Re: Bundestagswahl 2017
Verfasst: So 25. Feb 2018, 17:00
Neo hat geschrieben:Uhh, Jens wird also doch in Position gebracht. SZ sagt Gesundheitsminister. What else?Die Kanzlerin muss ihn ja wirklich mögen.
Neo hat geschrieben:Uhh, Jens wird also doch in Position gebracht. SZ sagt Gesundheitsminister. What else?Die Kanzlerin muss ihn ja wirklich mögen.
Neo hat geschrieben:Ich teile eure Meinung (abgesehen von der Antipathie) nicht. Glaube weder, dass ihm die Position schaden wird, denn Schuldzuweisungen kann man ja schließlich wieder auf andere abwälzen und insbesondere auf Merkel, die weg soll und eben auch die SPD, die alles blockiert, noch glaube ich, dass seine Position nicht auch Freunde findet. Gerade nach so langer Zeit des Rumlavierens und Starrens auf Umfragewerte sucht man doch nach jemanden, der klare Kante zeigt. Zumindest vergleichsweise.Ich hab auch nichts gegen Spahn ich glaube nur das der Posten des Gesundheitsministers gerade eines der unbeliebtesten ist, gerade aufgrund des Pflegenotstands dem mit sage und schreibe 8000 neuen Stellen entgegengewirkt werden soll. Und beim Thema Arzthonorare ist auch kein großer Schritt zu erwarten. Insgesamt kein Posten auf dem man unbedingt den nächsten Karriereschritt macht, aber hauptsache Merkel hat erstmal einen ihrer größten Kritiker besänftigt.
thunder49 hat geschrieben:Ich hab auch nichts gegen Spahn ich glaube nur das der Posten des Gesundheitsministers gerade eines der unbeliebtesten ist, gerade aufgrund des Pflegenotstands dem mit sage und schreibe 8000 neuen Stellen entgegengewirkt werden soll. Und beim Thema Arzthonorare ist auch kein großer Schritt zu erwarten. Insgesamt kein Posten auf dem man unbedingt den nächsten Karriereschritt macht, aber hauptsache Merkel hat erstmal einen ihrer größten Kritiker besänftigt.Ach, so einfach ist der nicht abzuspeisen. Man muss auch echt nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, um zu sehen, dass das jetzt schon eine spezielle Herausforderung ist. Er wird sicher auch seinen Plan haben. Und ich verstehe eure Punkte auch, aber wie gesagt, glaube ich eben nicht, dass sich da alles so eindeutig herauskristallisiert und er definitiv als Verlierer rausgehen wird. Und die jungen Merkelkritiker haben im Gegensatz zu den alten zumindest den Vorteil, dass sie nach der Legislaturperiode die Segel streichen wird.
Kaffeesachse hat geschrieben:Im Prinzip macht sie das doch wieder gar nicht mal so dumm. Sie holt sich mit Spahn einen Kritiker ins Kabinett und schiebt der SPD in diesem Punkt einen Riegel vor.Einziger Kritikpunkt ist vielleicht das kein Minister aus den neuen Bundesländern dabei ist, aber sonst hat Angel Merkel mal wieder alle überrascht.
Und was die anderen Positionen angeht: ein paar Neue, die einem nicht viel sagen, ein paar Alte und 50 % Frauen.
vicaddict hat geschrieben:In ein paar Tagen hat der Spuk hoffentlich ein Ende und die Basis lässt die Bombe platzen. Ist schon viel zu lang viel zu ruhig.Bei einem Nein wird die SPD noch weiter verlieren. :lol:
Wer führt die Umfrage eigentlich genau durch bzw. wer garantiert eigentlich ein faires Ergebnis?
vicaddict hat geschrieben:In ein paar Tagen hat der Spuk hoffentlich ein Ende und die Basis lässt die Bombe platzen. Ist schon viel zu lang viel zu ruhig.Guckst Du hier -> https://www.focus.de/politik/praxistipp ... 87310.html
Wer führt die Umfrage eigentlich genau durch bzw. wer garantiert eigentlich ein faires Ergebnis?
