US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von McKing
#1137615
Wittgenstein hat geschrieben: Das reaktionäre Jubelgeschrei ging anfangs noch so, aber dann wird die nette Storyline im Flugzeug durch ein Sülzende versaut und die fragwürdige Botschaft ist (wie schon mehrmals im NEWSROOM) tatsächlich, dass es wichtiger ist, der Erste bei einer Meldung zu sein? Schnelle Exklusivität statt seriös recherchierter Hintergrund?
Definitiv, hab bei The Daily Show schon mehrfach gesehn, wie sich über Newsstationen humorvoll lustig gemacht wurde, da sie lieber falsche Meldungen liefern, als 5min zu warten. Wenn ich das schon mehrfach gesehn habe, innerhalb eines Jahres, kann ich mir vorstellen, dass es sogar noch deutlich öfter vorkommt.
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von Bobby
#1138765
Ich fand die Folge jetzt bei weitem nicht so schlimm. :lol: Natürlich hatte sie viel Pathos und Schmalz, aber es ging ja auch um DAS US-Thema schlechthin. Darauf stehen doch die Amis bei der Aufbereitung. Es war zwar teilweise etwas schwer anzusehen, aber damit kann ich leben. Es war interessant zu sehen, wie der Newsroom mit der Vorbereitung dieses Themas umgegangen ist. Die Liebesstories waren ganz ok und Will auf Drogen war ganz amüsant.
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von redlock
#1139045
Folge 108:

Der Teil um den Informanten von der NSA -- nebenbei, ich bin sicher, es gibt so ein Spionageprogramm -- und die abgehörten Handys war gut. Da die Serie recht nah an der Realität ist, glaube ich, dass sich die Serie mehr auf TMI als auf die NSA konzentrieren wird. Mal sehen.

Was sollte das mit Sloan und ihrem Hintern? Wollte uns Aaron mal wieder zeigen, das intelligente, attraktive und erfolgreiche Frauen trotz allem Komplexe wegen ihrer Figur haben?
Ich gestehe allerdings, ich mußte heftig schmunzeln, als Sloan den Inder an die Wand geknallt hat.

Den Mordfall hab ich innerhalb der Folge kurz googlen müssen. Dann wusste ich wieder worüber es ging.
Der Tabloid vs ''real news'' Kampf war alles in allem aber schwach inszeniert. Man konnte den Eindruck bekommen das Team besteht nur aus Frischlingen die keine Ahnung haben, wie der Hase läuft, obwohl Will es ein paar mal erklärt hat. :roll:

