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Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 19:00
von BelgiumTV
Schon wieder steht das Prestigobjekt der Bahn in den Schlagzeilen, entweder funktioniert die Neigetechnik nicht oder wie vor einige Jahren endet es in einer Katastrophe oder aktuell eine Achse bricht vor sich hin. Wo bleibt die Qualitätskontrolle und warum packt es die Bahn nicht einen gescheiten Zug zu konsturieren bzw in Auftrag zu geben? Im Vergleich zu den Franzosen läuft Deutschland, aber mit keiner einzigen Chance mal ranzukommen. Sprich warum häschelt der ICE dem TGV hinterher, wo hat Deutschland gepennt. Der ICE ist ja eigentlich ne reine Katastrophe ähnlich Starfighter (ok der Vergleich hinkt etwas). Vielleicht sollte der "Weisse Hai" mal unter die Leitung der Franzosen stehn, tät dem ICE ganz gut, ach was rege ich mich auf, aber es ist doch so?

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 19:28
von Eisbär
Ohne das ich mich jetzt konkret damit auskenne, für Bahnwesen haben wir ja den Quotentreter, könnte die "Pannenstatistik" damit zu tun haben das es mehr ICE als TGV gibt.
Das Eschede-Unglück hat mehr mit Unfähigkeit des Wartungspersonals bzw. Profitgier eines Herrn Mehdorn zu tun als mit fehlerhafter Konstruktion.
Davon abgesehen gibt es 3 ICE-Generationen + eine Variante mit Neigetechnik. Du müsstest also mal konkret werden was jetzt mit wem verglichen werden soll.
Der Vergleich mit dem Starfighter ist deswegen Unsinn weil es ein mäßiges US-Produkt war, das aus Kosten- und Zeitgründen mit mäßiger dt. Technik nachgerüstet wurde, ermöglicht durch Unfähigkeit oder Korruption eines gewissen CSU-Politiker den der Herr Bovier so toll findet.
Aber gut, letzteres kann auch bei Siemens-Zügen angenommen werden.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 20:07
von Neuling
Nun wollen wir mal nicht den Eindruck entstehen lassen als wenn solche pannen oder Unglücke nur hier in Deutschland passieren würden. Erschreckend an dieser Geschichte ist nur das diese verdammte Achse bei 10 kmh wegbricht, offenbar hat sie die Schnautze voll gehabt. Also einfach mal abwarten warum weshalb und wieso. Soviel Zeit sollte doch sein.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 20:24
von Maddi
es ist ja mal auch so, dass wenn in Frankreich ein TGV mit 10km/h gerade ausm Bahnhof raus entgleist, aber noch rechtzeitig die notbremse gezogen wurde, und damit im Prinzip absolut nix passiert hier ja auch keiner darüber berichtet.

Es ist richtig und korrekt dass hier jetzt die Fehlerquelle analysiert wird und gegebenenfalls Konsequenzen gezogen werden.
Wenn man aber mal bedenkt wieviele Züge tagtäglich mit welchem Pensum unterwegs sind, und wieviel Prozent davon dann entgleisen oder auf dumme Schafherden treffen die es einfach nicht besser wissen :wink: dann kann man doch denke ich sagen, das man sich nun nicht deswegen dran hochziehen muss.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 21:53
von TIMBO
es hätte schlimmer enden können, dass ist klar. aber wie das jetzt in der presse wieder hochgepucht wird, nervt mich schon jetzt. war heut in kökln (ist ja von mir aus nur 20 min. mit'm regio entfernt) und da waren kamerateams von zdf, wdr und rtl und haben alle leute angequatsch, ob sie probleme heute hattemn etc. hätt man mal sehen sollen, die die sich verzweifelt auf alles gestürtz haben.
ohne frage, schlimme sache sowas, aber ich finde man merkt, dass die presse schon lange kein bahnunglück hatte, so wie die sich drafustürten

