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Wird die deutsche Gesellschaft dümmer?
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 15:21
von Khamelion
Diese Frage stelle ich mir jedesmal, wenn ich meinen Professor höre, wie schlecht wir doch alle seien *g*
Aber mal im Ernst. Durch die neuen Technologien die Jahr für Jahr sich steigern, denkt man eigentlich man müsse viel mehr Stoff lernen. Aber wenn ich es mit früher vergleiche ist es eher weniger geworden.
Wie kommt das eigentlich? Wenn ich höre welchen Stoff mein Prof früher gelernt hat bin ich doch nur am Staunen und trotz Abi musste ich viel Stoff nachholen, weil vieles schon vorrausgesetzt war.
Liegt es am Schulsystem oder wird die Menschheit einfach nur dümmer. :lol:
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 15:41
von Godfather
Ich hab erst vor kurzem einen interessanten Bericht zu einem ähnlichen Thema gelesen.
Bei dem Artikel ging es darum, ob die heutige Jugend immer fauler und dümmer wird.
Es ist definitiv das Gegenteil der Fall.
Junge Menschen sind im Vergleich zu früher um einiges fleißiger und auch fixierter. Die Gymnasien, Abendschulen, Unis und auch andere weiterbildende Schulen verzeichnen trotz rückläufiger Geburtenzahlen stetig Zuwächse.
Nur geht so etwas in den Medien völlig unter. Meiner Meinung nach hat die Bevölkerung auch ein falsches Bild von den jungen Menschen. Über 90% geht nämlich nicht nach dem Flatrate-Saufen morgens bewaffnet in die Schule, um Drogen zu verkaufen oder Schutzgeld zu erpressen....
Was dein Prof spricht, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.
Ich denke, dass man heutzutage auch von der Schule mehr in das weitere Leben mitnimmt und besser vorbereitet ist.
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 16:09
von Khamelion
Ich bin auch nicht unbedingt der Ansicht, dass sie fauler werden.
Die Frage ist eher, der Stoff der einen vermittelt wird nicht viel zu gering ist.
In der Gesellschaft und dazu gehört auch die Jugend gibt es solche und solche, das ist klar. Fraglich bleibt trotzdem der Stoff. Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und wir werden permanent mit den Bayern verglichen, weil sie viel mehr Wissen mit ins Studium bringen und Nordrhein-Westfalen ist da nicht die Ausnahme.
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 16:49
von The Rock
Durch die neuen Technologien die Jahr für Jahr sich steigern, denkt man eigentlich man müsse viel mehr Stoff lernen. Aber wenn ich es mit früher vergleiche ist es eher weniger geworden.
Wie kommt das eigentlich?
Das liegt wohl daran, dass sich der Wissensstand unserer Gesellschaft nahe zu alle paar Jahrzehnte verdoppelt und die einzelnen Teilbereiche eines Gebiets wie der Physik so rießig geworden sind.
Wer in den 60ern oder 70ern Informatik studiert hat, der hat mit etwas mehr Aufwand, als wir heute, quazi die komplette Wissenschaft der Informatik abgedeckt.
Heutzutage gibt es nicht nur die sechs großen Eckpfeiler der Informatik, sondern auch diese gewissen Verschmelzungen wie Wirtschaftsinformatik, MEdieninformatik, Geoinformatik usw.
Alles mehr oder weniger neuere Studengänge zur klassischen Informatik und auf Grund dieses Wissensspektrums wird heute spezailisierter gelehrt, wofür wiederum Grundlagen wegfallen, die früher zeitaufwändiger waren. Meine Profs haben auch gesagt, dass wir heute irgendwie weniger lernen als die damals. Teilweise wird bestimmt auch geflunkert ala "Bei uns damals..." aber ich glaube nicht, dass wir ihnen um so viel nachhängen...
Es ist definitiv das Gegenteil der Fall.