Hatten schon bessere Folgen: 6/10
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von RickyFitts
#1139050
Das redlocksche Gesetz greift wieder wunderbar, denn das war in meinen Augen die bislang beste Folge. Alle Erzählstränge wurden konsequent und stimmig vorangetrieben. Charlies NSA Informant wird zum Baustein, der 2.0 den Schutzschild oder sogar die massive Gegenschlagwaffe zu den Tabloid-Angriffen bietet, womit man gleichzeitig auch ein News of the World Szenario aufarbeiten könnte, das in The Newsroom natürlich nicht fehlen darf.
Gut auch, dass man 2.0 nicht vorschnell zum Erfolg erklärt und statt einem ratings dip sogar einen massiven Absturz baut, der den Klinsch mit Floor 44 weiter verschärft und Will zum Wackelkandidaten macht. Sehr gelungen fand ich wie man den so erzeugten Zwang auch wieder seichte Entertainment-News zu verwerten sowohl dramatisch als auch humoristisch ausgeschöpft hat. Da waren zum einen die prinzipienreitenden Mac gegen die rationalisierend-opferbereite Front von Charlie und Will. Dass man die presidential debates als Preisschild über diesen Prinzipienbruch hält und damit eine can't have it all Entscheidung erzeugt, fand ich sehr glaubhaft umgesetzt. Selbst die Humorspitzen dann Don als master of the dark arts vorzustellen und gleichermaßen amüsant wie entlarvend die Regiekniffe der Prozessberichterstattung aufs Korn zu nehmen haben sich so wesentlich besser ins Gesamtbild der Folge eingefügt als in bisherigen Episoden. Angenehm auch, dass man das Maggie-Dreieck hier mal ruhen ließ und man zugleich eine clevere Art gefunedn hat Wills alten Nebenbuhler in die Serie einzufügen. Einzig Sloane's Drängen auf die Wirtschatssache und ihre Reaktion auf den Trolling-Vorschlag kamen etwas forciert rüber.
Trotzdem eine sehr starke Folge, die die Show deutlich vorwärts gebracht hat. Und das sogar ohne ein echtes major news piece.
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von Theologe
#1139053
Die beste Episode war es für mich nicht, aber eine gute, was nach dem Schmalzfest letzte Woche auch nötig war.
Zu zeigen, dass sich Newsformate mit Stories über Casey Anthony und Anthony Weiner rumplagen müssen, um die Zuschauer bei Laune zu halten, war ein guter Ersatz für das große News-Ereignis.
Charlies Besuch in der Bibliothek war auch klasse. Es war natürlich klar, dass der erste Typ nicht der Whistleblower ist, aber lachen musste ich schon, wie die beiden miteinander sprachen.
Die NSA-Geschichte dürfte sehr interessant sein und ist auch die erste große Storyline, die nicht aus den Medien entnommen ist, auch wenn es natürlich auch da Ähnlichkeiten gibt. Erst letzte Woche war ein Whistleblower der NSA bei der Daily Show.
von Stefan
#1139074
Die Folge hat mir auch ganz gut gefallen und es freut mich, wenn ich Ricky mal wieder recht geben kann, weil er rationale Postings verfasst :mrgreen:

Die NSA Storyline finde ich super interessant, wobei es natürlich trotzdem auf News of the World anspielt - aber das wurde ja auch in der Serie angesprochen, also passt das schon.

Der Ratings-Dive, weil sie sich geweigert haben, den Mordprozess zu covern, fand ich auch interessant und kann hier sogar die "Generation TMZ" verstehen.. ich selbst würd wohl auch Meldungen über den Gerichtsprozess sehen wollen :oops: Gesehen hätte ich dann allerdings gern das Interview von Will mit der Wiener/Twitter Tante .. der sah schon so unglaublich pissed und desinteressiert aus ... das wär sicher lustig gewesen :oops:

Ach und btw.. die Newsroom-Sitzung über Michelle Bachman und die "Verteidigung der Christen" fand ich btw echt grandios - ich hab mich auch schon oft gefragt, warum nie thematisiert wird, dass die Tea Party den christlichen Glauben so vor sich herschieben und als Vorwand für ihr bigoten Einstellungen nehmen.. und keiner Hinterfragt mal, ob das mit dem eigentlich christlichen Glauben überhaupt einher geht (wobei er sich sicherlich in einigen Dingen dafür anbietet.. lol)

Grandiose Folge, die einen echt zum Nachdenken bringt und trotzdem sehr gut unterhalten hat, ohne mit den lovetriangles zu sehr zu nerven ;)
von Plem
#1139081
Ich habe nach der Hälfte abgeschaltet und werde nicht mehr weiterschauen. Die Serie ist einfach nichts für mich. Ich schätze Sorkin eigentlich sehr, da mir bisher so gut wie alles, was er gemacht hat, gefallen hat, aber bei The Newsroom funktioniert sein Stil irgendwie nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.
von Stefan
#1139083
wu wat!? :shock:
von Plem
#1139085
Stefan hat geschrieben:wu wat!? :shock:
Mag sein, dass ich überkritisch war, weil die Folge von letzter Woche mir jeglichen Respekt für die Show genommen hat, aber ich fühlte mich von 1x08 extrem genervt. Deshalb höre ich lieber auf, bevor ich mich in einem Monat darüber ärgere so viel Zeit an eine Serie verschwendet zu haben, die ich meistens nur solala finde.
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von Bobby
#1139203
Klasse Folge! Interessant, spannend, unterhaltsam, was will man mehr? Das meiste wurde ja schon sehr ausführlich von anderen hier erwähnt, da kann ich eigentlich nur zustimmen. Nur eines sollte auf jeden Fall noch erwähnt werden: Der Vergleich mit der TDK-Maschine (aka PoI-Maschine) war super und Charlie kannte es nichtmal. :lol: :lol: :lol:

Schade, dass Plem uns verlassen wird. Dabei bleiben doch nur noch 2 Folgen.
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von redlock
#1142522
Folge 109:

Schwach.