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 23:18
von BelgiumTV
Ok ich kenn nicht die komplette TGV oder ICE Flotte, is auch egal denke beide System sind gut ausgelastet und trotzdem ist Frankreich vorne vorraus und ja das hab ich sogar schon im deutschn Fernsehn gesehn, aber klar Frankreich invenstiert in seine Schnellzugstrecken, da kommt nicht die Regionbahn oder sonst ein Güterzug dazwischen. Ok so ne Trasse is schwer umsetz im Ruhrpott oder sonstige Ballungsgebiete. Man kann sagen die Bahn hat da verpennt, ich will auch nichts böse gegn die Bahn sagen es sind halt Fakten. Aber eins weiss ich ja der neue TGV also das neue Modell scheint auch für die Bahn interessant gewesen zu sein, soweit ich mich erinnere...aber mal abwarten. Der Weisse Hai darf ruhig leben, nur ein bissel mehr Auslauf und Pflege, wäre schön :P
Ja ich gebe zu ich lästere gerne über die Bahn ab, aber muss sagen ich fahre gerne Zug, egal wo von Belgien bis Deutschland.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Fr 11. Jul 2008, 23:49
von Neuling
Um hier ernsthaft den ICE gegen den TGV vergleichen zu können müsste man die Pannenserie des TGV kennen. Auch dort wird es kleinere, mittlere, oder auch grosse Probleme geben.
Und wie das hier schon richtig geschrieben wurde. Schlimm ist die Sache schon, noch schlimmer sind unsere Medien und das was sie daraus machen. Man möchte doch einfach nur informiert werden und nicht gezeigt bekommen wie man aussehen könnte wenn man im Zug verbrannt wäre wenn dieser Feuer gefangen hätte. Aber die Gier nach aktuellen Themen macht macht einige etwas plemplem.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Sa 12. Jul 2008, 08:24
von Fabian
BelgiumTV hat geschrieben:Schon wieder steht das Prestigobjekt der Bahn in den Schlagzeilen, entweder funktioniert die Neigetechnik nicht oder wie vor einige Jahren endet es in einer Katastrophe oder aktuell eine Achse bricht vor sich hin.
ICE 1 (ICE 1R; ICE 2, ICE 3) haben keine Neigetechnik, einen Schaden gab es aber bei ICE 3. Neigetechnik haben nur ICE-T und ICE-TD.
Wo bleibt die Qualitätskontrolle und warum packt es die Bahn nicht einen gescheiten Zug zu konsturieren bzw in Auftrag zu geben?
Was ist schon gescheit? Ich bin sehr zufrieden und seit Eschede gab es kein Bahnunglück. Außerdem passierte anscheinend der erste Radbruck auf natürliche Weise und dabei hat man den Fehler noch im Bahnhof erkannt. Also alles richtig gemacht.

Das einzige, wo man streiten kann sind die Toiletten des ICE 3 und ICE-TD. Da sie nicht mehr im Winkel 90 Grad zur Zugrichtig sind, sondern 35 Grad, klappt die Klobrille bei der Beschleunigung und Bremsen hinunter.
Im Vergleich zu den Franzosen läuft Deutschland, aber mit keiner einzigen Chance mal ranzukommen. Sprich warum häschelt der ICE dem TGV hinterher, wo hat Deutschland gepennt.
Das ist subjetive Wahrnehmung, genauso wie jeder glaubt, dass Obama Präsident wird. Die deutschen Medien berichten nicht über die französischen Probleme, genauso wie man kaum über McCain spricht.
Der ICE ist ja eigentlich ne reine Katastrophe ähnlich Starfighter (ok der Vergleich hinkt etwas). Vielleicht sollte der "Weisse Hai" mal unter die Leitung der Franzosen stehn, tät dem ICE ganz gut, ach was rege ich mich auf, aber es ist doch so?
Damit er genauso hässlich wäre? Spaß beiseite: Der ICE ist genial und kann eigentlich kaum verbessert werden. Es wurden jetzt fast alle ICE1 überholt und demnächst sind auch die ICE2 dran. Das einzige Problem ist meines Erachtens das marode Streckennetz.

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: Sa 12. Jul 2008, 09:24
von Quotentreter
Das ist wieder so ein Vergleich mit Äpfeln und Birnen. Wir haben in Deutschland so die ziemlich pingeligsten und engsten Sicherheitsbestimmungen weltweit. Die Wartungsintervalle sind eng und vieles wird ausser Betrieb genommen, bevor es zum Problem werden kann und in anderen Ländern vielleicht noch weiter betrieben wird. Man hat schon ganze Baureihen vorsorglich abgestellt, andere gar gleich z-gestellt, nur um eventuellen Problemen aus dem Weg zu gehen. Trotzdem kann es zu pannen kommen, davor ist man nie sicher.

Dann muss man auch mal die Anzahl der Fahrzeuge und die Laufleistungen betrachten. Dazu kommen die vollkommen unterschiedlichen Trassen. Während man dem TGV größtenteils eigene gerade Hochgeschwindigkeitstrassen spendierte, muss man hier, aufgrund des Platzmangels, mit einen Mix von Ausbau- und wenigen Neu- bzw. Schnellfahrsterecken klar kommen. Im z.B. Ruhrgebiet werden da täglich höchstleistungen erbracht, um das alles abzuwickeln. Das wirkt sich auch entsprechend auf den Verschleiß aus.

