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Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 03:41
von Fernsehfohlen
Jo, das war ja heute in allen möglichen Nachrichtensendungen. Es wird darüber diskutiert, nach den Kämpfen in Tibet die olympischen Spiele zu boykottieren.
sueddeutsche.de hat geschrieben:Die Politik der Ringe

Die Kraft des Sports kann viel Gutes bewirken, aber unter falscher Regie erwächst aus ihr auch eine Gefahr. Der Streit um die Olympia-Hoheit zwischen Markt und Moral vor tibetischer Kulisse zeugt von diesem Risiko und weist über Pekings Spiele hinaus.

Zum Weiterlesen bitte klicken.

Also ich halte da nicht wirklich etwas von. Letztlich würde das vor allem die Sportler treffen, die sich jahrelang auf Olympia vorbereitet haben. Ich hoffe, dass sich die Stuation da in China die nächsten Monate wieder entspannt. Habe mich nämlich (trotz Doping) schon aufdie Spiele gefreut und mich nervt es jetzt ziemlich, wenn die wegen so etwas boykottiert werden. :roll:

PS: Mein erster Thread hier. :shock:


Fohlen

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 04:31
von moviefan
Ein wirklicher Boykott wird nicht stattfinden, allein schon deswegen, weil es sich keine größere Industrienation leisten kann, China als Wirtschaftspartner zu verlieren. Und da es in Tibet kein Öl gibt, wird es auch die USA nicht wirklich interessieren.
Wie in dem Artikel schon angesprochen, wird die Diskussion darüber das Beste sein, was man wird erreichen können. Nicht, dass es was ändern würde..

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 08:59
von Maddi
ja aber irgendwo muss man doch mal ne Grenzlinie ziehen. Wenn die Tibeter sich völlig zu Recht weiter wehren wird China ganz gewiss nicht nur "kulturellen" Völkermord begehen, wie es der Dalai Lama gesagt hat. China hat nunmal Tibet gewaltsam annektiert, und die Welt schaut schon seit langer Zeit einfach zu.

Es scheint als ob Menschen und Völkerrechte nur dann etwas wert sind, wenn die Verletzung selbiger von einer Nation oder einer Gruppe begangen wird, von der man nicht wirtschaftlich abhängig ist und/oder der man militärisch zur Not was entgegen setzen kann.

Ganz abgesehen davon, wenn China dann Tibet nach ihren Vorstellungen "gesäubert" hat(ein Umstand der doch sehr an ein dunkles Kapitel erinnert), wer geht denn davon aus dass die dann dort Halt machen? Wann soll hier die Grenze mal erreicht sein? Taiwan? Nepal? Und die Unterdrückung der Leute in Burma(Birma, Myanmar oder wie auch immer es grad heisst) durch ein Regime welches quasi durch Chinas Gunst gestützt wird scheint ja auch schon wieder aus den Augen aus dem Sinn zu sein.

Man kann z. B. nicht im Irak und Afghanistan einfallen und dann erwarten dass der gesamte mittlere Osten uns himmelhochjauchzend empfängt als wären wir Mohammed persönlich, wenn man offenkundig mit Zweierlei Maß misst.

Es ist ja letztlich auch nicht nur China. Israel z. b. hat natürlich jedes Recht als souveräner Staat zu existieren und sich zu wehren wenn man ständig mit Raketen beschossen wird. Wenn man aber gewaltsam seit Jahrzehnten in Gebieten ist die einem gar nicht gehören, und dort Siedlungsbau betreibt/betreiben will, Mauern quer durchs Land zieht und mal eben den Strom abstellt ist das sicherlich auch nicht gerade konstruktiv.

