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AKW-Störfall in Hamburg
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 18:45
von Produzent
Brand im AKW Krümmel - Nuklearbereich nicht betroffen
Im AKW Krümmel in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist heute ein Brand ausgebrochen. Nach Augenzeugenberichten hüllten riesige schwarze Rauchwolken das Atomkraftwerk ein. Mehr als Hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz und bekämpften das Feuer mit Schaum. Inzwischen ist der Brand gelöscht. Derzeit sind nach Angaben der NDR 1 Welle Nord noch etwa 50 Feuerwehrmänner vor Ort. In einer sehr großen Trafo-Station habe sich Kühlflüssigkeit entzündet, teilte die Polizei in Ratzeburg mit. Eine Gefahr für den Nuklearbereich des Atomkraftwerks habe nicht bestanden. "Es sah dramatischer aus, als es offenbar war", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Geesthacht.
Spannungsabfälle in Hamburg
Der Reaktor wurde nach Angaben des Betreibers Vattenfall Europe sicherheitshalber heruntergefahren. Wenig später kam es in Hamburg NDR 90,3 zufolge zu zwei Spannungsabfällen. Hunderte Ampeln seien kurzzeitig ausgefallen, Signale von U- und S-Bahnen blieben für zehn Minuten stehen. Ob es einen direkten Zusammenhang mit dem Brand in Krümmel gibt, ist noch unklar. Über die Trafo-Station wird der Atomstrom in das Stromnetz eingespeist. Das AKW erzeugt nach Vattenfall-Angaben 30 Prozent des Stroms in Schleswig-Holstein. Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist noch unklar. Auch wann das Atomkraftwerk wieder ans Netz gehen kann, steht noch in den Sternen.
Bütikofer fordert "umfassende Aufklärung"
Die norddeutschen Atomkraftwerke im Überblick.Grünen-Chef Reinhard Bütikofer forderte eine "sofortige und umfassende Aufklärung" des Brandes. Der Vorfall dürfe nicht heruntergespielt werden, sagte Bütikofer in Berlin. "Die Atomlobby erzählt uns jeden Tag, die Gefahr der Atomkraft habe sich erledigt. Die Tatsachen widerlegen diese Propaganda", so der Grünen-Chef. Nach Ansicht der Umweltorganisation Greenpeace hätte sich der Brand über Kabeltrassen in den Reaktor ausbreiten können. Es habe daher sehr wohl eine Gefahr bestanden, so Greenpeace. Schleswig-Holsteins Innenminister Ralf Stegner (SPD) bekräftigte die Grundsatzhaltung seiner Partei, am beschlossenen Atomausstieg strikt festzuhalten. Der Siedewasserreaktor in Krümmel ist seit 1983 in Betrieb und produzierte nach Betreiberangaben im vergangenen Jahr 10,6 Milliarden Kilowattstunden Strom. In den 90er-Jahren wurde Krümmel mit einer Häufung von Leukämie-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
"Netzstörung": Abschaltung auch in Brunsbüttel
Auch im Kraftwerk Brunsbüttel gab es am Donnerstag eine Reaktorschnellabschaltung. Das teilte am Nachmittag das zuständige schleswig-holsteinische Sozialministerium mit. Als Ursache nannte die Reaktorsicherheitsbehörde eine Überlastung des Netzes. Brunsbüttel sei um 13.20 Uhr, Krümmel um 15 Uhr heruntergefahren worden. Beide Abschaltungen seien ordnungsgemäß abgelaufen, sagte ein Sprecher.
Quelle:
http://www1.ndr.de/nachrichten/schleswi ... mmel4.html
Mit Angst und Sorge habe ich heute von diesem "zwischenfall" erfahren, ich meine das Ampeln mal ausfallen kann passieren, auch das die U-Bahnen nicht fahren. Man denkt ja nicht gleich das irgendwo was ausfällt.
Aber das was heute passierte, schlägt in ihrer Kausalität eindeutig neue Wege ein. Wie abhängig wir doch alle vom strom sind.
Sonderbar ist , wieviel doch am Atomstrom "hängt"
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 19:04
von Moritz
So ein Feuer hätte es ja auch in jedem anderen Kraftwerk geben können, eine atomare Gefahr hat da nie bestanden. Wenn z.B. in einem AKW einer von der Leiter fällt ist das was ganz normales, wird aber immer gleich in eine andere Dimension gerückt.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 19:06
von Produzent
Also diesem Bild zufolgen war das aber nicht "harmlos" :?

