US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von AlphaOrange
#1374584
Nach einer Weile wenig Fernsehen schließe ich gerade meine Serien ab. Gestern fertig geworden:

Growing Up Fisher
Diese Season der überhaupt einzige Newcomer, dessen Absetzung ich echt bedaure. Fisher erfindet das Comedy-Genre mitnichten neu und bedient sich exzessiv üblicher Zutaten von Familiencomedies. Dafür trifft man aber eine gute Mischung aus Witz, Biss und Sympathie. Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut (nur die Schwester bleibt sehr blass) - inklusive Jenna Elfman, die mir sonst eher auf die Nerven geht. Die Episoden sind gut getaktet (teilweise aber auch etwas schematisch) und steigen mit relativ autarken Cold Opens meist recht flott ein. Immerhin: Folge 13 taugt als Serienabschluss, sodass die Serie eine runde Sache ist.
7.5 / 10
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von str1keteam
#1375253
Californication Staffel 6 6/10

Californication Staffel 7
Nachdem Staffel 6 über lange Strecken zur müden Pflichtübung verkommen war, konnte Staffel 7 mit ein paar einschneidenden Neuerungen, dem interessanteren Setting (Writer's Room einer Serie) und dem spürbaren Willen, auf ein Ende zuzusteuern, nochmal die alte Energie aufleben lassen. Vor allem die ersten und letzten Folgen erinnern daran, warum Californication in den frühen Staffeln mein Lieblings-Halbstünder war. Der dramatische Kern funktionierte nach dem ewigen Hin und Her um Hank und Karen zwar schon lange nicht mehr richtig, aber der Humor zündet wieder verstärkt und wenn sich in der finalen Szene der Kreis schließt und ein letztes Mal Rocket Man (wie schon u.a. zu Beginn und Ende des Piloten) ertönt, wird man daran erinnert, dass unter all den Männerfantasien, den kruden Witzen, dem Slapstick um Körperflüssigkeiten und dem snobistischen Zynismus, ein sentimentales Herz schlug.
versteckter Inhalt:
Mach's gut und versau es nicht wieder, Hank
. 7,5/10

Growing Up Fisher Staffel 1 6/10

Game of Thrones Staffel 4 9,5/10
Das Einzige, was die Serie von der Perfektion abhält, ist ihre eigene Stärke. Die unglaubliche Fülle an interessanten Charakteren sorgt dafür, dass man in 10 Folgen pro Jahr einfach nicht jedem gerecht werden kann. Selbst im Binge Modus kann es manchmal frustrierend sein, wenn manche Nebenfiguren teils komplette Staffeln verschwinden
versteckter Inhalt:
(wie Mance Rayder oder Walder Frey)
oder ein Handlungsstrang gerade richtig in Fahrt kommt und dann plötzlich 1 oder gar mehrere Folgen in den Hintergrund gerät. Ich fühlte mich jedenfalls mehrmals daran erinnert, als South Park nach dem Cliffhanger um die Identität von Cartmans Vater (1x13) eine mit der Haupthandlung nicht verknüpfte Terrence & Philip Episode (2x01)sendete. :lol:

btw. South Park und Game of Thrones
versteckter Inhalt:
Die Bastarde haben Joffreys Tod durch Vergiftung tatsächlich in ihrer Game of Thrones Parodie gespoilert. Ich hatte da schon befürchtet, dass das nicht einfach ein Gag ist, sondern auf Buchwissen beruht.
Ein anderer vernachlässigenswerter Mangel kam hier erstmals seit Staffel 1 auch wieder zu Vorschein. Ohne Buchwissen ist es teils einfach nicht nachvollziehbar wie weit manche Orte von einander entfernt liegen.
versteckter Inhalt:
Teilweise sind Charaktere 1 ganze Staffel (und somit wahrscheinlich Wochen oder Monate) unterwegs um von A nach B zu kommen und dann wirkt es wieder so als könnte man Westeros an einem Tag mit Pferd durchqueren. Wie Stannis da plötzlich mit mehreren tausend Mann unbemerkt hinter der Mauer aufgetaucht ist (und es sah zudem nicht so aus als käme er aus Richtung der schwarzen Festung), hat mich mehr beschäftigt als die von einigen Kritiker-Honks zum Skandal aufgeblasene Vergewaltigungsszene, die ich einfach nur als weiteren kinky Akt dieser mörderischen Geschwisterliebe abgehakt habe.

