Sollte die Bundesregierung der HRE helfen?

Nein, die Unternehmen müssen für ihre Fehler selbst geradestehen.
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Ja, aber Bürgschaften sind das falsche Mittel!
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Ja, es ist egal wie geholfen wird Hauptsache die Unternehmen werden gerettet.
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von ikone
#582575
Was denkt ihr sollte die deutsche Regierung der HypoRealEstate unter die Arme greifen? Wenn ja wie? Ich bin ja der Meinung, dass Bürgschaften das falsche Mittel sind um die kriselnden Baufinanzierer zu unterstützen. In den USA werden Unternehmen und faule Kredite vom Staat aufgekauft, in der Hoffnung, dass ihr Wert perspektivisch wieder steigt. Die Bundesregierung gibt, genau wie das Land Berlin während der Krise der Landesbank, Bürgschaften um eventuelle Ausfälle aufzufangen.
Zuletzt geändert von ikone am Mi 19. Nov 2008, 17:00, insgesamt 2-mal geändert.
#582621
ich weiss das es einen dramatischen Ketteneffekt hätte wenn Häuser wie die HRE pleite gingen.

dennoch, das alles ist ein Fass ohne Boden, ständig von Milliardenhilfen zu reden und mit selbigen nur so um sich zu schmeissen saniert dieses Kranke system nicht.
#582693
ikone hat geschrieben: Die Bundesregierung gibt, genau wie das Land Berlin während der Krise der Landesbank, Bürgschaften um eventuelle Ausfälle aufzufangen.
Sorry, nicht die Bundesregierung oder Berlin gibt Geld, sondern wir Bürger. Alles, was die so schön verbraten und versprechen, wurde und muss von uns Steuerzahlern eingebracht werden.

Aber, sicherlich kann man Harz4 noch kürzen, Rentner brauchen auch nicht viel und Krankenkasse kann man erhöhen.

Vielleicht noch ne neue "Eigen-Mobilitätsteuer" von 15 Cent/pro Liter Benzin.
Und ganz neu, die Lufteinantmesteuer...

ups, ich hör lieber auf, sonst kommen die noch auf Ideen.....
#582733
Zur Finanzkrise selbst kann ich das Blog von http://www.weissgarnix.de sowie http://www.jjahnke.net empfehlen.

Zur Sache:
Derzeit verkünden Merkel und Steinbrück, während sie Steuergeld gleich Mrd-weise in den Hochofen werfen, das die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Gleichzeitig schwadronieren führende SPDler das man ja immer schon für schärfere Regularien gewesen sei und das halt alles nur an unbelehrbaren Koalitionspartner scheiterte, man Managergehälter begrenzen möchte und zusätzlich allerhand sozialdemokratischer Phrasen wie Solidarität, Gerechtigkeit und soziale Marktwirtschaft durch die Presselandschaft wirft.
Bei der CDU gibts ähnliches zu beoabchten.

Aber wer sind denn die "Verantwortlichen"?
Sind das nur verwirrte, besonders gierige Einzeltäter im hohen Managment?
Natürlich nicht.
Es ist das komplette System was Mist ist, die derzeit durchs Dorf gejagten Managersäue haben das getan was Hunderttausende anderer auch getan, sich soviel genommen wie es das System zuließ und geglaubt das dies schon funktionieren würde.
Wie soll denn ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem funktionieren das Verantwortungslosigkeit, Gier und Egoismus mit wirtschaftlichen Erfolg belohnt und moralisches und ökologisches Handeln bestraft???

Das Adam Smith´ nützlicher Egoismus nur bis zu einem gewissen Grad wirklich sinnvoll ist müsste eigentlich jedes lehrnbehinderte Haustier begreifen können, nur unsere Politik versteht sowas nicht.
Statt sich also mal wirkliche Gedanken zu machen wie man unsere Gesellschaft rettet und dafür sorgt das es erst gar nicht wieder zu einer derartigen Krise kommt, wird eine populistische Forderung nach der Nächsten durch die Medien gesendet.

Die gleichen Leute die gestern noch mit den Benzinkanistern durch Dorf marschierten spielen heute Feuerwehr.

Denn die wirklich Schuldigen sind nicht irgendwelche von Markt, Gier oder Inkompetenz getriebene Manager sondern die Leute die die Spielregeln aufstellen.
Also unsere politische, mediale und wirtschaftliche Elite.

Wer hat denn den Banken CDS-Geschäfte erlaubt?
Unsere Regierung.
Wer kümmert sich um die Bankaufsicht, die offenbar nicht mal in der Lage ist eine stupide Bankbilanz zu deuten, sie HRE?
Unsere Regierung.
Wer hat die Landesbanken dazu ermuntert sich doch mal im US-Holzhausimmobilienmarkt zu betätigen?
Unsere Regierung.

Das lässt sich beliebig fortsetzen, für all das was jetzt passiert ist unsere Regierung hauptverantwortlich, insbesondere in der Person des Herrn Finanzministers Steinbrück.

Aber macht auch keine Sorgen, wenns nächstes Jahr zu Aufständen kommt darf endlich auch die Bundeswehr eingreifen.
Die große Koalition hat sich auf einen Einsatz dieser im Inneren verständigt und möchte gern im Grundgesetz ein bisschen was ändern.
#582772
hat zwar nix mit Finanzen zu tun, aber bezüglich deines letzten Absatzes:

in dem letzten Artikel über den besagten neuesten Anlauf zur Bundeswehr im Inneren, stand auch, das man damit faktisch ein Flugzeug abschiessen könnte in welchem sich NUR Terroristen befinden....na klar, lassen die Passagiere vorher noch fein aussteigen und wünschen ihnen einen angenehmen Tag...

zu dem Rest deines Postings, stimme ich dir völlig zu.
#582917
Wenn die Ermittlungsbeamten bei den Flugzeuginsassen genau so sauber und vorbildlich recherchieren wie vor einer Woche bei den 2 Kölner "Märtyrern", wo man ausser der Vermutung das die eventuell zu Terroristen Kontakt gehabt hätten mal so gar keine Beweise bringen konnte, dann gibt es statistisch bestimmt auch Flugzeuge die zu 100% mit Terroristen oder wenigsten Sympathisanten (für die gibt demnächst auch noch neue Gesetze) besetzt sind.
Es trifft also keine Unschuldigen.

Zur Sache zurück, das nächste Problem wird sichtbar:

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html

Hier geht es um darum das Kommunen welche z.B. Stadtwerke, Gebäude, ÖPNV etc. an Investoren bzw. Banken verkauft haben um diese anschließend günstiger* zu leasen und nun mit der Pleite der Investoren mit haften müssen.

