Wen würdet ihr wählen?

Hillary Clinton
43
86%
Donald Trump
7
14%
#1539498
Den hätte man eigentlich schon kennen können^^ Aber spätestens nach Iowa wird sich das Feld lichten. Du hörst halt auch nur von Biden, Warren, Sanders, Buttigieg, Gabbard, Yang, Bloomberg und Steyer. Selbst Booker findet doch nicht statt.
#1539506
vicaddict hat geschrieben: Do 2. Jan 2020, 19:02 Den hätte man eigentlich schon kennen können^^ Aber spätestens nach Iowa wird sich das Feld lichten. Du hörst halt auch nur von Biden, Warren, Sanders, Buttigieg, Gabbard, Yang, Bloomberg und Steyer. Selbst Booker findet doch nicht statt.
Also von Steyer habe ich auch noch nie gehört, da habe ich jedenfalls keine Ahnung von Vornamen oder nicht mal ob Mann oder Frau. Die anderen 7 Kandidaten sind diejenigen, die mir geläufig sind, wobei ich eigentlich nur die Kampagne von Sanders etwas verfolge, da ich den einfach mag. Der hat meiner Meinung (genau wie damals Obama) einfach das nötige Charisma, damit ich ihm auch glauben will was er sagt.
#1539508
Steyer ist wie Bloomberg Milliardär und finanziert sich selbst, was auch der Grund ist, warum er die Kriterien für die Debatten nicht erfüllt. Je nach Umfragen steht der auch gut und gerne mal bei 9%.
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von vicaddict
#1539741
Cory Booker hat heute seine Kampagne beendet, Marianne Williamson bereits am Wochenende. Langsam lichtet sich das Feld.

Übrigens gab es wieder interessante Polls. Unter College-Studenten rangieren wenig überraschend Sanders, Warren und Yang unter den Top 3, Biden nicht einmal mit zweistelligen Prozentzahlen. Überhaupt gewinnt Sanders immer mehr an Momentum. In Kalifornien ist er jetzt vorn, Iowa sollte er gewinnen, New Hampshire ebenfalls und auch im national Poll wird es eng für Biden. Für den Super-Tuesday liegen Biden, 29%, und Sanders, 25%, jetzt weit vorn. In einem heute veröffentlichten Iowa Caucus Poll liegt er jetzt vorn. Die letzten 6 Wahlen, war am Ende auch immer derjenige Präsidentschaftskandidat.

So langsam müssen sich Obama, Clinton, Pelosi und co was einfallen lassen, um den Linksruck zu verhindern. Selbst Trump hat jetzt begonnen, Sanders zu attackieren.
#1540297
Sanders wäre gefundenes Fressen für Trump, den wird die USA nicht wählen. Ich wäre für Peter Buttigieg, für mich ist er der aussichtsreichste Kandidat. Ich glaube, er wird auch ein guter Präsident werden. Biden ist zu alt und auch ein gefundenes Fressen für Trump, ich höre schon Trumps But Biden, da war doch in der Ukraine etwas. Natürlich gab es da nichts Illegales, ich bin mir sicher, Joe Biden ist unglücklich über die Entscheidung seines Sohnes.

Das Impeachment-Verfahren haben die Republikaner zur Farce gemacht. Sie hätten wahrscheinlich auch der Endlösung (diesmal für die Muslimfrage) zugestimmt, wenn Trump es vorschlagen hätte, weil Trump so populär ist, manche mit Bauchgrimmen und Unwohlsein und nach reiflicher Überlegung. Die Republikaner sind moralisch bankrott.
Das Problem wird sein, wenn Trump gewinnt, er wird nur durch die Wahlmänner gewinnen, das werden die Mehrheit nicht akzeptieren, es wird, wenn es gut geht, nur Prozesse geben.
#1540300
Familie Tschiep hat geschrieben: Mo 3. Feb 2020, 14:26 Sanders wäre gefundenes Fressen für Trump, den wird die USA nicht wählen. Ich wäre für Peter Buttigieg, für mich ist er der aussichtsreichste Kandidat. Ich glaube, er wird auch ein guter Präsident werden. Biden ist zu alt und auch ein gefundenes Fressen für Trump, ich höre schon Trumps But Biden, da war doch in der Ukraine etwas. Natürlich gab es da nichts Illegales, ich bin mir sicher, Joe Biden ist unglücklich über die Entscheidung seines Sohnes.


