- Mo 21. Aug 2017, 17:30
#1509172
Habe gestern erst mal Iron Fist Staffel 1 beendet, damit ich Defenders sehen kann.
Nachdem ich die harschen Kritiken am Anfang dank niedriger Erwartungen noch heillos übertrieben fand, wurde es am Ende doch eine sehr zähe Angelegenheit. Mike Colter alias Luke Cage empfand ich in Jessica Jones ja schon als Charismaleck und in seiner eigenen Serie dann immerhin leicht verbessert und gerade so ausreichend, aber Finn Jones hat noch einen weiteren Weg vor sich, um bei mir den Stempel der unerklärlichen Fehlbesetzung loszuwerden. Noch mehr als bei Black Bauer im 24 Revival frage ich mich, was die Macher in ihm gesehen haben. Kein Leading Man Charisma, unterdurchschnittliches Schauspieltalent und die Kampfszenen in Iron Fist gerieten auch so lahmarschig, weil er für jede Kleinigkeit gedoublet werden muss und die Nahaufnahmen luschig aussehen lässt. Dazu fehlen hier auch noch interessante Nebencharaktere und herausragende Bösewichte, die selbst über die schwächeren Phasen der anderen Netflix/Marvel Serien hinweggetröstet haben.
Alles in allem der bisher schlimmste Fall von zu viel Zeit für zu wenig Handlung. JJ und Luke Cage hätten schon nicht viel mehr als 7 Folgen getragen, aber alle relevanten Informationen über Charaktere und der "Hand"-Plot hätten hier auch bequem in 3 Folgen gepasst anstatt satte 13 x 50-60 Minuten mit sinnlosem Geschwafel und Network-Soap in unterbevölkerten Büroräumen und C-Klasse Action in eintönigen Lagerhallen zu füllen.
Das Budget wurde entweder ineffektiv verpulvert oder war so gering angesetzt wie man es sonst eher von einigen Amazon Piloten gewohnt ist. Man konnte sich ja nicht mal anständige Rückblicke zu seiner Ausbildung leisten, das visuelle Pomp von K'un Lun ist auf beschissenen Green Screen vor ein paar Pappfelsen beschränkt und statt einem Drachen gibt es rote Augen im Dunkeln. Über die unoriginelle Story rege ich mich nicht mal auf und viel wäre verzeihbar gewesen, wenn die Action auf Daredevil Niveau gewesen wäre, aber bis auf einen Kampf gegen einen Drunken-Fighter ist alles öde inszeniert. Abgesehen von der Klasse der Inszenierung gibt es auch keine Szene, die illustriert, was Iron Fist zu einem gefürchteten Kämpfer machen soll, der K'un-Lun im Alleingang beschützen könnte. Bei Daredevil war es vernünftig, dass er regelmäßig auch hart einstecken muss, aber der größte Kung-Fu Kämpfer auf dem Planeten mit einer Donnerfaust, die Kugeln abhalten kann, sollte nicht von jedem Hanswurst Prügel beziehen. :lol:
Lichtblicke gab es ein paar (wie die gewohnt starke Rosario Dawson als Bindeglied zu den anderen Helden. Jessica Henwick als Colleen Wing war immerhin solide und ein netter Anblick. Das sie Danny immer anhimmeln musste, als ob Oderflut im Höschen herrscht, laste ich eher den Machern an. Die Meachums waren mit Schauspielern besetzt, die ich in anderen Rollen mochte, doch die konnten nicht viel retten.), aber am Ende war ich einfach nur froh, als ich durch war. Nach dem Kinobesuch von Dark Tower war das in der letzten Woche ein weiteres filmisches Ärgernis. 3/10
Hoffentlich macht Defenders diese Zeitverschwendung rückwirkend wert. Iron Fist Staffel 2 werde ich mir aber wohl nur ansehen, wenn es hier Stimmen gibt, dass der neue Showrunner aus den Fehlern gelernt hat (oder wenn es unerlässlich für Defenders Staffel 2 ist).
little_big_man hat geschrieben:Wie sergei schon sagte, sind die im Netz Ende Juli alle auf einen Schlag erschienen Gesehen habe ich die Staffel aber noch nicht.redlock hat geschrieben:Top of the Lake: China Girl (BBC und andere)Wie hast du denn eigentlich schon die ganze Staffel gesehen, wenn bisher erst 4 Episoden ausgestrahlt wurden?
