Ich bin gerade ziemlich fassungslos was da gestern (bzw. jetzt auf Phoenix) bei Illner zu sehen ist.
Ich habe Christiansen gesehen, ich habe Plaberg und Will gesehen.
Aber DAS
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/ ... Popup=true
sprengt mal wieder alle Dimensionen des menschlichen Verstandes.
H.W. Sinn - der die Agenda 2010 als Kulturrevolution(!) bezeichnet, Dieter Hundt, der es ok findet Stundenlöhne von 1-3 Euro zu zahlen, Peter Müller, der opportunistische CDU-Wahlkämpfer aus dem Saarland und Olaf "Bertelsmann" Scholz von der Schildbürger-Partei-Deutschlands phrasieren zusammen wie toll sie doch ihre Arbeit gemacht haben.
Es gibt keine Arbeitslosigkeit mehr, Armutsrisiko sinkt, "wir" sind Exportweltmeister, kurz alles Bestens. Nur das bisschen Finanzkrise stört.
Illner hakt natürlich nicht einmal kritisch irgendwo nach, warum auch.
Das man diese Personen überhaupt noch einlädt zeigt schon worum geht, Demagogie und Propaganda.
Laut Sinn sind jetzt alle(!) Blasen geplatzt - wie kann man so einen Tiefflieger auf die Öffentlichkeit loslassen?
Desweiteren ist Sinn der Ansicht das Merkelchens Eigenkapitalspritzen von den Banken nicht angenommen werden weil unsere Management-Elite so verkommen ist das die NIEMALS eine Gehaltsbeschneidung auf lumpige 500k Euro/M akzeptieren und lieber die ganze Wirtschaft absaufen lassen als auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.
Nach Hundt ist unsere Führungskaste dagegen so klasse, das man denen doch eigentlich mal mehr Gehalt geben sollte während doch bitte, bitte die ganzen Schmarotzer die am Fließband stehen doch mal endlich Lohnverzicht üben sollen.
Das ist aber im Grunde der einzige wirkliche Dissenz gewesen...
Ansonsten wird sich auf die Schultern geklopft was das Zeug hält, man verschafft sich nicht nur gegenseitig Alibis sondern verteilt auch noch Fleißpünktchen.
Und alle Beteiligten machen mit:Wissenschaft, Medien, Poltik und Wirtschaft.
Es geht schließlich darum die herrschenden Verhältnisse zu sichern, die parasitäre Elite will natürlich keine Verantwortung übernehmen, das soll doch bitte der gemeine Pöbel selbst machen.
Und dementsprechend wird auch weiter Politik gemacht, die gleichen Leute die die Krise ermöglicht und von ihr profitiert haben, sollen die Krise nun bewältigen.
Konsequent ist es dann von Merkel wenn sie Beatrice Weder di Mauro, derzeit Hofastrologin aka "Wirtschaftsweise", nebenbei Mitglied im Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe, als neue Vorsitzende ihrer Finanzswesenregulierungskommission einsetzen will.
Müßig zu erwähnen das gerade die "Wirtschaftsweisen" um Rürup massiv für "Riesterrente" & Co agitierten, eine üppige Quer-Subventionierung für die Finanz- und Versicherungswirtschaft, u.a. ERGO.
Ein Lobbyist (Tietmeyer) wird von einer Lobbyistin ersetzt.
Was die gute Frau für bestechende Kenntisse in Sachen Bankenrecht hat, ich weiß es nicht.
Merkel vermutlich auch nicht, spielt aber keine Rolle, denn es zählt nicht Sachkompetenz sondern Ideologie und Verbindungen.
Weder di Mauro ist bekennende Marktradikale der der Markt garnicht "frei" genug sein kann, was liegt also näher als so jemanden für eine Regulierungskommission einzusetzen?
Das Ergebnis wird natürlich nicht sein, das man den Finanzmarkt an die Kette legt damit dieser wieder seine volkswirtschaftliche Funktion übernimmt.
Nein, das bisschen Regulierung was noch da ist wird auch noch beseitigt, die Banken die nicht zum Kasino verkommen sind werden bestraft, die Zocker belohnt.
Die Krise wird ausgesessen, die Zombie-Kredite nicht getötet sondern eingesperrt, auf das sich doch bitte nachfolgende Generationen ihrer annehmen.
In Irland (nicht Island) geht das muntere Treiben übrigens schon wieder los.
Nachdem die irische Regierung für alle Bankguthaben gebürgt hat und faktisch der Staatsbankrott droht, werben die dortigen "Banken" jetzt mit 6% Zinsen und basteln sich ein
neues Schneeballsystem.
Interessiert die aber nicht, zahlen muss das hinterher nicht der Banker sondern der Steuerzahler - dank gemeinsamer Währung wohl auch der Deutsche.
Nur zur Erinnerung, Irland, das frühere Armenhaus West-Europas, war bislang der Vorzeigestaat unserer neoliberalen Berufsdemagogen.
Keine Regulierung, jeder Bauchladen darf sich dort Bank nennen, niedrige Steuern und vieles mehr aus marktliberalen Fieberträumen.
Man war offenbar der Überzeugung das es ausreicht wenn eine Volkwirtschaft untereinander Kredite tauscht, Realwirtschaft ist ja nur was für Dumme.
Jetzt ist der Traum aus, Irland wird seine Finanzindustrie verlieren, die Staatsverschuldung läuft ins unermessliche, zurück bleiben leerstehende Bankhäuser und eine verarmte Bevölkerung.
In wenigen Monaten vom Finanz-Kapitalismus zum Suppenküchen-Kommunismus.
Liebe mitlesende Generalität,
jetzt wäre es an der Zeit zu handeln und dem Treiben in Angies Führerbunker ein Ende zu setzen.
Verpassen sie nicht schon wieder ihre Chance Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.