Hier 2 besondere Schmankerl wirtschaftspolitischen Irrsinns:
BERLIN. Deutschen Städten drohen neue Verluste aus alten Geschäften: Kommunen, die über das sogenannte Cross-Border-Leasing (CBL) ihre U-Bahnen, Messehallen oder Kanalnetze an US-Investoren verkauft und zurückgeleast haben, können durch die US-Finanzkrise verlieren. "Die Krise kann sich auf alle CBL-Geschäfte auswirken", prognostiziert Winfried Fuest vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Die Städte könnten für strauchelnde Banken und Versicherer zahlen müssen, die an dem Geschäft beteiligt waren. "Bestehende Sicherheiten sind von einem Tag auf den anderen wertlos geworden", so Fuest. Welche Summen auf die Städte zukommen, könne niemand abschätzen. Die Verträge seien zu undurchsichtig für eine genaue Prognose. Das IW hatte sich lange Zeit für die CBL-Deals ausgesprochen. "Wir müssen unsere damalige Philosophie überdenken", sagt Fuest.
"I was wrong."
Grandios.
Die Großmuftis der neoliberalen Schule erkennen die Situation in die sie uns gebracht haben.
Aber keine Angst, Konsequenzen müssen die feinen Herren vom IW ob ihrer Demagogie in den letzten 10 Jahren nicht haben.
Zwischen 1994 und 2004 hatten Ökonomen und Städte eine wahre Goldgrube in den CBL-Deals gesehen. Oft jetteten die öffentlichen Angestellten mit der Concorde nach New York, um den Vertrag zu unterzeichnen. Am selben Tag war die Stadt formal einige Millionen Euro reicher. In Wirklichkeit hatten die Kämmerer häufig keine Ahnung, worauf sie sich eingelassen hatten. Der englische Vertragstext umfasste meist mehrere hundert Seiten, verfasst von amerikanischen Wirtschaftsjuristen. Der Kontrakt gilt mindestens 25, in einigen Städten sogar 99 Jahre. Bei eventuellen Konflikten wurde der Gerichtsstand immer in den USA festgelegt.
Tja, Gier frisst Hirn, gilt auch bei Politikern.
Ein Bürgermeister und Gemeinderat der einen Vertrag unterschreibt den er weder richtig lesen noch verstehen kann und er sich der Rechtsprechung in einem anderen Land ausliefert die er erst recht nicht versteht, der gehört nicht in ein öffentliches Amt sondern ins Kittchen.

Morgen geht das Elend weiter...
#582990
Dresden war ja mit einem Schlag Schuldenfrei. Und jetzt...? Viele Klein- und Mittelstädte fahren mit kommunaler Wirtschaft so gut, ich versteh nicht warum das Großstädte nicht schaffen. Durch diese ständigen Privatisierungen gibt Deutschland komplett die Kontrolle über seine Infrastruktur auf. Wozu das führen kann sieht man jetzt.
#583129
Dresden war ja mit einem Schlag Schuldenfrei. Und jetzt...? Viele Klein- und Mittelstädte fahren mit kommunaler Wirtschaft so gut, ich versteh nicht warum das Großstädte nicht schaffen. Durch diese ständigen Privatisierungen gibt Deutschland komplett die Kontrolle über seine Infrastruktur auf. Wozu das führen kann sieht man jetzt.
Ganz einfach, die Verantwortlichen in den Kommunen konnten sich formale bzw. bilanztechnische Vorteile holen, um z.B. die Schulden abzubauen, von dem aus Verkäufen gewonnenen Geldern Gewerbesteuern senken etc., alles Dinge womit man bei Wahlen punkten kann.
Das dieses Vorgehen langfristig natürlich Unsinn ist, klar, aber es gewährt halt kurzfristige Vorteile.


Gerade auf Phoenix:
Der feine Herr Roettgen von der CDU findet das man die ganzen Schuldzuweisungen an die GroKo jetzt mal einstellen sollte, denn hey, es tut natürlich nix zur Sache wer den Großbrand verursacht hat, also lasst doch die Brandstifter schön weitermachen.
Und jetzt kommt DER mit Ethik und Moral an - Roettgen, der die ganzen Ökonomie-Mullahs doch die letzten Jahre förmlich angebetet hat.
Das ist echt alles so eine erbärmliche Farce...

Für diese fortgesetzte Ignoranz und Selbstherrlichkeit die den Bürger nicht nur verachtet sondern offen auslacht und ihm ins Gesicht spuckt, müsste die CDU 2009 auf unter 25% fallen.
#583134
Eisbär hat geschrieben: Gerade auf Phoenix:
Der feine Herr Roettgen von der CDU findet das man die ganzen Schuldzuweisungen an die GroKo jetzt mal einstellen sollte, denn hey, es tut natürlich nix zur Sache wer den Großbrand verursacht hat, also lasst doch die Brandstifter schön weitermachen.
Und jetzt kommt DER mit Ethik und Moral an - Roettgen, der die ganzen Ökonomie-Mullahs doch die letzten Jahre förmlich angebetet hat.
Das ist echt alles so eine erbärmliche Farce...
Läuft gerade bei mir nebenher, allerdings hab ich es so verstanden, dass er den Kleinkrieg unter den Parteien bei dieser ernsten Lage zurückstellen soll.

Ich bin nicht ganz der Meinung, dass die Bundesregierung allein die Schuld an der ganzen Misere, die gerade schon beängstigende Ausmaße annimmt, trägt. Diese Situation ist so komplex, dass ein konkreter Schuldiger gar nicht ausgemacht werden kann. Man muss alles realtiv betrachten und in einen gewissen Kontext setzen. Zu hetzen, dass alle immer nur auf Profit aus sind, ist auch zu einfach, denn so läuft nunmal die Marktwirtschaft. Das Unternehmen muss wachsen, die Aktionäre wollen Geld usw.
#583180
Eisbär hat geschrieben: Ganz einfach, die Verantwortlichen in den Kommunen konnten sich formale bzw. bilanztechnische Vorteile holen, um z.B. die Schulden abzubauen, von dem aus Verkäufen gewonnenen Geldern Gewerbesteuern senken etc., alles Dinge womit man bei Wahlen punkten kann.
Das dieses Vorgehen langfristig natürlich Unsinn ist, klar, aber es gewährt halt kurzfristige Vorteile.
Mir ist durchausklar, wie das System funktioniert. Mich nervt nur das Politik und Verwaltung immer denken, dass man mit Steuergeldern anders umgehen darf, als mit den Geldern von Aktionären und Anteilseignern. Und mich kotzt (Verzeihung) die Vorstellung an, dass der Steuerzahler dafür gerade steht, dass Georg Funke als Missmanager der HRE seine Abfindung und ein fettes Ruhegehalt erhält. Genau dasselbe gilt ImhO für die KfW. Bürgschaften sind so das allerschlechteste Mittel in dieser Situation. Das ist praktisch ein Freibrief für Missmanagement! Siehe dazu auch gerade eben ZDF Frontal 21.
#583488
Läuft gerade bei mir nebenher, allerdings hab ich es so verstanden, dass er den Kleinkrieg unter den Parteien bei dieser ernsten Lage zurückstellen soll.
Nein, im Gegenteil.
Roettgen und einige andere führende bundespolitische Lobbyisten-Stellvertreter plustern sich als größte Sozialdemokraten ever auf und machen auf die Unschuld vom Lande die nichts, aber auch nichts mit der derzeitigen Krise zu tun haben und doch ständig warnten...
Hinter solchen Leute stehen keine politischen Inhalte, keine Werte und keine Moral.
Da ist man total flexibel und richtet sich am Markt aus, versucht einerseits durch kleine Gefälligkeiten soviele Geld beiseite zu raffen wie möglich, andererseits aber den Bürger so zu täuschen das man wiedergewählt wird.
Aber keine Angst, es sind genug Fettnäpfchen für alle da:
Moderator: Die FDP hat jahrelang immer wieder argumentiert, man solle dem Markt vertrauen und sich nicht einmischen. Jetzt haben wir gesehen, was dabei herauskommt. Ist die FDP, sind Sie jetzt schlauer?

Koppelin: Der Markt ist in Ordnung, das ist, liegt ja teilweise … überwiegend auch an den Managern. Das hat daran gelegen, das muss man ja auch offen sagen, dass die Krise ja in den USA begonnen hat. Wir wollen ja mal die Urheber nennen. Das ist in den USA gewesen, das große Problem, damals mit den Niedrigzinsen. Dann hat man unglaublich vielen Menschen billige Hypotheken angedreht, die sie anschließend nicht bezahlen konnten, und unsere Banken, unsere Manager der Banken, sind auf diese Geschichte, diese Geschäfte reingefallen.

Moderator: Das ist doch der Markt.

