- Sa 9. Apr 2011, 13:22
#971060
Da die Frage in den Shameless-, Being Human- und The Killing-Threads schon öfters aufkam, hier nun der offizielle Thread zum Thema
"Remakes - überflüssige Teufelsbrut, kulturelle Bereicherung oder akzeptable, nicht immer geglückte Unterhaltungsform?"
Ich freue mich, Ihr Gastgeber zu sein. Bitte diskutieren Sie zivilisiert, auch wenn das Thema aussieht, als würde es ein Jerry Springer-Thread sein.
Meine Ansicht zu Remakes variiert. Remakes von Crime-Producerals wie Hawaii 5-0 oder Charlie's Angels oder auch Remakes populärer Franchises wie 90210, die nur darauf aus sind leichtes Geld zu scheffeln, halte ich grundsätzlich für überflüssig, wobei ich mich natürlich aber auch immer gerne vom Gegenteil überzeugen lasse.
Remakes von ausländischen Formaten stehe ich aber grundsätzlich optimistischer gegenüber. Da ich mit den meisten europäischen oder asiatischen Formaten nicht vertraut bin, Synchronisationen oft viel vom ursprünglichen Charme der Serien nehmen und man als Mensch nicht jede Sprache der Welt sprechen kann, es sei denn man ist ein Nachkomme von Jesus , halte ich solche Remakes grundsätzlich für Serien mit Daseinsberechtigung.
Man muss ja auch sagen, dass diese Serien auch nicht für das ursprüngliche Publikum gemacht werden, sondern für ein neues Publikum und es auf Grund von kulturellen Unterschieden daher auch einiges an Änderungen geben kann. Grundsätzlich finde ich aber, dass man bei einem Remake dem Original im Grundgedanken schon treu bleiben sollte, aber dass man eine Serie nicht komplett 1:1 übernehmen sollte und sich schon darum bemühen sollte, die Vorlage für ein neues Publikum neu zu interpretieren und auch schon mit eigenen Storylines aufwarten sollte, selbst wenn man sich an den Storylines des Originals orientiert.
Sofern man den Original-Cast nicht klont, ist das auch wirklich sehr erforderlich, denn Charaktere und ihre Beziehung zueinander können im Original wunderbar funktioniert haben, aber mit anderen Schauspielern funktionieren andere Beziehungen/Geschichten vermutlich besser, weil die Chemie und die Fähigkeiten der Schauspieler sich stark von denen des Originals unterscheiden (können oder werden).
Ein gutgemachtes Remake muss in meinen Augen auch nicht im Schatten des Originals stehen. Das amerikanische The Office hat sich zum Beispiel sehr gut in etwas Eigenes entwickelt, wobei ich natürlich nicht sagen kann inwiefern, weil ich nur ein paar Folgen davon sah, aber soweit ich gelesen habe, hat es sich später doch schon vom Original unterschieden und hat natürlich auch eine bedeutend längere Lebensdauer. Shameless hat mir nicht so gut gefallen, dass ich die erste Staffel noch nicht beendet habe, aber auch hier merkt man schon, dass der Cast eine ganz andere Dynamik hat und da Emmy Rossum der emotionale Kern der Serie ist, wird man sich hier auch nicht langfristig auf das Original verlassen und strikt den Storylines aus dem Original orientieren, sondern sich in zukünftigen Staffeln auch ein wenig vom Original abgrenzen.
Das Remake von The Killing finde ich auch sehr gelungen, auch wenn ich das Original nicht kenne, aber es ist für mich eine stimmige, spannende Serie, die funktioniert und man merkt, dass der Sender sich Mühe bei der Adaption der Serie gegeben hat und sie nicht einfach nur so zusammengeschustert hat, um auf den Erfolgszug des Originals aufzuspringen.