Mit Shaes Wandlung hatte ich anfangs auch Probleme, aber ich schaue mir die Staffel zur Zeit nochmal in Gesellschaft auf Deutsch an und da waren genug Hinweise, wie tief Shae von Tyrions Verhalten verletzt war und wie sehr sie schon immer befürchtet hat, dass er sie nicht als würdig betrachtet und nun Sansa liebt. Beim ersten Sehen dachte ich noch, dass sie hätte erkennen müssen, dass Tyrion sie nur White Fang-en will, damit sie sich in Sicherheit bringt. Da Cersei und Tywin sie schon vor Joffreys Tod als Tyrions H.ure erkannt hatten und sie folglich unter Druck gesetzt haben werden, war das in dieser erbarmungslosen Welt, in der Normalsterbliche nur Spielbälle der Mächtigen sind, der folgerichtige Schritt.

Veep Staffel 3 8/10
The Red Road Staffel 1 6,5/10

Homeland Staffel 3 7/10
Hat sich nach teils sehr schwachem Beginn in der zweiten Staffelhälfte imho wieder gefangen. In dem Verhältnis, in dem Homeland anfangs überhypt war, wird es jetzt übertrieben verrissen. Von der feinen Charakterzeichnung, die die Kernbeziehung einst auszeichnete, ist nicht mehr viel übrig geblieben, aber die Autoren haben auch endlich erkannt, dass dieses Element ausgelutscht war und es steht hier nun endlich nicht mehr im Mittelpunkt. Als Agenten und Terrosismus-Thriller kann sich die Serie noch mehr als sehen lassen.
versteckter Inhalt:
Angesichts des Ausgangs der Staffel wird es aber noch unverständlicher warum man anfangs so viel Zeit um diesen nervigen CW-Plot um Dana Brody verschwendete.
The Blacklist Staffel 1 6/10
Zuletzt geändert von str1keteam am So 6. Jul 2014, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
von zvenn
#1375256
Melissa & Joey: Season 3
Zum dritten Mal in Folge meine liebste Sitcom. Tolle Charaktere gespielt von wunderbaren Schauspielern, geniale (teilweise wohldosiert übertriebene) Gags mit durchgängig genialem Timing und das Ganze, trotz sämtlicher Sitcom-Klischees, auch nach 82 Folgen noch immer herrlich unterhaltsam.
Gerade die Rückblick-"Clip-Show" kurz vor Ende der Staffel, zeigt einem nochmal wie genial die Serie eigentlich ist. Und wie sehr man 4 Jahre bei Jungdarstellern sieht :shock:
8/10
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von redlock
#1375261
Dieser Thread ist der wichtigste der hier in den letzten Monaten eröffnet wurde (neben den Quotenthreads :mrgreen: ). Müsste am Anfang nur was Ordnung und Übersicht rein :wink:
Jedenfalls, er gibt auch mir die Möglichkeit erste Eindrücke zu korrigieren. Wie zu

Undateable -- Staffel 1
deren Pilotfolge die schwächste der ganzen Staffel (Serie?) war.

Die Serie ist im Grunde eine aktuelle Version von ''Cheers'' mit einer Portion ''Friends'' und ''HIMYM.'' In der letzten Folge heißt es ''it's a show about friendship'' und das trifft es sehr gut.
Der Einstieg war holprig und schwach. Aber glücklicherweise fand die Serie ihren Ton dann doch schnell. ''Undateable'' passt in die neue Strategie von NBC – raus aus der Nische, hin zu zugänglicheren Sitcoms – böse Zungen würden jetzt von einer «typischen mainstream Network sitcom» sprechen. Aber wenn so was unterhaltsames und amüsantes wie hier raus kommt, kann man/ich einfach nichts dagegen haben.
Schade fand ich, dass Brigs Heelan nur kurz dabei war. (Vermute mal, sie hatte irgendwelche Termin-/Vertragsüberschneidungen mit ''Ground Floor'').
Die Staffelfinale geht auch als Serienfinale in Ordnung. Dennoch hoffe ich, dass ''Undateable'' eine zweite Staffel bekommt. Es hat einfach Spass gemacht Zeit mit diesen Chaoten zu verbringen.