Sanders ein gefundenes Fressen? Du bekommst schon die Stimmen aus den USA mit, wonach das Trump Camp gerade Bernie für den schwierigsten Gegner hält? Weil er genau wie Trump polarisiert und neue Wähler an die Urnen bringt, nämlich die, die gegen das Establishment sind? Sanders rangiert gerade in einem national Poll erstmals vor Biden, liegt in Iowa und New Hampshire vorn. Jeder Knüppel, denn Warren, Clinton oder Obama ihm in den letzten Wochen zwischen die Beine geworfen haben, resultierte in noch mehr Prozentpunkten. Er ist der mit Abstand beliebteste Senator in den USA, er hat die höchsten Werte aller Kandidaten wenn es um Umwelt und Gesundheitsreform geht, die zwei wichtigsten Themen, die diese Wahl bestimmen werden. Kritik prallt an ihm ab wie an Trump und seiner Basis.

Zu behaupten, Amerika werde ihn nicht wählen, ist absurd. Das neo-liberale Establishment der Demokraten wird alles versuchen, um ihn zu verhindern, aber das werden sie wohl nur mit den Superdelegates schaffen und dann fliegt denen die Partei um die Ohren, denn dann bleiben alle Wähler daheim und Trump steckt Biden in die Tasche. Geht Sanders als Sieger aus dem Super-Tuesday hervor, bleibt den Demokraten gar nichts anderes übrig als ihn zu nominieren. Die Demographie ist eindeutig. Je jünger die Wähler, desto mehr Zuspruch für Bernie.

Es bildet sich gerade eine Allianz in Iowa, bei der Tulsi Gabbard und Andrew Yang ihren Wählern signalisiert haben, sie sollen doch für Sanders stimmen, wenn beide die 15% Marke nicht schaffen. Bei Tulsi sind das nur 1-2%, aber die Yang-Gang wird Sanders über die Linie bringen. Sanders hat derzeit ein Momentum, welches kein anderer Kandidat hat. Im Gegenteil. Biden stagniert, leistet sich immer mehr Aussetzer, Warren kämpft auf verlorenem Posten, weil Sanders ihr überlegen ist, Buttigieg hat überhaupt keine Message außer der, den Leuten zu sagen, was alles nicht geht und zudem gräbt ihm Bloomberg das Wasser ab. Buttigieg wird bestenfalls den beiden moderaten Kandidaten Biden und Bloomberg Stimmen klauen, aber mehr auch nicht. Buttigieg wird, wenn er überhaupt bis zum Super-Tuesday dabei ist, einen der beiden Moderaten endorsen und aussteigen. Er hat erreicht, was er wollte. Jeder kennt seinen Namen, die Türen für besser dotierte Jobs stehen ihm offen, aber Präsident wird der definitiv nicht.

Amerika macht gerade sehr sehr deutlich, dass es Sanders ist, den sie wollen und erstmals überhaupt bekennen sich Wähler offen dazu, Socialists zu sein. Sanders, AOC und co haben das Salonfähig gemacht und das Schreckenszenario der Republikaner zieht nicht mehr. Genau deshalb ist Sanders der Angstgegner von Trump und alles, aber ganz sicher kein gefundenes Fressen.
Das Problem wird sein, wenn Trump gewinnt, er wird nur durch die Wahlmänner gewinnen, das werden die Mehrheit nicht akzeptieren, es wird, wenn es gut geht, nur Prozesse geben.
Natürlich wird er nur wegen der Wahlmänner gewinnen. Wie jeder andere Präsident vor und vermutlich auch nach ihm auch. Die Wahlmänner sind schließlich das, worauf es ankommt und nicht der popular Vote, auch wenn Hilary das bis heute nicht verstanden hat. Und ob es Proteste geben wird, oder nicht, der- oder diejenige ist dann Präsident und fertig ist die Laube. Das ist nicht das erste Mal, dass du hier einen Bürgerkrieg oder dergleichen herbei schreibst. Das ist absurd.
#1540303
Weil das Wahlmännergremium entscheidet, muss man auch in den meisten Staaten wähbar sein, deswegen glaube ich nicht, dass Sanders Chancen besitzt. Er ist zu links. Vielleicht würde er beim Popular Vote gewinnen, bei den Wahlmännern nicht.
Die Studiengebühren sind natürlich ein Problem. Ich glaube aber eher, Buttigieg bekommt die Macht, es zu ändern.
Die letzten erfolgreichen Demokraten gewannen sowohl bei den Wahlmänner als auch beim Popular Vote, bei den republikanischen Machtinhabern war das nicht so.