Verfasst: Do 28. Jun 2007, 19:17
von Monk!
Das kann ja mal passieren, Ja das kann ja mal passieren, Das kann ja mal passieren, ...dumdidumdidum....*SING*
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 19:27
von revo
Naja, ist blöd, aber was will man machen? Es ist nichts passiert und die Sicherheitsvorkehrungen sind denke ich mal schon recht ordentlich. Ohne AKWs sehen wir noch dümmer aus.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 19:34
von Florixx
Als Feuerwehrmann würde ich da auch mit nem mulmigen Gefühl hinfahren :roll:
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 21:59
von Quotentreter
Moritz hat geschrieben:So ein Feuer hätte es ja auch in jedem anderen Kraftwerk geben können, eine atomare Gefahr hat da nie bestanden. Wenn z.B. in einem AKW einer von der Leiter fällt ist das was ganz normales, wird aber immer gleich in eine andere Dimension gerückt.
Wir hatten hier schon deutlich kritischere Situationen als nur einer der von der Leiter fiel. Vor wenigen Jahren erst trat kontaminiertes Wasser aus. Biblis hatte einen totalen Energieausfall. Schlimmeres verhinderte nur das Notstromsystem, das aber in der Vergangeheit schon oft nicht zur Verfügung stand. Hier hatte man extrem Glück.
Und so ein brennender Trafo ist auch nicht zu verharmlosen. Unter unglücklichen Umständen kann auch das dumm enden. Tschernobyl ist letztendlich auch nicht durch eine rein atomare Explosion hochgeschossen. Durch eine unglückliche Verkettung entstand Knallgas was letztendlich die Explosion verursachte. Bei allen Sicherheitsvorkehrungen ist diese art der Energiegewinnung noch immer ziemlich gefährlich. Der Vergleich mit anderen Kraftwerken hinkt auch extrem. Wenn so ein Kohlekraftwerk hochgeht gibt das im extremsten Fall einen Krater, einige Tote und vielleicht zerbrochene Fenster. Geht ein AKW hoch dann hat halb Europa etwas davon. Durch Tschernobyl gibt es heute auch hier noch immer Regionen in denen die Pilze nachts etwas leuchten. In einem großen Kreis um den Reaktor selbst wird es noch ewig dauern bis es nicht mehr strahlt.
Und gerade Krümmel hinterlässt wegen des Leukämiecluster Elbmarsch einen schlechten Beigeschmack.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 23:03
von Moritz
Die technischen und physikalischen Gegebenheiten in Tschernobyl haben mit denen deutscher AKWs so gut wie nichts gemeinsam, nur das wird leider immer ignoriert.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 23:12
von Quotentreter
Natürlich sind es zwei unterschiedliche Systeme. Das es aber dennoch das gleiche gefährliche Spiel mit dem Feuer ist wird aber auch gerne heruntergespielt. Es ist und bleibt gefährlich.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 23:46
von FalconX
Klar isses gefährlich, und das bleibts auch, die Frage ist nur: Worauf wären wir bereit zu verzichten?
Viele Dinge sind gefährlich: AKWs, schnelle Autos, Abgase in die Luft blasen, Handystrahlung, Fliegen, fettes Essen, Sex ohne Kondome usw usf - und trotzdem nutzt es oder macht's (fast) jeder. Solange also nicht ein Großteil der jetzigen Nutzung zurückgefahren wird oder harmlosesere Alternativen entwickelt und eingesetzt werden, wird man wohl mit solchen Zwischenfällen leben müssen.
Verfasst: Do 28. Jun 2007, 23:51
von Produzent
Nur um die "heutige bedeutung" nicht zu vergessen:
Klar hätte das auch woanders passieren können, keine Frage. Nur ist die Gefahr einer atomaren Verseuchung wohl - verständlicherweise- um xxx-faches mehr , als woanders. Nicht umsonst hat die Feuerwehr für derartige Fälle Sonderausrüstung und auch Uniformen!
@falconX: von deinen Aufzählungen ist die Atomare Bedrohung das schlimmste (neben dem klima)!
und mit leben ist ja ganz gut, nur was sagst du bspw. denn als betroffener davon, das gleiche ?! Wohl kaum!
