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Michael Moore in der Kritik

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 15:18
von scrubsforever
Ein neuer Dokumentarfilm,diesmal über Michael Moore, sorgt für Diskussionen.Moore wird vorgeworfen, bei seinen Filmen Tatsachen verdreht zu haben.Hier gehts zum Bericht.

Bericht

Hm....Eigentlich habe ich Michael Moore immer für seine Arbeit bewundert.Er war (und ist!) eine Art Idol für mich.
Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage, ob die Anschuldigungen stimmen,oder das Ehepaar nur mal in der Öffentlichkeit stehen möchte
Ich könnte mir irgendwie nicht vorstellen,dass Moore betrogen hat.Er war ja immer sehr großzügig,er hat z.B. seinen Film Fahrenheit 9/11 schon vor ab fürs Free-TV frei gegeben.Also ich würd ihn z.B. jetzt nicht als "geldgeil" ansehen.
Was meint ihr?

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 15:38
von Khamelion
Mit dem Kritischen Film "Bowling for Columbine" hat er durchaus Intelligenz bewiesen und auch der (vor alllem amerikanischen) Öffentlichkeit bewiesen, wie einfältig der Staat USA doch in einigen Dingen sein kann.

Allerdings hatte ich vor gut einem Jahr einen Text von ihn gelesen, dass mich von den Socken gehaut hat.
Im Text ging es um abstruse Vorurteile und hirnverbrannte Fakten über Deutschland.
Er behauptet, dass es ein Fehler war Deutschland in die EU zu integrieren.
Deutschland ist bis heute noch das Naziland schlechthin und und und..

Als ich das gelesen habe, hab ich jeglichen Respekt an ihn verloren.
Leider weiß ich nicht mehr die Seite, wo man es lesen konnte, aber es war einfach nur schlecht. Aber leider ist er kein Einzelfall.
Viele Amis sind der Meinung Deutschland wäre immer noch das Ausländerfeindlichste Land schlechthin. Einige glauben sogar noch, dass Hitler lebt :roll:

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 15:49
von Moritz
Ich halte Moore für einen hasserfüllten Lügner, der eine Mehrheit der Amerikaner, nämlich die Traditionalisten von konservativ bis liberal, regelrecht verachtet. Der Mann ist unterste Schublade.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 15:50
von Florixx
Anfangs war ich auch von Moore begeistert. Ich hatte mir Stupid White Man und Dude where is my country gekauft und gelesen! Auch die Filme 9/11 und Bowling for Columbine haben mir gefallen.
Wenn man jetzt aber noch mal so in die Bücher hereinschaut fällt einen die oftmals sehr einseitige Berichterstattung auf.

Ich bin gespannt wie dieser Film sein wird , denn er wurde ja angeblich von "Moorefans" produziert.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 16:09
von revo
Allein, weil er gegen die amerikanische Regierung hetzt, finde ich ihn schon nicht schlecht. Bowling for Columbine und Fahrenheit 9/11 waren beeindruckend und meines Erachtens recht seriös. Dass er den Film so frühzeitig ans Free-TV gegeben hat, spricht zwar ebenfalls für ihn, kann aber auch nur eine Masche sein um sich Glaubwürdigkeit zu verschaffen.

Selbst wenn die Berichterstattung einseitig ist, muss sie deshalb nicht zwingend falsch sein. Gerade hinter unseren Regierungen, insbesondere in den USA, wittere ich eine Verschwörung - was eigentlich auch nachvollziehbar wäre. Was die EU betrifft, würde ich Moore sogar zustimmen. Dass wir ein Naziland sind und alle hassen, ist hingegen völliger Humbug. Wäre interessant zu wissen, was er da konkret losgelassen hat.

Dass die Amis nicht die Hellsten sind und teilweise glauben, dass Hitler noch lebt oder dass es die DDR noch gibt (sofern sie überhaupt wissen, was das war), ist ja nichts Neues.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 16:41
von Florixx
Eine Einseitige Beschreibung kann auch nur eine Viertel Wahrheit sein...