Das halte ich jetzt wieder für eine "Rauchen macht eigentlich garnicht krank" Parade. Ich denke der Mangel an qualifizierten Azubis und die ständige n Beschwerden der Industrie machen doch deutlich, dass sich viele Schüler heutzutage schwer tun, sich im Berufsleben zurecht zu finden, weil sie in ihrer ganzen Jugendzeit nichts finden, auf das sie sich fixieren können und das macht sie in meinen Augen faul. Jugendliche der Neunziger und heutzutage haben das zweifelhafte Problem, dass sie keine extentiellen Notdürfte plagen wie zu Zeiten des Kalten Krieges, der Nazi Zeit oder der Weihmacher Republik. Jugendliche müssen sich bei dem oftmaligen Wohlstand und Überfürsorge der Eltern nie Gedanken darüber machen, was wäre wenn und das macht sich auch deutlich in der faulen Lebensweise vor dem PC usw. deutlich bemerkbar. Ich gebe in meiner alten Schule den Kids nachhilfe und die Lehrer, die ich damals hatte meinen zu mir schon seit Jahren, dass die Kinder heutzutage sportlich und geistig zum Großteil garnicht mehr dazu im Stande sind das zu leisten, was wir vor 10 Jahren noch gelernt bzw. uns bewegt haben.
Die Gymnasien, Abendschulen, Unis und auch andere weiterbildende Schulen verzeichnen trotz rückläufiger Geburtenzahlen stetig Zuwächse.
Der Grund, warum es so viel Abiturienten gibt, ist doch der, dass viele Abiturienten heutzutage garnicht mehr studieren und den Azubimarkt überfluten und viele Realschulabgänger demnach dazu zwingen, gleichzuziehen. Man bekommt einfach keinen Job mehr mit einem Hauptschul-, oder einem durchschnittlichen Realschulabschluss.
und wir werden permanent mit den Bayern verglichen
Da soll einer sagen, wir Bayern wären nicht cool..

Wir hatten immer wieder Schüler die aus dem Norden kamen und bei uns saumäßig versagt haben. Ich glaube allerdings nicht, dass wir viel mehr gelernt haben, als anders wo. Der Schwierigkeitsgrad war einfach nur oftmals etwas intensiver. Gerade in Mathe ist mir das aufgefallen...
Zudem wird häufig in Bayrischen Schulen (weiss garnicht wie das wo anders ist) relativ früh damit begonnen, dass Arbeiten das ganze Jahr über unangekündigt geschrieben werden, was dich einfach von Kind auf an zwingt, öfter mal zu lernen, um nicht komplett den Bogen zu verlieren.
Ich glaube nämlich, dass regelmäßiges pauken auf Dauer besser ist, als diese kurzen "einen Abend davor anfangen" Lernereien, die man sonst so kennt.
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 16:55
von Godfather
Ok, da haben wir wohl ein bißchen aneinander vorbei geredet.
Nun, ich hab mein Abitur in Bayern gemacht und hab die Erfahrung gemacht, dass wir schon um einiges besser ausgebildet worden sind wie jetzt z.B. Leute aus Nordrhein-Westfalen.
Wir hatten im Grundstudium jedenfalls viel Mathe und da taten sich einige allein deswegen schwer, da sie viele Sachen in der Schule schlichtweg nie gelernt haben.
Möchte da niemandem zu Nahe treten oder die Bayern besonders hervorheben, aber an der Sache ist wirklich was dran.
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 17:02
von capo status
mein bio/chemie-lehrer is auch son typ mensch der unsere komplette jugend schlechtredet. am besten wird es aber ,wenn er sich in seiner jugend immer in den himmel jubelt was er doch früher alles machen musste in der schule/studium.
freitag 8 stunde chemie:
stunde beginnt, er fragt kurz nach was wir letzte stunde behandelt haben, keiner hat ne ahnung er will in meinen hefter schauen, ich hab wie immer nur ein wirrwarr aus blättern.
in der klasse wird es langsam unruhig und er beginnt mit seinen sprüchen.
"naja ich seh schon das wochende is vor der tür, es juckt schon wieder in den händen, die leber ruft nach alkohol"(er macht mit der hand eine geste die ein schluck aus einer bierflasche darstellen soll)
"heute abend wird sich wieder zugedröhnt bis zum get-no"
"bei uns gabs so etwas früher nich, da wurde gelernt...blablabla" (wobei gerade hier im osten es eine sehr ausgeprägte trinkkultur gibt xD)
danach beginnt er sich über hartz 4 empfänger und dicke menschen lustig zumachen und unsere jugend wird auch immer dicker und dümmer.
