US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von RickyFitts
#577782
Aboshan hat geschrieben:
RickyFitts hat geschrieben: Gilmore Girls wegen schwach ausgearbeiteter Charaktere
Selten so einen Schwachsinn gehört. Hast du die Serie jemals gesehen? Wohl nicht.
Doch hab ich hinreichend. Tue ich auch jetzt noch ab und zu. Aber die Serie hat in ihren Drehbüchern einen eklatanten Schwachpunkt: fast alle weiblichen Charaktere sprechen mit der selben Autorenstimme. Egal ob Lorelai, Rory, Suki oder wer auch immer. Die haben fast keine eigenen Charakteristika in ihren Dialogen. Man könnte die Dialogzeilen fast beliebig zwischen diesen Rollen hin und her tauschen und es würde was den Sprachgestus angeht niemand merken. Bei Gilmore Girls gibt es nur ca 3 Rollengruppen, in denen sich die Figuren nur im Grad der aktuellen Überspanntheit unterscheiden. Und das ist einfach schlampiges Charakterdesign. Ganz egal wie viel Popkultur- und Literaturreferenzen man sonst noch in die Dialoge stopft.
Aboshan hat geschrieben: Es spricht auch sehr für dich, dass du Serien wie Buffy oder GG als "Teeniesoap" bezeichnest :roll:
Das habe ich nicht. Das bezog sich mehr auf Dawson. Allerdings hat auch Buffy einen nicht geringen Anteil an Soapelementen. Von der 6. Staffel will ich in der Hinsicht gar nicht erst anfangen. Da sind alle klassischen Teeniesoap-Elemente dran. Nur eben in einer Vampirwelt aufgezogen.
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von RickyFitts
#577789
Theologe hat geschrieben:
str1keteam hat geschrieben:Getreu dem Motto "Fresst Scheisse! Millionen Fliegen können sich nicht irren." :lol: Publikumspreise richten sich nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner und genießen imho zu recht genau so viel Anerkennung wie die MTV Movie Awards im Vergleich zu den Oscars.
Wobei die Oscars natürlich eine Art Zuschauerpreis sind. Die Zuschauer sind nur eben alle aus der Filmbranche, aber bei gut 3000 Stimmberechtigen kann man natürlich von keiner Jury mehr sprechen.
Bei den Oscars sind es rund 6000 Academymitglieder (derzeit sogar mehr) und in der TV Academy für den Emmy sogar 15.000!

Daraus kann man schon einen ziemlich repräsentativen Meinungsschnitt von Filmfachleuten bekommen.
Dass es in einer Kategorie manchmal mehrere Nominierungen für eine Show gibt - nur eben für andere Folgen - liegt am Abstimmungsverfahren. Zur Nominierung eingereicht werden für Comedy- und Dramaserien laut Regelwerk je nach Kategorie bis zu 6 Folgen. Zumindest für beste Serie oder Regie. Bei den Autoren darf es nur ein Drehbuch sein, dass pro Jahr eingereicht wird (ja, das Script - nicht die Folge!). Welches muss der leitende Autor der Show entscheiden.
Bei den Emmys ist aber tatsächlich so, dass die Fachleute für ihre jeweilige Kategorie abstimmen. Bei einer Basis von 15.000 Mitgliedern bleibt das trotzdem eine beträchtliche Menge an Leuten.

Bei den Oscars ist es meines Wissens dagegen so, dass in jeder Kategorie erstmal nur die Fachleute die Nominierungen bestimmen bevor dann alle 6000 über den Gewinner entscheiden. Ausgenommen sind da Kategorien wie Tonschnitt wo die Beurteilung weniger eine Geschmacksfrage ist sondern mehr auf technischem Wissen beruht.

In beiden Fällen - Oscars und Emmys - ist es also keineswegs so, dass sich da nur eine handvoll Leute in einem verschwörerischen Kämmerchen einfinden, um zu entscheiden. Wir reden dabei in jeder Kategorie von mehreren hundert Leuten. Bei den inzwischen 91 Emmy-Kategorien gibt es ja auch viele Überschneidungen. Davon sind ja allein 16 Schauspielerawards, 5x Kamera, 4x Regie, 4x Kamera, 6x Schnitt, 8x Sound plus 5x Musik, 4x Drehbuch ect. Damit reduziert sich das auf sagen wir mal 15 Wählergruppen. Das macht einen Durchschnitt von 1000 Stimmen pro Kategorie. Allerdings sind die Creative-Emmy-Kategorien viel geringer vertreten als zB die Schauspieler, die den größten Anteil haben dürften. Verglichen mit einem Festival-Filmpreis wo es meist nur 3-10 Juroren gibt, ist das bei den Emmys und Oscars also fast schon wieder ein Publikumspreis. Nur dass man eben die Fanboys und -girls rausnimmt und alle Ahnung vom Fach haben.
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von Theologe
#577794
Bei den Oscars wusste ich das, hatte nur eine andere Zahl im Kopf, aber ob 3000, 4000 oder 6000 spielt da dann auch keine Rolle mehr. Ich meine, dass die Studios die Darsteller und Filme vorschlagen, dann die jeweiligen Experten die Nominierungen vornehmen und dann, wie du schon sagtest, die ganze Academy in jeder Kategorie abstimmt. Außer eben bei den Techniksachen, die werden ja auch einen Tag vorher schon verliehen.

Edit: bei den Emmys wusste ich es nicht, glaube dir aber uneingeschränkt ;)