Zu Ostern hab ich endlich angefangen die Serie mal nachzuholen und Staffel 3-4 fertig gesehen. Auch wenn es evtl. keinen mehr hier interessiert, möchte ich meinen Senf dazu abgeben.
Rückblickend kann man sagen, dass der ganze Zeitsprung und Plot um Neu Caprica total unnötig war und den eigentlich Zweck/Story der Serie zerstört hat. Natürlich waren die Episoden, behandelten Themen und Nachwirkungen gut, vorallem wenn man die ganzen Stand-Alone- und Füllerfolgen in der zweiten Hälfte betrachtet. :roll:
Die Anfänge von Staffel 4 haben mir recht gut gefallen, auch wenn ich die Final 5-Story erstmal etwas komisch fand, doch letztendlich hab ich sie dann akzeptiert. Es gab insbesondere einige tolle Zweiteiler, doch leider wurde die zweite Hälfte post writer's strike immer schwächer. Da ich auch von vernichtenden Kritiken über das Finale gelesen habe, waren meine Erwartungen absolut gering und die Folgen davor waren nicht gerade fantastisch, vorallem der erste Teil des Finales mit den belanglosen und unpassenden Flashbacks. :roll: :roll:
Doch auch, wenn ich die ganzen Kritiken hier gelesen habe, sie durchaus verstehe und vielen Recht geben kann, fand ich die letzte Folge ziemlich gut und unterhaltsam. Wie gesagt, natürlich wurde vieles an den Haaren herbeigezogen und total konstruiert, von der unzerstörbaren Galactica, die die Tage davor zusammenbrach wie ein Kartenhaus und teilweise schon auseinandergeschraubt wurde, über die Bereitschaft der halben Crew einfach mal blind zu versuchen ein möglicherweise wichtiges Kind zu retten ohne genaue und verlässliche Infos, bis hin zur absolut peinlichen Vernichtung der wichtigen Zylonenkolonie durch eine tote Racetrack, die wohl übermächtige Raketen dabei hatte, die sonst nie ein Raptor verwenden wollte. :roll: :roll: :roll: All das hätte man vermeiden können, wenn man besser auf das Finale hingearbeitet hätte, statt sich mit teilweise belanglosem Zeug zu beschäftigen.
Die gesamte Opernhausauflösung war für mich total fürn Po. Da wird es erst die halbe Ewigkeit als so wichtig dargestellt und hochgepusht wie nochmal was und dann sowas, insbesondere die blöde Tür, die sich plötzlich verriegelt. :roll: Total unverständlich war für mich auch, dass man tatsächlich so dämlich war die gesamte Kolonialflotte zu zerstören, anstatt sie einfach im Orbit fliegen zu lassen. Immerhin musste man doch im Hinterkopf behalten, dass die Centurios evtl. doch noch zur Gefahr werden könnten. Diesbezüglich versteh ich auch nicht, warum man einfach auf gut Glück die Centurios gehen lies. Wenn man sich schon Sorgen macht, dass sie wieder zur Gefahr werden, warum programmiert man ihnen nicht einfach die asimovschen Gesetze, dann ist das Problem gelöst. :roll:
Den religiösen Part der Serie find ich recht befriedigend. Mit der Engel-Erklärung kann ich leben, obwohl die Engel in den ersten Staffel dann nicht wirklich bei der Sache gewesen sind oder ihnen ihr Plan wohl noch nicht klar war. Bei Hera hätte ich mir auch noch etwas mehr Story gewünscht, nachdem sie ja soo unglaublich wichtig war. Kara als wiederauferstandenen Messias fand ich nicht gut. Dabei hat mich einfach die Rückkehr von den Toten am meisten gestört. Ich hätte es durchaus akzeptiert, dass Kara, ähnlich wie Baltar, als Prophet agiert hätte und die Infos von Engeln bekommen hätte. Für die Wege zu Erde #1 und #2 musste man sie nicht sterben lassen. Auch fand ich die Sache mit dem Watchtower-Lied ganz gut, auch wenn ich mir da mehr - äh vll. Hintergrund - gewünscht hätte. Leider wurde die ganze Mythologie total stehen und liegen gelassen bzw. einfach nur durch Gott begründet, was natürlich ganz einfach ist. Zudem finde ich, hätte man auf die ein oder andere Stand-Alone-Folge verzichten können, um uns mehr über das Leben der Zylonen auf der Erde zu ZEIGEN, nicht nur zu erzählen.
Das Ende, selbst wenn es too much Happy happy happy End war, fand ich schön und irgendwie haben sie sich ja auch ein gutes Ende nach dieser schweren Kriegszeit verdient. Fands nur schade, dass sich alle irgendwie einsam jeweils am Arsch der Welt verteilt haben. Die Auflösung, dass es dann unsere Erde und Vergangenheit war, fand ich cool und auch die letzte Szene in N.Y. und die Entwicklungen in unserem Roboterbereich haben mir sehr gefallen. Natürlich, wie von einigen hier erwähnt, musste man nicht nochmal darauf hinweisen, dass sich die Geschichte wiederholt, aber ich fands gut, dass sich die Geschichte eben nicht zu einem zweiten Caprica entwickelt hat, sondern zu unserer Erde. Und das musste man ja zeigen, denn sonst wäre man mMn nicht darauf gekommen, dass die Autoren unsere Vergangenheit hier gezeigt haben.
Bin mal gespannt, was das tolle The Plan mit sich bringt.