Das sind Probleme mit denen ein TGV kaum oder garnicht konfrontiert wird. Seit einigen Jahren darf er ja hier auf wenigen Relationen fahren und auch er ist schon liegen geblieben. Davon wurde bei euch sicherlich genauso wenig berichtet, wie bei uns die täglichen Pannen bei euch. Ein TGV würde hierzulande vielleicht durch sein Design punkten, dann war es das aber auch. Seine Höchstgeschwindigkeit kann er hier nicht ausfahren weil auch er sich physikalischen Grenzen unterwerfen muss. Und vom Verschleiß her sähe das hier auch etwas anders aus.

Es hätte auch ein TGV unter der Brücke in Enschede liegen können. Genauso wie technisch etwas ausfallen kann. Schau dir mal auf Youtube z.B. die Saaletalbahn an. So wie eine Neigetechnik dort bei einer Fahrt zum Einsatz kommt, wird sie ein TGV auf seinen für sich gemachten Trassen vielleicht max. in einem ganzen Monat beanspruchen.

Ich könnte hier jetzt hier an der Stelle schön in die Details gehen und aus den Handbüchern der jeweiligen Fahrzeuge zitieren, halte es aber bewusst verständlich, weil der vergleich total fürn Hintern ist.

Die TGV Fans würde ohnhin nur wieder der Teil interessieren. :roll: :mrgreen:
Bild

Re: Der ICE und seine Pannen.

Verfasst: So 13. Jul 2008, 09:58
von Quotentreter
BelgiumTV hat geschrieben:Vielleicht sollte der "Weisse Hai" mal unter die Leitung der Franzosen stehn, tät dem ICE ganz gut, ach was rege ich mich auf, aber es ist doch so?
Dazu muss ich nochmal etwas sagen. Es gibt Bautechnisch keinen Franzmann und keinen Fritz mehr. Früher hat die Bahn ihr Rollmaterial noch selbst konzipiert, mit ausgesuchten Partnern entwickelt und dann nach Jahrelangen Tests in Serie gehen lassen oder auch eingestampft. Bevor etwas auf die Schiene kam, war das ganze schon ca. 10 im Jahre Test.

Irgendwann im letzten Jahrhundert kam aber irgendwer auf die grandiose Idee mit einer Globalisierung und der privatisierung von Staatseigentum zu beginnen. Hersteller von Rollmaterial fusionierten und sind zu wenigen großen global Playern verschmolzen. Heute wird auf den Euro geschaut, mit allen damit zusammenhängenden Problemen. Die kostenintensive aber sichere Praxis von einst will sich heute keiner mehr leisten. Heute bietet die Industrie die fertigen Fahrzeuge an, die einzelnen Bahnen bestellen oder bestellen nicht. Jetzt profitiert man noch teilweise von der alten Praxis. Die aktuellen Drehstrom- und Mehrsystemlokomotiven fußen z.B. auf den Erfahrungen der Jahrelangen Forschung bei der Deutschen Bahn.

Der TGV wird z.B. von Alstom gebaut. Alstom baut aber auch in und für Deutschland an 15 Standorten. Die bauen von der Straßenbahn über Triebwagen bis zu Hochgeschwindigkeitszügen alles. Aber nur weil vermeindlich Franzmann draufsteht, ist man noch lange nicht besser als andere.

In jedem Fahrzeug kann mal eine faule Achse stecken. Das liegt weniger daran aus welchen Land die kommen und wie die Firma sich nennt. Das liegt daran das sich hier alles über den Preis entscheidet. Man könnte bei solchen Punkten immer auf Nummer Sicher gehen. Genau das hat aber seinen Preis. Es erhällt aber heute nicht mehr derjenige den Zuschlag der die Standards über erfüllt und etwas mehr kostet, so wie das früher teilweise war aber die Bahn immer tiefer in die roten Zahlan trieb, es gewinnt derjenige der die Standards gerade so erfüllt und einen guten Preis anbieten kann, sich das ganze so früh wie möglich rentiert und maximaler Gewinn abgeworfen wird.

Wir Privatverbraucher sind doch nicht anders. Wer kauft heute bei knappen Finanzen noch ein teures aber wirklich gutes Werkzeug, wenn er weitaus billiger ein No Name Gerät haben kann, was die Standards gerade so erfüllt? Letzteres wird dir aber fast immer früher kaputt gehen, oder komplett um die Ohren fliegen.