"lamarck: die evolution des daumens" , denn unsere jugend hängt nur noch vor dem pc und fernseher rum und gammelt. die letzten paar minuten bis zum stundenende werden mit einer story aus seiner jugend überbrückt die entweder ihn zum supermensch machen oder andere als idioten darstellen!
da könnte man echt manchmal denken , dass wir alle nur noch ein haufn idioten sind im vergleich zu früher
Re: Wird die deutsche Gesellschaft dümmer?
Verfasst: Mi 29. Aug 2007, 17:59
von Wastl
Khamelion hat geschrieben:Diese Frage stelle ich mir jedesmal, wenn ich meinen Professor höre, wie schlecht wir doch alle seien *g*
Das war wohl schon immer so. In der Schule hieß es bei praktisch jedem Jahrgang, dass der ja soviel schlechter sei als es die Schüler vor ein paar Jahren waren. Inzwischen müßte man schon bei minimalem Wissen und maximaler Dummheit angekommen sein, aber dennoch sind die Leistungen nicht schlechter als in der Vergangenheit.
Das ist halt so ein typischer Lehrer- and Professorenspruch, früher war alles besser. Trifft nicht unbedingt zu, ist aber immer wieder gut geeignet wenn man gerade mit seinen Schülern/Studenten unzufrieden ist.
Wobei ich sagen muss, dass ich den Spruch in der Uni noch gar nicht gehört habe. Nur damals in der Schule.
Verfasst: Do 30. Aug 2007, 17:43
von Klopfer
Ich denke, da ist schon Wahrheit dabei. Wenn ich vergleiche, was ich schon in der Grundschule lernen musste und was heute da gelehrt wird (meine Mutter ist Grundschullehrerin, daher habe ich einen recht guten Überblick), bin ich teilweise entsetzt. Da werden manche Dinge erst ganze Klassenstufen später behandelt. Ich denke, Kinder werden oft zu wenig gefordert. Und später kommt noch die unheimlich dumme Dreigliedrigkeit des Schulsystems, die einige Kinder und Jugendliche sofort aufs Abstellgleis schiebt. Das wissen die selbst auch, geben sich auch keine Mühe mehr, scheißen auf die Lehrer und sorgen so für die Entstehung von Problemschulen.
Verfasst: Do 30. Aug 2007, 17:57
von Familie Tschiep
Die Lehrpläne der Gymnasien sind überfrachtet, der kann man durchaus etwas entschlaken. Jugendliche sollen auch Zeit haben, eigene Interessen zu finden und neugierig zu bleiben. Die weitaus größere Gefahr besteht ja darin, dass die Jugend zu konformistisch wird, gerade der gymnasiale Teil der Jugend.
Was ich überhaupt nicht mag, ist dieses grenzdebile Behauptung, früher waren alle intelligenter. Übrigens schon zu Sokrates Zeiten. Letztens habe ich einen Artikel gelesen, in dem sich ein Autor darüber beschwerte, dass die Kinder nicht mehr Buchen von Eichen unterscheiden können. Der Artikel war fast 100 Jahre alt.
Verfasst: Do 30. Aug 2007, 22:36
von Klopfer
Religions- und Ethikunterricht könnte problemlos rausfliegen, ich bin sogar der Meinung, dass er unbedingt rausfliegen sollte, weil so etwas in einer staatlichen Schule nichts zu suchen hat und schwer tendenziös ist.
Die Lehrpläne der Gymnasien sind meiner Meinung nach nicht sonderlich überfrachtet, es geht doch um eine solide, allgemeine Grundbildung, auf die man aufbauen kann, egal in welche berufliche Richtung man später geht. Außerdem: an der Uni ist das Lerntempo viel schneller, da lehrt man auch mal in anderthalb Stunden so viel Stoff, der an der Schule in vier Wochen behandelt worden wäre. Ich glaube, wir würden Gymnasiasten keinen Gefallen tun, wenn wir den gymnasialen Lehrstoff reduzieren, da wird dann der Schock nur größer, wenn sie dann an die Uni müssen.
Jugendliche haben trotzdem genug Zeit, um sich Hobbys zu suchen und sie auch zu pflegen. Wir können ja auch von anderen Ländern lernen, wo die Schüler sehr lange in der Schule bleiben, aber dort auch in Clubs (die von der Schule gefördert werden und Räume zur Verfügung gestellt kriegen) ihre Hobbys pflegen können. Eine "zu konformistische" Jugend wird dadurch bestimmt nicht entstehen, im Prinzip wäre es nicht schlecht, wenn der Drang zum Individualismus bei vielen Jugendlichen mal ein wenig gebremst wird, weil die dazu tendieren, sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen und auf anderen herumtrampeln. Kinder sollen ruhig auch lernen, sich mal den Zielen einer Gruppe unterzuordnen.