Wie gesagt, ich war früher auch einer das faszinierend die Bücher gelesen hat und von den Filmen geschwärmt hat. Und das zum großen Teil auch heute noch berechtigt. Zum Beispiel das Kapitel 5 " Wie stoppt man Terrorismus?" aus Dude , where is my Country?
Aber es gibt Kapitel in denen er zwar seine Ansicht klar und deutlich schildert , dabei aber die anderen Parteien völlig außer Acht lässt.

Ich selbst bin auch kein Fan von den Amerikanismus , glaube aber auch nicht jedem Klischee und Vorurteil über die Amerikaner.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 16:57
von markymarc05
Ich habe nie besonders viel von ihm gehalten. Genau genommen halte ich ihn für einen bösartigen Rattenfänger und Betrüger. Dass er die Tatsachen verdreht, ist schon lange bekannt. Wer das wissen will, und sich über seine Bücher und Filme hinaus informiert, weiß das längst und braucht dafür nicht extra eine neue Doku. Unter anderem hat sich ja sogar schon der Spiegel mit seinen Methoden beschäftigt. Aber vielleicht öffnet dieser Film ja auch den letzten die Augen...

BFC war ja streckenweise noch amüsant. Aber dass so ein auffällig propagandistisches Machwerk wie Fahrenheit 9/11 so einen Erfolg hatte - und von vielen auch noch für bare Münze genommen wurde - zeugt schon von der Verdummung der Gesellschaft, sowohl hier bei uns als auch in den USA, wo er auch noch einen Oscar bekommen hat. Als "beste Doku". Nee, ist klar... :roll:

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 18:45
von Fjoergyn
Lest euch folgendes durch: ( aus seinem Buch Downsize this! )
"Deutschland hat für seine Sünden noch immer nicht bezahlt - und ich will die Schulden eintreiben

Habe ich den aufregendsten Moment versäumt, als der 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs gefeiert wurde? Den Moment, als alle Deutschen auf die Knie sanken und um Vergebung baten, als sie in Viehwaggons stiegen, um ihr Mitgefühl zu zeigen, und versprachen, jede Woche einen Tagesverdienst an einen Überlebenden des Holocaust abzutreten.
Mann, das muß ein toller Anblick gewesen sein! Habt ihr ihn auch versäumt?
Bin ich ein bißchen zu hart mit einem Land, das doch bereits Reue gezeigt hat und von dessen Bürgern die meisten noch gar nicht geboren waren, als der Massenmord begangen wurde? Nun ja. Werfen wir mal einen Blick auf die Anzeigetafel:

6 Millionen Juden ermordet.
3 Millionen katholische Polen ermordet.
500000 Zigeuner ermordet.
12500 Homosexuelle ermordet.

Und dazu noch jede Menge Kommunisten, Zeugen Jehovas und andere Mißliebige, das macht eine Gesamtsumme von fast 10 Millionen wehrlosen Menschen, die im Holocaust abgeschlachtet wurden. Nicht mitgerechnet sind die 400 000 Amerikaner, die in diesem Krieg starben (im Kampf gegen Deutschland und seine Verbündeten Japan und Italien), die 25 Millionen Sowjetbürger, die getötet wurden oder verhungert sind, und die Millionen anderer Europäer, Afrikaner und Asiaten, die von Menschen eines Volkes umgebracht wurden, das damals für die gebildetste, zivilisierteste und fortschrittlichste Nation der Welt gehalten wurde. Und das alles ist gar nicht so lange her.