Füe Staffel 1: 7/10
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von Viktor
#1375302
redlock hat geschrieben:Dieser Thread ist der wichtigste der hier in den letzten Monaten eröffnet wurde (neben den Quotenthreads :mrgreen: ). Müsste am Anfang nur was Ordnung und Übersicht rein :wink:
Jedesmal wenn ich hier reinschaue, bekomme ich deswegen ein schlechtes Gewissen. Aber das wird schon noch! Ganz bestimmt! :wink:
von Chrissi_like
#1375872
Dallas Season 1 9/10 Punkte
Punktabzug für einige Logikfehler

Ich bleibe dran :mrgreen:


One Tree Hill Season 1 10/10 Punkte

Einfach schöner Teenie-Schmalz, genau das richtige für mich, fühle mich mehr als unterhalten. :D

Ich bleibe auf jeden Fall dran

The Good Wife Season 1 8/10 Punkte

Nur 8/10 weil teilweise doch noch mehr aus den Storys und Personen rausgeholt werden kann :shock:

Ich bleibe dran
von Stefan
#1375874
The 100 - Season 1

Es mag am bingewatch liegen, aber mir hat die erste Staffel wirklich gut gefallen. Klar, die Serie macht in den 13 Folgen viele Veränderungen durch - aber das resultiert auch in einer rasenden Storyline und man scheint auch schnell gemerkt zu haben, was nicht funktioniert und hat die Charaktere oder die ganze Storyline schnell raus geschrieben.

Klar, die Serie ist nicht perfekt - aber besser als Revolution ist sie allemal ;) Es gibt das normale CW "Problem" mit vielen, jungen, hübschen Schauspielern - wobei die Serie auch eine ganze zweite Erzählebene mit lauter Erwachsenen Charakteren hat, die auch sehr viel Screentime bekommt.

Wie gesagt, der Start bzw die ersten 2 bis 3 Folgen sind jetzt nicht so der bringer - dann fängt die Serie aber an sich positiv zu entwickeln und am Ende wars richtig richtig spannend und - die Serie hat definitiv keine Angst davor, auch junge Menschen oder sehr viele Leute auf einmal zu killen

7 von 10
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von redlock
#1375981
redlock hat geschrieben:Believe --- Staffel-/Serienfazit:

Es ist nicht ganz klar, ob die Serie von 13 auf 12 Folgen gekürzt wurde, oder ob von Anfang an nur 12 Folgen geplant waren, zudem hatte die Serie in ihrem kurzem Leben angeblich drei verschiedene Showrunner. Das Serienfinale ist jedenfalls ''rund'' und zufriedenstellend. Das haben sie gut hinbekommen. Es gibt keinen unaufgelösten Cliffhanger.
Die Serie hat 13 Folgen :!:
Eine weitere Folge ist kürzlich aufgetaucht. Dem Produktionscode nach sollte es sich um eine vom Anfang der Staffel halten (hab die Ep selbst noch nicht gesehen). Hat NBC also einfach eine Ep ausgelassen :roll:
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von Theologe
#1376006
redlock hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Believe --- Staffel-/Serienfazit:

Es ist nicht ganz klar, ob die Serie von 13 auf 12 Folgen gekürzt wurde, oder ob von Anfang an nur 12 Folgen geplant waren, zudem hatte die Serie in ihrem kurzem Leben angeblich drei verschiedene Showrunner. Das Serienfinale ist jedenfalls ''rund'' und zufriedenstellend. Das haben sie gut hinbekommen. Es gibt keinen unaufgelösten Cliffhanger.
Die Serie hat 13 Folgen :!:
Eine weitere Folge ist kürzlich aufgetaucht. Dem Produktionscode nach sollte es sich um eine vom Anfang der Staffel halten (hab die Ep selbst noch nicht gesehen). Hat NBC also einfach eine Ep ausgelassen :roll:
Vermutlich ist es eigentlich die 6. Episode, aber genau lässt sich das nicht sagen, weil der Code schon vorher durcheinander ist.
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von ultimateslayer
#1376088
Fargo
Nachdem ich die ersten paar Folgen zwar gut, aber nicht unbedingt grandios fand, muss ich sagen, dass mich die Serie im Endeffekt dann doch noch begeistert hat. Besonders ab der Mitte rum wurde es richtig spannend und die letzten paar Folgen waren voller toller Momente. Ich habe ja beim Piloten noch angemerkt, dass ich den Look nicht sonderlich beeindruckend finde, doch in ihrer Gesamtheit hat die Serie dann doch einige starke Akzente gesetzt. In der zweiten Hälfte gab es konstant Folge für Folge toll in Szene gesetzte Momente, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Das Gustostück sind aber sicherlich die Performances. Billy Bob Thornton hatte natürlich die auffälligste Rolle, aber mein Favorit war definitiv Martin Freeman, der mit Lester Nygaard eine ziemlich faszinierende Figur erschaffen hat. Tolman war weniger "shiney", aber sie hat das teils sehr überzogene Drama gekonnt zurück auf den Boden gebracht. Loben sollte man aber auch die kleineren Rollen. Keith Carradine gefiel mir ausgesprochen gut, Kate Walsh wurde super gegen den Strich besetzt usw.

Das writing konnte da - ähnlich wie bei True Detective - nicht immer mithalten, aber im späteren Verlauf kamen da doch noch einige spannende Drehungen und Wendungen, die Anfangs meiner Meinung nach fehlten.
8.5/10
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von redlock
#1376396
Continuum --- Staffel 3

Mit dieser Staffel beweist und unterstreicht die Serie nochmals, dass sie die beste sci-fi Serie der letzten Jahre ist.
Der erzählerische Weg (Form, Struktur, Inhalt) von S2 wird in S3 fortgesetzt. Das bedeutet allerdings auch, dass es nicht ganz einfach ist dem ''Paralleluniversum-Zukunfts-Mischmasch'' zu folgen. Aufpassen muss man schon etwas. Bin darum froh, dass ich S3 ''binge ähnlich'' gesehen habe (an zweieinhalb Wochenenden für die 13 Folgen).
S3 brachte dramatische und tiefgreifende Entwicklungen.

Die Staffel hat mir sehr gut gefallen.
Continuum ist must-see, speziell für sci-fi Fans, und Staffel 3 bekommt unterm Strich: 8,5/10
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von little_big_man
#1376413
Ist Continuum aber immer noch nur ein "Procedural im Pseudo-Serial Gewand" wie das damals der Grundtenor zu S1 (und S2?) war oder hat sich die Serie zu einem wirklichen Serial entwickelt?
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von Theologe
#1376421
little_big_man hat geschrieben:Ist Continuum aber immer noch nur ein "Procedural im Pseudo-Serial Gewand" wie das damals der Grundtenor zu S1 (und S2?) war oder hat sich die Serie zu einem wirklichen Serial entwickelt?
S3 habe ich noch nicht gesehen, aber S2 war schon deutlich mehr Serial als S1. S1 hat einem zwar auch ein Serial vorgegaukelt und redlock hat das ja schon gereicht. Aber in S2 hat man nicht mehr dieses Fall der Woche Prinzip, das dann einfach mit den Bösewichten der Staffel in Verbindung stand, sondern deutlich mehr fortlaufende Handlung. Um aus Continuum ein Must See zu machen, müsste sich das aber in S3 noch deutlich steigern. Da für dich allerding The 4400 die beste Serie aller Zeiten ist, kann man dir Continuum auch ans Herz legen.
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von Holzklotz
#1376594
Mixology Season 1
Miniseries Emmy-snub!
9,5/10

Höhö.

