Das Finale hat mich wie die ganze Staffel eigentlich wieder mehr enttäuscht als zufriedengestellt. Ich fand's zwar schön Mary-Alice und Rex wiederzusehen, aber die Flashbacks, die in bester Lost-Manier eingebaut worden sind, waren so eigentlich recht überflüssig. Besonders interessant war es auch nicht gerade wie die "Housewives" sich kennengelernt haben.
So waren die zwei Folgen auch eher langweilig. Mit der Lüftung von Toms Geheimnis macht man in meinen Augen irgendwie die ganze Serie kaputt. Hätte man es nicht dabei belassen können, dass sein großes Geheimnis Annabell in der letzten Staffel war? Das Geheimnis ist zwar immerhin noch besser als eine Affäre zu haben, aber na ja. Ich hätte die beiden lieber weiterhin mit alltäglichen Problemen gesehen. Die Szenen mit Susan fand ich ganz niedlich, auch wenn mir das ewige Hin-und-Her mit Karl und Mike auf die Nerven geht. Gabrielles Storyline fand ich einfach nur lahm. Tut mir Leid, aber die Affäre zwischen Carlos und Housekeeper-Girl passt erstmal nicht zu seiner Charakterentwicklung in dieser Staffel, außerdem finde ich es überflüssig, dass er jetzt auch noch ne Affäre haben muss. Die Auflösung des Applewhite-Geheimnis war recht vorhersehbar, dafür haben die drei Applewhites aber immerhin einen etwas zufriedenstellenden Abschluss bekommen. Dass Orson Mike anfährt, nun gut, interessant zu wissen, dass in den Suburbs ständig jemand umgebracht wird. Paul und Zach werden wohl nächste Staffel nicht mehr dabei sein. Schade, aber wohl die beste Entscheidung. In dieser Staffel waren beide ja nicht wirklich zu gebrauchen.
Das einzige, was mir am Finale wirklich Spaß gemacht hat, das waren die Szenen mit Bree. Marcia Cross war in der Folge einfach großartig. Und hey, sogar Danielle hat mich am Ende leicht übereugt als sie ihren Schrei-Kramp hatte.
Ansonsten tippe ich mal, dass Andrew, Paul, Zach, Caleb, Matthew, Betty und Karl die 6 Charaktere sind, die in der nächsten Staffel nicht mehr auftauchen bzw. nur für Gastauftritte zurückkommen (die Applewhites ausgenommen).
Und schade, dass man Edie nicht einmal im Finale gesehen hat.
Abschlusskritik zur zweiten Staffel
Desperate Housewives:
Woran die zweite Staffel scheitert
(written by Donnie
)
Eine Serie, die gleich von der ersten Folge an als Serien-Sensation gefeiert wird, hat’s nicht leicht. Waren die „Desperate Housewives“ 2004 das Fernseh-Phänomen des Jahres, mussten sie sich nun in der vergangenen Season reichlich Kritik anhören. Es ist kein Geheimnis, dass die zweite Staffel ein kreativer Reinfall war, doch warum eigentlich? Und gibt es noch Hoffnung, dass die Autoren das Ruder wieder umreißen können?
Die erste Staffel
Die erste Staffel der „Desperate Housewives“ war einzigartig. Ein gelungener Mix aus Drama, Comedy und Mystery. Von Kritikern euphorisch gelobt, von Fans weltweit geliebt. Mit beinahe jeder neuen Folge übertrafen sich die Autoren selbst. Die Zuschauer waren begeistert und liebten die Charaktere der Serie. Witzig, schräg, dramatisch, geheimnisvoll, tiefgründig und innovativ – das waren die „Housewives“ und der schon von Beginn an recht große Hype um die Serie nahm immer weiter zu. An eine Serie, die mit so vielen tollen Eigenschaften startet und um die ein so enormer Hype herrscht, stellt man hohe Erwartungen. Bis zum Staffel-Finale schafften es die „Housewives“ diese Erwartungen zu erfüllen. Mit der Sommerpause ließen die Autoren die Fans mit der Auflösung des zentralen Geheimnisses der Serie und einem gelungenen Cliffhanger zurück. Gleichzeitig stellte man in diesem Finale bereits die Weichen für eine neue Staffel, da sich die Leben der Charaktere in diesem Finale entscheidend veränderten.
Die zweite Staffel
Nach der Sommerpause startete dann die zweite Staffel der Erfolgsserie und schon nach ersten Folgen hörte man überall negative Stimmen über die Serie. Zuschauer und Kritiker begannen gnadenlos über das TV-Phänomen herzuziehen, da von Beginn an feststand, dass die Serie an Qualität abgenommen hat. So hart die Kritik für die ersten Folgen der Staffel auch ausgefallen sind, der wahre Absturz der Housewives kam erst in der zweiten Hälfte der Staffel, aber gehen wir die Probleme der zweiten Staffel einzeln durch.