Wir müssen heute noch mit den Folgen dieser Tragödie leben. Alle unsere Familien, ob jüdisch oder nicht jüdisch, wurden irgendwie durch sie in Mitleidenschaft gezogen. Der Bruder meines Vaters, Lawrence, wurde in der Nähe von Manila getötet. Die Weltkarte ist durch den Zweiten Weltkrieg für immer verunstaltet, und gleichgültig, ob es in Bosnien knallt oder im Nahen Osten oder ob Skinheads die Bürger von Idaho terrorisieren, all diese Konflikte haben ihre Wurzeln in den Taten der Deutschen.

Und wie wurde Deutschland für diese Sünden bestraft? Es wurde eines der reichsten Länder der Welt! Und das in nur drei Jahrzehnten! Wie um alles in der Welt konnten wir das zulassen? Heute genießt der durchschnittliche Deutsche einen Lebensstandard, der schlicht einmalig ist. Ein Fabrikarbeiter in Westdeutschland verdiente letztes Jahr durchschnittlich 29 Dollar die Stunde. In den USA verdiente derselbe Arbeiter 19 Dollar. Der amerikanische Arbeiter muß pro Jahr fast 200 Stunden länger arbeiten als der deutsche. Das sind die fünf vierzig-Stunden-Wochen, die die Deutschen bezahlten Urlaub kriegen, und dabei verdienen sie auch noch doppelt soviel wie wir Amerikaner. Und obwohl Deutschland nur ein Fünfundzwanzigstel der Fläche der USA hat und die USA fast vier Mal so viele Beschäftigte haben, ist sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung fast so groß wie das der USA.

Könnt ihr euch vorstellen, daß der Großmutter eines heutigen Juden auf dem Weg zur Gaskammer in Auschwitz ein Engel erschien und sagte: »Keine Sorge, die Deutschen werden vom Rest der Welt mit so viel Reichtum belohnt, daß sie gar nicht mehr wissen, was sie mit dem Geld anfangen sollen

Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht der Ansicht, daß es besser gewesen wäre, Deutschland wie nach dem Ersten Weltkrieg zu behandeln, als wir die Deutschen demütigten, um sie zu unterwerfen, und sie fast verhungern ließen. Diese Bedingungen waren zweifellos ein Grund, warum so viele Deutsche Hitler wählten. Außerdem haben nach dem Krieg viele Deutsche ihr Leben damit verbracht, ihre Eltern für deren Verbrechen anzuklagen. Tatsächlich sind die jungen Deutschen von heute - wenn sie sich nicht gerade den Schädel kahlrasieren und ausländische Arbeiter zusammenschlagen - sehr progressive, pazifistische Menschen guten Willens, die ohne eigenes Verdienst einfach ein gutes Leben führen. Vielleicht sieht es so aus, als sei dieser lange zurückliegende
Krieg nur das Werk von wenigen bösen Nazis gewesen, aber laut Daniel Goldhagen, dem Autor von Hitlers willige Vollstrecker, hat die deutsche Regierung über 330000 normale Durchschnittsdeutsche registriert, die direkt an den täglichen Judenmorden beteiligt waren. Tausende von diesen Deutschen sind heute noch am Leben. Tatsächlich leben noch über 12 Millionen Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg 15 oder älter waren.

Und was haben diese Deutschen getan, um in irgendeiner Form Reparationen für ihre Sünden zu zahlen? »Wir nennen es nicht Reparationen«, sagte die Frau am Telefon des deutschen Informationszentrums, »sondern Wiedergutmachung.« Okay, dann fragen wir eben: Wieviel »Wiedergutmachung« ist nach Ansicht der Deutschen das Leben jedes einzelnen Ermordeten wert? Nun, laut ihrer eigenen Aussage eigentlich gar nichts. Für die Toten wird keine
»Wiedergutmachung« geleistet, wie man mir erklärte. Aber es gibt uch eine gute Nachricht: Alle Besitztümer, die Juden verloren haben, werden ersetzt. Wenn ihr also im Holocaust ein paar Kerzenleuchter verloren habt, könnt ihr euch melden und Deutschmark kassieren. Ihr habt nur euer Leben verloren? So ein Pech. Dann gibt es kein Geld für eure Lieben. Aber? wenn ihr beweisen könnt, daß ihr »mindestens sechs Monate in einen Konzentrationslager« oder »in einem Ghetto interniert« wart oder euch »mindestens acht Monate verstecken« mußtet, dann bezahlen euch die großzügigen Deutschen etwa 350 bis 600 Dollar für jeden dieser qualvollen Monate. Ihr sagt, ihr wärt nur 5 Monate und 29 Tage in Dachau gefoltert worden? Pech gehabt! Verklagt die Deutschen, dann kriegt ihr vielleicht eine einmalige Entschädigung von 3000 Dollar.