Mixology Season 1
Die Serie ist am Ende des Tages vergessenswert, aber irgendwie sympatisch. Das verfilmte "Nett ist die Schwester von Scheiße". Amüsante, manchmal wirklich lustige Momente, reihen sich ein mit langweiligen, dummen Szenen und "Charaktermomenten". Es sind alle Formen von Charakteren bzw. Stereotypen anzutreffen, von nerviglaut, zickig, weinerlich usw. Lediglich Szenen mit dem Bartender sind konstant witzig. Trotzdem sind gerade die Flashbacks solide Unterhaltung und geben der Erzählung zusätzlichen Drive. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Charaktere durchweg blasse one-trick ponys bleiben, was dann im Finale brutalst deutlich wird, wenn jedweder emotionaler Payoff zumindest für mich persönlich in Schall und Rauch aufsteigt.

Das Konzept ist sicherlich interessant - hebt die Serie alleine deswegen schon von anderen Burn-offs ab, und mit cleveren Autoren und einem talentierteren Cast wäre hier sicherlich auch was besseres bei rausgekommen. Wer ein Fan von solchen schrägen One Season-Comedies ist, kann mal reinschauen.
5/10
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von redlock
#1376615
little_big_man hat geschrieben:Ist Continuum aber immer noch nur ein "Procedural im Pseudo-Serial Gewand" wie das damals der Grundtenor zu S1 (und S2?) war oder hat sich die Serie zu einem wirklichen Serial entwickelt?
S2 und S3 sind serialisiert.
Seiteneinsteiger haben keine Chance zu verstehen was läuft. Folge überspringen (wie es bei z.B. bei Believe ging) geht nicht. Alles hängt mit allem zusammen.
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von RickyFitts
#1376962
Agents of SHIELD S1

Ab der Staffelmitte wurde es tatsächlich besser, aber dennoch selten richtig gut. Leider hat die Show drei Hauptschwächen, die sich je nach Gewichtung der Folge so stark überlagern, dass der Gesamteindruck erdrückend negativ werden kann: Rund die Hälfte der Charaktere ist schrecklich eindimensional und vermittelt nicht mal glaubhaft den Eindruck off screen ein eigenes Leben zu führen. Ganz schlimm ist das bei May und Ward auch wenn die zweite Staffelhälfte versucht hat da doch mit backstory zu unterfüttern. Das hat aber auch nicht mehr getan als den Figuren eine Vergangenheit zu geben. Mehr Persönlichkeit entfalteten sie trotzdem nicht. Punkt 2 ist das in vielen Fällen schwache Casting. Wichtige Nebenrollen für einzelne Episoden oder kleinere Arcs schrien ständig nur Typecasting. Teilweise habe ich nur den guest actor Namen in den Credits gelesen und konnte schon mit hoher Treffsicherheit raten, als was für eine Art von Figur der dann auftauchen würde. Besonders schlimm ist das, wenn man dadurch schon eine Wendung 10 Meilen gegen den Wind riechen kann, die mir die Episode später aber noch straight faced als dicken Twist verkaufen will. Aber auch im main cast gibt es bei May und Ward zwei ziemliche Nullnummern. Ziemlich hit or miss ist auch der stellenweise hart erzwungene Humor. Manchmal (und meist in Zusammenhang mit Fitz & Simmons) wirklich sehr gelungen, an anderen Stellen dann wieder comic relief der fremdschämigen Sorte. Im letzten Drittel hat sich dann allerdings doch eine relativ gut funktionierende Team-Dynamik entwickelt, obwohl die Zusammensetzung natürlich weiterhin sehr unglaubwürdig bleibt. Da kann man die Truppe noch so sehr als Alternativmodell zur eher Protokoll-getragenen SHIELD Normvorstellung charakterisieren, es bleibt problematisch, dass da ein so kleines und wackeliges Team so wichtige Aufträge übernimmt - und dass sie unter der Führung von einem Veteran stehen, dem von außen immer Größe und taktisches Geschick zugeschrieben wird, das er selbst aber fast nie zeigt. Coulson war bei den Avengers immer nur ein Erfüllungsgehilfe von Fury. Als Lead für ein eigenes Team funktioniert er in der Serie nicht gut genug. Für den binge watch Modus sind viele dieser Kritikpunkte glücklicherweise nicht so gravierend wie sie sich hier anhören, weil die Show nach dem sehr schlappen ersten Drittel langsam auf die Beine kommt und mit zunehmender Serialisierung und ein paar immerhin netten Staffelarcs zu unterhalten weiß. Dennoch bleibt es weit, weit hinter dem Potential einer Marvel-Serie zurück.