Der ganze Beziehungskram war einfach nur Murks.
Dazu die Sache mit der Debatte :roll: Diese Medienprofis haben ernsthaft geglaubt, die Kandidaten würden sich für sowas hergeben? :roll:
Und dann die Sache mit Will und der Anzughose :roll:

Wegen Sloan, dem indischen Möchtegern Troll und weil ''Greek's'' Evan Chambers bei den Republikanern arbeitet, gibt’s immerhin noch 4/10
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von Theologe
#1142528
redlock hat geschrieben: Dazu die Sache mit der Debatte :roll: Diese Medienprofis haben ernsthaft geglaubt, die Kandidaten würden sich für sowas hergeben? :roll:
Es ist zwar richtig, dass harte Fragen und echte Debatten das beste wären, um die Clowns schnell auszusieben und die echten Kandidaten zu prüfen, aber es ist einfach unrealistisch wenn man so tut, dass Medienprofis glauben mit so etwas durchzukommen. Selbst in einer entschärften Version wäre das kaum denkbar.
redlock hat geschrieben: Und dann die Sache mit Will und der Anzughose :roll:
Der Zeitpunkt als er ins Bild hüpfte war albern, aber die Situation kenne ich auch. Ich habe ebenfalls eine (Trainings)hose, bei der ich ständig in einem Hosenbein lande.
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von AlphaOrange
#1142555
Ach nee, ich glaub nach dieser Staffel wars das für mich.
Wenn man mal darüber hinweg sieht, dass es furchtbar unrealistisch war, bot der Debatten-Teil zehn sehr intensive Minuten, aber alles drum herum war einfach blah. Das ganze Beziehungsgedöns, das mich null interessiert, die Troll-Story, deren hochtrabende Relevanz ich bis jetzt noch nicht begriffen habe und dann diese absoluten :roll: Szenen: Wills Probleme mit der Hose (ja, so einen Kampf hab ich mir auch schon geleistet, aber ich bin dabei nicht zufällig aus meinem Büro in den vollbesetzten Newsroom gefallen, um mich vor versammelter Mannschaft zum Affen zu machen. Sowas albernes) oder Macs neuster psychotischer Ausbruch (Gott, wie mir dieser Charakter auf die Nerven geht). Vieles ist einfach nur unfassbar platt überzogen. Wenn da Totenstille und lauter betroffene Gesichter im Newsroom herrschen, nur weil man gerade ne Crap-Story bringen muss, die man nicht will, finde ich das eher belustigend. Genauso der Jubel im Saal, als das wieder abgesägt wird. Der gesamte Newsroom macht auf mich immer wieder den Eindruck eines Kindergartens.
In der einzig interessanten Storyline um den Whisteblower geht quasi gar nicht voran.
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von Holzklotz
#1142604
Kann euch nur zustimmen. Zwar sehe ich das nicht so drastisch, werde also weiterschauen, aber es wird von Mal zu Mal nervtötender. Gerade MacKenzies Ausbruch, der komplette Dev Patel-Charakter und die immer wieder auftauchenden Dreiecksbeziehungen (an allen Fronten) sind einfach zu große Hindernisse, als das man sie übersehen könnte.

Obwohl das Szenario mit der neuen Debattenform tatsächlich mehr als unrealisitisch war, bot sie mit der mock debate die beste Szene der Folge.
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von Bobby
#1142700
Muss da leider zustimmen. Für mich war das die bisher schwächste Folge, was natürlich auch an den ganzen Beziehungsdramen lag, die mir in der Serie weniger gefallen. Keine Ahnung, wie das bei West Wing ist, aber bei Sports Night gefielen mir diese.

