US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Stefan
#974699
ultimateslayer hat geschrieben:Wahr ist natürlich, dass es recht langsam vorran ging und das meiste "nur" Setup für die Staffel war, aber langweilig wurde mir durch die starken visuellen Reize auch in den eher "öden" Szenen nicht
Mir auch nicht .. das hab ich auch nicht gesagt :mrgreen:

Ich hab auch nicht gesagt, dass ich die Charaktere nicht differenzieren konnte - sondern dass ich am Schluss einfach nicht mehr wusste, ob die zwei nun Geschwister sind oder anders in Beziehung stehen :mrgreen:
Zuletzt geändert von Stefan am Mo 18. Apr 2011, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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von ultimateslayer
#974702
Stefan hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Wahr ist natürlich, dass es recht langsam vorran ging und das meiste "nur" Setup für die Staffel war, aber langweilig wurde mir durch die starken visuellen Reize auch in den eher "öden" Szenen nicht
Mir auch nicht .. das hab ich auch nicht gesagt :mrgreen:
Aber redlock im Piloten Thread.
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von McKing
#974728
Die Frau ganz am Ende ist Sarah Connor aus der Tv-Serie, das war mein erstes WOW nach der Serie :lol: Das 2. kam, nachdem ich gesehen habe wie die Fake-Blonde mit natürlich schwarzen Haaren aussieht (nämlich ungefähr 100x besser :roll: ). Da hätte man lieber jemanden finden müssen, dem das helle blond steht. Ansonsten kann ich euch nur zustimmen, tolle erste Szenen, visuell schön, langatmig (was aber verziehen werden kann, da nun mal die Story eines kompletten Fantasy-Buches übernommen wird). Und ich freue mich auf die weiteren Folgen.
von Molino
#974757
Oh mein Gott, Oh mein Gott. Es ist geschehen. Ich habe die erste Folge GOT gesehen.

Und, ja, was soll ich sagen, ich als "Fanboy" bin grenzenlos begeistert. Man hat das Buch bisher ziemlich genau und gut umgesetzt, da gibt es überhaupt nichts herumzukritteln. Die Schauspieler passen allesamt in ihre Rollen, an das Fake-Blond habe ich mich dank der zahlreichen Previews schon lange gewöhnt - und man kann gut darüber hinwegsehen, einfach weil Emilia Clarke wahnsinnig hübsch ist. Die Schauspielleistung war von allen ziemlich stark und ja, ich bin immer noch begeistert, dass Sean Bean die Hauptrolle innehat.
Ich persönlich fand es überhaupt nicht langatmig, aber gut, das ist auch kein Wunder, wenn man schon Jahre lang auf die Serie wartet. Die verschiedenen Figuren (wann gab es zuletzt eine Serie mit einem derart großen Cast? Selbst Lost reicht da nicht heran) wurden mE sehr gut eingeführt - z.B. die Szene, als Arya den Pfeil abschießt, sagt mehr aus als tausend Worte.
Überhaupt haben mich erst einmal alle Kinderdarsteller überzeugen können, allen voran Maisie Williams, die Arya verkörpert. Ich liebe sie jetzt schon.
Der Look ist fantatsisch und ist absolut auf Kinoniveau. Den animierten Städten sah man das CGI kaum an, ansonsten sieht man den Detailreichtum und die Mühe der Künstler in jeder Sekunde.
Den Intro fand ich etwas enttäuschend, aber nuja, das kann ich verschmerzen. Die Musik war fürs Erste auch mehr als ok, aber sicherlich noch ausbaufähig.
Nun, da alle wichtigen Charaktere eingeführt wurden, kann es richtig losgehen - wenn man den Kritiken glauben darf, ist die erste Folge die langsamste der ersten 6 Episoden. Und ich fand's jetzt schon sehr spannend.

