GroKo-Abstimmung der SPD-Basis 2018
Verfasst: Mi 7. Feb 2018, 15:17
Was meint ihr, für was werden die SPD-Mitglieder stimmen?
TorianKel77 hat geschrieben:Ich denke am Ende wird es dennoch ein ziemlich klares JA, vielleicht 60-70%. In der Basis gibt es meinem Empfinden nach auch genug Abnicker oder Leute, die aus Angst vor weiterer Bloßstellung der Partei, zustimmen werden.Also hier im Ortsverein ist das ein dickes klares Nein. Und das sieht in vielen anderen Ortsvereinen ähnlich aus, wenn man den Zuständigen glauben darf. Selbst Parteimitglieder die ich kenne und die sonst alles beklatschen sind sehr anti GroKo.
Kaffeesachse hat geschrieben:Dass dieser Sauhaufen überhaupt über irgendwas abstimmen darf (und dann vielleicht gleich noch ein ganzes Land mitreißt) ...
Kaffeesachse hat geschrieben:Ich finde diese Privilegierung von Parteimitgliedern gegenüber dem Normalbürger nicht gut - unabhängig vom Zustand dieser Partei. War vor vier Jahren auch schon so.Wenn die "Normalbürger" über Ja oder Nein zur GroKO abstimmen dürften, würde es sicherlich noch eine viel größere Klatsche für die geplante Regierung geben. So ziemlich jeder dürfte mittlerweile genug vom Affentheater bei CDU/CSU und der SPD haben. Wird wirklich Zeit, dass neue (junge) Gesichter und damit ein neuer Wind bei den Parteien einzieht und der alte Mief von Merkel, Gabriel und Co. endlich versiegt.
Kaffeesachse hat geschrieben:Ich finde diese Privilegierung von Parteimitgliedern gegenüber dem Normalbürger nicht gut - unabhängig vom Zustand dieser Partei. War vor vier Jahren auch schon so.Parteimitglieder sind auch Normalbürger. Ich hoffe, dass die Mehrheit der Basis gegen die GroKo stimmt. Ich werde das tun, habe ich auch schon vor 4 Jahren getan.
Theologe hat geschrieben:Seh ich komplett genauso. Das Nein ist daher sicher.Kaffeesachse hat geschrieben:Ich finde diese Privilegierung von Parteimitgliedern gegenüber dem Normalbürger nicht gut - unabhängig vom Zustand dieser Partei. War vor vier Jahren auch schon so.Parteimitglieder sind auch Normalbürger. Ich hoffe, dass die Mehrheit der Basis gegen die GroKo stimmt. Ich werde das tun, habe ich auch schon vor 4 Jahren getan.
Wenn sich in der deutschen Politik etwas tun soll, dann geht das nur, wenn sich die SPD in der Opposition neu aufstellt.
In 4 Jahren reicht das dann vielleicht nicht mal mehr für die GroKo.
Ich finde die Idee einer Minderheitsregierung ganz sympathisch. Dann kann die CDU einfach mal etwas arbeiten anstatt nur abnicken zu lassen.
Theologe hat geschrieben:Eine Minderheitsregierung wird es mit einer Angela Merkel an der Spitze aber nicht geben, auch wenn das ein sehr romantischer Gedanke ist. Ich glaube zudem das der Widerstand in der Union gegen Merkel noch nicht stark genug ist, es gibt ein leichtes Rumoren an der Basis aber das ist auch schon alles.Kaffeesachse hat geschrieben:Ich finde diese Privilegierung von Parteimitgliedern gegenüber dem Normalbürger nicht gut - unabhängig vom Zustand dieser Partei. War vor vier Jahren auch schon so.Parteimitglieder sind auch Normalbürger. Ich hoffe, dass die Mehrheit der Basis gegen die GroKo stimmt. Ich werde das tun, habe ich auch schon vor 4 Jahren getan.
Wenn sich in der deutschen Politik etwas tun soll, dann geht das nur, wenn sich die SPD in der Opposition neu aufstellt.
In 4 Jahren reicht das dann vielleicht nicht mal mehr für die GroKo.
Ich finde die Idee einer Minderheitsregierung ganz sympathisch. Dann kann die CDU einfach mal etwas arbeiten anstatt nur abnicken zu lassen.
thunder49 hat geschrieben: die SPD befragt im Gegensatz zur CDU und vor allem zur CSU wenigstens ihre Basis. DIE CSU hält es ja nicht mal für sinnvoll einen Parteitag abzuhalten und hat ja sogar nur den Parteivorstand abstimmen lassen.Ich glaube, inzwischen müsste speziell die CDU fast mehr Angst vor einem Mitgliederentscheid haben als die SPD.