Da hätte ich lieber die Show unter freiem Himmel gesehen. Das war eine interessante Idee. :( Dass die "Verhör-Debatte" nicht gut ankommt, konnte man ahnen. Das macht natürlich kein Politker mit. Aber Don hat ja selbst gesagt, dass er damit gerechnet hat. So naiv würd ich die Leute nicht sehen. Sie haben sich nur die Ziele viel zu hoch gesetzt. Sloane und Neal gefallen mir aber gut zusammen. Da wird sicher noch etwas laufen. :oops:
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von Theologe
#1142716
Im Grunde musste man das mit der Debatte allerdings auch so lösen, wie man es tat. Bis auf den einen oder anderen erfunden Abgeordneten benutzt man eben reale Figuren und man bekommt die Präsidentschaftskandidaten natürlich nicht für die Serie. Da hatte The West Wing in einem fiktiven Amerika natürlich Vorteile.
von Wittgenstein
#1143395
So, auch mit dem NEWSROOM auf aktuellem Stand.

Bin mir ehrlich gesagt noch immer nicht sicher, ob ich mit in die zweite Staffel starte. Die eigentliche Sendung interessiert mich in jeder Folge immer sehr stark, leider gibt es inzwischen davon weniger zu sehen. Nach den unetrirdischen ersten drei Folgen hatte sich die Serie ja wenigstens bis Folge 6 aufgerappelt und war wirklich unterhaltsam, ab Folge 7 gings leider wieder abwärts. Hrmpf.

Die Doppelfolge hatte ein paar gute Elemente, aber stellt sich mit so vorhersehbaren Aktionen wie Mackenzies großer Ansprache meist wieder selbst ein Bein - die Stelle, an der der Strom wiederkommt, war schon zehn Minuten vorher klar. Sorkin ist ein brillanter Agitator/Redenschreiber/Debatteur, aber dass man ihn an eine fiktionale Serie lässt, wundert mich - er kann weder Charaktere noch einen einigermaßen kohärenten Plot schreiben, der NICHT ausschließlich im Dienst seiner Botschaft steht. War das denn bei WEST WING (immer noch ungesehen) wirklich so völlig anders?
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von redlock
#1144853
Folge 110:

---Will (also Sorkin) vs Tea Party: einfach nur klasse.
Das mit den Gesetzen zur Zulassung zur Wahl ist doch sicherlich mittlerweile bei den Gerichten angekommen

---der Beziehungskram: laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig

---die Auflösung des Abhörskandals: naja...

---lustig: Sorkin vs ''Sex and the City'' und der Einsatz der Titelmelodie von CSI:NY (ein klassisches procedural :wink: ) -- "Baba O'Riley" von The Who. Das war :lol: :lol:

---->5/10



Fazit S1:
Äußerst durchwachsene erste Staffel. Meine Enttäuschung hält sich allerdings in Grenzen, da ich weder beim Namen ''Sorkin'' noch bei ''eine HBO Serie'' in Ohnmacht falle. :lol:
Mein Tipp: Stellt Sorkin einen erfahrenen Executive Producer und Writer an die Seite, der genausoviel Macht wie Sorkin hat UND Ahnung, wie man für TV Serien schreibt.
Bein S2 bin ich rein aus Neugierg zumindest am Anfang sichelich wieder dabei.
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von Theologe
#1144896
redlock hat geschrieben: ---Will (also Sorkin) vs Tea Party: einfach nur klasse.
Das mit den Gesetzen zur Zulassung zur Wahl ist doch sicherlich mittlerweile bei den Gerichten angekommen
Und wurde jüngst in Pennsylvania in erster Instanz bestätigt. Dumm wenn die Richter auch gewählt sind.