Von mir: 9,5/10
Etwas Spielraum nach oben muss ich einfach lassen, weil ich ihn bald schon benötigen werde.
Stefan hat geschrieben:Fake-blonde-nun-ungewollt-Ehefrau-von-Jason-Mamoa hat aber mit Lena Headey nichts am Hut.. oder doch?
Nein, absolut nicht.
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von McKing
#974764
Molino hat geschrieben:. Die Schauspieler passen allesamt in ihre Rollen, an das Fake-Blond habe ich mich dank der zahlreichen Previews schon lange gewöhnt - und man kann gut darüber hinwegsehen, einfach weil Emilia Clarke wahnsinnig hübsch ist.
Sie ist tatsächlich wunderschön, aber das habe ich erst nach 5min gemerkt und fand sie in der ersten Szene, in der man sie gesehen hat fast schon abstoßend :lol: Wirkt einfach etwas komisch und fremdwirkend. Aber ich konnte mich schnell mit den "schönen" ( :lol: ) Szenen mit den Haaren anfreunden :)
von Molino
#974766
McKing hat geschrieben: Sie ist tatsächlich wunderschön, aber das habe ich erst nach 5min gemerkt und fand sie in der ersten Szene, in der man sie gesehen hat fast schon abstoßend :lol: Wirkt einfach etwas komisch und fremdwirkend. Aber ich konnte mich schnell mit den "schönen" ( :lol: ) Szenen mit den Haaren anfreunden :)
Also, wie gesagt, zumindest ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Das erste Promofoto, auf dem sie zu sehen war, fand ich schrecklich, jetzt bestaune ich sie. :lol:
von Stefan
#974772
Das Blond stört mich gar nicht.. ihr Bruder ist ja genau so und ich dachte mir, vl hat das irgendwas mit ihrer Region oder ihrem alten "Stand" zu tun.. was weiß ich. Sowas stört mich in Fantasy-Serien nicht :mrgreen:
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von McKing
#974798
In Herr der Ringe gabs doch auch ein paar mit weißen Haaren, dort hat es mich überhaupt nicht gestört.

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Und im Gegensatz dazu:
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von Plem
#974803
Das erste Wort das mir einfiel als die Stunde vorbei war war "wunderschön." Der Kontrast zwischen der kargen Landschaft in Winterfell und den Szenen mit Daenerys und ihrem Bruder war echt atemberaubend. Doch nicht nur visuell hat mich der Pilot überzeugt. Auch den Rest fand ich eigentlich super. Bei solchen Serien habe ich da eigentlich immer so meine Probleme, aber bei GoT konnte ich eigentlich alle Charaktere sofort auseinanderhalten und die Beziehungen der Figuren zueinander hat man auch von Vornheinen klargestellt. Nur weiß ich jetzt nicht so genau worum es in der Show überhaupt gehen soll. Das einzige was ich vor Start wusste, ist, dass Peter Dinklage mitspielt und dass es eine Fantasyserie ist. Mehr nicht. Was ist denn da der große Aufhänger? Diese Gestalten am Anfang der Folge? Starks Aufstieg zur Macht? Irgendwas? Bei Herr der Ringe (das ich persönlich nicht mag) weiß man ja zumindest, dass es um den Ring geht :lol: Aber nicht falsch verstehen: das Fehlen einer klaren Linie hat mich nicht im geringsten gestört, weil man die Stunde mit so vielen Kleinigkeiten und und Details aufgefüllt hat, dass man das nicht einmal gemerkt hat.
von Molino
#974811
Plem hat geschrieben: Was ist denn da der große Aufhänger? Diese Gestalten am Anfang der Folge? Starks Aufstieg zur Macht? Irgendwas? Bei Herr der Ringe (das ich persönlich nicht mag) weiß man ja zumindest, dass es um den Ring geht :lol: Aber nicht falsch verstehen: das Fehlen einer klaren Linie hat mich nicht im geringsten gestört, weil man die Stunde mit so vielen Kleinigkeiten und und Details aufgefüllt hat, dass man das nicht einmal gemerkt hat.
versteckter Inhalt:
Nein, die Gestalten am Anfang sind nicht der Aufhänger, das wird noch eine ganze Weile brauchen, bis man die wiedersieht.
Letztendlich geht es um den Kampf um den "Iron Throne". Und darum, welche Konsequenzen das hat.
edit: ich hab's mal in Spoilern gesetzt, auch wenn ich nur das berichtet habe, was man durch die ein oder andre Preview schon gezeigt bekommen hat.
Zuletzt geändert von Molino am Mo 18. Apr 2011, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
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von Bobby
#974823
Also wer sich bei einem alten Mann wie Gandalf beschwert, dass er weiße Haare hat, der ist wirklich nicht ganz sauber. :roll: :lol:

Zu GoT:
Ich kenn die Bücher auch nicht und nach dem ganzen Hype und der tollen Marketingkampagne von HBO waren meine Erwartungen doch recht hoch, auch wenn ich sie versucht habe in Grenzen zu halten. Nach dem tollen Prolog mit den Walkern war ich auch ziemlich begeistert und habe auch mehr in die Richtung erwartet. Doch es wird wohl erstmal um die Intrigen und den Machtkampf gehen ala Tudors oder Borgias (Bevor gleich welche aufspringen: Ich vergleich nicht die Qualität der Serien, sondern nur einen Storyaspekt...).

Hab den Piloten Mittags gesehen und in der Zwischenzeit auch noch einiges dazu gelesen. Mehrere schreiben, dass die erste(n) Folge langsam ist, es aber später auf jeden Fall besser wird. Ich fand es in der Mitte auch etwas zäh, aber ich verstehe, dass diese Masse an Charakteren und Häusern erstmal vorgestellt werden muss. Aber der Zuschauer von heute ist eben leider nicht ganz so geduldig, wie viele hier, was zum Problem werden könnte. Die Geschichte bei den Blondies fand ich am interessantesten, da man sich sofort Sorgen um Dany macht wegen der Zwangsehe mit Ronon. Der Bruder hätte auch nicht kranker im Kopf sein können. Bei dem Spruch mit den 40.000 Männern und Pferden musste ich schon schlucken. :shock:

Die Umsetzung ist ähnlich wie bei Boardwalk absolut erstklassig. Gute Darsteller, tolle Kostüme, fantastische Bilder, sehr viel Liebe zum Detail. Da kann man sich wirklich nicht beschweren! Auch die Opening Credits mit der Karte fand ich super gemacht, da sie Leuten bei der Orientierung helfen, falls sie sich vor dem Start die Karte noch nicht angeschaut haben.

Das Potential ist sicherlich da und ich habe noch Hoffnung, dass es richtig spitze wird, immerhin muss es ja einen Grund geben, warum die Bücher Bestseller wurden. :wink: Doch die ständigen Vergleiche mit den Sopranos versteh ich immer noch nicht. :lol:
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von McKing
#974824
Bitte nur den Stand der Serie hier in dem Thread voraussetzen. Solche Sachen wie xy kommt erst zum Zeitpunkt t würde ich hier ungern hören...
von Molino
#974846
Ok, ich muss mich korrigieren, ich finde das Intro doch ziemlich gut. Vor allem sollen die gezeigten Städte auch alle immer in der jeweiligen Episode auftauchen - wenn das stimmt, wäre das ziemlich genial.
von Plem
#974848
Molino hat geschrieben:Ok, ich muss mich korrigieren, ich finde das Intro doch ziemlich gut. Vor allem sollen die gezeigten Städte auch alle immer in der jeweiligen Episode auftauchen - wenn das stimmt, wäre das ziemlich genial.
Zu dem wollte ich noch etwas sagen: Das Intro find ich zwar ziemlich gut gemacht, aber die Namen der Darsteller kann man ja wohl absolut nicht lesen. Vor allem wenn man nebenbei noch ein Dutzend Städtenamen um die Ohren gehauen bekommt :? Da wirkte das Ganze schon fast überladen.
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von Bobby
#974851
Plem hat geschrieben:
Molino hat geschrieben:Ok, ich muss mich korrigieren, ich finde das Intro doch ziemlich gut. Vor allem sollen die gezeigten Städte auch alle immer in der jeweiligen Episode auftauchen - wenn das stimmt, wäre das ziemlich genial.
Zu dem wollte ich noch etwas sagen: Das Intro find ich zwar ziemlich gut gemacht, aber die Namen der Darsteller kann man ja wohl absolut nicht lesen. Vor allem wenn man nebenbei noch ein Dutzend Städtenamen um die Ohren gehauen bekommt :? Da wirkte das Ganze schon fast überladen.
Das Problem hatte ich auch. :lol: :lol: Ich wusste nicht, worauf ich micht konzentrieren sollte und ich wollte nicht alle paar Sekunden stoppen. :lol:

Fun Fact: Ich hab garnicht erkannt (war ja auch schwer), dass König Robert von Mark Addy gespielt wird. Der Hauptdarsteller aus Still Standing, das bei RTL2 in Dauerschleife läuft. :o
von Molino
#974853
Aber spätestens in Episode drei hat man ja die Städtenamen halbwegs verinnerlicht. Und die Namen kann man doch gut lesen, wenn man sie denn lesen will.
Aber ja, ich verstehe wohl, was ihr meint.
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von Theologe
#974862
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Ich bin absolut begeistert. Während "Boardwalk Empire" in erster Linie durch Ausstattung und Sets zu überzeugen wusste, die Geschichte aber eher schleppend in Gang kam, hat hier wirklich alles gepasst.
Die Bildgewalt ist geradezu erschlagend, die Hälfte der Zeit sitzt man einfach nur staunend da. Angefangen von der riesigen Eiswand bis hin zum wunderschönen Meerblick. Die Ausstattung sein es die Kostüme oder die Requisiten stellen einige teure Blockbuster noch in den Schatten und das sind alles nur die atemberaubenden Schauwerte.
Auch die Story hat mich sofort gefesselt, ich habe den Pilot zusammen mit einem Kumpel geguckt und nach der Hälfte fing er schon anzujammern, dass er am liebsten schon den nächsten Teil sehen würde. Genauso ging es mir auch. So schwer es mir auch fallen wird, werde ich erstmal Folgen ansammeln. Die vielen Familienverbindungen waren schon sehr interessant, obwohl ich das noch gar nicht alles aufgedröselt habe, wer da mit wem und warum...
Die Art wie der Mark Addy Sean Bean dazu brachte ihm zu folgen fand ich sehr gut gemacht, auf der einen Seite begrüßten sie sich der freundschaftlich und dann machte der König doch unmissverständlich klar, was er von seinem "loyal Friend" erwartet.
Die junge Frau von den "Children of the Damned" mit ihrem Albino-Bruder konnte einem auch nur leid tun. Der Spruch, dass wenn es nach ihm geht 40.000 Soldaten und deren Pferde über sie rüber drüften war schon ziemlich übel und sonderlich romantisch war die Hochzeit jetzt auch nicht.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Schluss schon beim ersten Schritt des Jungen war klar, dass die Kletterpartie böse enden wird. Die Szene hätte man ruhig etwas subtiler inszenieren können. Die Art wie Nightwatch-Dude ihn dann vom Turm stieß war dann aber schon irgendwie lässig.
von 7bf
#974874
Die Art wie Nightwatch-Dude ihn dann vom Turm stieß war dann aber schon irgendwie lässig.
Den einzigen Nightwatch-Dude den wir bisher gesehen haben war Benjen, der Bruder von Ned. Du meinst wohl eher den Bruder von Sarah Connor, der aussieht wie der Prinz aus Shrek ;)
von Stefan
#974878
7bf hat geschrieben:
Die Art wie Nightwatch-Dude ihn dann vom Turm stieß war dann aber schon irgendwie lässig.
Den einzigen Nightwatch-Dude den wir bisher gesehen haben war Benjen, der Bruder von Ned. Du meinst wohl eher den Bruder von Sarah Connor, der aussieht wie der Prinz aus Shrek ;)
OMG da hats noch einer nicht sofort verstanden :!: :!: :lol:
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von RickyFitts
#974888
Um eventuelle Diskussionen über mein Statement im Pilot-Review-Thread gleich an den passenderen Ort zu verlagern copy&paste ich ausnahmsweise mal hier rüber:


Der Game of Thrones Pilot ist handwerklich herausragend, erzählerisch aber eine Stunde Einarbeitungszeit ohne dafür belohnendes Aha-Erlebnis. Das pay-off dafür, dass ich mit hoher Konzentration eine solche Menge an Charakteren und wechselseitigen Beziehungen aufgenommen habe, kommt offensichtlich erst in den weiteren Folgen. Wenn sich das dann in guten Storywendungen auszahlt werde ich da mit den Punkten deutlich höher gehen. Eine vorauseilende "wenn das alles irgendwo hinführt, wird das genial"-Topwertung gebe ich seit dem LOST-Debakel grundsätzlich nicht mehr. Und nur mit tollen Produktionswerten lasse ich mir auch keine 9er und 10er mehr "abkaufen". Das hat mich HBO letztes Jahr selbst gelehrt mit ihrem superbombastischen Edel-Langweiler The Pacific.