Bis heute hat Deutschland 68,3 Milliarden Dollar »Wiedergutmachung« geleistet. Wieviel ist das, wenn man es auf alle Menschen umrechnet, die im Holocaust getötet wurden? Die Antwort lautet: 6831 Dollar pro Person. Das ist alles, 6831 Dollar für jede Mutter, jeden Säugling, jeden Jungen und jedes Mädchen, das sie vergasten, verbrannten, erschossen oder lebendig begruben.
Meiner Ansicht ach sind 6831 Dollar für das Leben eines unschuldigen Menschen nicht genug. Nicht daß irgendeine Summe »genug« wäre, aber mein Leben und euer Leben sind ein bißchen mehr wert als 6831 Dollar.
Ich weiß, daß einige von euch jetzt sagen: »Hey Mike, die Überlebenden konnten sich nach dem Krieg immerhin in Israel niederlassen. War das kein Ausgleich für sie, daß man ihnen dieses Land gegeben hat?« Also, ich bin nicht der Ansicht, daß ihnen Israel wirklich »gegeben« wurde. Die Briten regierten das Land (das damals Palästina hieß), und plötzlich kamen all diese Überlebenden des Holocaust, die nirgendwo anders hinkonnten, und das hat den Briten überhaupt nicht gefallen. Aber sie hatten nicht die Energie, gegen die jüdischen Guerilleros zu kämpfen, nachdem sie gerade rst den größten Teil ihres Weltreichs
verloren hatten, also zogen sie einfach ab und sagten: »Na gut, wenn ihr das Land haben wollt, dann gehört es euch.« Von den arabischen Einwohnern wurde allerdings keiner nach seiner Meinung gefragt. Ich habe nie verstanden, warum es so ein großartiges Geschenk war, den Überlebenden des Holocaust Palästina beziehungsweise Israel zu überlassen. Seid ihr je dort gewesen? Es ist eine verdammte Wüste! Es gibt überhaupt nichts dort! »Wir haben die Wüste zum Blühen gebracht!«, sagen die Israelis gerne. Angeblich rationalisieren sie damit ja nur etwas? Aber ich sage euch, es sind wirklich 100 Prozent Sand und Fels und noch mehr Sand. Wie konnten wir bloß glauben, es sei eine Entschädigung für sie, daß wir sie in diese schrecklichen Gefilde brachten, für die sie in weiteren Kriegen weitere Menschenleben opfern mußten? Weil es in der Bibel steht? Seit wann richtet sich die Welt nach diesem Buch?
Wenn wir wirklich das Richtige tun und obendrein die Deutschen hätten bestrafen wollen, hätten wir den Überlebenden Bayern geben sollen. Bayern ist wirklich ein schönes Land! Und es hätte die Deutschen sehr geschmerzt, Bayern zu verlieren. Daß die Juden Palästina bekamen, tat den Deutschen überhaupt nicht weh. Aber wenn diese Schweinehunde Bayern an die Juden verloren hätten, das hätten sie wirklich gespürt. Israel hat nur 28 076 Quadratkilometer, Bayern hat über 72 000! Israel hat kaum natürliche Ressourcen; Bayern ist reich an Mineralen, Wald und Wasser. Die Israelis sind seit dem Zweiten Weltkrieg von Feinden umgeben, die sie umbringen wollen, Bayern hingegen ist von den herrlichen Alpen umgeben, und die sind nur von ein paar Ziegen und diesen drei dicken Saunabadern aus der Ricola-Werbung bevölkert. Leider ist es vermutlich zu spät, um diesen Fehler noch zu korrigieren, indem wir Tel Aviv nach München verlegen und die Deutschen probieren dürfen, ob sie auch die Wüste zum Blühen bringen können.