Irgendwann rächt es sich, dass das Spiel in den USA zu Gunsten der Republikaner gezinkt ist. Das sind keine fairen Wahlen. Die USA haben ein Demokratiedefizit. Wenn man das rechtlich nicht irgendwann ändern kann, dann wird die Wut darüber so groß sein, dass sich das durchaus in Gewalt entladen kann, gerade wenn sich die negativen Seiten von Trumps Politik sichtbar werden, denn das ist alles auf Sand gebaut.
#1540308
Wahlmänner wählen entsprechend der Wahlergebnisse. Du kannst an einer Hand abzählen, wann es da Abweichungen gab. DANN gäbe es in Murica Proteste, wenn die ihr eigenes Ding machen. Das wird nicht passieren.

Bidens Kampagne könnte heute Nacht schon ein Ende finden. Teilweise wird er nur an #4 erwartet, er hat nur noch 9 Millionen in der Kriegskasse und sein Surrogat, John Kerry, wurde bei einem Telefongespräch gehört, bei dem er selbst erwogen habe, einzusteigen, um Bernie zu verhindern. Wenn das dein bester Supporter am Tag der ersten Wahl sagt, bist du am Arsch. Und die Demokraten stehen vor der Zerreißprobe, wenn sie im Juli dann einen Kandidaten aufstellen, der nicht Sanders heißt.
#1540313
Nur mal so als Anregung, sollte man hier nicht einen neuen Thread aufmachen mit US-Wahl 2020?? Denn die Vorwahlen der Demokraten haben mit dem aktuellen Threadtitel "Wahl 2016 und deren Auswirkungen" ja eigentlich nichts mehr zu tun meine ich ;) ;)
#1540323
vicaddict hat geschrieben: Mo 3. Feb 2020, 23:04 Wahlmänner wählen entsprechend der Wahlergebnisse. Du kannst an einer Hand abzählen, wann es da Abweichungen gab. DANN gäbe es in Murica Proteste, wenn die ihr eigenes Ding machen. Das wird nicht passieren.
Das Wahlmännersystem an sich ist gezinkt, denn es bevorteilt die Republikaner, weil sie kleineren Staaten mehr Gewicht geben. Da die kleineren Staaten in der Mitte der USA liegen, profitieren die Reps. Darum ist es gezinkt. Eine Stimme in Kalifornien ist weniger Wert als eine Stimme in North Dakota, eine Stimme in der Stadt weniger als in der Stadt.
#1540329
Das System ist seit jeher unverändert. Ist es fair? Das ist kein Wahlsystem. Aber die Demokraten müssen sich fragen, warum sie in diesen kleineren Staaten keine Rolle spielen, sondern nur an den Küsten und nicht in den Heartlands. Die Republikaner bedienen eben die Themen, die in diesen Staaten eine Rolle spielen. Deshalb werden sie gewählt. Es liegt an den Demokraten das zu ändern, aber am eigenen Unvermögen ist nicht das Wahlsystem Schuld.
#1540349
Wenn wir das gleiche System hätten, müssten wir zwischen ein Kandidat der CDU und AfD wählen. Das wäre eine furchtbare Entscheidung. Das amerikanische Wahlsystem schwächt die Gebildeten, die es in die Städte und Küsten zieht, und stärkt alte Menschen auf dem Lande.

Ich glaube, das hat viel mit Bildung zu tun.
#1540351
Tschiep hat da natürlich nicht ganz Unrecht. Das Wahlmännersystem bevorzugt (gegenüber anderen Wahlsystemen) per definition die dünner besiedelten Staaten, damit die ländlicheren Regionen und damit tendenziell auch die bildungsferneren Schichten. Und wenn das überwiegend Rep-Wähler sind, kann die Dem da auch nicht wirklich viel machen. Wenn jede Partei anfängt, ihre Politik auf die größte (oder hier: entscheidende) Klientel zuzuschneiden, dann kommt am Ende überall das Gleiche raus.

Das ist aber eine sehr europäische oder gar deutsche Sichtweise, Tschiep! Der von dir so oft beschworene Bürgerkrieg durch Wahlmännerverzerrung findet nicht statt, das System ist ureigenster Teil der US-amerikanischen Politik und Politikkultur, einem Demokratiesystem, auf das sich die Amis verdammt viel einbilden. Trump ist nicht der erste, der trotz Niederlage im Popular Vote zum Präsidenten gewählt wurde, er wird auch nicht der letzte sein. Das ist gelernt und akzeptiert und ich sehe keine Bewegung, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, das großartig ändern zu wollen.

