Theologe hat geschrieben:Beim Dark Tower sehe ich das Hauptproblem im ersten Buch. Eine Mischung aus Mad Max und The Road mit Western Elementen eignet sich einfach nicht sonderlich gut, um ein episches Franchise zu starten.
Fans wissen, dass danach deutlich mehr kommt, aber die breite Masse, die es braucht, kann man mit The Gunslinger nur schwer motivieren. Andererseits ist das eben inhaltlich so wichtig, dass man das nicht in 10 Minuten abhandeln kann, um dann gleich mit Drawing of the Three loszulegen.
Das wird auch der Hauptgründe sein, dass das Ding durch 20 Inkarnationen gelaufen ist. In den späteren Büchern finden sich Elemente, aus denen man einen Blockbuster zusammenklöppeln könnte (vor allem, da zumindest beim letzten Anlauf auch die Rechte für die Comics vorlagen und in denen werden einige große Actionszenen ausführlich dargestellt, die im Buch nur in wenigen Sätzen nebenbei erwähnt worden), aber Buch 1 ist in allen Punkten ein kleiner dreckiger (im positivsten Sinne) Genremix. Nah an der Vorlage ist das entweder ein Mid Budget-Genrestreifen für die Buchleser und ein begrenztes Publikum oder (mit Rückblicken) eine Staffel einer PayTV/Cable Serie. Daraus einen 120-150 Minuten Film zu stricken, der genug einspielt, um ein wachsendes Budget für die restlichen Filme zu rechtfertigen, bedarf eines Kunststücks.
Ich würde aus heutiger Sicht dazu neigen, den Film so zu starten wie im Buch (Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.), aber das Roland Jake dann schon deutlich früher bei seinem ersten Halt findet und ihn schließlich widerwillig als Begleitung akzeptiert. Unterwegs kann er ihm von seiner "Mannbarkeitsprüfung" gegen Cort (als ausgedehnter Rückblick, der auch vom alten Prunk Gileads zeigt) erzählen. Dann die Actionszene in Tull und das letzte Drittel wäre fast alles ab den langsamen Mutanten. Aber selbst die geradlinigste Variante, die weitgehend verleugnet, dass es sich um einen Spaghetti-Western mit Fantasyelementen handelt, schreit nicht mal nach 30 Mio US-Startwochenende.
Wenn man es zu stark mit Elementen aus den anderen Büchern verstrickt, besteht hingegen die Gefahr, dass es zu überladen wird. Naja, man darf gespannt sein, wie die neuen Pläne konkret aussehen. Vor allem, ob der Plan immer noch beinhaltet, dass sich der TV-Serienteil um die Rückblicke kümmert.
Wo ich aber (Stand: Mitte Buch 4) einer vor Jahren von str1keteam, getätigten Aussage, widersprechen würde, ist die Budgetfrage. Man kann die Filme nicht für 20 Mio. pro Teil drehen, aber ein höheres Budget als bei Filmen wie Hunger Games oder Divergent braucht es auch nicht, also ~80 Mio. sollten reichen.
Also wenn ich von 20 Mio geschrieben haben sollte, würde ich mir selbst vehement widersprechen. Außer ich hätte diese Aussage 1992 getätigt oder gemeint, dass Schauspieler und Regisseur auf Gewinnbeteiligung arbeiten. :lol:
Wobei ich nach Game of Thrones Staffel 4 mittlerweile auch keine große Sorgen mehr hätte, dass eine HBO/Netflix Serie den wenigen großen Setpieces nicht gerecht werden könnte.
Rafa hat geschrieben:@strike: Was The Stand angeht habe ich zuletzt gelesen, dass bald Casting Announcements folgen sollen.
Wenn sie Matthew McConaughey als Randall Flagg gewinnen könnten, wie es schon länger gemunkelt wurde, wäre es die zusätzliche Wartezeit wert, aber dessen Plan scheint mittlerweile zu voll, als dass er sich noch für ein 3 oder 4 Film-Epos verpflichten könnte.
btw. Optimal wäre natürlich, wenn die The Stand (und Talisman, Black House, Atlantis usw. ) Rechte beim gleichen Studio wie die vom Turm liegen würden, so dass man durch die Verknüpfungen (wie z.B. durch den in einigen Werken vorkommenden Erzbösewicht Randall Flagg) ein riesiges Film und Serien-Universum herstellen könnte.