Persönlich wäre ich also für einen Boykott, um China zumindest ein wenig wirtschaftlich damit zu treffen, aber die Berichte werden einfach wie so oft abebben und niemand in der breiten Öffentlichkeit wirds mehr interessieren.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 09:50
von Godfather
Es ist nunmal so, dass sich große Industrienationen und Handelspartner so gut wie alles rausnehmen dürfen.
Wer für ein Boykott der olympischen Spiele ist, müsste beispielsweise ebenso für ein Boykott gegenüber Kriegsverbrechern wie den USA oder England sein.
Man sollte erstmal vor seiner eigenen Haustüre kehren, bevor man mit dem Finger auf die bösen Chinesen zeigt.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 10:07
von RickyFitts
Godfather hat geschrieben:Es ist nunmal so, dass sich große Industrienationen und Handelspartner so gut wie alles rausnehmen dürfen.
Wer für ein Boykott der olympischen Spiele ist, müsste beispielsweise ebenso für ein Boykott gegenüber Kriegsverbrechern wie den USA oder England sein.
Man sollte erstmal vor seiner eigenen Haustüre kehren, bevor man mit dem Finger auf die bösen Chinesen zeigt.
oh bitte. USA und UK kann man ja wohl nicht ernsthaft mit China gleichsetzen. Sicher gab es bei beiden während des Irak Krieges Entscheidungen, die man menschen- und völkerrechtlich fragwürdig finden und prüfen muss. Bei China stellen sich solche Fragen gar nicht erst. Die sind ansatzweise demokratisch oder am Erhalt der Freiheit ihrer Bürger interessiert. Ich meine, hallo, die haben erst vor ein paar Tagen YouTube gesperrt - fürs ganze Land. Seite dort nicht mehr erreichbar, weil es da Videos aus Tibet geht. Die haben nichtmal grundlegende Presse- und Meinungsfreiheit dort - im Gegenteil: die unterdrückeb beides bewusst vor allem wenn es um Protest gegen ihre Menschenrechtsverletzungen geht. UK und USA kann man vielleicht für ihre letzten Jahre kritisieren oder auch persönlich verachten - bei China bin ich weit über solche Punkte hinaus. Die verdienen Bloßstellung und Boykott, und nicht nur bei Olympia

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 10:37
von Jan_Itor
Ein Boykott wäre meiner Meinung nach völlig falsch. Die olympischen Spiele sind ein Sportfest, bei dem sich die besten Athleten der Welt miteinander messen. Die Sportler arbeiten jahrelang auf das Ereignis hin. Es geht um Ruhm und Geld. Da ist es erst einmal sekundär in welchem Land die Veranstaltung stattfindet.

Jetzt kommt das "ABER":
Wenn China die olympischen Spiele als Plattform nutzen will sich besonders vorteilhaft in der Welt darzustellen, oder mit anderen Worten , eine wunderschöne Fassade aufbaut, die bei genauer Überprüfung nicht standhält, dann ist es die Pflicht der Medien, parallel zu den Sportübertragungen, auf diese Misstände einzugehen und sie intensiv zu diskutieren.
Genauso wie man es beim Doping in jüngerer Zeit macht. Den Sport zeigen, aber die Kehrseite der Medallie ebenso einzubeziehen, und so einen externen Druck aufbauen.

Abgesehen davon kann jeder individuell den Konsum von Sportübertragungen aus Protest oder Unlust unterlassen.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 10:50
von redlock
Peking/Bejing hätte die OS nie bekommen dürfen, (seit 1936 gibt es keine Ausrede mehr, dass man nicht weiß was Diktaturen mit den OS machen) aber die geldgeilen alten Säcke des IOC und ihrer Sponsoren wollen eben in und mit China abkassieren.

Und dabei werden sie sich von ein paar Toten Tibetern (leider, leider, leider) nicht aufhalten lassen. :evil: :evil: :evil: :evil:

Augen zu und durch :x :x :x :x

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 11:42
von Quotentreter
Da wird es keinen Boykott geben. Würde auch ehrlich gesagt nichts nützen. Die mögliche Propagandaplattform wäre damit vom Tisch, die Probleme aber lange nicht. Der Grund warum es nicht passieren wird, ist schon erkannt. Wirtschaftliche Abhängigkeit. Die hätte es aber auch in der anderen Richtung. Trotz Sklavenhaltung und Menschenrechtsverletzungen wird da mit anderen Skalen gemessen. Was natürlich das Getue der üblichen Verdächtigen mal wieder ad absurdum führt. Die Brüllen nur wenn für sie etwas rausspringt und nicht wie hier etwas wichtiges wegbrechen würde. Menschlich gesehen mal wieder ein großes Armutszeugnis.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 12:11
von TIMBO
ich bin auch der meinung, dass es keinen boykott gegeben wird. dafür steht zuviel geld im hintergrund, was floten geht. aber nichts desto trotz finde ich (und fand ich schon immer), dass china da ganz große scheiße macht. die sind das einige "zivilisierte" (sag ich jetzt einfach so, weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll) land, welches dermaßen die menschenrechte tritt, dass es echt schockierend ist. china lebt für mich immernoch im mittelalter wo der kaiser alles war. also ich bin überhaupt kein china-fan und kann mit denen auch nichts anfangen. und jeden tag, wo ich das wieder im fernsehen seh, macht mich nur wütender, wie ein vermeindlich zivilisiertes land so mich menschen umgehen kann !