Kerouac hat geschrieben:Bei einem Nein wird die SPD noch weiter verlieren. :lol:Das behauptet auch niemand. Fakt ist aber, dass die letzten 12 Jahre gezeigt haben, dass die handelnden Personen und die GroKo die Partei auch nicht gestärkt haben. Ich finde es einfach absurd so zu tun als wäre alles außer der GroKo gleichbedeutend mit dem Untergang der Partei. Am Wahlabend haben alle die Partei dafür gefeiert in die Opposition zu gehen
Das mag vielleicht in der Jusos-Filterblase anders erscheinen, aber es gibt in Deutschland keine Mehrheit für einen Kanzler Stegner und einer Außenministerin Wagenknecht. :roll:
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ich empfinde es auch als Schande für unseren Staat, dass beispielsweise Rentner, aber etwa auch immer mehr Studenten zur Tafel pilgern müssen und ich kann supergut verstehen, dass eine sozialdemokratische Partei, die dieses Elend 20 Jahre lang mitgetragen bzw. mitunter noch forciert hat, böse abgestraft wird.Die einfache Lösung der AfD: Weniger Migranten, bleibt mehr für Deutsche. Allerdings ist das nicht das Problem. Beschämend, dass von der schwarz/roten Politik sermonartig vorgetragen wird, wie toll und stark Deutschland da steht. Und wie erklärt sich dann die steigende Zahl von Tafeln und Bedürftigen? Aber in diese Lücke stößt die AfD nicht. Die ursprüngliche Euro-Kritiker-Partei hat sich zutiefst in der rechten Ecke festgefahren. Anstatt die Zeit zu nutzen, in der sich CDU und SPD zerfleischen, um eine progressive Politik vorzubereiten und vllt. wirklich Alternativen zu bieten, rührt man dort nur regelmäßig irgendwelche braune K**** auf. Ebenfalls enttäuschend...
Raus bin ich dann aber beim Gedanken, dass man als Folge dessen die AfD unterstützen sollte, die ja nun deutlichst mehr Vertreter aus neoliberalen Wirtschaftskreisen hat als solche, die sich bislang durch besonderen Einsatz für die Armen, Kranken und Schwachen hervorgetan hätten. Sollte ich falsch liegen, bitte ich um Aufklärung, aber das Wirken der AfD hat für mich rein gar nichts mit sozialer Wärme zu tun. Gut, wenn mans sich so leicht macht, zu sagen "wenn die ausländischen Armen unseren Armen nicht alles wegnähmen, wär doch alles supi hier", kann mans vielleicht so sehen, aber ne... darin kann ich nichts Positives sehen, arm auf arm losgehen zu lassen. :?
vicaddict hat geschrieben:Das behauptet auch niemand. Fakt ist aber, dass die letzten 12 Jahre gezeigt haben, dass die handelnden Personen und die GroKo die Partei auch nicht gestärkt haben. Ich finde es einfach absurd so zu tun als wäre alles außer der GroKo gleichbedeutend mit dem Untergang der Partei. Am Wahlabend haben alle die Partei dafür gefeiert in die Opposition zu gehenDie SPD hätte ja auch mehr daraus machen können. Die SPD hat ja gute Regierungsarbeit gemacht, bloß hat man nur den Eindruck gehabt, dass 90 % des Regierungshandelns aus der eigenen Vergangenheitsbewältigung bestand. Die SPD hatte ja kompetente Minister, wieso hat man nicht mit denen im Wahlkampf geworben (wie Brandt im Wahlkampf 1969), anstatt diesen bescheuerten Oppositionswahlkampf?
Im Übrigen schaffte man es binnen weniger Tage von Anfang 20% auf über 30 als Schulz nominiert wurde. So schnell kann es auch wieder gehen. Es ist mir unbegreiflich, wieso das keiner wahrnimmt und man einer Neuausrichtung deshalb so entgegensteht.
Die letzten Monate haben doch eines gezeigt, dass es in erster Linie die handelnden Personen gewesen sind, die mit ihren Entscheidungen für Unmut gesorgt haben.
Ob Kühnert das besser kann? Keine Ahnung. Behauptet zumindest keiner. Viel schlechter kann es aber auch nicht mehr werden.
