ich nicht wie vorallem seine ursprüngliche Hauptklientel bzw. Zielgruppe und Linke Anhänger seine Politik bewerten, die werden ja da eigene Anforderungen haben.

Aber wie gesagt auf mich macht er bisher einen souveränen Eindruck, die Realität hat ihn sicher schnell gefordert und daher hat er seine Politik entsprechend ausgerichtet, dazu muss man dann aber auch in der Lage sein. Für Kretschmann gilt ähnliches, der macht ebenso eine sehr pragmatische und sachorientierte Politik und hat oftmals auf seine Partei eingewirkt bzw. sich gelegentlich gegen deren Positionen gestellt, was auch dann für ihn spricht sofern dass dann dem Land und der Bevölkerung dient.
#1451682
Zumindest bei Ramelow muss ich im Nachhinein doch auch lauthals lachen, was man da im Vorfeld für ein Trara gemacht hat.

"Ein Linker von der Linkspartei an der Macht! Oh mein Gott, die Welt wird unverzüglich untergehen, wenn wir das nicht noch im allerletzten Moment noch irgendwie verhindern!"

Und was ist im Endeffekt? Goar nix. Zwei Tage später war's vergessen, weil die Medien irgendeine neue Sau durch's Dorf getrieben haben, und seitdem ist Ramelow auch kein einziges Mal irgendwie nennenswert aufgefallen... :roll:
#1451692
Naja, aber war euch das mit Ramelow nicht schon im Vorfeld klar? Also ich habe den Mann zu keinem Zeitpunkt irgendwie als extrem linke, populistische Person wahrgenommen, die Demagogie verkörperte und mit allzu heftigen Parolen vorgeprescht ist. Der war doch im ganzen Thüringen-Wahlkampf eher so der latent zur Ödnis tendierende Langeweiler, der für linke Verhältnisse schon seeeehr weit in der Mitte positioniert war und die Angriffe gegen seine Person, die so wirklich auch nur von der Union (und vielleicht der AfD, daran erinnere ich mich grad nicht mehr) und dann auch meist weniger im Bezug auf die Aktualität, sondern auf die Vergangenheit. Das hat ein ziemlich erbärmliches Bild auf mich gemacht, wie da versucht wurd, mit allen möglichen Dingen aus dem letzten Jahrhundert Stimmung zu machen. Von daher bin ich von Anfang an davon ausgegangen, dass es reine Nebelkerzen sind. Eher Bedenken hatte ich, dass diese Dreier-Koalition sich zerfleischen könnte.
P-Joker hat geschrieben:Und wenn, dann positiv. Wie z.B. als Schlichter beim Lokführerstreik.
Also für mich war das eher einer der wenigen Momente, wo ich mir dachte "ist das jetzt so klug?". Also nicht sein eigentliches Engagement, aber ein Statement im Vorfeld, als er gleich mal die Bahn öffentlich kritisierte - was ich deshalb nicht so pralle fand, weil er als Schlichter ja eigentlich vermitteln sollte.


Fohlen