Ich meine, die Deutschen sind wirklich glimpflich davongekommen. Nur 20 Prozent der Deutschen Kriegsverbrecher kamen überhaupt vor Gericht. Viele, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben, leben noch. Und was glaubt ihr, wo die heute alle sind?

In Florida!

Wirklich! Zehntausende von Deutschen, viele so alt, daß sie noch im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben könnten, sind für immer nach Florida gezogen. In den letzten fünf Jahren sind die deutschen Investitionen in Florida um 200 Prozent gestiegen. Laut der Tampa Tribune stellen die Deutschen in Florida zusammen mit den Briten 50 Prozent aller Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie zur Verfügung. Sie haben über 1,8 Milliarden Dollar in den Bundesstaat investiert. Drüben an der Südwestküste, allein in den Countys Collier, Lee und Charlotte, leben immerhin 86000 Deutsche.
Als ich kürzlich in den Südwesten Floridas reiste, landete ich auf dem Flughafen in Fort Myers. Die Start- und Landebahn ist verlängert worden, damit dort unablässig Jumbos aus Deutschland starten und landen können. Ich sah deutsche Fahnen auf Wohnhäusern flattern. Wohin ich auch kam, hingen deutsche Schilder, »RAUCHEN VERBOTEN« zum Beispiel. Die Speisekarten in den Restaurants waren englisch und deutsch. Die Deutschen kaufen Grundstücke und Geschäfte, um hier ein behagliches Leben zu führen. Und immer mehr Freunde aus dem »Vaterland« schließen sich ihnen an.
Ich bin innerlich gespalten, wenn ich diese deutsche Invasion in Florida beobachte. Einerseits hasse ich Florida. Es wimmelt von Ungeziefer, ist unangenehm feucht und voller Idioten, die mit Gewehren in der Gegend herumrennen. Und dann sind auch noch diese verrückten Exilkubaner dort. Wenn es eine Schere gäbe, die groß genug wäre, dann würde ich den Staat am liebsten vom Rest des Landes abschneiden, an dem er sowieso bloß mit einem Zipfel hängt. Einer der Seelen in meiner Brust gefällt es, daß all diese Ex-Nazis nach Florida ziehen und die Bewohner terrorisieren. Geschieht ihnen recht. Rechtsextreme Kubaner gegen Greise von der SS in einem Kampf auf Leben und Tod. Das würde ich mir sogar im Pay-TV anschauen. Andererseits ist es eine Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet in Südflorida auch Tausende Überlebende des Holocaust wohnen. Ist es richtig, daß diese jüdischen Männer und Frauen, die den Massenmord der Deutschen mit viel Glück überlebt haben, nun deutsche Speisekarten lesen müssen, damit sich ihre neuen »Nachbarn« wohler fühlen? Ich bin nicht dieser Ansicht.

Ich habe eine Lösung. Wir alle wissen, daß Florida für die Morde an deutschen Touristen berüchtigt ist. Ich glaube, dieses Phänomen hat nichts mit Bandenkriminalität zu tun. Ich glaube vielmehr, es hat etwas mit Vergeltung zu tun. Einer nach dem anderen werden die Überlebenden von der verdienten Rache ereilt. Jemand mit Gerechtigkeitsgefühl hat die älteren Bürger von Miami Beach bewaffnet und sie Richtung Fort Myers geschickt, wo sie die alten Rechnungen begleichen sollen. Wer hätte je gedacht, daß die Deutschen es den Rächern so einfach machen würden und so dumm wären, in eine Gegend zu ziehen, wo mit Ausnahme von New York die meisten Juden leben? Was haben sich diese Krauts gedacht? Daß die Familie Moskowitz »leben und leben lassen« und »die andere Wange hinhalten« würde? Offensichtlich haben diese Deutschen die Anzeigetafel vergessen.