Das Finale der ersten Staffel war leider nicht sonderlich gut. Die Schwankungen zwischen Volltreffer und Rohrkrepierer sind schon sehr auffällig gewesen. Und dass man das Liebesdreieck auch noch zum Liebesquadrat machen musste, hat es nicht verbessert.
Letztlich war das im Finale alles recht unspektakulär und wer 2 oder 3x die Daily Show sah, hat auch nichts neues erfahren. Wobei ich immer wieder erstaunt bin welche absurden Bananenrepublik-Gesetze in den USA noch regelmäßig durchgewunken werden.
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von redlock
#1144920
Theologe hat geschrieben:
redlock hat geschrieben: ---Will (also Sorkin) vs Tea Party: einfach nur klasse.
Das mit den Gesetzen zur Zulassung zur Wahl ist doch sicherlich mittlerweile bei den Gerichten angekommen
Und wurde jüngst in Pennsylvania in erster Instanz bestätigt. Dumm wenn die Richter auch gewählt sind.
OFF TOPIC:
Auch nicht wesentlich besser, wenn die Gouverneure sie einsetzen.
Das Problem bei der Sache ist, dass bei den Amis der Führerschein oft als ''Personalausweis'' herhalten muss, und sie keinen Personalausweis kennen, wie wir ihn hier in Deutschland haben.
Wobei, ich frag mich, ob es nicht doch ID Cards für Leute ohne Führerschein gibt. Wahrscheinlich ist sowas jedoch eine revolutionäre Idee (oder ''das ist wie in Nazi-Deutschland''), die unerhört für das ''Land of the free'' ist, und von der Republikaneren auf schärfste bekämpft wird. :roll:
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von Bobby
#1145267
Mir hat das Finale gut gefallen. Sogar das schreckliche "x days earlier" wurde hier relativ vernünftig eingesetzt. Die kleinen Auflösungen der Liebesdramen werden gelungen (tolle SATC-Szene :lol: ), wobei ich es total nervig finde, dass jetzt auch noch Sloane in die Gleichung aufgenommen wurde... :roll: Das Gesetz mit der Voter ID hat mich total geschockt, da ich dies garnicht mitbekommen hatte. :shock: Wow, die Amis kommen aber auf tolle Ideen. :roll: :roll: Das Ende des Abhörskandals mit der leeren Drohung fand ich sehr amüsant. :lol: :lol:
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von Holzklotz
#1145271
Ich fand das Finale durchwachsen. Auf der einen Seite fand ich es toll, dass man ganz allgemein frühere Storylines aufnahm und versuchte abzuschließen, wenngleich die Joint-Folge immernoch totaler BS ist. Auf der anderen Seite haben mich die ganzen Beziehungsszenen aber wieder nicht im Ansatz gepackt. Ich find viele Schauspieler und ihre Charaktere schrecklich und vorallem die SATC-Szene fand ich zum Kotzen.

Als Ausgleich diente alles, was mit den eigentlichen News zu tun hatte spannend und interessant. Die MacKenzie-Will Beziehung funktionierte hier für mich ehrlich gesagt das erste Mal.