5,5/10


Falling Skies
Noch eine Show, die oft hinter ihrem Potential zurückbleibt. Als eine Art Mix aus Half Life und Walking Dead wäre das eine Menge. Dafür bleibt es aber doch meist zu mutlos und klebt hartnäckig an pathetischen Klischees oder Genre-Motiven, die es schon zu oft gab - was noch okay wäre, wenn man diesen einen eigenen Twist geben würde, was aber viel zu selten passiert. Was der Show aber am meisten fehlt ist eine durchgehende Vision. Man merkt sehr deutlich, dass nie ernsthaft über das Ende einer Staffel hinausgedacht wurde. Dass die Autoren die Show immer wieder etwas neu fokussieren ist im Prinzip nicht schlecht. Die Staffelanfänge generieren so jedenfalls schnell neues Momentum. Problematisch wird das aber, wenn auch gleich die Bedrohung durch die Aliens so deutlich umgeändert wird, dass das mit einigen ihrer früheren Pläne und Aktionen kollidiert und langsam immer weniger Sinn macht. Auf der Plus-Seite hat die Show aber eine handvoll sehr sympathischer Hauptfiguren zu bieten, die auch gut entwickelt werden und sich meist zumindest nicht allzu dämlich anstellen. Für Nebenfiguren gilt das weniger, womit wir auch wieder bei schlimmen Sci-fi/Action-Klischees sind. Army-Generäle zum Beispiel denken IMMER wahnsinnig eingleisig und engstirnig und scheinen völlig außer Stande zu sein eine Situation mit mehr Komplexität als Freund-Feind-schwarz-weiß zu begreifen, was sie dann auch gleich mit Waffengewalt gerade rücken wollen. Noch eins: der Science Guy der Guten ist natürlich Experte in nahezu allen Forschungsgebieten. Von Reaktorsicherheit über DNA-Analyse bis Alien-Technologie gibt es nichts, was er nicht erklären kann, wenn es die Story gerade erfordert.
Vom großen Wurf ist Falling Skies damit ein gutes Stück entfernt, aber für einen flotten Sprint durch die Staffeln ist es gerade mangels echter TV Alternativen im Alien-Sci-Fi-Bereich durchaus annehmbar.
S1 - 7/10
S2 - erste Hälfte sehr zäh, insgesamt ein Rückschritt: 5,5/10
S3 - starker Auftakt, gute Neufokussierung, optisch und vom Erzähltempo deutlicher Fortschritt 7,5/10

24 - Live Another Day
Ist wirklich ein kompaktes best of 24. Kocht auch weiter nur mit längst bekannte Zutaten, aber durch die kürzere Staffel spart man sich lästige Füller und das Tempo bleibt konstant hoch. Nur Heller ist irgendwie der schwächste und am wenigsten überzeugendste Präsident der ganzen Reihe
7,5/10
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von ultimateslayer
#1376963
Holzklotz hat geschrieben:Mixology Season 1
Miniseries Emmy-snub!
9,5/10

Höhö.

Mixology Season 1
5/10
Ja, im Nachhinein betrachtet habe ich mit der 7.5 etwas gar hoch gegriffen. Ich sollte Serien definitiv nicht sofort nach dem sehen rezensieren, aber da juckts einen halt immer in den Fingern. Ich glaub jetzt würde ich eher in Richtung 6.5 bewerten. Ich finde immer noch dass es allein durch das sehr originelle Konzept, dass so wunderbar zu einer 13 Folgen Miniserie passt, ähnliche Vertreter überbietet. Aber darüberhinaus hatte es dann letztlich wirklich nicht viel zu bieten.
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von Holzklotz
#1377005
24: Live Another Day (aka. Season 9)
Wie bereits im Thread letzte Woche gesagt, das ultimative 24-Best of und entsprechend der Seriengeschichte richtig, richtig stark in diesem Aspekt. Ja, ab und zu balanciert man arg knapp auf der Grenze zwischen Parodie und Ode, aber man driftet nie völlig ab, behält bei all den Onelinern und toughen Szenen, immernoch die emotionale Seite. Die ist zwar nicht besonders tief, aber nichtsdestotrotz war sie schon immer ein nicht zu unterschätzender Anker in der langjährigen Geschichte von 24. Vorallem in der zweiten Hälfte, wenn man tiefer hinein in die eigene Historie einsteigt, wird dies offensichtlich.