Koppelin: Das ist nicht der Markt, das ist das Verhalten der Manager. Wenn ich Treu und Glauben mache, oder wenn ich, wie ich fordere, sage, oder warum müssen unsere Bankmanager, das hat sich in den letzten Jahren so eingebürgert, müssen zum Jahresende noch Boni kriegen, nach Umsatz, und die haben sich die Taschen gefüllt, nachdem sie vorher schon die dicken Gehälter bekamen. Das ist nicht Markt, das ist ein Fehlverhalten bei den Banken, das ist ein Fehlverhalten auch bei den Aufsichtsgremien von Banken …

Moderator: Aber …

Koppelin: … und da muss mal Einhalt geboten werden.

Moderator: Der Markt hat doch mit seinen Regeln aber möglich gemacht, dass solche Menschen führende Positionen in diesem Business haben.

Koppelin: Nein, nicht da … das müssen Sie … Der Markt, der Markt selber ist ok. Es ist nur, wer kommt hin, wer kriegt Managerfunktionen, und da habe ich den Eindruck, manchen fehlt’s da wirklich, ja, nicht nur an der guten Ausbildung, sondern, sie waren nur noch auf Schnäppchenjagd. Das hat mit Markt nichts zu tun
.
Hey, toll, der Markt selbst funktioniert.
Nur halt nicht mit Menschen.
Selbst Friedrich "Lonestar" Merz kommt wieder ans Tageslicht und beweist sein Gespür für Zeitgeist mit seinem Buch "Mehr Kapitalismus wagen".

Ich bin nicht ganz der Meinung, dass die Bundesregierung allein die Schuld an der ganzen Misere, die gerade schon beängstigende Ausmaße annimmt, trägt. Diese Situation ist so komplex, dass ein konkreter Schuldiger gar nicht ausgemacht werden kann. Man muss alles realtiv betrachten und in einen gewissen Kontext setzen. Zu hetzen, dass alle immer nur auf Profit aus sind, ist auch zu einfach, denn so läuft nunmal die Marktwirtschaft. Das Unternehmen muss wachsen, die Aktionäre wollen Geld usw.
Nein, nicht allein.
Dazu können sich noch die verantwortungsvollen Leute unserer Wirtschaftswissenschaft setzen, also die ganzen Mietmäuler oder Akademiker-Huren die noch vor kurzen erklärt haben das ihre ökonomischen Legoland Modelle die Wirklichkeit exakt abbilden und es NUR SO überhaupt möglich ist weiter zu leben.
Jahrelang tingelte die Wi-wissenschaftliche Elite - die nicht unabhängig sondern ergebnisorientiert forscht - durch die Talkshows und Zeitungen um dem dummen Michel mal die Welt zu erklären, das man Lohnverzicht doch bitte hinnehmen soll, eine Einkommenspreizung doch wunderbare Anreize für mehr Leistung bietet, Sozialstaat so yesterday ist und man halt mal ein paar Risiken eingehen sollte, die Finanzwirtschaft doch so eine tolle, effektive Sache sei, und Ackermann, wäre er kein Schweizer, Bundespräsident sein müsste.

Die Medien dürfen bei der Schelte natürlich nicht fehlen, boten sie doch bereitwillig Werbeplattformen für die wirtschaftspolitischen Segnungen der schönen neuen Welt.
Ließ sich damit doch schön viel Geld von Werbekunden verdienen, von den vielen Pressepartys mit Lachshäpchen auf der sich der kleine Journalist wichtig und "dabei" fühlte nicht berücksichtigt.
Leider haben manche es immer noch nicht gelernt und streuen die Ideologie ihrer Auftraggeber weiterhin unters Volk.
Die 'Zeit' fällt in dieser Hinsicht besonders unangenehm auf, und präsentiert hier
http://www.zeit.de/online/2008/41/peer-steinbrueck wieder Hofschranzentum in Vollendung, geht es doch darum dem rechten SPD-Flügel noch soetwas wie ein Existensrecht zuzubilligen.

Aber all diese Berufsopportunisten aus Politik, Wissenschaft und Medien wären ja harmlos wenn nicht Interessengruppen im Hintergrund diese Personen als Hebel benutzen um ihre Interessen durch zu setzen...
#583698
Die Brandstifter dieser Finanzkrise reden sich nun aus der Verantwortung. Die "Regierungserklärung" von Merkel spricht Bände.
Da sind wir mitten in einem weltweiten Finanzstrudel von historischem Ausmaß, da drohen Rezessionsgefahren, da sind Menschen in Angst um ihr Erspartes und um ihre Arbeitsplätze und unsere Bundeskanzlerin bietet eine der kürzesten und nichtssagendsten Regierungserklärungen. Da wurde vor dem Parlament eine Banalität nach der anderen aneinandergereiht. Da wurde so getan, als sei das Unglück von Amerika über uns gekommen wie eine Grippeepidemie. Da wurde nicht analysiert, was bei uns falsch gelaufen ist und stattdessen viel von „Vertrauen“ und „sozialer Marktwirtschaft“ geschwafelt. Da wurde so getan, als könne man mit ein paar kleinen Maßnahmen alles wieder in Ordnung bringen. Und da wurde vor allem die konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Reformkurses propagiert, gerade so als hätten nicht einige der Reformpakete, wie z.B. die Privatisierung der Rente oder die steuerliche Begünstigung der Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren die Finanzspekulationen in Deutschland nicht wesentlich angeheizt.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=3497
Desweiteren:
Wie wurden doch noch vor kurzer Zeit die positiven Auswirkungen der Liberalisierung der Finanzmärkte in höchsten Tönen gelobt. Jede Kritik wurde als Verstoß gegen die „herrschende Lehre“ gegeißelt.Wenn man dagegen die gestrigen Äußerung von Kanzlerin Angela Merkel, des 1. Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, oder des haushaltspolitischen Sprechers der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter, hörte, gilt offenbar der Satz: Was stört mich mein Geschwätz von gestern. Lesen Sie einmal selbst das Loblied auf die freien Kapitalmärkte, das die CDU/CSU noch im Mai 2002 als Minderheitsvotum zum Bericht der Enquete-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderung und Antworten“ abgegeben hat.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3501
Auch die Wirschschaftredaktionen zeigen sich als op0portunistische Wendehälse, wie u.a. am Beispiel der SZ zu erkennen ist:
Wer in diesen Tagen, wo der internationale Finanzkapitalismus sein Armageddon erlebt, in den Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung schaut, steht unter dem Druck, sich ständig die Augen reiben zu müssen. So unglaublich klingt das, was man da liest. Da fehlt neuerdings in keinem Kommentar die Forderung nach „Regulation und Intervention“ am besten durch den Staat, also der Ruf ausgerechnet nach der Instanz, die in den Augen der Martktradikalen dieser Redaktionssparte doch immer der Leibhaftige persönlich war. [...] Hat die Wirtschaftsredaktion die vergangenen 10 bis 12 Jahre nicht ununterbrochen das hohe Lied des freien Finanzmarktes gesungen, zweifelhafte Akteure wie Hedgefonds und Equityfonds, die nicht nur in der deutschen Wirtschaft Dutzende von Betrieben eiskalt ruiniert und tausende von Arbeitsplätzen vernichtet haben, als „Retter in der Not“ in den Himmel gehoben? Mit wohlmeinenden Interviews im Johannes B. Kerner - Stil und seitenlangem wohlgefälligen Text? Wurde nicht Ackermann als die Lichtgestalt des deutschern Finanzwesens mit seiner 25% Renditeforderung gefeiert, ausgerechnet der Ackermann, der jetzt sehnsüchtig nach den Geldern des Steuerzahlers ruft? Beschwichtigte nicht Nikolaus Piper noch in 2005, dass beim durch Ackermann angedrohten Arbeitsplatzverlust der Deutschen Bank (mal eben so rund 7000 Arbeitsplätze), „vor allem Fachkräfte betroffen sind, die auf dem internationalen Markt sofort einen neuen Job finden“? Wer diesen Rat befolgt hat, steht jetzt in London mit dem Pappkarton vor dem Eingangsportal seiner Bank.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=3492#more-3492
#583709
Plötzlich entdeckt auch Hans-Olaf Henkel seines Zeichens ehemaliger Präsident des BDI und Senior Advisor der Bank of America seine Liebe zur staatlichen Kontrolle und Aufsicht der Finanzmärkte. (zumindestens bei busch@ntv) Wie sich das mit den Zielen der Initative soziale Marktwirtschaft und dem Konvent für Deutschland vereibaren lässt, ist mir schleierhaft.

