Moin,
Für mich wäre politische Willens und Wissensbildung in Deutschland sehr wichtig. Ich denke einfach, das ein Großteil der Deutschen sich darum garnicht kümmert, weil es ihnen egal ist.
Was ich viel erschreckender finde:
Man mokiert sich jetzt wochenlang über die, objektiv gesehen, lumpigen nicht mal 80 Mio Gesamtkosten pro Jahr die die Diäten Erhöhung kostet.
Das kann mir als Bundesbürger eigentlich ziemlich am A**** vorbeigehen.
Ob ich jetzt jährlich 1 oder 2 € mehr Steuern zahle interessiert mich nicht.
Was mich, und das sollte JEDEM so gehen, mehr intessiert und vor allem auch auf MICH und JEDEN Auswirkungen hat sind jedoch Gesetzesbeschlüsse wie z.B. Voratsdatenspeicherung.
Aber wo ist hier der flächendeckende Aufschrei?
Wenn ich mir die Threats hier anschaue (Datenspeicherung vs Diäten: 3:19) scheint hier ein bisschen sinnfreie Empörung wichtiger zu sein als so banale Sachen wie Grundrechte und Freiheit.
Von daher könnte die Diätenerhöhung fast schon als Ablenkung von innenpolitischen Problemen herhalten.
der verstaerkte rechts/linksschwenk hat imho mehr mit der dummheit (wort bewust gewaehlt) vieler menschen zutun.
Vielleicht existiert der rechts/linksschwenk gar nicht?
Vielleicht hängt das damit zusammen das Links/Rechts weiterhin ihre Stammwählerschaft mobilisieren kann, während die Ex SPD/CDU Wähler gar nicht mehr wählen gehen?
Das Gemeckere über das angebliche Versagen der Politik kann ich weder sachlich noch emotional nachvollziehen. (Ich habe aber wahrscheinlich auch ein anderes Staatsverständnis als die Mehrheit in diesem Land).
Begründung?
ich persönlich glaube mittlerweile, den Deutschen ging es zu lange so gut, dass sie inzwischen unter einem gewissen Realtitätsverlust leiden. Ein Feund aus Polen sagte neulich sinngemäß zu mir: Dieses Land erinnere ihn an verzogenes Kind, das in einem reichen Elternhaus aufgewachsen ist, jahrelang rundum versorgt wurde und jetzt lernen muss, in der Wirklichkeit zu leben.
Öhm...nö.
Polen hat 50 Jahre schlimmsten Kommunismus und Diktatur hinter sich, selbst die DDR wurde dagegen wohl noch grandios regiert. Polen wurde von ziemlich allen Großmächten verraten und verarscht, darum auch verständlich warum die Polen (nicht alle!) so sind wie sie sind.
Jemand aus dem Irak oder dem Kongo wird mir auch bestätigen wie gut wir es haben.
Selbst ein Ami wird angesichts unserer sozialen Sicherung das dt. System als zuviel bzw. ungewohnt hoch empfinden.
Aber was sagt das aus?
Gar nichts.
Es sind eben andere Verhältnisse und vor allem auch andere Voraussetzungen im Staatsgebilde.
Die Polen hatten ihren Kommunismus, die Amis haben ihren Kapitalismus, WIR haben soziale Marktwirtschaft (gehabt?).
Wir, und damit meine ich den Großteil der Bevölkerung, sind bis dato damit sehr gut gefahren.
Das es uns so gut ging/geht kommt ja auch nicht von ungefär...wir haben derzeit eine überlegene Infrastruktur, weltweit mit das höchste Produktivitätsniveau und ein recht brauchbares Bildungssystem.
Warum soll ich also ein überlegenes System was dem Großteil der Bevölkerung nutzt gegen ein unterlegenes eintauschen wollen nur weil es anderen Ländern ja noch schlechter geht.
Bis vor kurzem musste niemand hier verhungern, wenn sich jemand einen
bescheidenen Wohlstand erarbeitet hat konnte er diesen auch im Falle von Arbeitslosigkeit im Alter genießen.
Das ist jetzt nicht mehr so.