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 12:25
von Khamelion
Kommunistische Staaten sind mir schon immer ein Dorn im Auge, aber man kann ja nicht immer den Samariter spielen.
Ich frage mich, ob die Chinesen auf die Propaganda Sache reinfallen.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 15:05
von Mellemonster
Jan_Itor hat geschrieben: Jetzt kommt das "ABER":
Wenn China die olympischen Spiele als Plattform nutzen will sich besonders vorteilhaft in der Welt darzustellen, oder mit anderen Worten , eine wunderschöne Fassade aufbaut, die bei genauer Überprüfung nicht standhält, dann ist es die Pflicht der Medien, parallel zu den Sportübertragungen, auf diese Misstände einzugehen und sie intensiv zu diskutieren.
Genauso wie man es beim Doping in jüngerer Zeit macht. Den Sport zeigen, aber die Kehrseite der Medallie ebenso einzubeziehen, und so einen externen Druck aufbauen.

Abgesehen davon kann jeder individuell den Konsum von Sportübertragungen aus Protest oder Unlust unterlassen.
Sehe ich im Prinzip genauso; ich habe in irgendeiner Nachrichtensendung gehört, dass zu den Olympischen Spielen Journalisten ins Land gelassen werden und sich dort auch frei bewegen dürfen (sollen). Wenn besonders die Medien so ein Ereignis dann kritisch begleiten und für Transparenz sorgen, ist das erst einmal das Bestmögliche.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 15:40
von Sentinel2003
Wenn es zu keinem Boykott kommt, denken doch die Chinesen, daß sie machen können, was sie wollen!! Die Welt schaut doch bis jetzt ohnehin nur zu und KEINER tut was!!

Ich bin für einen Boykott!!

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Do 20. Mär 2008, 10:47
von Fabi
Das Problem, was ich hier habe, ist folgendes: Würde es nicht China sein, sondern ein kleinerer Staat mit weniger Wirtschaftsmacht und generell weniger Einfluss auf die Weltwirtschaft, wären ein Boykott der Olympischen Spiele oder sonstige Maßnahmen zum Augen öffnen schon längst geschehen. Die Länder haben Angst es sich mit China zu versauen, da China nunmal wirtschaftlich sehr bedeutend ist. Ich könnte mir diese Zurückhaltung bei einem anderen Land nicht vorstellen. Die Situation in China und Tibet ist boykottwürdig und da ändert das Argument, dass der Sport als Mittel zum Zweck in dieser Beziehung nichts zu suchen hat, auch nichts. Und wenn ich lese "ich habe in irgendeiner Nachrichtensendung gehört, dass zu den Olympischen Spielen Journalisten ins Land gelassen werden und sich dort auch frei bewegen dürfen (sollen)", dann frage ich mich, was das bitte heißen soll. Ist man in China jetzt so "großzügig", dass man freie Presse ausnahmsweise gestattet? Und das soll man jetzt toll finden...?

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Do 20. Mär 2008, 11:00
von redlock
Fabi hat geschrieben:Das Problem, was ich hier habe, ist folgendes: Würde es nicht China sein, sondern ein kleinerer Staat mit weniger Wirtschaftsmacht und generell weniger Einfluss auf die weltwirtschaft, wären ein Boykott der Olympischen Spiele oder sonstige Maßnahmen zum Augen öffnen schon längst geschehen. DIe Länder haben Angst es sich mit China zu versauen, da China nunmal wirtschaftlich sehr bedeutend ist. Ich könnte mir diese Zurückhaltung bei einem anderen Land nicht vorstellen. Die Situation in China und Tibet ist boykottwürdig und da ändert das Argument, dass der Sport als Mittel zum Zwek in dieser Beziehung nichts zu suchen hat, auch nichts. Und wenn ich lese "ich habe in irgendeiner Nachrichtensendung gehört, dass zu den Olympischen Spielen Journalisten ins Land gelassen werden und sich dort auch frei bewegen dürfen (sollen)", dann frage ich mich, was das bitte heißen soll. Ist man in China jetzt so "großzügig", dass man freie Presse ausnahmsweise gestattet? Und das soll man jetzt toll finden...?