Das einzige was wirklich helfen könnte ist eine echte Rosskur ohne staatliche Unterstützung.
#583783
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583208,00.html
Steinbrück stoppt Bahn-Börsengang wegen Finanzkrise
Jetzt ist es amtlich: Der Börsengang der Bahn wird verschoben. Finanzminister Steinbrück und Bahn-Chef Mehdorn haben sich darauf geeinigt, auf ein besseres Marktumfeld zu warten.
Na endlich hat Steinbrück wenigstens einmal in seinem Leben eine politisch richtige Entscheidung getroffen...
#583809
in der momentanen Situation wäre ja auch jeder Börsengang quatsch.

Die Reaktion, sprich weitere Talfahrt, werden noch ne Weile irrational ablaufen. allein durch Panik und Mistrauen entstehen ja einigen Instituten Probleme.

Und wer möchte da schon sein Unternehmen jetzt an die Börse bringen und es unter Wert verkaufen?

übrigens: Island soll ja so gut wie pleite sein - wollen wir nicht zusammen legen, bevor Russland zuschnappt, und uns ein Land kaufen? :D
#583820
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583208,00.html
Steinbrück stoppt Bahn-Börsengang wegen Finanzkrise
Jetzt ist es amtlich: Der Börsengang der Bahn wird verschoben.
Wie kann es bei der Bahn auch anders sein..? Sogar der Börsengang kommt verspätet.. :mrgreen:
Mich würd mal interessieren, ob Ihr Geld in Aktien oder so investestiert habt...
Bei Anne Will saß neulich ein Typ der hatte 22.000 € angelegt... und alles gutsch... Lehmann-Brothers...
#583920
Maddi hat geschrieben: Und wer möchte da schon sein Unternehmen jetzt an die Börse bringen und es unter Wert verkaufen?
Als wenn es DARUM je gegangen wäre :roll:

Ich hatte den Rückpfiff von Steinbrück schon erwartet, eine Privatisierung generell war dem dem Volk schon nicht vermittelbar, ein Verramschen JETZT erst recht nicht.
Merkel betont zwar das Mehdorn seinen Willen trotzdem bekommt, daran glaube ich allerdings nicht mehr.
Merkel & Peer werden das nächste Jahr genug mit der Rettung unserer Wirtschaft und der Abwicklung der deutschen Privatbanken zu tun haben, d.h. die Bahnprivatisierung fällt voll in den Wahlkampf.
Und mit Privatisierungen wird man nächstes Jahr mit Sicherheit keine Wähler bekommen...
übrigens: Island soll ja so gut wie pleite sein - wollen wir nicht zusammen legen, bevor Russland zuschnappt, und uns ein Land kaufen? :D
Jep, Ungarn ist auch ziemlich hinüber, gleiches gilt für den Rest der Ost-EU.
Wir erinnern uns, das sind/waren die ganzen wirtschaftsliberalen Streberländern die mit Steuervergünstigungen nur so um sich geworfen haben um Unternehmen von sonstwo abzuwerben...selbst Schuld.
#584161
Haha, Großartig die Politik redet sich um Kopf und Kragen insbesondere die ganzen Pfeiffen die noch vor wenigen Wochen plärrten SIE hätten die "die ökonomische Kompetenz" (sic!) für sich ganz allein.

Und wenn dann noch soetwas
Bundesbankpräsident Axel Weber plädierte in Washington dafür, Banken Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und sie bei Abschreibungen und der Kapitalisierung zu unterstützen. Staatsgarantien für innovative Finanzprodukte bezeichnete er als “positive Möglichkeit”.
kommt, der Bürger also für die völlig wertlosen CDS-Zettelchen der Banken haften soll, frage ich mich ob unsere Regierung überhaupt irgendeine Ahnung hat was sie da gerade macht.

Die Brandstifter wollen das Feuer offenbar mit Bezin löschen.

edit/
Na endlich tut sich mal was...
Bundesregierung plant Einstieg bei Banken
http://www.welt.de/finanzen/article2559 ... anken.html
#584194
kann mir als jemand der zwar regelmäßig N-TV guckt, aber trotzdem kein Börsenguru ist den generellen Sinn oder Unsinn von sogenannten Leerverkäufen erklären?

als dort in einem Beitrag erklärt wurde, was das denn ist, fragte ich mich schon warum so ein Unfug frei grassieren darf bzw. es so einen Fantasieblödsinn überhaupt gibt.

in den USA wurde ja jetzt die kurzzeitige sperre eben jener Leerverkäufe wieder aufgehoben, und rumms :!: ging es abermals kräftig nach unten.
#584309
kann mir als jemand der zwar regelmäßig N-TV guckt, aber trotzdem kein Börsenguru ist den generellen Sinn oder Unsinn von sogenannten Leerverkäufen erklären?
http://de.wikipedia.org/wiki/Leerverkauf
http://en.wikipedia.org/wiki/Short_(finance)
Klar?
als dort in einem Beitrag erklärt wurde, was das denn ist, fragte ich mich schon warum so ein Unfug frei grassieren darf bzw. es so einen Fantasieblödsinn überhaupt gibt.
Weil man damit, ohne zu arbeiten, gaaaaaanz viel Geld machen kann.

Aber offenbar wird das zukünftig (wieder!) verboten werden:
FTD.de
Steinbrück stellt acht "Verkehrsregeln" vor

6. Einschränkung von Leerverkäufen
Bestimmte schädliche Formen von Leerverkäufen (Short Selling) sollen nach Steinbrücks Willen auf internationaler Ebene verboten werden. Besonders gefährlich seien solche Geschäfte, wenn sich die Spekulationen gegen Emittenten aus dem Finanzsektor richten. Bei Leerverkäufen wetten Anleger auf sinkende Kurse eines Unternehmens, um von fallenden Börsenkursen zu profitieren. Das ist nicht illegal, in Deutschland aber bis Jahresende für bestimmte Aktien untersagt.