Als Zuschauer des Originals ist man aber Remakes grundsätzlich skeptisch gegenüber. Ich liebe z.B. Misfits sehr und habe den Cast und die Stories so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mir gar nicht richtig vorstellen kann, wie ein Remake wohl aussehen würde. Auch wäre es für mich natürlich fad, wenn sie so ein Remake machen würden und ich am Anfang dann nochmal Storylines sehen müsste, die ich schon gesehen habe. Auf der anderen Seite bin ich aber natürlich neugierig wie eine gute Adaption der Serie aussehen könnte und da ich die Serie mag, hätte ich auch grundsätzlich nichts dagegen mehr von dieser Welt zu sehen, besonders da US-Staffeln ja mehr Folgen haben. Selbst Pay-TV-Staffeln hätten noch mehr Folgen als die UK-Staffeln von Misfits (Staffel 3 von Misfits soll 8 Folgen haben). Wenn man dem Grundgedanken der Serie treu bleibt, die Serie aber ein bisschen neu interpretiert und nicht nur die Geschichten vom Original kopiert und solide Schauspieler engagiert, dann würde ich schon reinschauen und ich denke, dass so ein Remake dann auch für mich interessant sein könnte.
Viel ist natürlich auch vom Senderumfeld abhängig. Cable-Sendern wie Showtime, HBO oder AMC traue ich da doch schon mehr zu, ein sehenswertes Remake zu produzieren, als ich es den Broadcast-Networks zutraue, da Remakes bei den Broadcast-Networks wirklich meist so aussehen, als wollen sie nur schnelles Geld scheffeln und daher unfertig, herzlos und ideenlos wirken, aber auch hier wurde man schon einmal positiv überrascht (z.B. Ugly Betty).
Außerdem werden Remakes ja auch nicht nur in Amerika gemacht. Russland hat z.B. eine eigene Version von "How I Met Your Mother" gedreht (die aber wohl ein gigantischer Flop war), England hat sich einen von FOX abgelehnte Pilotfolge geschnappt und in Marchlands verwandelt und auch Deutschland hatte ja mitunter schon erfolglose Remakes auf US-Serien, die hauptsächlich deswegen gefloppt sind, weil sie wie uninspirierte Kopien wirkten.
"Remakes - überflüssige Teufelsbrut, kulturelle Bereicherung oder akzeptable, nicht immer geglückte Unterhaltungsform?"
Ich freue mich, Ihr Gastgeber zu sein. Bitte diskutieren Sie zivilisiert, auch wenn das Thema aussieht, als würde es ein Jerry Springer-Thread sein.
Meine Ansicht zu Remakes variiert. Remakes von Crime-Producerals wie Hawaii 5-0 oder Charlie's Angels oder auch Remakes populärer Franchises wie 90210, die nur darauf aus sind leichtes Geld zu scheffeln, halte ich grundsätzlich für überflüssig, wobei ich mich natürlich aber auch immer gerne vom Gegenteil überzeugen lasse.
Remakes von ausländischen Formaten stehe ich aber grundsätzlich optimistischer gegenüber. Da ich mit den meisten europäischen oder asiatischen Formaten nicht vertraut bin, Synchronisationen oft viel vom ursprünglichen Charme der Serien nehmen und man als Mensch nicht jede Sprache der Welt sprechen kann, es sei denn man ist ein Nachkomme von Jesus , halte ich solche Remakes grundsätzlich für Serien mit Daseinsberechtigung.
Man muss ja auch sagen, dass diese Serien auch nicht für das ursprüngliche Publikum gemacht werden, sondern für ein neues Publikum und es auf Grund von kulturellen Unterschieden daher auch einiges an Änderungen geben kann. Grundsätzlich finde ich aber, dass man bei einem Remake dem Original im Grundgedanken schon treu bleiben sollte, aber dass man eine Serie nicht komplett 1:1 übernehmen sollte und sich schon darum bemühen sollte, die Vorlage für ein neues Publikum neu zu interpretieren und auch schon mit eigenen Storylines aufwarten sollte, selbst wenn man sich an den Storylines des Originals orientiert.