Verfasst: Do 30. Aug 2007, 22:52
von Familie Tschiep
Klopfer hat geschrieben:Religions- und Ethikunterricht könnte problemlos rausfliegen, ich bin sogar der Meinung, dass er unbedingt rausfliegen sollte, weil so etwas in einer staatlichen Schule nichts zu suchen hat und schwer tendenziös ist.
Die Lehrpläne der Gymnasien sind meiner Meinung nach nicht sonderlich überfrachtet, es geht doch um eine solide, allgemeine Grundbildung, auf die man aufbauen kann, egal in welche berufliche Richtung man später geht. Außerdem: an der Uni ist das Lerntempo viel schneller, da lehrt man auch mal in anderthalb Stunden so viel Stoff, der an der Schule in vier Wochen behandelt worden wäre. Ich glaube, wir würden Gymnasiasten keinen Gefallen tun, wenn wir den gymnasialen Lehrstoff reduzieren, da wird dann der Schock nur größer, wenn sie dann an die Uni müssen.
Jugendliche haben trotzdem genug Zeit, um sich Hobbys zu suchen und sie auch zu pflegen. Wir können ja auch von anderen Ländern lernen, wo die Schüler sehr lange in der Schule bleiben, aber dort auch in Clubs (die von der Schule gefördert werden und Räume zur Verfügung gestellt kriegen) ihre Hobbys pflegen können. Eine "zu konformistische" Jugend wird dadurch bestimmt nicht entstehen, im Prinzip wäre es nicht schlecht, wenn der Drang zum Individualismus bei vielen Jugendlichen mal ein wenig gebremst wird, weil die dazu tendieren, sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen und auf anderen herumtrampeln. Kinder sollen ruhig auch lernen, sich mal den Zielen einer Gruppe unterzuordnen.
Zu den Lehrplänen: frag jeden Bildungswissenschaftler, die Lehrpläne sind zu voll. Auf der Uni sollte man lernen, systematisch eine Problematik zu durchdenken und nicht das nachzuplappern, was der Dozent sagt. Zum Durchdenken braucht man einen Grundstock an Wissen, aber auch Techniken, wie man das Wissen gescheit ordnet und damit zu neuen Erkenntnissen kommt.
Ich sehe so viel Individualismus nicht. Ich finde viel zu viel konformistisches, viel zu viel undurchdacht nachgeplappert.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 10:06
von Dr Seltsam
Also was ich aus meiner Sicht als Ehmaliger Realschüler ( hab die Schule zum Glück erfolgreich hinter mir ) als Problem anseh ist einfach der Schulstoff.
In Zeiten in der sich das Wissen so rasant verändert und in denen man so schnell soviele Daten über ein Thema sammeln kann, kommen wir mit unsrem alten Gammligen Schulsystem einfach nicht mehr hinterher.
Das betrifft nicht nur die Masse des Wissens ( jemand gab da ja ein gutes Beispiel mit der Informatik ) sondern auch die Art was davon vermittelt wird. Man müsste einfach schneller und flexibler den Lehrplan umstellen können damit die Schüler auch wirklich das lernen was sie später im Leben brauchen, man sagt ja immer, für das Leben lernen wir und nicht für die Schule.
Um das mal an was Festzumachen, in Mathe haben wir gelernt das wenn man weiß wie weit eine Leiter von der Mauer absteht und wie lang diese Leiter ist man errechnen kann wie hoch das Mauerstück ist an dem sie lehnt ( sprich vom Boden bis zur Spitze der Leiter ).
Aber, wer brauch sowas schon? Schön wenn man sowas berrechnen kann aber sind in den heutigen Zeiten Berrechnungen für Tarife, Konten und Geldanlagen nicht wesentlich wichtiger als diese "Mauergeschichte"?
Was nützt mir die Leiter wenn ich dann am Nachmittag nach der Schule vor drei Handytarifen hocke und einfach kein System reinbekomme welcher nun günstiger für mich ist?