Wegen Spoilern, die mir doch recht fett erscheinen, Kommentar im Serienthread.
Hier nur: 5/10 für die Staffel.
Habe gestern erst mal Iron Fist Staffel 1 beendet, damit ich Defenders sehen kann.
Nachdem ich die harschen Kritiken am Anfang dank niedriger Erwartungen noch heillos übertrieben fand, wurde es am Ende doch eine sehr zähe Angelegenheit. Mike Colter alias Luke Cage empfand ich in Jessica Jones ja schon als Charismaleck und in seiner eigenen Serie dann immerhin leicht verbessert und gerade so ausreichend, aber Finn Jones hat noch einen weiteren Weg vor sich, um bei mir den Stempel der unerklärlichen Fehlbesetzung loszuwerden. Noch mehr als bei Black Bauer im 24 Revival frage ich mich, was die Macher in ihm gesehen haben. Kein Leading Man Charisma, unterdurchschnittliches Schauspieltalent und die Kampfszenen in Iron Fist gerieten auch so lahmarschig, weil er für jede Kleinigkeit gedoublet werden muss und die Nahaufnahmen luschig aussehen lässt. Dazu fehlen hier auch noch interessante Nebencharaktere und herausragende Bösewichte, die selbst über die schwächeren Phasen der anderen Netflix/Marvel Serien hinweggetröstet haben.
Alles in allem der bisher schlimmste Fall von zu viel Zeit für zu wenig Handlung. JJ und Luke Cage hätten schon nicht viel mehr als 7 Folgen getragen, aber alle relevanten Informationen über Charaktere und der "Hand"-Plot hätten hier auch bequem in 3 Folgen gepasst anstatt satte 13 x 50-60 Minuten mit sinnlosem Geschwafel und Network-Soap in unterbevölkerten Büroräumen und C-Klasse Action in eintönigen Lagerhallen zu füllen.
Das Budget wurde entweder ineffektiv verpulvert oder war so gering angesetzt wie man es sonst eher von einigen Amazon Piloten gewohnt ist. Man konnte sich ja nicht mal anständige Rückblicke zu seiner Ausbildung leisten, das visuelle Pomp von K'un Lun ist auf beschissenen Green Screen vor ein paar Pappfelsen beschränkt und statt einem Drachen gibt es rote Augen im Dunkeln. Über die unoriginelle Story rege ich mich nicht mal auf und viel wäre verzeihbar gewesen, wenn die Action auf Daredevil Niveau gewesen wäre, aber bis auf einen Kampf gegen einen Drunken-Fighter ist alles öde inszeniert. Abgesehen von der Klasse der Inszenierung gibt es auch keine Szene, die illustriert, was Iron Fist zu einem gefürchteten Kämpfer machen soll, der K'un-Lun im Alleingang beschützen könnte. Bei Daredevil war es vernünftig, dass er regelmäßig auch hart einstecken muss, aber der größte Kung-Fu Kämpfer auf dem Planeten mit einer Donnerfaust, die Kugeln abhalten kann, sollte nicht von jedem Hanswurst Prügel beziehen. :lol:
Lichtblicke gab es ein paar (wie die gewohnt starke Rosario Dawson als Bindeglied zu den anderen Helden. Jessica Henwick als Colleen Wing war immerhin solide und ein netter Anblick. Das sie Danny immer anhimmeln musste, als ob Oderflut im Höschen herrscht, laste ich eher den Machern an. Die Meachums waren mit Schauspielern besetzt, die ich in anderen Rollen mochte, doch die konnten nicht viel retten.), aber am Ende war ich einfach nur froh, als ich durch war. Nach dem Kinobesuch von Dark Tower war das in der letzten Woche ein weiteres filmisches Ärgernis. 3/10
Hoffentlich macht Defenders diese Zeitverschwendung rückwirkend wert. Iron Fist Staffel 2 werde ich mir aber wohl nur ansehen, wenn es hier Stimmen gibt, dass der neue Showrunner aus den Fehlern gelernt hat (oder wenn es unerlässlich für Defenders Staffel 2 ist).