Genauso könnte man das strikte Mehrheitswahlrecht angreifen, das die Repräsentativität der Politik zugunsten von Mehrheiten und zulasten von Minderheiten verzerrt. Wird aber viel seltener gemacht. Vielleicht, weil das hier in Europa auch üblich ist.
#1540357
Bislang gab es noch keine so gravierenden Unterschiede, bei 100 000 Stimmen Unterschied kann man noch darüber hinweg sehen, dass beides nicht deckungsgleich ist. Bei fast 3 Millionen oder gar mehr wird es schwierig, gerade wenn dabei jemand davon profitiert, denn die Mehrheit peinlich findet und vielleicht hasst.

Über das Mehrheitswahlrecht müsste die USA reden, Australien übrigens auch. Deutschland sollte es übrigens auch mal kritisch bei unseren "Freunden" ansprechen, denn das Wahlrecht verhindert weltweiten Klimaschutz. Es bringt wenig, wenn Deutschland und die EU voranschreitet. Vielleicht wäre bei einem anderen Wahlsystem der Brexit nicht so vollzogen worden. In diversen, urbanen Gesellschaften darf man Minderheiten nicht so unterdrücken.
#1540369
Mein Gott, niemand wird unterdrückt. Es ist ein natürlich gewachsenes Wahlsystem, welches nicht perfekt ist. Das ist unseres auch nicht. Kein System ist das. Deutschland wird den Teufel tun und einem anderen Land empfehlen, etwas am Wahlsystem zu ändern. Tun wir hier doch auch nicht, obwohl man seit mehreren Jahren weiß, dass der Bundestag immer größer und größer wird.

Du redest hier eine Debatte herbei, die in Amerika niemand, aber auch wirklich niemand führt. Es gibt keinerlei Bestrebungen irgend etwas daran zu ändern.

Im Gegenteil, die Demokraten sind unter Umständen dabei, die eigene Partei zu zerschießen, wenn sie auf dem Kongress im Juli nicht den Kandidaten nominieren, der die meisten Stimmen erhalten wird und es zeichnet sich immer mehr ab, dass Bernie das sein wird. Was aus der GOP nach Trump wird, steht auch noch mal auf einem anderen Blatt.
#1540377
Familie Tschiep hat geschrieben: Mi 5. Feb 2020, 13:00Über das Mehrheitswahlrecht müsste die USA reden, Australien übrigens auch. Deutschland sollte es übrigens auch mal kritisch bei unseren "Freunden" ansprechen, denn das Wahlrecht verhindert weltweiten Klimaschutz. Es bringt wenig, wenn Deutschland und die EU voranschreitet.
Du kannst nicht einfach fordern, das überall das Wahlrecht geändert werden muss, weil dir die Themen nicht gefallen, die von der Politik gesetzt werden. Jedes Wahlrecht hat seine Macken, da gibt es genauso Kehrseiten zu deiner Argumentation: Das Verhältniswahlrecht in D bläht wie vica schon schreibt den Bundestag auf; das Mehrheitswahlrecht in F hat mehrfach eine rechtsnationale Regierung verhindert.

Es gibt diese Debatte schlicht überhaupt nicht. Du schreibst "Bei fast 3 Millionen oder gar mehr wird es schwierig". Wo wird es schwierig? Wo sind denn die Massenproteste? Wo sind die Klagen? Nix wird da schwierig, das Ergebnis wird vom absoluten Gros der Amerikaner akzeptiert und die wollen ihr System gar nicht ändern. Auch nicht die, die dadurch die Wahl verloren haben.
#1540390
Ein aufgeblähter Bundestag ist mir lieber als unverantwortliche Politik. Mir geht der Kohlekompromiss auch nicht weit genug, aber es geht wenigstens in die Richtung, wenn auch zu langsam.
Es gäbe in der USA auch in der Bevölkerung eine Mehrheit für Klimaschutz und die Beschränkung der Waffenpolitik, die Australier wollen auch mehr Klimaschutz. Es gibt ja schon Leute beklagen, dass die Demokratie nicht mehr funktioniert. Bevor wir die Demokratie abschaffen, sollte man schauen, ob man das Wahlsystem ändern kann.
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