Insgesamt orientiert sich daran auch mein Gesamtfazit der ersten Season. Ein ständiges Hin-und-Her zwischen langweiligen, komplett nervtötenden Szenen - das Rumgeschreie verfolgt mich jetzt noch - und tollen News-Arcs, sowie die Tabloid-Geschichte. Die Osamaepisoe war der traurige Tiefpunkt, der Pilot der Höhepunkt. Gucke natürlich trotzdem weiter, weil auch wenn ich hier ziemlich rummoser insgesamt ist es dennoch leidlich unterhaltsam.
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von RickyFitts
#1145681
Die erste Staffel von The Newsroom muss man wirklich fast zweigeteilt betrachten. Denn harmonieren tun der News-Dramapart und der Romantic Comedy Part wirklich nicht miteinander. In einer anderen Show würde der Rom-Com Teil sicher auch wesentlich besser wegkommen und nicht so heftige Kritik einfahren wie hier teils daran geübt wird. Trotzdem ist das der wesentlich schwächer entwickelte Teil der Serie. Die Entwicklung von Beziehungen und Charakteren ist doch noch ziemlich holprig und wirkt eben aufgesetzt, teils sogar erzwungen, um den Zuschauern zwischen den harten Sachthemen noch etwas emotional menschelndes anbieten zu können. Das halte ich an sich gar nicht für falsch. Im Gegenteil, eine Show kann nicht rein auf der beruflich professionellen Ebene ihrer Charaktere beruhen. Das funktioniert heute selbst bei Krimiserien nicht mehr. Bei einer Show wie The Newsroom, wo es eben nicht mehr nur wie bei einem CSI das "die machen halt ihren Job" ist, sondern die Motivationen und Leidenschaften entscheidend dafür sind, dass sie eben genau ihre neue Art von Nachrichten machen, kann einfach nicht ohne eine starke private Komponente auskommen. Nur hat man bei der Auswahl, was man für dafür einsetzt, um die Figuren menschlicher zeichnen zu können, kein gutes Händchen gehabt. Bei Will und McKenzie geht das noch weitestgehend in Ordnung. Die Beziehungshistory der beiden finde ich interessant. Die stecken in einer komplizierten Lage und dass sie sich gegenseitig so viele Monate in der Schwebe halten und aus alten Verletztheiten bissig reagieren finde ich genau richtig gemacht. Diese Beziehungskiste leidet einfach daran, dass McKenzie teilweise over the top geschrieben und gespielt ist. Die ist ja fast nonstop furious. Das außen vor gelassen, finde ich es aber eine gelungene Beziehung. Vom Maggie-Dreieck kann man das nicht sagen. Denn ist schrecklich profan und hat man so gefühlt schon tausendmal gesehen - und das in Filmen und Shows, wo es seine Zeit nicht von wesentlich interessanteren Aspekten geklaut hat.
Ich habe mich gerade beim Finale auch fast ein bisschen geschämt, dass mir ein paar Szenen davon doch ganz gut gefallen und mich zum lachen gebracht haben. Den SatC Bus fand ich wirklich witzig. In einer anderen Show hätte das halt besser funktioniert.
Aber okay, es ist Season 1. Es gibt zwar so einige, die diesen Aspekt besser hinkriegen als The Newsroom, aber fast keine Serie, die aus dem Stand ohne holprige Charakterentwicklung, erzwungene Romanzen und noch aufgesetzt wirkenden Humor durch die erste Staffel kommen. Da verzeihe ich noch einiges. Vor allem, weil der Newspart etwas Nachsicht rechtfertigt.

Sobald es an die Nachrichten geht, ist The Newsroom sensationell gut. Das mutigste, was es seit Jahren im US-TV gab. Nachdem im premium cable schon alle Hüllen gefallen sind, man sämtliche Perversionen durch hat und man selbst bei Protagonisten das ganze Strafgesetzbuch von Mord bis Drogenhandel abgearbeitet hat, arbeitet The Newsroom hier fast an der letzten Tabugrenze. Eine Show, die sich nicht nur mit politischen Themen beschäftigt, sondern sehr aktiv und offensiv eine Position bezieht und mit einer riesigen Faktenladung - nicht Fiktionen! - die politischen Kräfte im eigenen Land angreift, an die sich die echten Medien nicht rantrauen. Man schiebt sich mit einer Serie zwischen lügende Politiker und untätige Mainstreamjournalisten und feuert zu beiden Seiten massive Salven ab, die pointiert sind und wirklich treffen, weil sie gleichzeitig wahr und gut aufbereitet sind. Es ist endlich seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder eine Show, die nicht nur unterhaltsamen Eskapismus anbietet, sondern sich mit unserer Welt kritisch auseinandersetzt und ja, auch predigt. Und das ist absolut nichts falsches, wenn es wahr ist. Früher war Kunst und Literatur um so vieles politischer und engagierter. Da ist seit den 80ern so viel verloren gegangen, dass es zuerst fast befremdlich wirkt, 2012 plötzlich wieder eine Show zu haben, die so weit über das Maß von zB DEK-Serien so hart und frontal soziale, juristische und politische Misstände angreift und dabei auch noch gut präsentiert wird und ordentliche Spannungsbögen baut. Gerade weil reale stories das oft nicht ganz so leicht hergeben.
Darin sehe ich einen riesigen Verdienst bei The Newsroom, für den ich mir viele der misglückten Privatgeschichten gefallen lasse. Inzwischen funktioniert es auch besser, die Show nicht zu einseitig dastehen zu lassen. Die Tea Party ist zwar weiter Angriffsziel Nummer 1, aber man hat inzwischen immer wieder und jetzt im Finale nochmal sehr deutlich herausgearbeitet, dass die eben nicht für traditionell republikanische Politik stehen sondern the american taliban sind. Mutiges Statement auf gut gelegtem Fundament, vor dem ich größten Respekt habe.

