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Petition gegen Internet-Abmahnungen, nur was bringt's ?

Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 08:04
von Solus
Petition für eine Erschwerung der Abmahnungen im Internet:
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bund ... tionID=478

Die Seite ist direkt vom Deutschen Bundestag in Auftrag gegeben, fast 10000 haben schon unterzeichnet - also ansich kein Quatsch, diese Unterschriftensammlung.
Nur frage ich mich ernsthaft, ob unsere Justizministerin bereit wäre, entsprechende Maßnahmen dann auch voranzutreiben - würde sie damit der Juristen-Lobby, zu der sie ja selbst gehört und somit auch sicherlich entsprechende Freunde und Bekannte hat, doch ziemlich schaden...

Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 08:28
von Obi-Wan
Wenn ich mir mal genauer anschaue, wer mit wem wie zusammenhängt, stößt man zufälligerweise immer wieder auf die selben Anwälte... ;)

Deswegen unterstütze ich dich Aktion und hoffe, das sie greift um endlich diesen Treiben einen Riegel vor zu schieben.

Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 03:01
von Quotentreter
Ich will ja nichts sagen, aber hat sich schonmal einer die Aufteilung der Mandate angeschaut? 143, und damit fast ein Viertel, von 614 Mandaten haben Juristen inne. Gefolgt von etwa 10% Lehrern und der Rest ist bunt gemischt und hat eigentlich für sich kein Gewicht.

Die meisten unserer Entscheidungsträger sind selber Rechtsanwälte. Dahinter steht noch eine starke Lobby. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Auch ein Guido Westerwelle wirft sich immer gerne schützend vor den Mittelstand, zu den schädlichen Abmahnungen kam aber auch von ihm nie etwas. Warum? Er ist genauso ein Kollege von Strömer, Neuber, Syndikus, Gravenreuth und co.

Wenn sich irgendwas gravierend ändern muss dann muss das von unten passieren. Leider muss man auch sagen das einige Einzelkaufmänner und private Webmaster schlicht dämlich sind und zu schnell zahlen. Viele Abmahnungen sind Dummfang und wären bei entsprechender Gegenwehr wirkungslos. Wenn aber pro Monat und Fall nur zwei auf sowas reinfallen dann kann ein RA locker von leben. Die würden es lassen wenn es sich nicht mehr lohnt. Und die würden es sich erst recht überlegen wenn man zurück schießt.

Wenn man es nicht selber wirklich voll verbockt und eine Chance hat dann nicht blind zahlen sondern generell zum Rechtsanwalt gehen, auch wenn man im ersten Moment Angst vor den Kosten hat. Wenn nötig und möglich eine negative Feststellungsklage einreichen lassen. Stellt sich heraus das der Gegner auf Dummfang aus war dann guckt er erstens in die Röhre und darf zweitens auch noch die Kosten tragen, ist am Ende ein dickes Minusgeschäft für den Bauernfänger. Bei Markenrecht und dergleichen nicht blind drauf vertrauen das dagegen verstoßen wurde. Man kann selbst im DPMA rechachieren. Es kam schon vor das manche Marke garnicht existierte, nicht den erforderlichen Schutzgrad aufwies oder etwas anderes im Busch war. In so einem Fall kann man sich genauso wehren und wenn möglich und nötig die Löschung der Marke beantragen. Damit wird die Sache unwirksam und der Kläger verliert zudem seine "Waffe". Immer öfter werden auch Strohmänner benutzt. RA können nicht selber sondern immer nur mit Mandat handeln. Manche RA nehmen sich aber eher ungeeignete Kandidaten und hoffen damit durchzukommen. Da wird dann ein Wettbewerbsnachteil konstruiert der bei genauer Betrachtung garkeiner ist. Dennoch fallen noch zuviele auf soetwas herein.

Ich habe auch schon 5 Abmahnungen kassiert. Durchgekommen ist keine einzige. Zwei waren sogar so lol das ich sie einfach nach einem Lacher in die runde Ablage legte und nie wieder etwas hörte.

Achja, der Satz muss sein. Das ist keine Rechtsberatung!