Ich sage, bewaffnet sämtliche Bingospieler südlich von Fort Lauderdale, und dann feiern wir das wirkliche Ende des Zweiten Weltkriegs. Also, RENN' UM DEIN LEBEN, KLAUS! Und einen glücklichen 50. Jahrestag!"

Da könnte ich so ausrasten. Mir solchen reißerischen Texten will er nur mehr Bücher verkaufen. nebenbei wird der Ruf Deutschlands in den Dreck gezogen....und Aufruf zum Mord an Deutschen ist auch nicht das Wahre....
Ich bin echt auch 180.....

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 19:03
von Florixx
Den Text lese ich so zum ersten mal...
Aus seiner Sicht steckt wiegesagt wieder eine gewisse Wahrheit drin. Aber wer hat uns gefragt...wer hat die Arbeiter in Florida wirklich gefragt oder die Opfer?

Manchmal geht er wirklich zu sehr auf Statistiken als auf Menschen ein....

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 19:07
von scrubsforever
Florixx hat geschrieben:Den Text lese ich so zum ersten mal...
Aus seiner Sicht steckt wiegesagt wieder eine gewisse Wahrheit drin. Aber wer hat uns gefragt...wer hat die Arbeiter in Florida wirklich gefragt oder die Opfer?

Manchmal geht er wirklich zu sehr auf Statistiken als auf Menschen ein....
Ich find aber auch,dass das sogar teils stimmt,was er schreibt.
Aber am Schluss wird der zu hetzerisch und gemein in seinen Aussagen.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 19:23
von Florixx
scrubsforever hat geschrieben:
Florixx hat geschrieben:Den Text lese ich so zum ersten mal...
Aus seiner Sicht steckt wiegesagt wieder eine gewisse Wahrheit drin. Aber wer hat uns gefragt...wer hat die Arbeiter in Florida wirklich gefragt oder die Opfer?

Manchmal geht er wirklich zu sehr auf Statistiken als auf Menschen ein....
Ich find aber auch,dass das sogar teils stimmt,was er schreibt.
Aber am Schluss wird der zu hetzerisch und gemein in seinen Aussagen.
http://www.deutschesfachbuch.de/info/de ... 73c1e9c119

Dabei war er in diesen Vorwort an die deutschen noch so nett ;)

Micheal Moore ist eben einer der vielleicht auch mit Absicht so monoton die Sachen beleuchtet. Denn dann schockieren sie auch , auch wenn es eben nicht die ganze Wahrheit ist. Eher eine übertrieben dargestellte Wirklichkeit. Ob er das jetzt aus kommerziellen Gründen macht , sei dahingestellt.
Es gibt viele Sachen bei denen ich mit Micheal Moore voll übereinstimme ( Waffengesetze USA , Terrorismus-Panikmache ). Diese hat er natürlich auch überspitzt dargestellt , aber das meiste davon hat sich mit meinen persöhnlichen Erfahrungen gedeckt.
Er scheut nicht davor eine beliebige Lobby mit seinen Worten anzugreifen. Denn niemand hat eine komplett weiße Weste an. Erst Recht "Deutschland" nicht. Aber ich möchte hier jetzt nicht vom Thema abkommen und die alte Frage aufleiern.


Ich bin halt recht zwiegespalten bei dem Mann...