Dafür dass es "nur" 7,5 sind, ist im Grunde eher die Vorlage verantwortlich (die ich nicht gelesen habe). Was die Inszenierung angeht, gibt es keine Mängel, auch ist sehr spürbar wie sorgfältig die Autoren prägnante Szenen und Dialoge um die Charaktervorstellungen gebaut haben, damit möglichst viel hängen bleibt. Für das Bewusstsein der Expositionsproblematik spricht schon das toll gemachte Intro, das ganz zweckgebunden eine geographische Orientierung geben soll, die durch die wöchentliche Wiederholung umso einprägsamer wird. Trotzdem hatte ich gerade bei den Feinheiten der Verwandschafts- und Abhängigkeitsgefüge das Gefühl, ich hätte besser mit Zettel und Stift hier sitzen sollen. Fantasy-Romane haben fast immer einen sehr zähen Einstieg (schon Herr der Ringe belatschert einen erstmal über fünfzig Seiten mit letztlich irrelevantem Hobbit-Familien-Schmonzens, bevor es überhaupt mal an die Ring-Geschichte geht).
War Game of Thrones hervorragend umgesetzt und inszeniert? Aber hallo, JA
Hat es mitgerissen und Spass beim Zuschauen gemacht? Hm, ja, nä, noch nicht so ganz.
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von redlock
#974895
RickyFitts hat geschrieben: Der Game of Thrones Pilot ist handwerklich herausragend, erzählerisch aber eine Stunde Einarbeitungszeit ohne dafür belohnendes Aha-Erlebnis. Das pay-off dafür, dass ich mit hoher Konzentration eine solche Menge an Charakteren und wechselseitigen Beziehungen aufgenommen habe, kommt offensichtlich erst in den weiteren Folgen. Wenn sich das dann in guten Storywendungen auszahlt werde ich da mit den Punkten deutlich höher gehen. Eine vorauseilende "wenn das alles irgendwo hinführt, wird das genial"-Topwertung gebe ich seit dem LOST-Debakel grundsätzlich nicht mehr. Und nur mit tollen Produktionswerten lasse ich mir auch keine 9er und 10er mehr "abkaufen". Das hat mich HBO letztes Jahr selbst gelehrt mit ihrem superbombastischen Edel-Langweiler The Pacific.

Dafür dass es "nur" 7,5 sind, ist im Grunde eher die Vorlage verantwortlich (die ich nicht gelesen habe). Was die Inszenierung angeht, gibt es keine Mängel, auch ist sehr spürbar wie sorgfältig die Autoren prägnante Szenen und Dialoge um die Charaktervorstellungen gebaut haben, damit möglichst viel hängen bleibt. Für das Bewusstsein der Expositionsproblematik spricht schon das toll gemachte Intro, das ganz zweckgebunden eine geographische Orientierung geben soll, die durch die wöchentliche Wiederholung umso einprägsamer wird. Trotzdem hatte ich gerade bei den Feinheiten der Verwandschafts- und Abhängigkeitsgefüge das Gefühl, ich hätte besser mit Zettel und Stift hier sitzen sollen. Fantasy-Romane haben fast immer einen sehr zähen Einstieg (schon Herr der Ringe belatschert einen erstmal über fünfzig Seiten mit letztlich irrelevantem Hobbit-Familien-Schmonzens, bevor es überhaupt mal an die Ring-Geschichte geht).
War Game of Thrones hervorragend umgesetzt und inszeniert? Aber hallo, JA
Hat es mitgerissen und Spass beim Zuschauen gemacht? Hm, ja, nä, noch nicht so ganz.
Wunderbare review, die meine "Empfindungen" voll trifft.