Eigentlich wollte ich heute noch einen längeren Post zum Verhalten unserer Leitmedien schreiben, die auf einmal alle möglichen Schuldigen für die Krise gefunden haben, kleine, gierige Bankenberater, Oma Lieschen und die Mittelschicht.
Feynsinn war aber mal wieder schneller, von daher spar ich mir jedes weitere Tippen:
http://feynsinn.org/?p=947
Die Rückzugsgefechte des Neoliberalismus lassen an Unverschämtheit ebensowenig vermissen wie die Renditeversprechen der Finanzmarkt-Gurus. Während niemand, der noch bei Trost ist, bezweifelt, daß ein auf Gier und soziale Schieflage basierendes System kollabiert, suchen die Poppnieten des politisch-publizistichen Komplexes Halt an dem faulen Holz, das ihr Schiff zum Sinken brachte. Jochen Hoff hat bereits auf den dümmlichen Artikel in der “Zeit” hingewiesen, in dem Olaf Wittrock den Kunden die Schuld an der Krise zuschiebt, jetzt legt die “Welt” nach und zitiert Soziologen, “Wissenschaftler”, die angeblich “die Mittelschicht” für den Zusammenbruch verantwortlich machen. Halbgar werden dort Kleinanleger zwar als Getriebene beschrieben, die nur ihren Lebensstandard sichern wollten, aber es werden letztlich Behauptungen in die Welt gesetzt, die an jeder Realität vorbei “Verantwortung” allen zuschieben, nur nicht den Verantwortlichen.
“Verschwörungstheorien” und “narzisstische Kränkungen” sehen sie als Reaktion auf ein System, dem sich der Mittelstand “lustvoll” hingegeben hätte. Abenteuerliche Assoziationsketten ersetzen Argumente:
“Was hat der Ausbau von Kinderkrippen mit der Verstaatlichung von Banken gemein? Beide Male trägt der Staat Kosten, die eine verunsicherte Mittelschicht notgedrungen verursachte, aber nicht tragen kann“;
“Andererseits wollten Teile der westlichen Mittelschicht ihren Lebensstandard behaupten, indem sie hohe Renditen auf den Finanzmärkten suchten, bis die kollabierten – worauf auch hier die Staaten die Folgekosten schultern müssen.”
Was erlaube Mittelschicht? Wollen ihren Lebensstandard behaupten! Für die Folgen kommt der Staat dann auf. Der Staat kann den Lebensstandard der Mittelschicht nämlich auch dann nicht halten, wenn sich diese mit eigenen finanziellen Mitteln absichern wollen, nachdem sie vom Staat genau dies auferlegt bekommen haben und von den Banken in Angebote gelockt wurden, die als “sicher” verkauft wurden. Aber die Mittelschicht hat es besser zu wissen als die Ratingagenturen. Wenn nicht- selber schuld!?
Diese Argumente sind so hirnlos, daß ich mich nicht lange damit aufhalten will. Sie sollen schließlich auch nur von den Ursachen ablenken. Im Zentrum des Problems steht sowohl beim Verhalten der Mittelschicht als auch bei dem der Banker das verkehrte Verhältnis von Politik und Wirtschaft. Die Krise, die längst ein Untergang ist, ist das Symptom der Krankheit, die im Glauben an die Märkte besteht. Diese können nicht einmal die wirtschaftliche Basis einer Gesellschaft sichern. Umso weniger sorgen sie für Wohlstand oder auch nur ein Mindesmaß an Gerechtigkeit, ohne die eine demokratische Gesellschaft nicht existieren kann. Die Staaten haben sich die Regeln des Handelns und der Verteilung von Kapitalisten vorgeben lassen. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten nichts dafür geleistet, Gesellschaft zu organisieren und sich darauf beschränkt, denen alles recht zu machen, die das angeblich besser besorgen könnten. Wenn man nach Verantwortung sucht, ist man tatsächlich bei Managern, Kapitaleignern und ihren Organisationen an der falschen Adresse. Sie haben ihr Geschäft im besten Glauben, d.h. Profitinteresse besorgt. Das war ihr Job und ihr Ziel. Womöglich haben sie auch wirklich gedacht, sie könnten ganz nebenbei für allgemeinen Wohlstand sorgen, das ist aber irrelevant. Der Staat, die Politik, hatte die Kontrollfunktion und die Verantwortung für das Wohl ihrer Bürger. Sie haben völlig versagt.
Politiker haben ihren Wählern eingetrichtert, so wenig Staat wie möglich sei gut für alle. Daß sie selbst “Staat” waren, focht sie nicht an. Sowohl staatliches Eigentum als auch staatliche Souveränität haben sie ausgelagert und sich redlich bemüht, diese Kapitulation vor der eigenen Charakterlosigkeit und ihrem Mangel an Ideen als alternativlos zu verkaufen. Kritik war nicht gefragt. Genauso kläglich haben die Medien versagt, die den fleißigen Heizer auf demselben Zug gegeben haben. Für ihre Unfähigkeit, etwas anderes zu tun, als blind auf den Abgrund zuzurasen, erfanden sie die “Globalisierung”, was bedeutet, daß alle klug sind, wenn sie nur denselben Blödsinn machen. Inzwischen profitieren Länder wie Italien von ihrer Unbeweglichkeit und Ignoranz und stehen als die Klügeren da, weil sie ganz versehentlich anders gehandelt haben als die ach so klug Globalisierten.
Die Köpfe sind noch immer dieselben, es finden sich halt auf die Schnelle keine, die anders denken. Gleichgeschaltet und gedankentaub sind ihre Helden und Feinde immer noch dieselben. Lafontaine böse, Steinbrück gut. Wenn die FTD schreibt:
“ “Ich bin überzeugt, dass wir mit Von-Fall-zu-Fall-Lösungen nicht mehr weiterkommen. Das ist ausgereizt”, sagte Steinbrück vor einem Treffen der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs. Die Finanzbranche erwarte eine sektorübergreifende Lösung. Nötig seien umfassende Maßnahmen, die für den Finanzsektor insgesamt einen stabilisierenden Charakter haben. Details zu einer solchen “systemübergreifenden Lösung” wollte Steinbrück nicht nennen. Er betonte, Lösungspakete müssten sich - bei internationaler Abstimmung - weiter von Land zu Land unterscheiden.” “, und diese haarsträubenden Binsenweisheiten unter dem Titel “Steinbrück arbeitet an Mega-Plan” postet, ist das ein Offenbarungseid. Seit Monaten weiß jeder, der es wissen will, daß eine Katastrophe im Gange ist. Jetzt kommt der Superexperte Peer daher und stellt fest, daß gegen einen Waldbrand kein Autofeuerlöscher hilft. “Details” seines Mega-Plans kennt er nicht. Daß “mega” “millionen” heißt und es um billionen geht, ist ein Bonmot am Rande, aber es paßt. Btw: Was macht eigentlich der ausgeglichene Haushalt?
Der Knaller: Die Finanzbranche erwartet also eine sektorübergreifende Lösung. “Die Finanzbranche” hat keine Ahung, wie es weitergehen soll. Höre ich Bescheidenheit, gar Demut? Nein, es ist ein Befehl: Macht hinne, wir wollen wieder abkassieren!
Wir werden von einer derart unfähigen “Elite” regiert, monetär betreut und desinformiert, daß man sich schon freuen darf, wenn einer einfach seufzt, sich ins Treppenhaus setzt und zugibt, daß er nicht weiter weiß. Es ist ganz wunderbar, wenn Menschen, die das Desater haben kommen sehen und erfolglos Alternativen angeboten haben, nicht als triumphierende Dämonen dargestellt werden. Wirklich schön wäre es, wenn sich die Erkenntnis durchsetzte, daß beinahe alles schiefgelaufen ist und wir es einmal völlig anders versuchen müßten. Zum Beispiel damit, daß in Zukunft das organisierte Wohl der Bürger in den Händen des von ihnen kontrollierten Staates zu liegen hat. Aber das wäre sicher Stalinismus.
Und noch mehr davon:
http://medienlese.com/2008/10/10/ftd-we ... #more-5284
#584429
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück traten gestern vor die Medien, um zu erklären, dass die Girokonten- und Spareinlagen der deutschen Bürger sicher seien. Steinbrück schien sichtlich erregt, um Fassung bemüht und etwas durcheinander, glaubte er wohl offenbar selbst nicht, was er sagte. Noch weniger glauben sollte das der Deutsche Michel, zumal die Große Koalition bisher schlicht die Unwahrheit verbreitet hat: man denke in diesem Zusammenhang nur an die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent und die aktuell beschlossene Beitragssteigerung für die gesetzlich Krankenversicherten. Wenn in diesem Land »reformiert« wird, dann kommt dabei stets etwas Schlechtes heraus – zumindest für den Bürger. Von Volkes Wille kann schon lange nicht mehr die Rede sein. Und von einer wahrhaftigen Politik auch nicht.