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 19:33
von revo
"Deutschland hat für seine Sünden noch immer nicht bezahlt - und ich will die Schulden eintreiben. [...]
So ein Quatsch. Den ersten vier Absätzen kann man im Prinzip noch zustimmen, der Rest ist propagandistischer Firlefanz. Ich hätte nicht gedacht, dass er so eine vernebelte Meinung hat, nachdem er eigentlich viel Wissenswertes aufgedeckt hat. Manchmal erkennt man doch, wie viele Idioten tatsächlich auf der Erde herumrennen. Als ob wir alle ausländerfeindlich wären. :roll:

Abgesehen davon war die deutsche Entwicklung durch die Versailler Verträge und letztendlich den großen Börsenkrach 1929 ziemlich nachvollziehbar. Das scheint ihm selbst klar zu sein, sonst hätte er nicht geschrieben, dass man mit Deutschland zurecht nach dem zweiten Weltkrieg anders umgegangen ist. Dann braucht er auch nicht motzen. Und erst recht nicht in dem Ton.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 20:37
von markymarc05
Florixx hat geschrieben: Micheal Moore ist eben einer der vielleicht auch mit Absicht so monoton die Sachen beleuchtet. Denn dann schockieren sie auch , auch wenn es eben nicht die ganze Wahrheit ist. Eher eine übertrieben dargestellte Wirklichkeit. Ob er das jetzt aus kommerziellen Gründen macht , sei dahingestellt.
Das glaube ich wiederum nicht. Geld halte ich nicht für sein Hauptmotiv. Ehemalige Mitarbeiter beschreiben ihn vielmehr als egozentrisch und wahnsinnig rechthaberisch. Jemand der keine andere Meinung als seine eigene zulässt, und sich deshalb die Wirklichkeit so zurechtbastelt, dass sie exakt seiner Meinung entspricht...

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 22:37
von Khamelion
Ahh, ich glaub das war auch genau der Text den ich meinte

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 23:11
von houellebecq!
nunja, was deutschland angeht, können wir als deutsche leicht durchschauen, dass er nichts als ein unerträglicher polemiker ist. die frage ist nur, warum sollte das, was er etwa über die us-regierung schreibt - eine sache, bei der wir vielleicht nicht so sehr den durchblick haben - seriöser sein? ich denke er war deshalb so erfolgreich, weil er es verstand, den allgemeinen hass, der in europa gegen die usa gehegt wird, zu bedienen. ich kenne aber auch leute, und hier offenbart sich die eigentliche gefahr seiner person, die sich eigentlich gar nicht so sehr für politik interessieren, aber halt per zufall eines seiner bücher gelesen haben und nun meinen, sich ständig negativ über die usa äußern zu müssen. seine simplen thesen, verpackt in leicht verständliche und oft zutiefst zynische sätze scheinen eine hohe anziehungskraft auf so manchen leser zu haben. unter den sog. links-intellektuellen ist er natürlich verpönt, obwohl ihm einige mehr oder weniger unverhohlen beifall zollen.

diese bücher, die sich kritisch mit michael moore auseinander setzen sind übrigens kein neues phänomen. es gibt einige von der sorte (neben einem recht guten film und unzähligen webseiten), ein großteil sicher nicht gerade viel weniger polemisch als moore's bücher selbst. es gibt aber auch ein recht sachliches und sehr gut recherchiertes, das ich mal gelesen habe.
unter moore-kritikern gilt übrigens als erwiesen, dass er entgegen seiner behauptung nicht aus flint/ michigan stammt. flint, muss man dazusagen, ist ein ziemliches loch, hohe arbeitslosenquote, seinerzeit in die schlagzeilen geraten als general motors dort ein großes werk geschlossen hat, insofern hat es sich für ihn als selbsternannten "mann der kleinen leute" angeboten, zu behaupten, er sei dort aufgewachsen. tatsächlich soll er aus einem eher gutbürgerlichen nachbarort stammen.