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 11:18
von Godfather
Dr Seltsam hat geschrieben:
Um das mal an was Festzumachen, in Mathe haben wir gelernt das wenn man weiß wie weit eine Leiter von der Mauer absteht und wie lang diese Leiter ist man errechnen kann wie hoch das Mauerstück ist an dem sie lehnt ( sprich vom Boden bis zur Spitze der Leiter ).
Aber, wer brauch sowas schon? Schön wenn man sowas berrechnen kann aber sind in den heutigen Zeiten Berrechnungen für Tarife, Konten und Geldanlagen nicht wesentlich wichtiger als diese "Mauergeschichte"?
Was nützt mir die Leiter wenn ich dann am Nachmittag nach der Schule vor drei Handytarifen hocke und einfach kein System reinbekomme welcher nun günstiger für mich ist?
Die Leiter ist doch nur ein praktisches Beispiel, um die Winkelfunktionen zu veranschaulichen.
"Und wer braucht das schon?" - Garantiert jeder, der auch nur irgendwas in einer mathematischen oder technischen Richtung macht.
Du hast dir so ungefähr das schlechteste Beispiel ausgesucht, um dein Anliegen vorzubrigen.
Ich versteh auch ehrlich gesagt nicht, was es mit "Tarifen, Konten und Geldanlagen" auf sich hat? Was gibts da schon groß zu berechnen?
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 12:50
von Khamelion
Oh da kann ich ein Lied davon schreiben.
Winkelfunktion ist einer der wichtigsten Elemente die fürs Studium gebraucht wird, solange man nicht in Richtung Literatur oder Gesellschaftswissenschaft geht.
Als Schüler hab ich mich zwar auch immer gefragt wozu man das lernt, aber später weiß man ganz genau wieso.
In Sprachen ist das so ne Sache, entweder man kann es oder nicht, aber bei Naturwissenschaften braucht aufjedenfall ein Grundwissen und das ist nicht ganz ohne.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:08
von Familie Tschiep
Khamelion hat geschrieben:Oh da kann ich ein Lied davon schreiben.
Winkelfunktion ist einer der wichtigsten Elemente die fürs Studium gebraucht wird, solange man nicht in Richtung Literatur oder Gesellschaftswissenschaft geht.
Als Schüler hab ich mich zwar auch immer gefragt wozu man das lernt, aber später weiß man ganz genau wieso.
In Sprachen ist das so ne Sache, entweder man kann es oder nicht, aber bei Naturwissenschaften braucht aufjedenfall ein Grundwissen und das ist nicht ganz ohne.
Gesellschaftswissenschaften studiert ein großer Teil der Abiturienten. Dass unsere Mathematik zu verkopft ist, geben Bildungswissenschaftler längst zu. Vielleicht hättest du dir das Wissen auch in einer AG oder einem Club "Flugzeugbau" aneignen können. Da lernt man doch schneller, weil mit mehr Leidenschaft.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:17
von Khamelion
Wenn du dich da mal nicht irrst.
Der Großteil studiert BWL und da braucht man MATHE!!!
Ich weiß ja nicht welche Bildungswissenschaftler du meinst, aber die spiegeln keinesfalls die Realität dar.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:19
von Dr Seltsam
Und da liegt aber eben genau mein Problem: Die die irgendwas Technisches studieren wollen wie Maschinenbau oder Architekt, gut, die können das gebrauchen, aber was ist z.B. mit Leuten die in den Medizinischen Berreich gehen, die Pilot werden wollen oder Heizungsbauer? Was sollen die damit?
Zumal das mit der Leiter wäre ja nicht so schlimm wenn wenigstens die erweiterten Grundrechenarten sitzen würden. Als ich während meiner Ausbildung die erste Stunde Mathe hatte ( wir benutzen wirklich nur einfach Sachen wie Dreisatz oder Prozentrechnung ) sagte die Lehrerin gleich, wir frischen erstmal Dreisatz und Prozent auf weil oft selbst die Leute vom Gymi nicht mehr wissen wie das geht.
Das wird auf allen Schulformen irgendwann in der 6 oder 7 gelernt und dann springt man mit riesen Schritten durch die Mathematische Landschafft, reißt von jedem Baum schnell gehetzt ein Blatt ab damit am Ende sagen kann das man einen "umfassenden Mathematikunterricht" geleistet hat.
