US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#957971
Wieder eine gute Folge, Eamonn Walker gelingt es in jeder Szene, diese unterschwellige, in ihm brodelnde Aggression darzustellen. Ed ist mit seiner Art zu trainieren natürlich äußerst radikal. Ich halte es dennoch für falsch, dass Lights ihn gefeuert hat. Es wäre seine Aufgabe gewesen, Ed zu vermitteln, dass Johnny und Pops immer Teil seines Teams sein werden. Dann hätte Ed immer noch entscheiden können, ob sich die Fortsetzung der Arbeit noch lohnt, aber ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen, halte ich für falsch.
Die Eskalation mit Johnny war dann fast unausweichlich. Man darf gespannt sein, wie schlimm Patricks Verletzung ist.
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von Bobby
#958534
Ich stör euch nur ungern, aber ich hab grad endlich den Piloten gesehen. :wink:

1x01

Ich glaube, ich habe noch keinen einzigen Boxfilm gesehen und ich hoff, ich mach mir keine Rocky-Fans zum Feind jetzt. Das einzige, das annährend zum Thema passt ist "The Wrestler" und da ist die Story zumindest etwas ähnlich, soweit ich mich erinnern kann. :oops:

War deswegen sehr überrascht, wie gut mir der Pilot gefallen hat. Hab mir unterhalten gefühlt und der Lead hat mir auf Anhieb sehr gefallen. Die Comeback-Story und die Geldprobleme können eine interessante Story werden. Der angesprochene Twist am Ende des Piloten war ziemlich gelungen.

Schön war es auch mal Vs Marcus ohne Stock im Arsch zu sehen. :lol: :lol:

8/10

Ich freu mich jetzt auf ein paar Folgen Lights Out, die ich in einem Zug genießen kann, und hoffe, dass die Qualität zumindest erhalten bleibt. Die Kommentare deuten zumindest auf keine Verschlechterung hin.
von Plem
#958543
Bobby hat geschrieben:Ich freu mich jetzt auf ein paar Folgen Lights Out, die ich in einem Zug genießen kann, und hoffe, dass die Qualität zumindest erhalten bleibt. Die Kommentare deuten zumindest auf keine Verschlechterung hin.
Die Serie wird eigentlich mit jeder Folge besser und inzwischen freue ich mich jede Woche auf Lights Out.

Ich hoffe, dass Eamonn Walker jetzt noch nicht ganz von der Bildfläche verschwindet. Die Dynamik zwischen Romeo und Lights find ich nämlich unheimlich interessant anzusehen. Etwas fehl am Platz wirkten die paar Reynolds-Szenen in der Folge, weil wir ihn bisher eigentlich noch nie privat erlebt haben. Ich frage mich ob es einen Grund hat, dass man plötzlich versucht ihm etwas mehr Profil zu geben. Vielleicht will man den Charakter ja killen. Wäre zumindest mal etwas Neues und würde vermeiden, dass die Serie vorhersehbar wird, denn im Moment läufts ja ziemlich sicher darauf hinaus, dass der Kampf stattfinden und Lights ihn verlieren wird.
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von Bobby
#958936
Euer süßer Dialog ist hiermit beendet, denn ich bin jetzt up-to-date und verfolge die Serie auch zum bitteren Ende. :wink:
Theologe hat geschrieben:Mir gefällt die Serie weiterhin sehr gut, muss allerdings sagen, dass ich die Entwicklung zum Comeback-Drama, weg vom Geldeintreiber so nicht unbedingt wollte.
Plem hat geschrieben:Mir gefällt die Richtung, die die Serie einschlägt. Und das ist eigentlich genau das, was ich von Anfang an von Lights Out erwartet hatte.
Mir gefällt die Entwicklung zum Comeback-Drama auch sehr gut und das hatte ich, wie man in meinem Pilot-Kommentar sehen kann, auch erwartet. Die Geldsorgen waren zwar ganz interessant, aber es ist nichts, was man a) nicht auch woanders gesehen hat und b) nicht auch in einer Nicht-Boxer-Serie sehen kann. Find daher, dass die Richtung besser für die Serie ist.