Sofern man den Original-Cast nicht klont, ist das auch wirklich sehr erforderlich, denn Charaktere und ihre Beziehung zueinander können im Original wunderbar funktioniert haben, aber mit anderen Schauspielern funktionieren andere Beziehungen/Geschichten vermutlich besser, weil die Chemie und die Fähigkeiten der Schauspieler sich stark von denen des Originals unterscheiden (können oder werden).
Ein gutgemachtes Remake muss in meinen Augen auch nicht im Schatten des Originals stehen. Das amerikanische The Office hat sich zum Beispiel sehr gut in etwas Eigenes entwickelt, wobei ich natürlich nicht sagen kann inwiefern, weil ich nur ein paar Folgen davon sah, aber soweit ich gelesen habe, hat es sich später doch schon vom Original unterschieden und hat natürlich auch eine bedeutend längere Lebensdauer. Shameless hat mir nicht so gut gefallen, dass ich die erste Staffel noch nicht beendet habe, aber auch hier merkt man schon, dass der Cast eine ganz andere Dynamik hat und da Emmy Rossum der emotionale Kern der Serie ist, wird man sich hier auch nicht langfristig auf das Original verlassen und strikt den Storylines aus dem Original orientieren, sondern sich in zukünftigen Staffeln auch ein wenig vom Original abgrenzen.
Das Remake von The Killing finde ich auch sehr gelungen, auch wenn ich das Original nicht kenne, aber es ist für mich eine stimmige, spannende Serie, die funktioniert und man merkt, dass der Sender sich Mühe bei der Adaption der Serie gegeben hat und sie nicht einfach nur so zusammengeschustert hat, um auf den Erfolgszug des Originals aufzuspringen.
Als Zuschauer des Originals ist man aber Remakes grundsätzlich skeptisch gegenüber. Ich liebe z.B. Misfits sehr und habe den Cast und die Stories so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mir gar nicht richtig vorstellen kann, wie ein Remake wohl aussehen würde. Auch wäre es für mich natürlich fad, wenn sie so ein Remake machen würden und ich am Anfang dann nochmal Storylines sehen müsste, die ich schon gesehen habe. Auf der anderen Seite bin ich aber natürlich neugierig wie eine gute Adaption der Serie aussehen könnte und da ich die Serie mag, hätte ich auch grundsätzlich nichts dagegen mehr von dieser Welt zu sehen, besonders da US-Staffeln ja mehr Folgen haben. Selbst Pay-TV-Staffeln hätten noch mehr Folgen als die UK-Staffeln von Misfits (Staffel 3 von Misfits soll 8 Folgen haben). Wenn man dem Grundgedanken der Serie treu bleibt, die Serie aber ein bisschen neu interpretiert und nicht nur die Geschichten vom Original kopiert und solide Schauspieler engagiert, dann würde ich schon reinschauen und ich denke, dass so ein Remake dann auch für mich interessant sein könnte.
Viel ist natürlich auch vom Senderumfeld abhängig. Cable-Sendern wie Showtime, HBO oder AMC traue ich da doch schon mehr zu, ein sehenswertes Remake zu produzieren, als ich es den Broadcast-Networks zutraue, da Remakes bei den Broadcast-Networks wirklich meist so aussehen, als wollen sie nur schnelles Geld scheffeln und daher unfertig, herzlos und ideenlos wirken, aber auch hier wurde man schon einmal positiv überrascht (z.B. Ugly Betty).
Außerdem werden Remakes ja auch nicht nur in Amerika gemacht. Russland hat z.B. eine eigene Version von "How I Met Your Mother" gedreht (die aber wohl ein gigantischer Flop war), England hat sich einen von FOX abgelehnte Pilotfolge geschnappt und in Marchlands verwandelt und auch Deutschland hatte ja mitunter schon erfolglose Remakes auf US-Serien, die hauptsächlich deswegen gefloppt sind, weil sie wie uninspirierte Kopien wirkten.