Wenn ich Pech habe und arbeitslos werde kann ich innerhalb von 2 Jahren alles das verlieren was ich mir in 10, 20, 30 oder 40 Jahren harter Arbeit erwirtschaftet habe. Ob das jetzt Haus, Altervorsorge, Lebensversicherung etc. ist, egal. Wenn ich als einfacher Arbeiter einmal in der Spirale drin bin komme ich da nur relativ schwer wieder raus.
Die Arbeitsmarktreform :roll: hat weder den Arbeitslosen noch den Arbeitenden weitergeholfen.
Denjenige die vorher keine Arbeit hatten, haben jetzt auch keine (nein, 1 Euro Job und Minijobs sind keine Arbeit, bestenfalls vergütete Tätigkeiten).
Die eine Arbeit haben, werden je nach Branche beliebig gegeneinander ausgespielt.
Tolle Leistung, wirklich.
Es sind ja in den letzten Jahren außer in einigen High-Tech und Trendbereichen keine großen Mengen neuer Arbeitsplätze entstanden.
Es fehlt einfach an Arbeitsplätzen und es werden zukünftig noch mehr fehlen aufgrund weiterer Automatisierung.
Damit muss eine Gesellschaft und eine Regierung aber umgehen und Methoden finden um auch der nicht mehr normal arbeitetenden Bevölkerung ein menschenwürdiges Leben bieten zu können.
Die Idee, das man mit den Lohn und Gehaltsforderungen nur tief genug gehen muss damit eine Gesellschaft dauerhaft überlebt ist sowohl falsch als auch hirnverbrannt.
Deutschland wird nicht überleben nur weil es Bert Rürup für sinnvoll hält eine dt. Frisöse genauso zu bezahlen wie eine chinesische.
Wenn es ihnen wirklich um Geld ginge, dann wären sie in der Wirtschaft.
Wie schon erwähnt, die sind schon in der Wirtschaft.
Und wenn die nicht drin sind würden die in der freien Welt keine Manager sein, sondern Dipl. Psychologen, Lehrer oder bestenfalls Juristen.
Fakt ist, dass man es sich auch etwas kosten lassen muss, wenn man fähige Leute in der Politik haben will.
Richtig, allerdings funktioniert das, wie der Kommunismus auch, eher im Theoretischen.
Wenn mich nicht alles täuscht verdient ein US-Abgeordneter mehr als ein deutscher.
Ist der dadurch besser?
Oder weniger bestechlich?
Ehrlicher?
Wohl kaum.
Ich kann für 100.000 im Monat auch Leute wie Ackermann oder Gerster anstellen. Die frisieren mir dann fachgerecht die Statistik und nach ihnen die Sintflut oder so ähnlich.
Ein Volksvertreter (genau in dieser Definition) wird nicht besser wenn er 7000, 7700 oder 25000 € bekommt.
Ganz davon zu schweigen das diejenigen die tatsächlich etwas können, es sehr schwer haben in der Politik Fuß zu fassen.
Das gilt offenbar besonders im Wirtschaftsbereich, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Leute wie Glos auch nur im entferntesten was von ihrem Fach verstehen.
Die wenigen die es trotzdem geschaft haben, werden entweder mundtot gemacht oder auf Linie gebracht, womit man sich die "Fachkräfte" genauso gut sparen kann.
Die dt. Politik braucht keine Macher, sie macht sich Schwätzer.
Das einzige was da an Kompetenz rein kommt sind die Berater und Lobbyisten die die großen Firmen und Verbände bei ihren MdBs,Ministerien und Auschüssen parken und hier entsprechend wirken können.
Anders kann ich es mir nicht erklären; würde in der Politik nach logischen Gesichtspunkten entschieden wäre vieles was keiner will nie da und das was gebraucht wird längst entschieden.
Allein die Tatsache das man (eine kleine Minderheit) es geschaft hat biometrische Ausweise / Pässe mit gigantischem Kostenaufwand einzuführen lässt mich vor Unfassbarkeit geleisteter Unfähigkeit erschaudern.
Dann doch lieber wie in Belgien ohne Regierung.
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