100%ig Zustimmung !!!!!!!!!

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Do 20. Mär 2008, 12:05
von Quotentreter
Das ist es ja, bei jedem den man auf dem Kieker hat sind ganz schnell Gründe gefunden um irgendwelche Maßmnahmen zu ergreifen. Menschenrechte, Massenvernichtungswaffen, Übergriffe... China scheint aber soetwas wie einen Persilschein zu haben. Die Menschenrechte werden mit Füßen getreten, die Übergriffe haben wir aktuell und in den nächsten Jahren wird mit der verbesserten Dong Feng 31 eine Massenvernichtungswaffe fertig, die bis weit in die USA reicht. Wäre es nicht China dann läge schon eine Resolution auf dem Tisch.

Es passiert aber nichts. Der chinesische Arbeiter ist sowas wie der Kaffer der Weltwirtschaft. Es gibt doch mitlerweile fast keinen Industriezweig mehr, wo man nicht auf die billigen Importe angewiesen ist um Geld zu verdienen. Wir als Konsumenten haben das doch teilweise noch mit vorangetrieben. Wo kommen die vormals teils teuren Konsumgüter heute alle her? Die sind heute so günstig weil sie in Billiglohnländern hergestellt werden. Das wenigste ist doch heute zu 100% daheim produziert. Und mal ehrlich, wer hat sich beim Blick auf den Preis schonmal Gedanken um das dahinter gemacht? Das dürften die wenigsten sein.

Dann ist da auch noch ein Punkt. Die Volksbefreiungsarmee ist die weltweit zahlenmäßig größte. Die überennt man im Kriesenfall nicht mal eben, auch nicht mit der tollsten Technik. Da ist genug Kanononenfutter da, um selbst die USA in einen Alptraum laufen zu lassen. Selbst wenn man wollte, es wäre eine sehr harte Nuss. Deswegen spielt man wohl auch lieber die diplomatische Karte und hofft einfach darauf das sich das ganze selbst in die richtige Richtung reformiert. Tibet ist da lapidar nur ein Kollateralschaden, leider.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Fr 21. Mär 2008, 09:17
von Sentinel2003
redlock hat geschrieben:
Fabi hat geschrieben:Das Problem, was ich hier habe, ist folgendes: Würde es nicht China sein, sondern ein kleinerer Staat mit weniger Wirtschaftsmacht und generell weniger Einfluss auf die weltwirtschaft, wären ein Boykott der Olympischen Spiele oder sonstige Maßnahmen zum Augen öffnen schon längst geschehen. DIe Länder haben Angst es sich mit China zu versauen, da China nunmal wirtschaftlich sehr bedeutend ist. Ich könnte mir diese Zurückhaltung bei einem anderen Land nicht vorstellen. Die Situation in China und Tibet ist boykottwürdig und da ändert das Argument, dass der Sport als Mittel zum Zwek in dieser Beziehung nichts zu suchen hat, auch nichts. Und wenn ich lese "ich habe in irgendeiner Nachrichtensendung gehört, dass zu den Olympischen Spielen Journalisten ins Land gelassen werden und sich dort auch frei bewegen dürfen (sollen)", dann frage ich mich, was das bitte heißen soll. Ist man in China jetzt so "großzügig", dass man freie Presse ausnahmsweise gestattet? Und das soll man jetzt toll finden...?

100%ig Zustimmung !!!!!!!!!


Das sehe ich auch so...Und unsere Frau Merkel, unsere so tolle Bundeskanzlerin, wird uns dies in den nächsten Tagen und Wochen bestimmt knallhart über die Medien an den Kopf werfen, daß ein Boykott garnicht zur Debatte steht!
Ich sage Euch, China könnte jetzt 100erte von Menschen töten, es würd immer heißen, daß hat nix mit Sport zu tun!! :roll: China wird garantiert nicht boykottiert.. Und wie Fabi sagte, wäre es ein kleines, unbedeutendes Land, daß viel weniger mit der Int. Staatengemeinschaft am Hut hat, dann wäre bestimmt schon jetzt ein Boykott kurz vor Abschluss!