1. Comedy oder Drama?
Comedy oder Drama? Ein Problem, das den „Housewives“ schon in der ersten Staffel leichte Probleme gemacht hat. Eigentlich ist die Serie ganz klar eine Drama-Serie mit Comedy-Elementen, trotzdem wurde sie bei allen möglichen Award-Shows in die Comedy-Kategorie gesteckt. Dadurch musste sich die Serie besonders von Comedy-Liebhabern und Showrunnern Kritik anhören. In der zweiten Staffel schien es schließlich von Anfang an so als würden die Autoren es rechtfertigen müssen in die Comedy-Kategorie gesteckt worden zu sein. Anstatt auf den Tod einer beliebten Figur wie Rex ernsthaft einzugehen, entschied man sich eher dazu die ganze Sache mit Humor zu nehmen, was bei den Figuren, die mit Rex im engen Verhältnis standen, den Eindruck vermittelte, dass der Tod von Rex sie nicht wirklich berührt hat. Aber auch so nahm der wacky-Comedy-Anteil der Show in der zweiten Staffel enorm zu. Teilweise waren dabei auch recht gelungene Szenen dabei, gleichzeitig waren allerdings auch viele platte Witzchen dabei, die man auch in jeder x-beliebigen 0815-Sitcom hätte finden können. Manche Comedy-Einlagen waren auch hoffnungslos übertrieben, fast so als wollten die Autoren den Zuschauer mit einem Holzhammer darauf aufmerksam machen, dass die Serie gerade lustig ist. Dem gestiegenen Comedy – Anteil innerhalb der Serie zum Trotz, war aber auch Drama noch ein wesentlicher Teil der Serie. Aber auch am Drama-Teil begann man zu scheitern. Es wurde sehr soapig, einige Storylines waren schlichtweg bei den Haaren herbeigezogen und auch hier begannen die Autoren bei vielen Storylines zu übertreiben. Wenn Mike herausfindet, dass Susan seinen Sohn Zach weggeschickt hat, ohne ihm davon zu erzählen und er daraufhin mit ihr Schluss macht, folgt sie ihm im Hochzeitskleid ihrer Mutter (welches sie gerade anprobiert hat) auf die Straße und hat einen Nervenzusammenbruch. Sie weint und versucht Mike davon abzuhalten zu gehen. Auch hier trifft wieder das Holzhammer-Prinzip zu. Susan ist im Hochzeitskleid, sie wird von ihrem Freund verlassen und weint. Drama! Haben sie es mitbekommen? Hier ist die Tragik! Hey, sie ist im Hochzeitskleid!
2. Mystery?
Ein wesentlicher Teil des Erfolges der ersten Staffel war das Staffelgeheimnis um Mary-Alice Young, die zu Beginn der Serie Selbstmord begeht. Am Ende der ersten Staffel wurde dieses Geheimnis gelöst. Wir haben erfahren, warum Mary-Alice Young Selbstmord begangen hat. Für die zweite Staffel hatte man nun in den letzten Folgen der ersten Staffel schon ein neues großes Staffelgeheimnis vorbereitet. Alfre Woodard und Mehcad Brooks ziehen als mysteriöse Nachbarn in die Wisteria Lane ein. Hatte man auf ein ähnlich fesselndes Geheimnis wie in der ersten Staffel gehofft, so wurde man dann letztendlich bitterböse enttäuscht. Den Autoren gelang es nicht die neuen Charaktere in die Wisteria Lane zu integrieren. Mit Ausnahme der Van de Kamp- Familie hatten die Applewhites nicht viel mit den übrigen Charakteren der Serie zu tun. Auch scheiterte man daran bei den Zuschauern Interesse an der Applewhite-Familie zu wecken. Die Applewhites fehlten in zahlreichen Folgen der zweiten Staffel, so dass das spannende Geheimnis um die Applewhites den Zuschauer recht kalt gelassen hat, nicht zuletzt deswegen weil man den Zuschauer auch nicht wirklich die Möglichkeit dazu gegeben hat, die Charaktere kennen zu lernen und lieb zu gewinnen. Gegen Mitte der Staffel gelang es den Autoren kurzzeitig das Interesse an der Applewhite-Familie zu steigern. Für 2-3 Folgen nahmen die Applewhites gegenüber den Van de Kamps einen wichtige Rolle ein. Leider wurde der recht interessante Handlungsstrang dann wieder mehr oder weniger fallen gelassen und anstatt mehr Zeit in die Beziehung zwischen Bree und Betty zu stecken, wurden andere Storylines in den Mittelpunkt gestellt, durch welche die Applewhites wieder in der Versenkung verschwanden. Als es dann zum großen Finale kam, waren dem Zuschauer die Applewhites dann auch schon wieder egal. Aber auch wenn die Applewhites einen wesentlichen Schwachpunkt der zweiten Staffel bilden und das Jahr mit ihnen recht enttäuschend war, so haben die Applewhites am Ende letztendlich einen halbwegs zufrieden stellenden Abschluss gefunden. Trotzdem schade um das vergeudete schauspielerische Potential von Alfre Woodard, von dem man nur Ansätze gesehen hat.