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 00:25
von Quotentreter
Der Vergleich ist gut. Wenn ich mich fett fresse werden dabei hunderttausende oder gar Millionen gesundheitlich geschädigt und ganze Landstriche verstrahlt und unbewohnbar gemacht...
Man sollte sich mal vor Augen führen was ein Störfall im dicht besiedelten Deutschland bedeuten würde. Alles innerhalb von 5 Km Umkreis ist absolute Todeszone... Bis 100 km Umkreis sind Langzeitfolgen zu erwarten, es würde umgesiedelt werden müssen. So einigermaßen "sicher" wird es erst ab einer Entfernung von 200 km. Der Fallout kann sich aber durchaus weit verteilen.
Jetzt kann jeder mal auf seiner Karte mit einem Zirkel gucken wie sicher er denn lebt. Da hat man im Osten ausnahmsweise mal Standortvorteile. :lol:

Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 11:39
von FalconX
*seufz* hab ich mich so unverständlich ausgedrückt...ich hab nicht *sich fett fressen* mit einem AKW-Störfall gleichgesetzt, oder? Ich sagte "Viele Dinge sind gefährlich" und das ist ja wohl nicht verkehrt. Ein AKW-Störfall würde von sich aus viele betreffen, das fettige Essen und den ganzen Rest macht jeder für sich allein. Die Frage aber, worauf wir bereit wären zu verzichten, die bleibt bestehen. AKWs und alles andere gibts nicht grundlos. Es ist leicht, *dagegen* zu sein, aber wenn es dann daran geht, selbst auf gewisse Bequemlichkeiten zu verzichten, dann siehts schon anders aus.
(Bsp.: Die Stromerzeugung in der DDR basierte zum Großteil auf Braunkohlekraftwerken. Dreckschleudern hoch 10, war nicht grad gut für die Umwelt. Das Blöde war nur: Im Winter gefror der Boden, der Braunkohleabbau ging manchmal so stark zurück, daß für die Kraftwerke nicht genug da war. Also wurde staatlich verordnet und vorher angekündigt an manchem Winterabend einfach mal für ein paar Stunden der Strom abgeschaltet, und man saß bei Kerzenschein und Würfelspiel. Hab ich selbst mehrfach erlebt. So - und wer in der heutigen BRD hätte dafür noch Verständnis? Damals wurde man gar nicht gefragt, aber jetzt stelle sich mal jeder hier vor, er soll ganz einfach an mehreren Abenden im Winter auf Strom und damit sämtliche elektrisch betrieben Geräte im Haushalt verzichten. Machen alle mit? Dann können wir die AKW dichtmachen und die Steinkohlesubventionen zurückfahren. So, ich hoffe, das war nun deutlicher.)
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 12:33
von Quotentreter
Woher hast du die Geschichte mit dem Strom ausschalten? Habe ich nie erlebt. Was aber richtig ist, ist die gefrohrene Kohle und das es bei sowas Anweisungen gab. Die lautete aber nicht zu warten bis die Kohle einfach alle ist und dann einfach den Saft abschalten. Auch wenn es einige immer wieder verwechseln, die DDR hat nichts mit den Schildbürgern am Hut. In so einem Fall gabs schlicht einen angeordneten Subbotnik. Da rückten alle Kräfte die da waren, wie z.B. NVA, aus und halfen damit es da voran geht.
Richtig ist auch das die Kraftwerke Dreckschleudern waren. Nur gab es entsprechende Reinigungstechnologien hier nicht weswegen das nicht wirklich wunderlich sein dürfte. Und die Kohle war nunmal minderwertig, aber der einzige Rohstoff der auf unserer Seite nach der Teilung wirklich ausreichend vorhanden war. Und der Strom war so billig das sich keiner über die Rechnung einen Kopft hätte machen müssen.
Nur was hat das jetzt alles bitte mit dem AKW zu tun? Egal wie man es sieht es wird dadurch nicht sicherer. Es redet doch auch keiner von irgendwelchem Verzicht. Aber man muss sich doch mal Gedanken darüber machen das man eventuell mal davon wegkommt. Es ist auch kein Argument das noch nichts passiert ist. Zum Glück ist noch nichts richtig großes passiert, richtig. Aber es gab auch in westlichen Reaktoren schon einige böse Zwischenfälle, was zeigt das es doch einmal passieren könnte. Auch hier ist es so das anscheinend das Kind erst in den Brunnen fallen muss damit ein umdenken stattfindet. Ehrlich gesagt empfinde ich so einen Reaktor vor der Tür nicht minder Gefährlicher wie einst die A Mumpeln die im kalten Krieg auf uns gerichtet waren.