Wann haben Sie das letzte Mal Ihr Geld aus dem Fenster geworfen? Noch nie? Na dann warten Sie mal ab, was künftig geschehen wird: Vielleicht werfen Sie es nicht aus dem Fenster, aber Sie werden es anderen hinterherwerfen (müssen) ...

Gehen Sie davon aus, dass, wenn die deutsche Bundeskanzlerin und der Finanzminister an die Öffentlichkeit treten und oben genannte Erklärungen abgeben, das System kurz vor der Kernschmelze steht. Vor Jahren noch undenkbar, ist mittlerweile das eingetreten, was »vernünftige Menschen« für unmöglich hielten: eine Finanzkrise, die unkalkulierbar nun all jene verschlingt, die – bar jeden Verstandes – gezockt, abgezockt und/oder in krankhafter Art und Weise Otto Normalverbraucher über den Tisch gezogen haben. Träfe es diese Leute allein, wäre alles halb so schlimm. Aber die Geschichte zeigt, dass das Unglück auch jene beutelt, die nicht gezockt und betrogen haben. Ja, meist sind es Unschuldige, die die Lasten tragen müssen. Doch wozu? Soll der Wahnsinn niemals enden?

Die Bundeskanzlerin säuselte in der ihr eigenen Art, dass der Staat für eventuelle Verluste gerade stehe und bat darum, die Bürger (und politisch korrekt: die Bürgerinnen) mögen nicht überreagieren und ihr Geld dort lassen, wo es sei. Freilich: Würden die Bürger(innen) einen Run auf die hiesigen Banken beginnen, wären diese in Kürze am Ende. Aber, und dieses »aber« ist von enormer Wichtigkeit: Wollen Sie sich wirklich auf die Versprechen (ein doppeldeutiger Begriff, wie man weiß!) verlassen? Tun Sie es nicht! Die politisch Verantwortlichen haben zu oft gelogen, als dass man ihnen glauben und vertrauen könnte. Bringen Sie das, wofür Sie jahrelang im Schweiße Ihres Angesichts gearbeitet haben, in Sicherheit. Heute bekommen Sie noch Geld ausbezahlt, vielleicht auch noch nächste Woche. Aber im kommenden Monat kann das Ganze schon Restriktionen unterworfen sein – oder Sie schauen ganz in die Röhre! In diesem System ist bekanntlich alles möglich: Man erinnere sich nur an die Einführung des Teuro, der beinahe alle Preise für Waren und Dienstleistungen explodieren ließ – obwohl der damalige Bundesfinanzminister Eichel dies für unglaubhaft und Panikmache hielt.

Im Übrigen: Wenn die garantierten Einlagen auf Giro-, Festgeld- und Sparkonten von uns Deutschen zwischen 528 und 570 Milliarden Euro liegen, wie will dieser Staat im Ernstfall dafür gerade stehen? Zur Erinnerung: Die Bundesrepublik Deutschland weist eine Rekordverschuldung auf, verfügt über keinen ausgeglichenen Haushalt. Käme jemand daher und würde die sofortige Rückzahlung aller Schulden verlangen, wäre die sofortige Bankrotterklärung dieses Staates die Folge. Und genau das ist das Problem: Da hat man jahrelang über den Zustand der DDR diskutiert und wissend gelächelt, dass diese wirtschaftlich am Ende war, dabei aber völlig übersehen, dass die BRD denselben Zustand erreicht hat – nur auf einem höheren Niveau: Das Ende wird durch immer neue Kredite, die die zu zahlenden Schulden weiter anwachsen lassen, nur hinausgezögert. Man zahlt lediglich die Schuldzinsen, von einer Tilgung ist man aber meilenweit entfernt. Die DDR entschlief letztlich leise und unauffällig, die BRD dürfte aber – sollte die Lage eskalieren – mit einer Heldengedenkfeier unter die Erde gebracht werden.

Freilich wird man im Ernstfall versuchen, durch zusätzliche Liquidität – sprich Gelddrucken – den Kollaps aufzuhalten. In den USA laufen, wie nicht nur Insider wissen, schon seit Monaten die Gelddruckmaschinen auf Hochtouren, geholfen hat das aber rein gar nichts. Hierzulande dürfte die Schaffung zusätzlicher Liquidität (übrigens ein Experiment mit ungewissem Ausgang) zumindest dafür sorgen, dass letztendlich eine Inflation oder eine Deflation entsteht, die so oder so Otto Normalverbraucher trifft. Was das bedeutet, muss hier nicht erläutert werden. Zudem steigt der Schuldenberg weiter. Unsere künftigen Kinder und Kindeskinder werden – es sei denn, es gibt vorher eine Rebellion – wohl als »Staatssklaven« auf der Welt wandeln, weil 90 Prozent ihres Einkommens sofort konfisziert werden muss, um die Schuldenlast bzw. den Zinsdienst der Nation zu bestreiten. Moderne Zeiten, irre Zeiten.

Möglicherweise wird man auch eine Währungsreform durchführen, wenn das alte Geldsystem unfinanzierbar geworden ist. Gut, dann sind auch Ihre Bargeldbestände nicht mehr viel wert, Sie haben aber wenigstens die Chance, vorher noch den ein oder anderen Sachwert zu erwerben. Liegt das Geld auf einem Konto, ist im Falle einer solchen Währungsreform wahrscheinlich alles weg. Übrigens: Das Wort »Währungsreform« ist nur eine Verschleierung der Tatsachen, denn in Wirklichkeit handelt es sich um einen Staatsbankrott, hervorgerufen durch eine Krise des Finanzsystems.

Dass es in unserer modernen Zeit so weit kommen konnte, ist schlimm genug. Aus der großen Finanzkrise der 1930er-Jahrer haben die Verantwortlichen nichts gelernt. Das seinerzeitige Finanzsystem, schon damals – bildlich gesprochen – eine quasi hirntote Leiche, wurde notoperiert, künstlich beatmet und erneut auf die Menschheit losgelassen. Das Ergebnis ist dieser Tage für alle deutlich sichtbar. Und die Politiker und Banker sind in schöner Einigkeit eifrig bemüht, diese mittlerweile schon in starke Verwesung übergegangene Leiche nochmals auf den OP-Tisch zu legen. Wie lange soll das noch so weitergehen? Wann merkt auch der Letzte, dass das derzeitige Finanzsystem in großen Teilen auf Betrug aufbaut und eben – trotz aller Argumentationen von sogenannten »Experten« – nicht funktioniert? Und die Finanzgurus Totalversager sind, kaum, dass sie mit den ersten Krisenerscheinungen zu kämpfen haben?!

Selbst der Deutsche-Bank-Chef Ackermann rief dieser Tage nach dem Staat als Retter. Ein ungeheuerlicher Vorgang und eine Bankrotterklärung. Statt die Situation wie ein Mann zu meistern, ruft er nach der »Mama«. Auch typisch: Millionen pro Jahr »verdienen«, aber in der Krise nicht mehr weiterwissen. Auf solche Führungskräfte kann dieses Land getrost verzichten. Im Übrigen auch gleich auf solche Politiker, die in den Bankenvorständen saßen und sitzen, und von dem heranrollenden Finanz-Tsunami nichts mitbekommen haben (wollen).

In der letztwöchigen Sendung Maybritt Illner kam Otto Graf Lambsdorff zu Wort und erklärte sinngemäß, dass die derzeitige Finanzkrise mit einem stotternden Motor in einem Auto zu vergleichen sei – es reiche aus, den Motor zu ersetzen, während man dann mit dem PKW weiterfahren könne. Von einem Systemwechsel wollte er also nichts wissen. Lambsdorff übersah, dass das Auto zwischenzeitlich TÜV und ASU nicht mehr überstehen würde – und auf den Schrott gehört.