3. Cast und Episoden-Schema-Fragen
Der Cast der Housewives hat in dieser Season enormen Zuwachs erhalten. Neben den Applewhites sind so z.B. auch Susans Ex-Mann Karl, Brees Kinder Andrew und Danielle oder auch Lynettes Ehemann Tom zum Cast der Serie gestoßen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man einige Charaktere in dieser Staffel (weiterhin bzw. nur noch) als wiederkehrende Charaktere in der Serie geführt hätte. Jeder der Schauspieler war für die 24 Folgen der Staffel unter Vertrag und musste daher irgendwie in die Serie eingebaut werden. Hier zeigte sich doch schnell, wer entbehrlich ist und wer nicht. Paul und Zach, die in der zweiten Staffel auch weiterhin als Hauptcharaktere dabei waren, waren so beispielsweise die gesamte Staffel über nur in einer Hand voll Folgen zu sehen und die Storylines der beiden kamen auch nicht richtig voran. So gern man Paul und Zach auch in der ersten Staffel mochte, so hat es jetzt im Nachhinein nicht wirklich viel Sinn ergeben die Charaktere noch weiter in der Serie zu behalten. Da hätte man gleich am Anfang der Staffel Nägel mit Köpfen schlagen können und die beiden aus der Serie schreiben können. Möglichkeiten gab’s von Anfang an. Ein anderes Problem, was mit dem zu großen Cast zusammenhängt, ist die intensive Konzentration auf die 4 Main-Housewives. So war das simple Episoden-Schema dieser Staffel, dass Lynette, Susan, Gaby und Bree in jeder Folge ihre eigene Storyline bekommen müssen. So gab’s in den meisten Folgen das simple “story-of-the-week-for-4-housewives”- Konzept, während man die anderen Charaktere regelrecht vernachlässigt hat, wodurch diese gar nicht die Möglichkeit hatten für sich selbst zu stehen. Klar heißt die Serie „Desperate Housewives“, aber eigentlich ist die Serie eine Ensemble-Serie und da kann man auch eine freie Entfaltung der anderen Charaktere erwarten, so dass sie in ihren Geschichten nicht immer nur von den Housewives abhängig sind. Warum nicht z.B. Edie ihren eigenen Handlungsstrang geben?
4. Story-Arc, wo bist du?
Hatte die Serie in der ersten Staffel noch ihre Story-Arcs, wo eine klare Richtung vorauszuahnen war, so standen die Folgen in der zweiten Staffel allesamt eher für sich allein. Besonders am Anfang der Staffel fällt einem das „Story of the week“-Prinzip besonders auf. Zwar haben die Autoren es geschafft kleinere Story-Arcs für aufeinanderfolgende Episoden zu entwickeln, aber die sind in der Regel auch relativ schwach ausgefallen bzw. kamen aus heiterem Himmel. Ein anderes Problem in dieser Staffel war die Ideen-Leere der Autoren. Teilweise wirkte es so als hätten die Autoren keine Inspiration mehr und als wären sie nur noch gezwungen eine Folge vollzustopfen. Das machte sich besonders in der zweiten Hälfte der Staffel bemerkbar, wo auch die „story-of-the-weeks“ ideenarm waren, die in der ersten Hälfte eigentlich noch recht gut waren. Auffällig ist der Ideenreichtum auch am Ende der zweiten Staffel, wo bereits Ideen aus der ersten Staffel recycelt werden: Ein neues Haus wird abgefackelt, eine neue Affäre wirft ihre Schatten voraus und Bree angelt sich einen neuen Psychopathen. Enttäuschend, enttäuschend.
Aber auch in der zweiten Staffel hatte die Serie ein paar unvergessliche Highlights. So gab’s in der neunten Folge der Staffel den wohl den besten Teaser der gesamten Serie und auch die Schauspieler zeigen durch ihre guten Leistungen, dass sie noch Spaß an der Serie haben, aber leider brachten die schlechten Drehbücher in dieser Staffel teils auch recht schwache Leistungen (besonders bei Teri und Eva) hervor. „Desperate Housewives“ wird vermutlich nie wieder so sein wie zuvor. Das Ruder in eine bessere Richtung zu lenken, wird schwer. Mit etwas Glück schaffen es Marc Cherry und sein Team aber vielleicht doch noch…
Punkte für die zweite Staffel: 5,5 von 10 Punkten
Zum Vergleich Punkte für die erste Staffel: 8,5 von 10 Punkten
Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass ich es schaffe in der nächsten Season mit der Serie aufzuhören. Auch wenn viele es wohl nicht mehr hören können (selbst ich kann mich mittlerweile nicht mehr hören wie ich mich über die Serie beschwere :lol:

), aber ich bin von der Serie diese Staffel verdammt enttäuscht, weil ich die Serie und ihre Charaktere mag und Besseres erwarte.
So schwer war es für mich noch nie mit einer Serie aufzuhören. Scheinbar bin ich mittlerweile selbstzerstörerisch veranlagt. Oder Marcia Cross ist Schuld.