Ob jetzt die einzelnen Themen wirklich für länger fest in den Köpfen verankert wurden oder ob die schon nach 1 Monat wieder flöten gegangen sind intressiert dabei keinen.
Kurzum: Was nützt mir die verdammte Leiter wenn ich nichtmal Dreisatz kann?
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:21
von Godfather
Familie Tschiep hat geschrieben:
Gesellschaftswissenschaften studiert ein großer Teil der Abiturienten. Dass unsere Mathematik zu verkopft ist, geben Bildungswissenschaftler längst zu. Vielleicht hättest du dir das Wissen auch in einer AG oder einem Club "Flugzeugbau" aneignen können. Da lernt man doch schneller, weil mit mehr Leidenschaft.
Mit Betonung auf
vielleicht . Man kann doch nicht mal ansatzweise alle Grundlagen, die man in der Schule lernen sollte, in irgendwelche AGs oder Clubs packen. So macht man das vielleicht in den Montessori-Schulen und die sind nun wirklich höchst umstritten.
Dr Seltsam hat geschrieben:Und da liegt aber eben genau mein Problem: Die die irgendwas Technisches studieren wollen wie Maschinenbau oder Architekt, gut, die können das gebrauchen, aber was ist z.B. mit Leuten die in den Medizinischen Berreich gehen, die Pilot werden wollen oder Heizungsbauer? Was sollen die damit?
Mal abgesehen davon, dass man auch in vielen Ausbildungen und nicht nur im Studium davon Gebrauch machen muss, sollte die Schule schon alle Grundlagen jedes Faches vermitteln. Nur so hat man das nötige Rüstzeug um den Beruf seiner Wahl einzuschlagen.
Das wird auf allen Schulformen irgendwann in der 6 oder 7 gelernt und dann springt man mit riesen Schritten durch die Mathematische Landschafft, reißt von jedem Baum schnell gehetzt ein Blatt ab damit am Ende sagen kann das man einen "umfassenden Mathematikunterricht" geleistet hat.
Ob jetzt die einzelnen Themen wirklich für länger fest in den Köpfen verankert wurden oder ob die schon nach 1 Monat wieder flöten gegangen sind intressiert dabei keinen.
Da sprichst du eins der größten Probleme unseres Schulsystems an. Die derzeitigen Methoden eignen sich nur bedingt, um bestimmte Dinge langfristig in den Köpfen der Schüler zu verankern. Hier besteht meiner Meinung nach der größte Handlungsbedarf.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:25
von Khamelion
Dr Seltsam hat geschrieben:Und da liegt aber eben genau mein Problem: Die die irgendwas Technisches studieren wollen wie Maschinenbau oder Architekt, gut, die können das gebrauchen, aber was ist z.B. mit Leuten die in den Medizinischen Berreich gehen, die Pilot werden wollen oder Heizungsbauer? Was sollen die damit?
Soll man sich dann nur noch auf das Grundlegende einschränken?
Dann kann man gleich ein Hauptschulabschluss machen, aber das wird bekanntlich in der Berufswelt nicht besonders akzeptiert.
Als Abiturient soll man die Hochschulreife erreichen. Damit ist gemeint, dass man mit dem Abiturzeugnis in jeden Berufszweig gehen kann bzw. jedes Fach studieren kann und somit auch das Grundwissen hat.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 13:47
von Dr Seltsam
Nja aber wiegesagt, da liegt wirklich das Problem: Wenn ich von meiner jetzigen Ausbildung ( PTA ) ausgehe, dann werden wir alle so in den Fächern unterrichtet als hätte es den Biounterricht an der Real oder dem Gymi garnicht gegeben.
Die Lehrer fangen wirklich nochmal von Grund auf an in den jeweiligen Richtungen in denen uns etwas beigebracht wird weil schon allein die Qualität deßen was da so von den Allgemein Staatlichen Schulen kommt, viel zu arg schwankt.
Um auch hiermal wieder ein Beispiel zu geben ( auch wenn das jetzt nicht für den PTA wichtig ist): Unsre Geschilehrerin war absolut gegen jede Form von Krieg wogegen ja auch nichts einzuwenden ist, jedem seine Meinung.