Auch wenn die Macher es mehr als gekonnt geschafft haben, das überschüssige Fett wegzuschneiden, ging es mir persönlich wiederrum ein ums andere Mal viel zu schnell. Mich haben die Fillersachen in 24 nur selten wirklich gestört. (Eine große Ausnahme bildet hier die grauenhafte erste Hälfte der achten Staffel) Alles in allem eine tolle Staffel mit vielen Highlights. Egal ob Samurai-Schwert, Drohnen oder Brechstange, 24 hat wieder alles gegeben und bis zur letzten Sekunde überzeugt. Außerdem möchte ich noch kurz Tate Donovan hervorheben, der eine typische undankbare 24-Rolle bekommt, in dieser aber den Umständen entsprechend seine Sache gut macht - da haben die Writer einen Treffer gelandet.

Random thoughts zum Finale:
versteckter Inhalt:
Hellers letzte Szene im Finale ist brilliant und gehört zu den besten der Serie. Richtig stark. Audreys eigentlich Tod ist irgendwie aber verpufft für mich. Da waren die Reaktionen weitaus gewichtiger. Das Morgan aber Jack ernsthaft während der Mission anruft, war aber echt zum wegrofln. :lol: :lol: Ich habe es eben schon angeteast, aber... SAMURAISCHWERT! :mrgreen:
8/10
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von Tangaträger
#1377012
Holzklotz hat geschrieben:24: Live Another Day (aka. Season 9)
Random thoughts zum Finale:
versteckter Inhalt:
Hellers letzte Szene im Finale ist brilliant und gehört zu den besten der Serie. Richtig stark. Audreys eigentlich Tod ist irgendwie aber verpufft für mich. Da waren die Reaktionen weitaus gewichtiger. Das Morgan aber Jack ernsthaft während der Mission anruft, war aber echt zum wegrofln. :lol: :lol: Ich habe es eben schon angeteast, aber... SAMURAISCHWERT! :mrgreen:
Die letzte Szene hat auch gezeigt, wie brilliant der Payoff einer 24-Season sein kann, wenn die Autoren sich denn mal entscheiden, diesen zu nutzen. Statt die Season einfach enden zu lassen, und dann in der naechsten Seasonpremiere kurz zu erwaehnen, was denn so passiert ist, hat der letzte Akt ausnahmsweise mal die Auswirkungen der Ereignisse in der Staffel gezeigt. Die besagte Szene mit Heller haette es mit Hilfe des Timejump sonst nie gegeben, und bringt eine emotionale Tiefe in seinen Charakter, der ansonsten in der Staffel verlorengegangen waere. Man koennte schon fast behaupten, dass Audrey nur in dieser Staffel war, um Heller diesen finalen payoff zu geben (man muss zugeben, dass Audrey in 10 von 12 Folgen ziemlich unwichtig war).

Die Staffel bekommt von mir 8/10 - die letzten beiden Folgen buessten etwas an Spannung ein, nachdem die Situation nach der demise des main villains ein fuck-up an trouble versprochen hat, es aber am Ende nicht einhalten konnte. Ich finde es durchaus toll, dass die Autoren sich fuer einen wilden Emotionsride entschieden haben, aber das ging halt auf Kosten des Thrills.
von Waterboy
#1377078
24: Live Another Day

Tolle Staffel. Keine Füller, durchgehend spannend. Das Cast war toll, Kate als Jack 2.0 mochte ich sehr und das Ende war :( und der Timejump war klasse.