Lambsdorffs Vergleich, der auch noch beklatscht wurde (Frage: geht’s noch?) ist darüber hinaus unbrauchbar, weil mechanistischer Natur. Das heutige Finanzwesen lässt sich so nicht begreifen, allein ein Bezug zu biologischen Systemen scheint praktikabel. Geld ist wie Blut. Solange es im Kreislauf eines Wesens zirkuliert, solange Blutdruck und Blutmenge in den Normalwerten liegen, geht es dem Körper gut. Um im Bilde zu bleiben: Einige schädliche Bakterien (eine spezielle Art von raffgierigen Bankern und Finanzhaien) wurde aus welchen Gründen auch immer von der körpereigenen Immunabwehr übersehen. Die Bakterien konnten sich vermehren, steigerten die Blutmenge im Körper, woraufhin auch der Blutdruck zunahm, und spritzten dann ihr Gift in die rote Flüssigkeit. Der Zustand des Körpers verschlechterte sich zusehends, bis es zum (plötzlichen) Kollaps kam. Einige »Ärzte« hatten das vorausgesagt, aber glauben wollte ihnen niemand.

Um den Patienten wieder auf die Beine zu bringen (so das überhaupt möglich ist), hilft nur eines: Bekämpfung der schädlichen Bakterien und Reduzierung der Blutmenge (sprich des spekulativen Kapitals). Gelingt das nicht, wird der Todkranke sterben – was nur eine Frage der Zeit ist. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das: 1. Die Verantwortlichen für die Finanzkrise müssen identifiziert und vor ein Tribunal gestellt werden. Sie haben billigend die Zerstörung von Nationen und Gesellschaften in Kauf genommen. Das ist Landesverrat, Hochverrat, Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit – von Untreue und ähnlich harmlosen Delikten ganz zu schweigen. Hunderttausende wurden durch ihr verantwortungsloses Handeln geschädigt, ja sogar in den Ruin getrieben. Was noch folgen wird, ist unbekannt. Genau genommen ist eine derartige Handlungsweise nur vergleichbar mit einem terroristischen Anschlag, der mit Nuklearwaffen geführt wird. Deshalb meine ich, dass diejenigen, die die Finanzkatastrophe zu verantworten haben, mit dem Begriff »Finanzterroristen« charakterisiert werden sollten. Das passt auch zu der Beschreibung des Spekulanten George Soros, der Derivate mit finanziellen Massenvernichtungswaffen gleichsetzte. 2. Während eines rechtsstaatlichen Prozesses sind die Schuldigen hart zu bestrafen, ihre derzeitigen und künftigen Vermögenswerte komplett einzuziehen (um sie mit Schadenersatzansprüchen zu verrechnen) und die weitere Ausübung des Berufes zu verbieten. Nieten in Nadelstreifen gibt es wahrlich genug. Und außerdem wollen wir doch mal sehen, ob man als Tellerwäscher wirklich zum Millionär aufsteigen kann oder ob das nur ein Mythos ist.

Freilich habe ich den Inhalt des letzten Absatzes nur geträumt. Das (Finanz-)System wird sich im Großen und Ganzen kaum ändern – es sei denn, es kommt zum totalen Knock Out. Da etwas Medizin, dort etwas Schminke – und schwupp die wupp wird die Leiche wieder den OP-Tisch verlassen. Zu eng ist die Verquickung von Politik- und Geldadel, als dass man auf Änderungen hoffen könnte. Um diesen gordischen Knoten zu lösen, bedarf es eines scharfen Schwertes. Der Bürger wird wohl auch künftig bluten müssen, es sei denn, er begreift, dass er zumindest die Hoheit über die Wahlurnen hat – und jene, die betrügen und lügen, in die Wüste schickt. Nichts ist unmöglich – das Beispiel Bayern beweist es. Dort wurden die Stoiber-Putschisten und Mitverantwortlichen für das Desaster bei der Bayern LB gerade selbst weggeputscht.

Etwas Gutes aber hat das Desaster: Derzeit wachen viele Menschen auf und fragen sich ganz allgemein, in was für einem System sie/wir eigentlich leben. Das Volk soll für die Finanzverbrechen der Zocker blechen. Ungeheuerlich! Aber: Wenn Sie zu wenig Sozialbeiträge abführen, wenn Sie ein paar Euro Steuern hinterziehen – wehe Ihnen, dann trifft Sie die ganze Härte des Gesetzes. Und wenn Sie die Raten für Ihr Haus nicht mehr bezahlen können, dann wird es ohne Rücksicht zwangsversteigert. Haben Sie dann noch das Pech, dass die Zwangsversteigerung weniger einbringt als die Summe, die Sie der Bank schulden, dann zahlen Sie noch viele Jahre lang – selbstverständlich mit Zins und Zinseszins. Ob Sie dabei auf der Strecke bleiben, interessiert keine S…

Angesichts solcher Zustände wird man künftig keinem Bürger (und auch keiner Bürgerin) mehr erklären können, was Recht, Ordnung, Gesetz und Moral sind – es sei denn, man geht hart gegen die Schuldigen vor. Gleiches Recht für alle!

Die derzeitige Finanzkrise ist – wie manche Kritiker meinen – nicht nur eine Krise mangelnden Vertrauens. Sie wird bei unglücklichem Verlauf eine Wirtschaftskrise nach sich ziehen und auch die Politik schwer beschädigen. Geht alles schief, ist das System an sich bankrott. Moralisch ist es das bereits – auch wenn das offensichtlich bis jetzt nur einige Wenige gemerkt haben. Das Volk schafft die Werte, wird dabei von seinen »Volksvertretern« unablässig abgezockt, und die Finanzterroristen, die die eigentlichen Feinde sind, bringen das System ins Wanken. Das Volk muss den Schaden tragen, die Terroristen kommen ungestraft davon und denken schon über das nächste Delikt nach. Der Wahnsinn hat eben doch Methode. Damit er nicht so schnell aufhört, werden die, die bar jeden gesunden Menschenverstandes agieren, auch noch zu »Helden« hochstilisiert. Man sehe sich nur einmal die Medienberichterstattung an. Da wurden und werden die Totalversager noch hofiert, während die Menschen, die jeden Tag ihren Verpflichtungen nachgehen und ehrlich bleiben, keine Sekunde Sendezeit wert sind. Daher meine Empfehlung: Glauben Sie etablierten Politikern, Bankern und Medienvertretern kein Wort!

Wir, das Volk (der Souverän dieses Staates), sind gefordert, den Finanzterroristen und ihren Helfershelfern das Handwerk zu legen. (Wenn wir es nicht für uns tun wollen, dann aber bitteschön für unsere Kinder und Enkel.) Dazu gehört auch, eigenverantwortlich über sein Eigentum zu verfügen. Räumen Sie also Ihre Konten ab, bringen Sie Ihr Eigentum in Sicherheit, bevor Sie für etwas büßen müssen, das Sie nicht verursacht haben. Wer heute noch Geldinstituten – gleich welcher Coleur – und der Großen Koalition vertraut, dem ist nicht mehr zu helfen. Für alle anderen wurde dieser Artikel geschrieben.

Quelle: Thomas Mehner, Kopp Verlag
#584701
Da wuseln auf der Erde 6 Mrd Menschen rum und man stößt doch immer nur auf die selben...