Das hatte aber für uns die Konsequenzen das sie quasi nach dem ersten Viertel der 10. Klasse nur noch "Hitlers Machtergreifung und Auswirkungen der NSDAP auf Deutschland" machte, sprich die Jahre von 1932 - 1339. Der zweite Weltkrieg wurde dann mal schnell in einer halben Stunde abgearbeitet und die letzten 2 oder 3 Stunden Geschi die dann noch übrig waren schnell mit der Ackerlandverteilung im Nachkriegsdeutschland vollgehangen.
Ähnliches in Biologie, fast ein halbes Jahr lang Wattwürmer weil die Lehrerin so auf das Thema stand :roll:
Bevor man groß darüber nachdenkt was Unterrichtet wird sollte man erstmal dafür sorgen das die Unterrichtenden das dann auch wirklich umsetzen und nicht das Unterrichten was ihnen grad so gefällt.
Und was Berufsvorbereitung durch die Schule angeht, ich kenn wirklich keinen der sich in der Hinsicht auch nur annähernd auf die Schule verlassen hatte. Jeder der auch nur Annähernd wusste wo er später mal hingehen will hat das schon von Haus aus gemacht, würd ich mich auf das Wissen stützen was ich in der Schule bekomme wär ich wirklich Lost.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 17:52
von Familie Tschiep
Khamelion hat geschrieben:Wenn du dich da mal nicht irrst.
Der Großteil studiert BWL und da braucht man MATHE!!!
Ich weiß ja nicht welche Bildungswissenschaftler du meinst, aber die spiegeln keinesfalls die Realität dar.
Ja, BWL ist sehr mathelastig geworden und verkommt zu Finanzwissenschaft, aber eine Firma zu führen, bedeutet mehr: Kreativität und das Gespür der Wünsche von morgen. Alles kannst du nicht berechnen. Und ich bin mir sicher, die meisten wollen Firmen führen, die BWL studiert haben. Mir grauts vor der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands, wenn es nur diese Rechenakrobaten in den Chefposten sitzen.
Ich halte auch Mathematik nicht für unwichtig. Es könnte nur etwas realitätsnäher und vor allen Dingen kreativer gelehrt werden. Mathematik sind nicht nur sturre Regeln.
Zu Montessorie: Ich bin ein Anhänger davon, denn man lernt nur mit Leidenschaft und Hingabe, sonst kann man das gar nicht alles bewältigen und es verkommt zum Bulimilernen und Paukerei und das braucht keiner.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 18:01
von Khamelion
Wer sagt, dass man sowas auch nicht an der Uni lernt?
Die Kreativität ist vor allem bei Präsentationen und Referaten gegeben.
Praktika sind eine gute Veranschaulichung ins Berufsleben.
Mathe bleibt aber nunmal nur logisches Denken und ist ein wichtiger Bestandteil vieler Studienfächer. Die Mathematik wird dann in Fächern wie Bio, Chemie oder Physik veranschaulicht. Die einzige Möglichkeit Mathe etwas kreativer darzustellen sind die allzeits beliebten Textaufgaben.
Mir ist es seit dem Studium aufgefallen, dass ich zuwenig Mathekenntnisse erworben habe. Das in sehr kurzer Zeit wieder nachzuholen ist sehr aufwendig und sollte wie schon gesagt in der Schule durchgenommen werden.
Um mit anderen Ländern weiterhin konkurrenzfähig zu sein, musst auch der Bildungsstand derselbe sein und die PISA Studie beweist, dass es hierzulande an Bildung fehlt.
Dr. Seltsam
An deinem Beispiel sieht man auch wie verkorkst unser Schulsystem ist.
Mit dem Zentralabi können zumindest die Lehrer nicht mehr das unterrichten, was sie wollen, sondern müssen den Stoff durchnehmen der vorgegeben wird.