Allerdings, ich bin beim Endresultat wesentlich härter (5/10), und bin mir bewußt, dass es sehr hart ist.
Ein paar mal dachte ich: Bei Legend of the Seeker haben sie die Fantasy Welt mit 1/4 des Budgets genauso gut hinbekommen.
Okay, das Intro ist zugebenermaßen fantastisch.

@Stefan: Und wieder was, was wir gemeinsam haben: :shock:
Ich ersten Moment war ich auch am zweifeln: Treibt es Sarah Connor da tatsächlich mit ihrem Bruder :?: :shock:
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von Theologe
#974897
7bf hat geschrieben:
Die Art wie Nightwatch-Dude ihn dann vom Turm stieß war dann aber schon irgendwie lässig.
Den einzigen Nightwatch-Dude den wir bisher gesehen haben war Benjen, der Bruder von Ned. Du meinst wohl eher den Bruder von Sarah Connor, der aussieht wie der Prinz aus Shrek ;)
Jein, ich meinte Nikolaj Coster-Waldau den Hauptdarsteller des dänischen Thrillers "Nightwatch". Das in Game Of Thrones eine Nightwatch gibt war mir entgangen oder beim Schreiben nicht mehr bewusst.
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von str1keteam
#974947
dann auch nochmal hier:

Game of Thrones 9,5/10

Der Pilot hatte mich schon mit der Eröffnungsszene bei den Eiern und mit dem Intro hmm...äh..wie komm ich da jetzt jugendfrei raus. Schon nach dem Intro hatte mich GOT tief in seine Welt gezogen. :mrgreen:

In der Tradition der größten HBO-Serien haben es Benioff und co. geschafft ein bekanntes Genre auf eine Weise zu präsentieren, die man zumindest im TV so noch nie gesehen hat. Am nähesten kam da noch Pillars of the Earth, aber das war verglichen mit GOT nur gut produzierter und unterhaltsamer Edel-Trash und besaß natürlich auch keine Fantasyelemente. Vom Hintergrund der Story und den Motivationen der einprägsamen und doch schon Vielschichtigkeit andeutenden Charaktere weiß man gerade genug, um nicht verloren von einem Schauplatz zum anderen mitzuwandern, aber es ist noch so viel unentdecktes Hinterland zu erforschen, dass GOT bei gleichbleibender Qualität über viele Staffeln faszinieren und immer wieder überraschen können dürfte.

Kleine Makel:
- Die Szenen um die Albinos und das andere liebevolle Geschwisterpaar haben sich nicht so schmutzig echt angefühlt wie der Rest der Serie. Das lag teilweise näher am gestelzten Tudors Stil als an Rome und Deadwood. Andererseits ist gerade der Mix aus verschiedenen Stilen und Genres eines der frischesten Elemente von GOT.
- Trotz der für TV-Verhältnisse erstaunlichen Produktionswerte war es abgesehen von der Eröffnungsszene visuell nicht so ein Genuß wie Boardwalk Empire. Dort, wie auch beim Walking Dead Piloten, hat man einfach gemerkt, dass Meister ihres Fachs auf dem Regiestuhl sitzen. GOT war verglichen damit eher zweckmäßig zurückhaltend inszeniert. Es gab kaum Szenen, die für sich selbst sprachen. Stattdessen wurden uns die Charaktere, Schauplätze und Fehden mit Worten erklärt. Bei der Menge an Informationen und Charakteren ist das aber vielleicht auch der bessere Weg. Für Subtilität und vielleicht auch mal einfach ein Schwelgen in Atmosphäre bleibt später noch genug Zeit.

Wobei ich nie verstehen werde, warum selbst Mad Men oder The Wire Fans bei Serien wie Boardwalk, Walking Dead, Lights Out oder Sons of Anarchy Staffel 3 so schnell in Gejammer verfallen, weil die Handlung angeblich so langsam voranschreite. Hallo? Mad Men Staffel 1 hatte an der Oberfläche kaum etwas, dass man Plot nennen kann und bei The Wire braucht es in jeder Staffel 5 Folgen bis man die neuen Charaktere vorgestellt hat und so etwas wie eine Richtung erkennen kann. :lol:

weitere Pluspunkte:
-Die Dialoge haben zahlreiche erinnerungswürdige Zitate serviert. "The things I do for love.." nur als finaler Höhepunkt.
-Obwohl es extrem viel Sex und Gewalt gab, hat es sich organisch und nicht selbstzweckhaft angefühlt. Nicht, dass ich etwas gegen die in your face Exploitation von Spartacus hätte. :lol:
-eingängiger und abwechslungsreicher Soundtrack
-bis auf die Bluescreen-Szenen als der Junge die Ankunft des Königs von der Mauer beobachtet, waren die Effekte großartig bzw. sie sind mir nie als solche aufgefallen.
-Maisie Williams, Sean Bean, Mark Addy und Peter Dinklage stechen aus einem großartig zusammengestellten Ensemble heraus.

Fazit: Wenn HBO nicht schon mit Boardwalk Empire zurück an die Spitze gekommen wäre, hätte GOT den letzten Kick gegeben. Eine Serie dieser Größenordnung lässt sich auf keinem anderen Sender realisieren und die Qualität der Drehbücher und Schauspieler sorgt dafür, dass es nicht nur leere Schauwerte sind.


Da ich die Noten von Walking Dead und Boardwalk im Vergleich zu normalsterblichen Piloten im Nachhinein betrachtet zu niedrig angesetzt habe, gehe ich hier noch 0,5 Punkte näher an die Traumnote, obwohl GOT nur auf einer Stufe mit der Konkurrenz ist.

Theologe hat geschrieben:So schwer es mir auch fallen wird, werde ich erstmal Folgen ansammeln.
Die zweite Folge werde ich mir wegen der Angst vor Spoilern bezüglich der Auflösung des Cliffhangers wahrscheinlich doch noch direkt anschauen müssen, aber dann habe ich zum Glück ja noch einiges an hochklassigem Material zur Überbrückung. Die Serie ist prädestiniert, dass man sich eine Staffel in 2-3 Tagen am Stück reinzieht. Vielleicht sehe ich mir den Piloten dann auch noch ein zweites Mal an. Da waren so viele Details, die man beim ersten Sehen gar nicht allesamt aufsaugen kann.

redlock hat geschrieben:Ein paar mal dachte ich: Bei Legend of the Seeker haben sie die Fantasy Welt mit 1/4 des Budgets genauso gut hinbekommen.
Ähm..nein. ...und vor allem ist Legends of the Seeker eher mit Hercules oder Xena als mit GOT zu vergleichen. :mrgreen:
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von ultimateslayer
#974970
redlock hat geschrieben: Ein paar mal dachte ich: Bei Legend of the Seeker haben sie die Fantasy Welt mit 1/4 des Budgets genauso gut hinbekommen.
Naja. Wald ist Wald... Paar Farbfilter und der sieht in HdR genauso aus wie in Hercules: The Legendary Journey.

Zum Thema Horten: Ich plane auch - wie jetzt bei The Killing - zumindest ein paar Wochen zu warten, damit ich wenigstens 2,3 Folgen in der Woche schauen kann. Aber grad jetzt wo die Network Serien zu Ende gehen, wird das echt schwer.

Woran mich str1ke erinnert hat, was ich vergaß zu erwähnen: Charaktere und Dialoge fand ich auch überraschend stark. Das ging deutlich vom pathetischen Gewäsch in HdR weg und der grausame und schwarze Humor war teilweise ein echter Genuss (das Pferde-One Liner wurde eh schon reichlich erwähnt). Obwohl viele der Charaktere ziemlich unschöne Eigenschaften haben, hab ich trotzdem schon einige Figuren gefunden, die mir bereits am Herzen liegen und der kleine Bursche, kann sich zu den wenigen nicht nervtötenden TV-Kindern zählen (was das Ende umso härter machte).

(Btw. Schön, dass die HBO Gang hier endlich wieder einmal geschlossen auftritt :mrgreen: )
Zuletzt geändert von ultimateslayer am Di 19. Apr 2011, 15:32, insgesamt 4-mal geändert.
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von redlock
#974973
str1keteam hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Ein paar mal dachte ich: Bei Legend of the Seeker haben sie die Fantasy Welt mit 1/4 des Budgets genauso gut hinbekommen.
Ähm..nein.
Ähm, ja :!: :mrgreen: :wink:
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