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Sa 22. Mär 2008, 16:53
von Sentinel2003
Und wie Ich erwartet habe, kommt prompt eine klare Absage des Boykotts von unserer Frau Merkel... :|

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Sa 22. Mär 2008, 19:20
von american-way
Der Boykott in den 80ern hat auch nicht viel gebracht.
Ich bin dafür das die Spiele stattfinden ich will zwei Wochen Sport sehen auf den sich tausdene Athleten jahre lang vorbereitet haben.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: So 23. Mär 2008, 08:43
von Eisbär
Es scheint als ob Menschen und Völkerrechte nur dann etwas wert sind, wenn die Verletzung selbiger von einer Nation oder einer Gruppe begangen wird, von der man nicht wirtschaftlich abhängig ist und/oder der man militärisch zur Not was entgegen setzen kann.

Ganz abgesehen davon, wenn China dann Tibet nach ihren Vorstellungen "gesäubert" hat(ein Umstand der doch sehr an ein dunkles Kapitel erinnert), wer geht denn davon aus dass die dann dort Halt machen? Wann soll hier die Grenze mal erreicht sein? Taiwan? Nepal?

Man kann z. B. nicht im Irak und Afghanistan einfallen und dann erwarten dass der gesamte mittlere Osten uns himmelhochjauchzend empfängt als wären wir Mohammed persönlich, wenn man offenkundig mit Zweierlei Maß misst.
Öhm...will ja nichts sagen aber unsere großartige Führerin in Berlin hat vor einigen Wochen erst dafür gesorgt das der Mafia ein eigener Staat geschenkt wird.
Der wird dann zukunftig Menschenhandel, Drogenschmuggel etc. auch noch mit EU und UN Subventionen bezuschusst bekommen.
Das Ländchen wird übrigens als "Kosovo" bezeichnet.
Also wenn die Kripo mal wieder ein paar Bordelle mit verschleppten, minderjährigen Osteuropäerinnen ausgräbt - denkt mal an Frau Merkel. Und Herrn Steinmeier natürlich.

Ich mein was in Tibet abgeht ist traurig, aber in der Realpolitik doch bedeutungslos.
Selbst in Mitteleuropa hat man die letzten Jahrzehnte so viel Mist gebaut, beim Nationbuildung, bei den Ex Kolonien.
Selbst jetzt gerade in diesem Moment ist man nicht viel besser als der Chinese.
Man zeigt es nur nicht so. Oder es interessiert keinen.
Wenn man all den Mist der da mehr oder weniger verborgen gelaufen ist jedesmal mit einem Boykott sanktioniert hätte - der Großteil der Spiele wäre ausgefallen.
Zum Beispiel einfach mal nach "Lumumba" und "Kongo" suchen.
Ein wunderbares Beispiel für die eigene europ. Verkommenheit.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: So 23. Mär 2008, 23:00
von The Rock
Fabi hat geschrieben:Das Problem, was ich hier habe, ist folgendes: Würde es nicht China sein, sondern ein kleinerer Staat mit weniger Wirtschaftsmacht und generell weniger Einfluss auf die Weltwirtschaft, wären ein Boykott der Olympischen Spiele oder sonstige Maßnahmen zum Augen öffnen schon längst geschehen. Die Länder haben Angst es sich mit China zu versauen, da China nunmal wirtschaftlich sehr bedeutend ist. Ich könnte mir diese Zurückhaltung bei einem anderen Land nicht vorstellen. Die Situation in China und Tibet ist boykottwürdig und da ändert das Argument, dass der Sport als Mittel zum Zweck in dieser Beziehung nichts zu suchen hat, auch nichts. Und wenn ich lese "ich habe in irgendeiner Nachrichtensendung gehört, dass zu den Olympischen Spielen Journalisten ins Land gelassen werden und sich dort auch frei bewegen dürfen (sollen)", dann frage ich mich, was das bitte heißen soll. Ist man in China jetzt so "großzügig", dass man freie Presse ausnahmsweise gestattet? Und das soll man jetzt toll finden...?
Was sollen die Chinesen denn machen? Uns ihre Spielzeuge nicht mehr schenken? :)


Man glaube es kaum, aber es soll auch gebildete Chinesen geben, dessen Weltbild nicht dem, des Parteienstaates entspricht. Dem Chinesen die Spiele wegzunehmen, wäre dank der Komminternen Anschauung für die Menschen nur ein weiterer Beweis dafür, dass man China und dessen Menschen nicht wertschätzt.
Was machen denn die Menschen in Deutschland, die sich für nicht geschätzt halten? Richtig, sie machen die Linken stark. Langfristig glaube ich einfach, dass es besser ist, dem Chinesen eine Chance zur Integration zu ermöglichen und sie ihm nicht durch Medienbeeinflußung vorzuenthalten.