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 18:08
von Poffel
naja jein, mir ist heute was aufgefallen, Infinitesimalrechnung ist seit gut 350 Jahren bekannt, und trotzdem hatte meine oma sowas wie integrale oder ableitungen nicht in der schule. heutzutage weiß jedes kind was nen integral oder so ist, das hat man alles 9-11 klasse. ich denke schon, dass wesentlich mehr qualitativ hochwertiges wissen vermittelt wird, obwohl es auch früher schon bekannt war. trotzdem hab ich auch das gefühl, dass die jugend immer dümmer wird, ich meine es reicht jemanden zu sehen der 5 jahre jünger ist, kann deren denkweise nicht nachvollziehen, ein großteil ist dermaßen verblödet, assi, is zum fürchten... und diese übercoolen gettodraufgänger sind das schlimmste... in berlin sieht man ja von allem etwas
edit: und was alle mit mathe haben versteh ich eh nicht, ich finde mathematik ist das einfachste was es gibt, im vergleich zum rest. es gibt feste regeln und gesetze und ALLES ist logisch. Mathematik ist sogar richtig schön auszusehen, es ist eindeutig und objektiv. ich kann beim besten willen nicht nachvollziehen warum leute mit den grundlagen probleme haben. es ist NICHTS als logisches denken. natürlich sind beweise und dieser pedantische mist auch nervig aber ansich ist mathematik wohl das genialste werkzeug das jemals entwickelt wurde, man schau sich an was aus der physik wurde, als die mathematik integriert wurde.... erst seit dem kann man wirklich von physik sprechen. hach viele sind nur zu faul um sich mit mathematik zu beschäftigen, denn ein bissl logisches denken kann doch jeder
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 18:14
von prinzessin clara
Es ist ja nicht nur wichtig Fakten zu vermitteln, sondern die Aufgabe der Schule ist es auch überhaupt eine gebildete Gesellschaft heran zu ziehen. Ich werde in meiner beruflichen Laufbahn sicher niemals auch nur im Geringsten auf meinen Biounterricht zurückgreifen müssen. Ich kann mir auch vorstellen, dass Medizinstudenten ähnlich denken

, aber letztlich hatte ich immer das Gefühl, dass mir die Funktion der Welt etwas näher gebracht wird (ich hoffe, dass kann jeder nachvollziehen). Ich bin sicher, dass das einem wenigstens unbewusst weiter hilft.
Allerdings wird mMn der Geschichtunterricht etwas falsch gestalltet. Zu Jahreszahlen konnte ich nie eine beziehung aufbauen, hier ist es sehr wichtig auch das reine Gefühl der einzelnen Epochen zu vermitteln. man sollte es ein wenig mehr wie den Ethikunterricht ausbauen. Diskussionen, eigene Meinungen, Verständis, neue Gedankenansetzte schaffen, einfach mal drüber reden. Natürlich würde in tests der ,,Bewertungsbereich 3" wesentlich häufiger auftauchen, was schlechtere Gesamtleistungen zur Folge hätte. Mit den richtigen Lehrmethoden wäre aber auch dies zu umgehen. Sich eine eigene Meinung bilden zu können muss schließlich auch erst gelernt werden. Geschichtsunterricht?, eigentlich ist erlernen des geschehenen nur sinnvoll, wenn die entsprechende Beziehung ebenfalls dazu aufgebaut wird. was sollte man sonst mit diesen ganzen Fakten anfangen.
Matheunterricht?, Gott ist das schwierig. man muss es einfach verstehen/ verinnerlichen was man zu tun hat. hier sollte man so früh wie möglich eine Beziehung zur Physik aufbauen. Und wenn Meister Seltsam meint, man bräuchte es nicht, möchte ich ihn mal nach dem ersten Semester Maschinenbau sehn. (Ich weiß du studierst nicht, aber andere

). Ein Professor will bestimmt niemandem den Dreisatz erklären.
Wie kommt nun das Pisaergebnis zustande? Also mein Biolehrer stellte uns mal die Frage: wohin schwabt das Wasser in einem Glas, das auf dem Armaturenbrett eines fahrenden Autos steht, welches abbremst?....Klar doch, nach hinten, wie er meinte. Manchmal sind Lehrer auch einfach nur unfähig.
ich merke gerade, dass das die Frage des threats nicht beantwortet. Nein! Wenn man sich mal ,,peppers" Clip im lustige Clips threat ansieht weiß man was ich meine.
(PS: in meinem Beitrag sind ein Haufen Fehler, das liegt an einem Fehler im Schreibprogramm, ich konnte nicht mehr fortlaufend schreiben und hatte keine Lust die ganzen Fehler zu berichtigen :oops: )
Verfasst: Fr 31. Aug 2007, 19:38
von Der Streber
Schon lustig was hier alles geschrieben wird, ich bin ja noch mitten drin in der Schule :lol:
Ich werd mich vielleicht mal dazu äußern, wenn ich die Lust dazu habe
Aber sehr interessant zu lesen.