Florence hat geschrieben:Wird wirklich Zeit, dass neue (junge) Gesichter und damit ein neuer Wind bei den Parteien einzieht und der alte Mief von Merkel, Gabriel und Co. endlich versiegt.Neue Gesichter okay! Aber warum müssen die denn unbedingt jünger sein?
Theologe hat geschrieben: Ich finde die Idee einer Minderheitsregierung ganz sympathisch. Dann kann die CDU einfach mal etwas arbeiten anstatt nur abnicken zu lassen.Ich finde da zur Zeit absolut nichts sympathisches dran!
P-Joker hat geschrieben: Ich finde da zur Zeit absolut nichts sympathisches dran!Genau. Weil die Union und FDP sich nachsagen lassen wollen, sich von der AfD dulden zu lassen. Ich frage mich auch, warum immer alle sofort von einer schwarz-gelben Minderheitsregierung ausgehen. So wie ich das sehe, waren sich Union und Grüne bei den Sondierungen deutlich näher als Union und FDP.
Der Gedanke daran dass CSU/CDU zusammen mit FDP und AfD Gesetze durchpeitschen, erzeugt bei mir der blanke Horror!
PS 2: Wann hört endlich mal der Unsinn auf, die SPD würde am Ende einer GroKo grundsätzlich verlieren?Sicherlich richtig, ignoriert aber eben die letzten 12 Jahre. Zunächst einmal müsste die SPD dazu wissen, was sie in Zukunft vorhat. Außerdem bräuchte man entsprechende Gesichter, die das glaubhaft vertreten können. Das ist doch eines der Hauptprobleme der Sozen. Sie haben bis heute nur Führungspersonal, welches man mit der Agenda verbindet. Sie sind in bestimmten Punkten zurück geeiert, aber wirklich auf eine Richtung einigen, konnte man sich bisher eben nicht.
Ein Blick ins Geschichtsbuch sagt uns, dass die SPD sogar dazu gewinnen kann (siehe 1. GroKo 1966-69).
Sie darf eben nur nicht immer den Fehler machen, nur zu klagen was sie alles nicht durchsetzen konnte und welche Fehler die CDU gemacht hat.
Sie müsste endlich mal ihre Erfolge herausheben und griffig erklären was sie in Zukunft noch vorhat.
P-Joker hat geschrieben:Ich finde den Blick in die Geschichtsbücher zwar immer interessant, aber an dieser Stelle für Schlüsse nicht sinnvoll. Allein weil sich die Parteienlandschaft seitdem wahnsinnig verändern hat. In den 60ern hatte man es mit drei Parteien zu tun. Heute mischen da eben Sechs mit.thunder49 hat geschrieben: die SPD befragt im Gegensatz zur CDU und vor allem zur CSU wenigstens ihre Basis. DIE CSU hält es ja nicht mal für sinnvoll einen Parteitag abzuhalten und hat ja sogar nur den Parteivorstand abstimmen lassen.Ich glaube, inzwischen müsste speziell die CDU fast mehr Angst vor einem Mitgliederentscheid haben als die SPD.
Florence hat geschrieben:Wird wirklich Zeit, dass neue (junge) Gesichter und damit ein neuer Wind bei den Parteien einzieht und der alte Mief von Merkel, Gabriel und Co. endlich versiegt.Neue Gesichter okay! Aber warum müssen die denn unbedingt jünger sein?
Von mir aus könnte das ein 80-jähriger sein! Die Hauptsache er ist gut und kann was! Oder sie …
Theologe hat geschrieben: Ich finde die Idee einer Minderheitsregierung ganz sympathisch. Dann kann die CDU einfach mal etwas arbeiten anstatt nur abnicken zu lassen.Ich finde da zur Zeit absolut nichts sympathisches dran!
Der Gedanke daran dass CSU/CDU zusammen mit FDP und AfD Gesetze durchpeitschen, erzeugt bei mir der blanke Horror!
PS 1: Wie es aussieht, bläst Milchbubi Kühnert so langsam der Wind aus den eigenen Reihen ins Gesicht!
Den Anfang hat jetzt die Hamburger Juso-Chefin gemacht.
Sie meinte, Kühnert solle endlich mal aufhören, nur aus Prinzip dagegen zu sein!