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 23:32
von ikone
Revo hat geschrieben:Allein, weil er gegen die amerikanische Regierung hetzt, finde ich ihn schon nicht schlecht. ...
Dass die Amis nicht die Hellsten sind und teilweise glauben, dass Hitler noch lebt oder dass es die DDR noch gibt (sofern sie überhaupt wissen, was das war), ist ja nichts Neues.


Gott sei Dank ich hatte ihn schon vermisst den guten alten Antiamerikanismus a la Horst Mahler. Gott sei Dank gibt es ja die Kulturvölker in Europa. Allenvoran die Deutschen.

http://www.youtube.com/results?search_q ... rch=Search

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 23:37
von revo
ikone hat geschrieben:
Revo hat geschrieben:Allein, weil er gegen die amerikanische Regierung hetzt, finde ich ihn schon nicht schlecht. ...
Dass die Amis nicht die Hellsten sind und teilweise glauben, dass Hitler noch lebt oder dass es die DDR noch gibt (sofern sie überhaupt wissen, was das war), ist ja nichts Neues.


Gott sei Dank ich hatte ihn schon vermisst den guten alten Antiamerikanismus a la Horst Mahler. Gott sei Dank gibt es ja die Kulturvölker in Europa. Allenvoran die Deutschen.

http://www.youtube.com/results?search_q ... rch=Search
Ah ne, klar. Ich weiß selbst, dass das nur ein kleiner Teil der Amis ist. In Deutschland laufen ebenso viele Idioten herum. Der Unterschied ist, dass ich mit der deutschen Regierung im Vergleich zu der der USA relativ zufrieden bin. :wink:

Verfasst: Fr 4. Mai 2007, 23:43
von AlphaOrange
Ich hab von Moore nie viel gehalten. Vor allem da er genau so erschreckend selektiv mit der Verbreitung von Tatsachen und dem Zurechtdrehen von Fakten umgeht wie die US-Regierung, die er anprangert. Aber in der Zeit einer großen Anti-Bush-Stimmung war es halt für die Menschen viel zu leicht, einfach blind einem der ihresgleichen zu folgen, der den verhassten Mann an der Spitze der Lüge bezichtigt, auch ohne tiefer darüber nachzudenken. Und -zack- war es passiert: erneut in die Propaganda-Falle geraten.

Die Aussagen und Motive, die Moores Werken zugrunde liegen, sind in großen Teilen durchaus wünschenswert und ich begrüße es, wenn sich jemand erhebt und mal gegen die Obrigkeit und deren Machenschaften vorgeht.
Aber die Art und Weise wie das geschieht gefällt mir ganz und gar nicht, da er da kein Deut besser ist als seine Feindbilder. Man sieht's oben in dem Text gegen Deutschland wieder, wie zum Beispiel die Größen- und Beschäftigtenverhätltnisse zwischen den USA und D mit dem Pro-Kopf-BIP-Verhältnis der beiden Länder verglichen werden. Wenn man solche Dinge mal hinterfragt fällt einem auf, dass man bei Moore streckenweise genauso verarscht wird wie von der Bush-Administration und all den anderen bösen Buben und damit ist der gut gemeinte Effekt futsch. Zumindest bei mir. Gott sei Dank denkt der Großteil der Menschen ja nicht sondern folgt blind dem, der sagt, dass sie Recht haben.

Verfasst: Sa 5. Mai 2007, 00:01
von ikone
Revo hat geschrieben: Ah ne, klar. Ich weiß selbst, dass das nur ein kleiner Teil der Amis ist. In Deutschland laufen ebenso viele Idioten herum. Der Unterschied ist, dass ich mit der deutschen Regierung im Vergleich zu der der USA relativ zufrieden bin. :wink:
Dann lass solche Nachsätze und Verallgemeinerungen doch das nächste mal weg. :roll: Und die Sache mit der Regierung kann man so oder so sehen. Gott sei dank läufts bei uns trotzdem.