24 hat mich überraschender Weise sehr gut unterhalten, hätte ich vorher nicht gedacht, wo ich doch eher auf der "brauch ich nicht unbedingt" Seite war. Aber die Serie zeigt, was den meisten Serien heute fehlt. Qualität.

8/10
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von Zach
#1377338
24 - Season 9

Sehr solide Staffel, toller Cast, spannende Story. Ein 24-best-of sozusagen inkl. den typischen 24 flaws, die sich aber in Grenzen hielten. Das 12-Stunden Format hat dem ganzen sehr gut getan, v.a. gab es kaum Nachtfolgen, das hat mich bei den 24 Stunden immer gestört, dass quasi die Hälfte der Staffel im dunkeln spielt. :lol:
versteckter Inhalt:
Audrey's Tod hätte ich nicht wirklich gebraucht, aber sie war sowieo unnütz und ich war nie ein Fan von ihr. Dafür durfte William Devane in seiner letzten Szene noch mal glänzen, obwohl Heller insgesamt schon ein ziemlich lamer President war.
Irgendwie hätte man London auch etwas besser einsetzen können.

Da man es aber alles schon irgendwie kennt, gibts "nur"

7,5/10


Jetzt bin ich gespannt, ob es eine weitere Stafffel geben wird. Vielleicht ja in 2 Jahren, wenn bei Fox überhaupt nix mehr rund läuft :lol:
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von redlock
#1377487
The Night Shift --- Staffel 1

Routiniertes Medical-Drama, dass sich nach der schlechten Pilotfolge schnell berappelt. Der ''Spezielle Dreh'' an der Serie ist, dass die Hauptfigur Kriegsveteran ist und unter PTSD leidet.
Kommt nicht an die besten Zeiten von ''ER'' und ''Grey's'' heran, aber als ''Lückenbüßer'' oder Ersatz durchaus geeignet. Nicht mehr, nicht weniger. Die Mischung aus persönlichen Dramen und Fällen der Woche im Krankenhaus ist halt ein Klassiker, und es funktioniert hier alles in allem leidlich gut.

Für S1: 6/10



Beauty and the Beast --- Staffel 2

Kreativ die schwächste Serie des CW, und das will was heißen. Showrunner in S2 war Brad Kern, der jahrelang das Zepter bei ''Charmed'' inne hatte.
Er musste die geerbten Probleme von S1 korrigieren. Leider war dieser Prozess ein ''learning by doing.'' Die S2 hatte dadurch verschiedene Phasen, und erst am Ende waren die Probleme im Griff, von richtig gelöst möchte ich nicht sprechen. Hin und wieder scheint das Potential der Serie durch, und dann ist sie auch unterhaltsam. Aber BatB ist ein gutes Beispiel dafür wie Shipper eine Serie kreativ erdrücken können.
Wie man so liest, soll S3 eine weitere Kurskorrektur bringen. Naja.

Für S2: 4,5/10
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von Bobby
#1377676
redlock hat geschrieben:Showrunner in S2 war Brad Kern, der jahrelang das Zepter bei ''Charmed'' inne hatte.
Ihm verdanken wir die mittelmäßigen Staffeln ab 5 aufwärts. :|
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von RickyFitts
#1377678
Bobby hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Showrunner in S2 war Brad Kern, der jahrelang das Zepter bei ''Charmed'' inne hatte.
Ihm verdanken wir die mittelmäßigen Staffeln ab 5 aufwärts. :|
Ach hatte sich Charmed in späteren Staffeln doch echt noch auf mittelmäßig gesteigert?
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von Theologe
#1377686
RickyFitts hat geschrieben:
Bobby hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Showrunner in S2 war Brad Kern, der jahrelang das Zepter bei ''Charmed'' inne hatte.
Ihm verdanken wir die mittelmäßigen Staffeln ab 5 aufwärts. :|
Ach hatte sich Charmed in späteren Staffeln doch echt noch auf mittelmäßig gesteigert?
Ich habe schon an einer Formulierung gearbeitet, aber du hast schon alles gesagt.
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