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 13:44
von FalconX
Woher ich die Geschichte habe - wie gesagt, selber mehrfach genau so erlebt. Daß es Einsätze mit allem was ne Schaufel halten konnte gab mag schon sein. Die so gewonnene Kohle wurde dann wahrscheinlich zur Stromerzeugung für die Hauptstadt benutzt, die war ja Vorzeigeobjekt. Meine Gegend (Bezirk Leipzig, das ist im heutigen Sachsen für die die es nicht kennen) war da wohl nicht wichtig genug.
Über Reinigungstechnologien der DDR brauchen wir nicht zu reden, die waren einfach nicht vorhanden. (Wenn man gewollt hätte, dann hätte man da sicher auch was erfinden oder abkaufen und dann einbauen können. Aber das schien genauso wenig gewollt zu sein wie viele andere wichtige Dinge auch. Das aber nur am Rande.)
Über Verzicht wird hinsichtlich der AKW nicht geredet, stimmt. Genau darauf würde es aber hinauslaufen, wenn man die Dinger abschaltet. Warum? Irgendwer verbraucht ja den von ihnen erzeugten Strom, man ja jetzt gesehn, was alles ausfällt wenn der dort produzierte Saft mal wegbleibt. Alternativen? Gibts, nur nicht in ausreichendem Maße. Die nächste Frage ist nun, was muß passieren, damit die Alternativen gefördert werden? Ich sehe 2 Möglichkeiten:
1. Es gibt nen großen Knall, der jedem deutlich vor Augen führt, daß wir lieber doch Solarzellen und Windkrafträder in jeder freien Ecke aufstellen.
2. Es bekommt jeder mal von selbst seinen A**** hoch. (unwahrscheinlich, dafür gibts im heutigen Deutschland und der ganzen Welt genug Bsp. Wieso?
Es kann fast jeder hingehen und sein Auto auf Biodiesel umrüsten lassen -und wer macht's?
Es kann fast jeder für so manche Autofahrt Bus, Bahn, Fahrrad oder Beine nutzen - und wer macht's?
Es kann fast jeder irgendwo im Haushalt und am Arbeitsplatz Strom sparen, indem er einfach mal alle nicht benötigten Verbraucher ausschaltet - und wer macht's?
Es kann jeder Hausbesitzer sich Solarzellen auf's Dach schrauben und so Strom gewinnen, spart irgendwann Geld und schont die Umwelt - und wer macht's?
Es kann jeder McD-Kunde mit dem ungesunden Essen aufhören und sich dafür nen frischen Salat reinpfeifen, schont die Geldbeutel der Krankenversicherten und die eigene Gesundheit - und wer macht's?
Es kann jeder Raucher aufhören, die Luft seiner Mitmenschen zu verpesten und sich selbst zu schaden - und wer macht's?
Wie gesagt - das waren BEISPIELE, bitte nicht wieder mit GAU gleichsetzen.)
Und - was gemerkt? Erzähl mir nicht, bei Abschaltung der AKW würde man auf nichts verzichten müssen. Wir könnten natürlich auch den Strom im Ausland kaufen, und uns damit wie bei Öl und Gas vom guten Willen Anderer abhängig machen. Die Frage ist nur, wollen wir das?
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 14:30
von Shocknonstop
Wir haben Beannte in Leipzig, die hatten es damals (OK, ist jetzt Geschichte) öfters erlebt, Zack war der Strom weg, über Tage, da wurde abends die Kerze rausgekramt und es wurden Geschichten erzählz etc.
Heute gehts ja schon bei einigen Leuten das Zittern los, wenn sie morgens, mittags abends und 5 mal dazwischen den PC nicht laufen haben um die ach so wichtigen E-Mails abzurufen......