Kerouac hat geschrieben:Wieso liegt die Linke dann nicht bei 20-30 Prozent, wenn die Nachfrage so groß ist? Die kleben auch seit Jahren bei um die 10 Prozent.Ja, schon, aber die Wählerwanderung der Linken bei der letzten Bundestagswahl hat schon ziemlich deutlich gezeigt, dass es zwei "große Ströme" gab: Eine knappe halbe Million kam von der SPD, fast genauso viele gingen zur AfD. (siehe etwa hier: https://img.shz.de/img/incoming/origs17 ... -lay-1.jpg )
Kerouac hat geschrieben:Die SPD hätte ja auch mehr daraus machen können. Die SPD hat ja gute Regierungsarbeit gemacht, bloß hat man nur den Eindruck gehabt, dass 90 % des Regierungshandelns aus der eigenen Vergangenheitsbewältigung bestand. Die SPD hatte ja kompetente Minister, wieso hat man nicht mit denen im Wahlkampf geworben (wie Brandt im Wahlkampf 1969), anstatt diesen bescheuerten Oppositionswahlkampf?Frag doch nicht mich, warum die SPD getan hat, was sie getan hat All das was du sagst ist ja nicht falsch, aber gerade weil die SPD in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie aus welchen Gründen auch immer keine Duftnote setzen kann, frage ich mich, warum sich das jetzt ändern soll? Ganz besonders, wenn im Gesundheitsministerium Spahn sitzen wird, der ganz sicher keine SPD Politik zulassen wird. Da hat man nun die Bürgerversicherung als neuen Leuchtturm erkoren, aber kann am Ende doch nichts davon umsetzen.
Wenn die SPD jetzt Nein sagt, dann wars das für die Partei. Keiner braucht eine Partei, die den Anspruch hat, Volkspartei zu sein, große Teile ihres Programmes durchkriegt und dann doch nicht regieren will.Die FDP ist doch auch noch da? Im Übrigen ist das doch reine Spekulation. Die SPD stand bei 23%, dann kam Schulz und in wenigen Wochen war man bei über 30. Am Ende durch falschen Wahlkampf wieder bei 20. So schnell kann es gehen und unter Umständen auch wieder nach oben. Warum denn nicht? Ich habe bisher keine plausible (!) Erklärung gehört. Nur immer wieder Schwarzmaler, die den Untergang prophezeien.
In gewissen Milieus gibt es sicherlich den Wunsch nach einer linken SPD, aber das ist bei weitem keine Mehrheit. Die SPD hat doch letztes Jahr den linkesten Wahlkampf seit Rudolf Scharping im Jahr 1994 geführt, und ist krachend gescheitert. Die SPD hat mehr Wähler an FDP und AfD verloren, als an Linke und Grüne. Wieso liegt die Linke dann nicht bei 20-30 Prozent, wenn die Nachfrage so groß ist? Die kleben auch seit Jahren bei um die 10 Prozent.Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen ist das Problem der SPD, dass sie seit 1998 fast durchgängig an der Regierung war, aber im Wahlkampf erklärt, was alles falsch läuft. Der Bürger fragt sich zurecht, wer denn dafür verantwortlich ist, wenn nicht die SPD? Genau deshalb wäre es fatal, wenn man jetzt wieder in die GroKo geht, Nahles aber aus der Fraktion heraus Opposition macht. Beides geht nicht.
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ja, schon, aber die Wählerwanderung der Linken bei der letzten Bundestagswahl hat schon ziemlich deutlich gezeigt, dass es zwei "große Ströme" gab: Eine knappe halbe Million kam von der SPD, fast genauso viele gingen zur AfD. (siehe etwa hier: https://img.shz.de/img/incoming/origs17 ... -lay-1.jpg )Dass es Wählerwanderungen von SPD zur Linken gibt, bestreitet ja niemand. Bloß hat die SPD mehr an FDP und AfD verloren, als an Linke und Grüne. Das muss man doch auch in der SPD berücksichtigen.
Wobei, okay, muss man nun auch nicht überdramatisieren: Wären diese Leute nicht zur AfD abgewandert, die Linke wäre dennoch unter 11% gelandet - aber es ist halt schon ein Faktor, der dann unterm Strich zur weitgehenden Stagnation führt.
Fohlen