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Gasprom will Milliarden Liter Gift in die Ostsee pumpen

Verfasst: Sa 23. Feb 2008, 19:14
von Maltonade
Ich dachte, ich hörte heute nicht richtig, als das im Radio kam. Nun musste ich es mit Bestürzung lesen:


Hamburg (dpa) - Für das Ökosystem des Baltischen Meeres könnte die geplante Ostseepipeline nach einem "Spiegel"-Bericht zu einer massiven Belastung werden.

Das vom russischen Energiekonzern Gasprom geführte Nord-Stream-Konsortium erwäge, die Pipeline vor ihrer geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2011 mit 2,3 Milliarden Liter einer Lösung aus giftigem Glutaraldehyd zu spülen und die Flüssigkeit anschließend in die Ostsee zu pumpen. Solche Pläne seien den deutschen Behörden grundsätzlich bekannt, zitiert das Nachrichtenmagazin aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl.

Glutaraldehyd werde als Bakterien-Vernichter verwendet und habe insbesondere auf Wasserorganismen eine stark giftige Wirkung. In dem vom Bundesumweltministerium verfassten Papier heiße es, Fauna und Flora in der Ostsee seien schon stark durch Schadstoffe belastet. "Die Einleitung von Glutaraldehyd würde somit in ein besonders empfindliches und besonders gefährdetes Ökosystem erfolgen." Allerdings prüfe Nord Stream Alternativen zu der Giftlauge. Im Aufsichtsgremium von Nord Stream sitze neben Vertretern des Energiekonzerns E.ON und des Chemieriesen BASF auch Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD).


Quelle: :arrow: WEB.DE - Gasprom will Milliarden Liter Gift in die Ostsee pumpen


Wo sind da die Grünen? Oder die ganzen Umweltaktivisten?

Und wir sollen jede Flasche und jedes Stück Paper aus Umweltgründen fachgerecht entsorgen.....


:roll:

EDIT: Forenregeln beachten!

Verfasst: So 24. Feb 2008, 09:10
von Maddi
naja also vor allen dingen hat man das doch schon seit jahren bei der Planung gewusst. Dachten wohl lässt sich einfach totschweigen.

Ich würd mich ja selbst nicht als Grüner oder "Aktivist" beschreiben, aber man müsste den Gazprom-Leuten mal diese 2,3Mrd Liter Flüssigkeit vor Ihre teuren Nobelhäuser kippen und gucken ob denen dass dann auch noch so egal ist.

Re: Gasprom will Milliarden Liter Gift in die Ostsee pumpen

Verfasst: So 24. Feb 2008, 11:12
von Fabi
Maltonade hat geschrieben:Wo sind da die Grünen? Oder die ganzen Umweltaktivisten?
Die kommen doch meistens erst dann, wenn schon was passiert ist.

"Mit hoher Wahrscheinlichkeit" Kein Gift in die Os

Verfasst: So 24. Feb 2008, 18:10
von DasLiebeSushi
Die geplante Ostsee-Pipeline soll nach Angaben der Betreiber voraussichtlich doch nicht mit einer als gefährlich eingestuften Chemikalie gespült werden. Ein Sprecher des vom russischen Energiekonzern Gazprom geführten Nord-Stream-Konsortiums sagte, die Chemikalie Glutaraldehyd solle "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht eingesetzt werden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte unter Berufung auf das Bundesumweltministerium berichtet, der giftige Stoff könne für das Ökosystem der Ostsee zu einer massiven Belastung werden.

Vor der Inbetriebnahme im Jahr 2011 solle die Gaspipeline mit 2,3 Milliarden Liter einer Lösung aus giftigem Glutaraldehyd gespült werden, die dann anschließend in die Ostsee gepumpt werde, berichtete das Magazin. Der Bakterien-Vernichter habe insbesondere auf Wasserorganismen eine stark giftige Wirkung. In einem vom Bundesumweltministerium verfassten Papier heiße es, Fauna und Flora in der Ostsee seien schon stark durch Schadstoffe belastet. "Die Einleitung von Glutaraldehyd würde somit in ein besonders empfindliches und besonders gefährdetes Ökosystem erfolgen."

Den deutschen Behörden seien die Nord-Stream-Pläne grundsätzlich bekannt, zitiert "Der Spiegel" aus einer Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl. Andere Medien hatten bereits vor einigen Wochen darüber berichtet. Das Aufsichtsgremium von Nord Stream führt der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Darin sitzen auch Vertreter des Energiekonzerns E.ON und des Chemieriesen BASF. Die Grünen-Europaabgeordnete Angelika Beer forderte in der "B.Z. am Sonntag" Schröder auf, die Einleitung von Glutaraldehyd zu verhindern.

Sollte die Chemikalie doch zum Einsatz kommen, würde sie zügig abgebaut, sobald sie mit dem Meerwasser in Kontakt trete, teilte Nord Stream im schweizerischen Zug mit. Die Auswirkungen auf die Wasserqualität wären zeitlich und räumlich begrenzt. Selbst in der Maximalvariante würden die chemischen Stoffe nur in geringster Konzentration zugesetzt. Für die Genehmigung einer Einleitung ins Meer sei die schwedische Regierung zuständig.
Quelle: n-tv.de