Lässt sich mit Touri-Führungen im Jonastal kein Geld mehr verdienen oder was treibt den Herrn Mehner ins politische :P

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Als Wochenendlektüre für unsere BWL-Studies:
http://www.imf.org/external/pubs/ft/gfs ... f/text.pdf
#585918
Während an der Börse ein hübsches Strohfeuer die verängstigten Aktionäre wärmt und Merkelbrück immer noch nicht wissen wie sie die Finanzkrise denn lösen sollen - die Maßnahme mit den 480 Mrd € soll den Liquiditätsfluss sicher stellen, mehr nicht - und sich Ackermann schon wieder die Gesetze selbst schreiben darf, gibts auch beim Manager-Magazin was vernünftiges über die Ursachen zu lesen:
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 25,00.html
#586241
Es ist schlimm das Merkel ihr 500 Mrd € Finanzermächtigungsgesetz von Ackermann und seinen Freunden hat schreiben lassen, also die Gauner weswegen wir die 500 Mrd €, übrigens Steuergeld, nicht das Geld von Merkel oder so, überhaupt brauchen.

Doch die Idee, Tietmeyer, der nicht nur Chef-Lobbyist der INSM ist sondern im Zuge der Wiedervereinigung schon mit dafür gesorgt hat das Mrd € (!) Steuergelder veruntreut wurden, als Chef einer Expertenkommission zu machen die neue Finanzmarktregularien entwickeln soll, zeigt m.E. das Merkel keinerlei Interesse daran hat hier irgendwelche Bürgerinteressen zu schützen.
Nach dieser Nominierungslogik wird Kohl vermutlich auch Ehrenmitglied des zu gründenen Finanzwesen-Untersuchungsausschuss, der, völlig unerwartet, keine Schuldigen wird finden können.
Nein, wie unter Kohl geht es nur darum soviel Geld wie möglich umzuverteilen, anders ist das nicht mehr zu begründen.
Der Finanzadel darf sich jetzt nochmal richtig sanieren bevor alles baden geht.

Das Börsenstrohfeuer wird heute Abend verpufft sein, was möchte Merkel dann tun, den Banken nochmal 500 Mrd geben? Oder dann direkt, weils so eine glatte Summe ist, 1 Bio.?
#586864
Ich bin gerade ziemlich fassungslos was da gestern (bzw. jetzt auf Phoenix) bei Illner zu sehen ist.
Ich habe Christiansen gesehen, ich habe Plaberg und Will gesehen.
Aber DAS http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/ ... Popup=true
sprengt mal wieder alle Dimensionen des menschlichen Verstandes.

H.W. Sinn - der die Agenda 2010 als Kulturrevolution(!) bezeichnet, Dieter Hundt, der es ok findet Stundenlöhne von 1-3 Euro zu zahlen, Peter Müller, der opportunistische CDU-Wahlkämpfer aus dem Saarland und Olaf "Bertelsmann" Scholz von der Schildbürger-Partei-Deutschlands phrasieren zusammen wie toll sie doch ihre Arbeit gemacht haben.
Es gibt keine Arbeitslosigkeit mehr, Armutsrisiko sinkt, "wir" sind Exportweltmeister, kurz alles Bestens. Nur das bisschen Finanzkrise stört.

Illner hakt natürlich nicht einmal kritisch irgendwo nach, warum auch.
Das man diese Personen überhaupt noch einlädt zeigt schon worum geht, Demagogie und Propaganda.
Laut Sinn sind jetzt alle(!) Blasen geplatzt - wie kann man so einen Tiefflieger auf die Öffentlichkeit loslassen?
Desweiteren ist Sinn der Ansicht das Merkelchens Eigenkapitalspritzen von den Banken nicht angenommen werden weil unsere Management-Elite so verkommen ist das die NIEMALS eine Gehaltsbeschneidung auf lumpige 500k Euro/M akzeptieren und lieber die ganze Wirtschaft absaufen lassen als auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.
Nach Hundt ist unsere Führungskaste dagegen so klasse, das man denen doch eigentlich mal mehr Gehalt geben sollte während doch bitte, bitte die ganzen Schmarotzer die am Fließband stehen doch mal endlich Lohnverzicht üben sollen.
Das ist aber im Grunde der einzige wirkliche Dissenz gewesen...

Ansonsten wird sich auf die Schultern geklopft was das Zeug hält, man verschafft sich nicht nur gegenseitig Alibis sondern verteilt auch noch Fleißpünktchen.
Und alle Beteiligten machen mit:Wissenschaft, Medien, Poltik und Wirtschaft.
Es geht schließlich darum die herrschenden Verhältnisse zu sichern, die parasitäre Elite will natürlich keine Verantwortung übernehmen, das soll doch bitte der gemeine Pöbel selbst machen.

Und dementsprechend wird auch weiter Politik gemacht, die gleichen Leute die die Krise ermöglicht und von ihr profitiert haben, sollen die Krise nun bewältigen.
Konsequent ist es dann von Merkel wenn sie Beatrice Weder di Mauro, derzeit Hofastrologin aka "Wirtschaftsweise", nebenbei Mitglied im Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe, als neue Vorsitzende ihrer Finanzswesenregulierungskommission einsetzen will.
Müßig zu erwähnen das gerade die "Wirtschaftsweisen" um Rürup massiv für "Riesterrente" & Co agitierten, eine üppige Quer-Subventionierung für die Finanz- und Versicherungswirtschaft, u.a. ERGO.
Ein Lobbyist (Tietmeyer) wird von einer Lobbyistin ersetzt.
Was die gute Frau für bestechende Kenntisse in Sachen Bankenrecht hat, ich weiß es nicht.
Merkel vermutlich auch nicht, spielt aber keine Rolle, denn es zählt nicht Sachkompetenz sondern Ideologie und Verbindungen.
Weder di Mauro ist bekennende Marktradikale der der Markt garnicht "frei" genug sein kann, was liegt also näher als so jemanden für eine Regulierungskommission einzusetzen?

Das Ergebnis wird natürlich nicht sein, das man den Finanzmarkt an die Kette legt damit dieser wieder seine volkswirtschaftliche Funktion übernimmt.
Nein, das bisschen Regulierung was noch da ist wird auch noch beseitigt, die Banken die nicht zum Kasino verkommen sind werden bestraft, die Zocker belohnt.
Die Krise wird ausgesessen, die Zombie-Kredite nicht getötet sondern eingesperrt, auf das sich doch bitte nachfolgende Generationen ihrer annehmen.


In Irland (nicht Island) geht das muntere Treiben übrigens schon wieder los.
Nachdem die irische Regierung für alle Bankguthaben gebürgt hat und faktisch der Staatsbankrott droht, werben die dortigen "Banken" jetzt mit 6% Zinsen und basteln sich ein
neues Schneeballsystem.
Interessiert die aber nicht, zahlen muss das hinterher nicht der Banker sondern der Steuerzahler - dank gemeinsamer Währung wohl auch der Deutsche.
Nur zur Erinnerung, Irland, das frühere Armenhaus West-Europas, war bislang der Vorzeigestaat unserer neoliberalen Berufsdemagogen.
Keine Regulierung, jeder Bauchladen darf sich dort Bank nennen, niedrige Steuern und vieles mehr aus marktliberalen Fieberträumen.
Man war offenbar der Überzeugung das es ausreicht wenn eine Volkwirtschaft untereinander Kredite tauscht, Realwirtschaft ist ja nur was für Dumme.
Jetzt ist der Traum aus, Irland wird seine Finanzindustrie verlieren, die Staatsverschuldung läuft ins unermessliche, zurück bleiben leerstehende Bankhäuser und eine verarmte Bevölkerung.
In wenigen Monaten vom Finanz-Kapitalismus zum Suppenküchen-Kommunismus.

Liebe mitlesende Generalität,
jetzt wäre es an der Zeit zu handeln und dem Treiben in Angies Führerbunker ein Ende zu setzen.
Verpassen sie nicht schon wieder ihre Chance Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.