Wenn ich den so reden höre glaube ich manchmal auch, er hat den Koalitionsvertrag überhaupt nicht gelesen!
Ja, der Inhalt scheint ihn nicht einmal zu interessieren!
PS 2: Wann hört endlich mal der Unsinn auf, die SPD würde am Ende einer GroKo grundsätzlich verlieren?
Ein Blick ins Geschichtsbuch sagt uns, dass die SPD sogar dazu gewinnen kann (siehe 1. GroKo 1966-69).
Sie darf eben nur nicht immer den Fehler machen, nur zu klagen was sie alles nicht durchsetzen konnte und welche Fehler die CDU gemacht hat.
Sie müsste endlich mal ihre Erfolge herausheben und griffig erklären was sie in Zukunft noch vorhat.
Kaffeesachse hat geschrieben:Ganz ehrlich? Wir machen uns mit diesem Affentheater zur absoluten Wurst vor der ganzen Welt - und das eigentlich ohne große Not.Die ganze Welt hat doch bisher noch gar keinen Unterschied festgestellt. Und ich behaupte mal, dass wir mit Donald Trump im Weißen Haus noch ordentlich Puffer haben, bevor wir uns für unsere Regierung schämen müssen.
Theologe hat geschrieben:Selbst bei der Vertrauensfrage wäre laut Grundgesetz ein Auflösen ja nicht automatisch implizit. Dies kann in 21 Tagen passieren.Kaffeesachse hat geschrieben:Ganz ehrlich? Wir machen uns mit diesem Affentheater zur absoluten Wurst vor der ganzen Welt - und das eigentlich ohne große Not.Die ganze Welt hat doch bisher noch gar keinen Unterschied festgestellt. Und ich behaupte mal, dass wir mit Donald Trump im Weißen Haus noch ordentlich Puffer haben, bevor wir uns für unsere Regierung schämen müssen.
Duldung der AfD wird es bei einer Minderheitsregierung nicht geben, wie gesagt, die Union muss dann richtig arbeiten und bei den Grünen, der FDP oder der SPD punkten.
Nur weil die SPD nicht in der GroKo wäre, hieße das nicht, dass man nicht zusammenarbeiten kann.
Auf der anderen Seite, kann sich die SPD ganz anders positionieren. Wenn man sich hinstellt und zB eingesteht, dass Hartz IV eine falsche Entscheidung war, die man revidieren möchte, kann man garantiert wieder Wähler für sich begeistern, auch Protestwähler der AfD.
Ich finde es seltsam, dass viele automatisch von Neuwahlen ausgehen. Die sieht unser Grundgesetz nämlich nicht wirklich vor. Wenn Steinmeier Merkel als Kanzlerin vorschlägt, dann stimmt der gesamte Bundestag ab und der kann Merkel wählen, unabhängig davon, ob die Union die Mehrheit hat.
Merkel müsste dann schon die Vertrauensfrage stellen, aber dann scheint sie mir anschließend nicht mehr tragbar. Dann müsste sie zurücktreten.
vicaddict hat geschrieben:Ich würde mal davon ausgehen, dass Merkel abdankt, bevor es überhaupt zur Minderheitsregierung kommt. Ich glaube nicht, dass sie sich das antut, zumal sie es ja kategorisch ausgeschlossen hat.
Wenn die GroKo jetzt an der SPD Basis scheitert, könnte man ja auch noch mal Gespräche über Jamaika aufnehmen. Die FDP hat das ja nicht ausgeschlossen.
Kerouac hat geschrieben:Manche leben echt in einer SPD-Filterblase. Als ob es im Land eine programmatische oder personelle Sehnsucht nach einem linken SPD-Kanzler geben würde.
Genauso ist es auch naiv zu denken, dass es bei einem Nein beim Mitgliedervotum eine Minderheitsregierung geben wird. Ein Nein beim Mitgliedervotum wird über kurz oder lang zu Neuwahlen führen, bei dem das Parteiensystem, wie wir es kennen, implodieren wird. Der Kampf wird sich dann nicht mehr um CDU/CSU und SPD konzentrieren, sondern um CDU/CSU und AfD. Die SPD beschleunigt damit ihren eigenen Niedergang. Ein Teil der Wählerschaft wird zur Union wandern, ein Teil zu Linken und Grünen und ein Teil zur AfD. Am Ende dieses Prozesses bleiben dann noch 10-15 Prozent übrig. Wir erleben das Ende des sozialdemokratischen Zeitalters, wie es Dahrendorf schon 1983 vorhergesagt hat.