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 22:06
von Quotentreter
Kann ich nicht bestätigen. Ich stamme aus Weissenfels, Bezirk Halle. Also quasi nebenan. Irgendwelche tagelangen Blackouts gab es hier nicht. Und eine Metropole waren wir gewiss nicht. Vielleicht hatten wir den Leuna Vorteil, was ich aber bezweifle.
Passt genauso nicht zu so vielen Geschichten mit völlig leeren Regalen, wenig Fleisch oder das man nichtmal regelmäßig Schokolade bekam. Anscheinend gab es da doch regional riesen Unterschiede den so manches Schauermärchen was so kursiert habe ich nie erlebt.
Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 23:26
von Shocknonstop
Verfasst: Sa 30. Jun 2007, 12:27
von ikone
Shocknonstop hat geschrieben:Wir haben Beannte in Leipzig, die hatten es damals (OK, ist jetzt Geschichte) öfters erlebt, Zack war der Strom weg, über Tage, da wurde abends die Kerze rausgekramt und es wurden Geschichten erzählz etc.
Heute gehts ja schon bei einigen Leuten das Zittern los, wenn sie morgens, mittags abends und 5 mal dazwischen den PC nicht laufen haben um die ach so wichtigen E-Mails abzurufen......
Natürlich gab es in Leipzig öfter Stromausfall, die mussten nämlich ihren ganzen Strom nach Berlin und Wandlitz liefern. :roll: So ein Blödsinn, es gab auch Blackouts im Osten. Die Gründe dafür waren die selben, wie in jedem anderen Industriestaat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfa ... f.C3.A4lle
Verfasst: Sa 30. Jun 2007, 15:23
von FalconX
Nur um das nochmal klarzustellen: Ich hab nicht von plötzlichen Stromausfällen geredet, sondern von verordneten, vorher in der Zeitung angekündigten Stromabschaltungen. Und diese fanden im Winter wegen o.a. Gründe statt. So groß ist der Blödsinn mit den Stromlieferungen (wohl eher "Umleitungen") zumindest nach Berlin gar nicht. Auf die Hauptstadt schaute die Welt, da wäre Stromabschaltung den weltweiten Systemkritikern sehr recht gewesen, also durfte es sowas in Berlin nicht geben. Glaub's oder laß es.
Davon unabhängig gab's auch mal *normale* Ausfälle, aber die waren hier nicht gemeint. So, und nun zurück zum Thema.
Verfasst: Sa 30. Jun 2007, 19:05
von Shocknonstop
Obwohl selbst kein Wirtschaftsfachmann, sondern ein Spezialist für ideologische Erziehung, Kaderausbildung und innere Sicherheit, hielt Honecker die Verbesserung der Versorgungslage sowie die Hebung des Lebensstandards der Bevölkerung für unerlässlich, insbesondere nach den Mangelerscheinungen und Engpässen der letzten Ulbricht-Jahre, die noch jüngst im harten Winter von 1970/71 beispielsweise in zeitweisen Stromabschaltungen kulminiert waren.
Aus:
http://www.bpb.de/themen/JPTJ8H,2,0,Ent ... Jahre.html
Verfasst: Sa 30. Jun 2007, 19:27
von Quotentreter
lol 1970... Ich hätte gleich die Blackouts aus dem Krieg noch mit reingerechnet. :lol:
In diesem Jahrzehnt durfte der Westdeutsche auch wieder auf die Kutsche umsteigen weil die Zapfsäule trocken war. Ist auch nicht besser. Aber Kriesen passieren nunmal. Rate mal woher danach nicht wenig von eurem Bezin kam. Richtig, aus der DDR bzw. wie heute auch nur aus der Druschba Pipeline. Und davon mal abgesehen waren diese Winter in Westdeutschland genauso kein Zuckerschlecken. Ich habe hier noch irgendwo altes Filmaterial rumliegen wo einige Bundeswehrfahrzeuge auf der Autobahn im extrem hohen Schnee stecken blieben. Das war eine Extremsituation die auch heute noch für Stromausfälle sorgt. Dem Münsterland nützt auch das tolle AKW nichts wenn das Eis die Leitungen reißt.