The Newsroom: 10/10
The romantic struggles of shouting Journalists: 5/10
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von Theologe
#1145686
Ich wollte übrigens, nachdem Mackenzies Charakter und Emily Mortimers Schauspiel hier so viel kritisiert wurde, auch nochmal den grandiosen Jeff Daniels loben.
Der spielt Will wirklich ganz hervorragend, sowohl in der Funktion als Anchor vor der Kamera, als auch im Newsroom und in den lustigen Szenen. Die Geschichte mit der Hose oder Will auf Droge wirkend zwar erzwungen, aber witzig gespielt waren beide und das mit den Drogen bekam ja sogar noch eine Bedeutung.
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von AlphaOrange
#1145890
Das Finale hat mir ziemlich gut gefallen.
Letzten Endes kann ich aber nur das unterstreichen, was Ricky geschrieben hat: Im News-Part brilliert die Show, bei den Beziehungskisten wird größtenteils uninspirierte Standardkost abgeliefert. Wobei ich sagen muss, dass mir die politische Ausrichtung, wenngleich in jedem Fall mutig, doch etwas zu einseitig ist, da die Richtung ausnahmslos lautet, auf die Tea Party einzudreschen. Vielleicht mag das ein bisschen mit meiner deutschen Erfahrung mit Nachrichten zusammenhängen, aber dass hier eine Nachrichtencrew als die Heroen des ehrlichen Journalismus gefeiert wird, in ihren Sendungen aber scheinbar durchgängig einen politischen Kreuzzug gegen eine politische Fraktion durchbringt (wenn auch gegen eine sehr fragwürdige), fällt mir immer wieder als unangenehm widersprüchlich auf. Bei diesem Thema lässt die Serie auch überhaupt keinen Konterpart zu, was vielleicht helfen würde, trotz aller politischen Deutlichkeit, den Eindruck einer grundsätzlichen Chancengleichheit zu halten.
Was den Beziehungskram angeht - da gefielen mir Will und Mac auch besser als das andere Love Square. Wieso man wochenlang mit Fingerspitzengefühl eine Spannung zwischen Sloane und Neal aufbaut und erstere dann unvermittelt in das elendige Don/Maggie/Jim-Dreieck schubst verstehe ich nicht.
Die Auflösung der Tabloid-Story etc. war ziemlich simpel präsentiert, wusste aber vor allem durch ihre gute Vernetzung durch die diversen Episoden der Staffel zu gefallen.
Bobby hat geschrieben:Sogar das schreckliche "x days earlier" wurde hier relativ vernünftig eingesetzt.
Genau genommen hat Sorkin es genau zum gegenteiligen Zweck verwendet, dem es sonst dienen muss. Normalerweise wird dieses Mittel ja genutzt, wenn die Autoren mal wieder keine Spannung in ihr Skript bekommen und dann auf das künstliche "OMG! Wie wird das wohl passieren?" zurückgreifen müssen.
Sorkin hat das Gegenteil getan. Seine Vorblenden nehmen zu Beginn erst einmal vorweg, dass Will nicht in Gefahr ist - acht Tage später liest er ja gesund und munter die News. Und in der späteren Entwicklung nehmen sie vorweg, dass Will nicht wirklich den Dienst quittiert. So verlagert er den Fokus von einem "Wird Will durchkommen?" und "Wird Will zurückkehren? (potentieller Cliffhanger: Will kündigt und fährt in den Sonnenuntergang davon!), das jeder Durchschnittsautor dankend annehmen wird, ins Zentrum dessen, was er eigentlich erzählen will. Das fand ich äußerst angenehm geschrieben.
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