Die Sache so eskalieren zu lassen, ist natürlich ein rießiges Muskelspiel der Roten, allerdings sehe ich es ähnlich wie "Eisbär", dass Realpolitik in Wahrheit nun mal so läuft.
In Tschetschenien herrscht seit mehr als 8 Jahren Krieg und hierzulande interessiert sich kein Schwein dafür. Erst jetzt, wo man sich als Europäer von einem aufstrebendem Konkurenten angepisst fühlt, will man plötzlich wieder Europäisches Recht weltweit und schiebt die Verantwortung auf die Politik und schnautzt diese an, dass sie sie ebenfalls weiter schiebt.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Mo 24. Mär 2008, 03:45
von Eisbär
Kamelion hat geschrieben: Kommunistische Staaten sind mir schon immer ein Dorn im Auge, aber man kann ja nicht immer den Samariter spielen.
China hat den Kommunismus schon vor einiger Zeit abgesetzt.
Auch die haben den Kapitalismus fürs sich gefunden.

---

Hier übrigens noch ein Kommentar des "Spiegelfechters" zum Thema:http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... der-pogrom

Und noch ein Nachtritt von Niggemeier über die geballte Professionalität der Main-Stream Medien:http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ei ... vormachen/

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Do 15. Mai 2008, 18:25
von Eisbär
China kauft LRAD-System von den Amis:
http://www.newscientist.com/blog/techno ... eapon.html

Das ist dieses hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/LRAD
Beim LRAD werden hochfrequente, akustische Signale im Bereich von 2.100-3.100 Hertz mit einem maximalen Schalldruckpegel von etwa 150 dB ausgesendet. Aufgrund des hohen Schalldrucks können die Töne mindestens über einen Kilometer weit wahrgenommen werden. Durchsagen sollen bis 500 m verständlich sein.

Der vom LRAD einsetzbare schrille Ton führt im Nahbereich zu einem starken Schmerzreiz.

Diese Waffe lässt sich mit einem Abstrahlwinkel von 15-30 Grad auf eine bestimmte Richtung ausrichten und könne nach Herstellerangaben auch dazu eingesetzt werden, Demonstranten auseinander zu treiben.
Wunderbar!
So muss die Chinesische Junta auch keine toten Demonstranten mehr von den Straßen räumen und sich vor irgendwelchen Politikfuzzies aus Europa rechtfertigen.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Sa 2. Aug 2008, 12:10
von Waterboy
tja nachdem vor ein paar Monaten alle Welt plötzlich Interesse an Tibet zeigte, das aber genauso schnell wieder vergessen hat, ist es ja nun nächste Woche so weit.

Die News Seiten/Shows überschlagen sich ja gerade zu mit Sendungen über China.

- Da sieht man Reporter die an Berichterstattungen gehindert werden

- Chinesische Bürger die aus ihren Häusern vertrieben werden damit diese abgerissen werden weil sie ein "schandfleck" sind

- Bürger die an Wassermangel leiden weil Peking Wasser für die Spiele braucht

- Zwangsschulungen für Chinesen damit sie dem Umgang mit den Ausländern lernen

- Zwangsschulungen für chinesen damit diese richtig Jubeln lernen

und und und



mögen die Spiele beginnen :roll:

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Sa 2. Aug 2008, 12:18
von snz
Mit einem Boykott schadet man nicht China, sondern den Sportlern, welche sich vier Jahre darauf vorbereitet haben. Viele der Sportarten finden sonst ohne die Kenntnisnahme der breiten Öffentlichkeit statt und ohne Olympische Spiele würden sehr viele Sportarten aussterben, da diese Werbung für die Sportarten betreiben. Außerdem sind grade die Sportler, welche nicht ständig im Fernsehen sind besonders finanziell auf Olympia angewiesen, wegen Prämien usw., da diese ja nur von einem relativ geringen Einkommen leben können. Um bei Olympia dabei zu sein, muss man viel trainieren und egal ob man schwimmt, schießt oder sonst etwas tut, Training ist alles.

Ich bin klar gegen einen Boykott. China könnte man anders bestrafen, aber nicht die armen Sportler.

Re: Debatte um Boykott der Olympischen Spiele

Verfasst: Sa 2. Aug 2008, 13:53
von SebastianD
naja man muss essich ja nicht ankucken. ich bin eher gespannt wieviele dann gedopt haben.

können ja wetten abschließen ;-)