In den 80. ist hier sowas aber definitiv nicht vorgekommen. Da gab es nicht mehr Ausfälle wie heute auch. Wenn es hier mal stürmt kann es auch mal passieren das 2 Stunden der Saft weg ist. In diesem Jahr hatten wir durch Unwetter auch schon 5 kurze Ausfälle. Noch schlimmer ist das mit der DSL Technik. Da braucht der Himmel nur böse gucken und der Port wird Rot. Die Tolle Digitaltechnik ist teurer aber anfälliger wie die ollen robusten Schaltschränke. Was glänzt kann unter Umständen auch nur ein mit Goldspray getarnter Haufen sein...
Verfasst: So 1. Jul 2007, 17:08
von BelgiumTV
Tja da hat's wohl Bumm gemacht und zum Glück is nichts passiert, in nem Land was so eng besiedelt ist wie Deutschland, zum Glück is bisher nur was grössseres in Tchernobyl passiert und trotzdem haben wir Teile mitbekommen. Hmmm tja damit muss man leben bzw sterben!
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 03:49
von Klopfer
FalconX hat geschrieben:Alternativen? Gibts, nur nicht in ausreichendem Maße. Die nächste Frage ist nun, was muß passieren, damit die Alternativen gefördert werden?
Alternative Energieformen werden gefördert.
Ich sehe 2 Möglichkeiten:
1. Es gibt nen großen Knall, der jedem deutlich vor Augen führt, daß wir lieber doch Solarzellen und Windkrafträder in jeder freien Ecke aufstellen.
Wär scheiße, Windkrafträder sind laut. Und richtig schön isses auch nicht.
Es kann fast jeder hingehen und sein Auto auf Biodiesel umrüsten lassen -und wer macht's?
Und das macht AKWs überflüssig?
Es kann fast jeder für so manche Autofahrt Bus, Bahn, Fahrrad oder Beine nutzen - und wer macht's?
Ich. Aber was hat das mit Atomkraftwerken zu tun?
Es kann jeder McD-Kunde mit dem ungesunden Essen aufhören und sich dafür nen frischen Salat reinpfeifen, schont die Geldbeutel der Krankenversicherten und die eigene Gesundheit - und wer macht's?
Was hat McDonald's mit Atomkraftwerken zu tun?
(Apropos: ich kann das Gemotze von wegen "McDonald's = ungesundes Essen" nicht mehr hören, jedes Essen ist ungesund, wenn man sich zu einseitig ernährt. Und obwohl ich öfters bei McDonald's esse (wo man übrigens auch Salat kriegt), nehm ich meine Krankenkasse gar nicht in Anspruch.)
Es kann jeder Raucher aufhören, die Luft seiner Mitmenschen zu verpesten und sich selbst zu schaden - und wer macht's?
Und was hat das mit Atomkraftwerken zu tun? Nebenbei: Raucher sind süchtig, die können meistens nicht einfach so aufhören.
Das große Dilemma ist eigentlich, dass wir einerseits aufhören sollen, so viel CO2 in die Luft zu blasen (das Kohlekraftwerk Jänschwalde emittiert mehr CO2 im Jahr als durch den innereuropäischen Flugverkehr entsteht), andererseits aber auch die AKWs abgeschaltet werden sollen. Die alternativen Energiequellen sind nicht ergiebig genug, um unseren Strombedarf zu decken.
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 18:46
von FalconX
Weißt Du, eigentlich dachte ich, bevor man hier antwortet, liest man sich erstmal alles durch. Machen wohl scheinbar nicht alle so. Bevor Du also meinen Beitrag zerpflückst, wäre es nett gewesen, wenn Du erstmal liest, was ich wieso geschrieben habe...
Ich zitiere mich mal selbst:
"Wie gesagt - das waren BEISPIELE, bitte nicht wieder mit GAU gleichsetzen."
Also nochmal - Beispiele, und zwar für Dinge, wo der Mensch auf Sachen, die er gewöhnt ist und gern in Anspruch nimmt, verzichten müßte, um damit entsprechende Situationen zu verbessern. War das nun verständlicher? Der Zusammenhang zum AKW besteht darin, daß diese Strom erzeugen, der bei einer AKW-Schließung einfach nicht mehr vorhanden wäre, und man somit auf ihn verzichten müßte. Was wohl auch nicht bei Jedem auf Gegenliebe stoßen würde. Aber das hab ich glaub alles schon dargelegt.
"Die alternativen Energiequellen sind nicht ergiebig genug, um unseren Strombedarf zu decken."
Sag ich doch. Also muß man wohl vorerst mit dem leben, was da ist.