Ansonsten bin ich wirklich überrascht, wie sehr mir das Sportlerdrama gefällt, vorallem da es auch noch Boxen ist, ein Sport, den ich nicht für schlimmer halten könnte. Wie Plem mal so schön gesagt hat, einige Darsteller sind nicht erstklassig, aber trotzdem macht die Serie Spaß. Stacy Keach und Holt McCallany gefallen mir aber ziemlich gut in ihren Rollen.
Theologe hat geschrieben:
Plem hat geschrieben:Yay, ich hab mich sehr gefreut Eamonn Walker wiederzusehen. Seit Kings bin ich insgeheim ein kleiner Fan. Hat der eigentlich was an seiner Stimme oder hat er nur für den Charakter so gesprochen?
Hast du OZ nicht geguckt oder warum ausgerechnet seit Kings?
Ich kenn den nur aus The Whole Truth und Justice und da hatte er ja unglaublich langweilige Nebencharaktere spielen müssen. In dieser Roller gefällt er mir aber wirklich sehr gut. Der Trainer steigert sich unheimlich rein in die ganze Sache und wenn was misslingt, dann gleich ein so krasser Selbstmordversuch. :? Als ihn Lights gefeuert hat, ist dann auch noch die Welt für ihn zusammengebrochen. :(

Eine Serie nachzuholen und dann an dem Punkt anzukommen, wo man nicht mehr weiterschauen kann, ist eine echt Qual. Ich hasse dieses Gefühl. :evil: Vorallem wenn man so einen gelungenen Cliffhanger hat. Bin auch gespannt, wie schwer die Verletzung sein wird. Evtl. hört Reynolds davon und nutzt diese Verletzung beim Kampf aus? Andererseits ist er als sehr fair dargestellt worden, was dann wiederrum nicht zu ihm passen würde. Zu den Reynolds-Szenen: Eine kleine Schwimmbahn in der Wohnung?! :shock: :o Geil.

Da eine zweite Staffel ziemlich unsicher ist, hoffe ich, dass man den großen Fight im Finale zumindest ganz zeigt und man die Serie als eine Art Miniserie hinnehmen kann wie bei Terriers. Die Comebackstory gefällt mir wie gesagt, aber ich muss auch gestehen, ich weiß nicht, ob ich die Serie nach einer Absetzung missen würde, wenn diese Story jetzt schon erzählt wird. Lediglich diese Boxerdemenz, die bisher nur eine kleine Rolle spielt, würde mich sehr interessieren als neue Entwicklung. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch nach erfolgreichem Comeback.

Ach und wie viele Folgen hat die erste Staffel überhaupt? :oops:
von Plem
#958976
Bobby hat geschrieben:Ach und wie viele Folgen hat die erste Staffel überhaupt? :oops:
13 :wink:
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von Theologe
#964280
Wieder eine gute Folge. David Morse war in seiner Gastrolle klasse. Auch wenn es teilweise sehr traurig war ihm zugucken zu müssen. Er war mal Weltmeister und lebt jetzt in einer Bruchbude, sein Gedächtnis ist im Eimer und er muss sich alles notieren und doch wünscht er sich nur wieder im Ring zu stehen.
Er hat aber auch bewiesen, dass er ein loyaler Freund ist und hat Lights somit aus der Patsche geholfen.
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von Bobby
#964328
Und wieder ein Boxgast, der Lights die Show stiehlt. David Morse fand ich auch klasse. Er tat einem unheimlich leid und Lights könnte ähnliche Probleme haben. Als der Angreifer des Politikers nicht explizit gezeigt wurde, war klar, dass da noch ein Twist kommen würde. Toll, wie Jerry dann seine Notiz fertiggekaut hat. :lol: Zudem mischt jetzt auch noch das FBI mit. Mal schauen, ob die weiterermitteln werden. Das Familien-BBQ war sehr schön. "USA, USA!" :lol: Ich denke, ich werd mir die nächste Folge aufsparen, um ein längeres Finale zu schauen. Ich empfand die Serie deutlich besser als ich eine Folge nach der anderen sehen konnte. :|
von Plem
#965427
Hach, ich versteh nicht warum niemand David Morse seine eigene Serie geben will. Ich find den absolut genial. Am besten gleich ein Spinoff zusammen mit Eamonn Walker :lol: Lights Out hat sich wirklich zu einer tollen Serie gemausert, weshalb mir die Absetzung jetzt unheimlich wehtut :( Ich hoffe einfach, dass die Autoren, genauso wie bei Terriers, ein Staffelende geschrieben haben, das auch als Serienende funktioniert.
von Plem
#970077
Tolles Finale. Wäre es nicht das Serienende gewesen, hätte ich es vielleicht etwas unbefriedigend gefunden, dass Lights den Kampf gewinnt, aber dadurch, dass jetzt nichts mehr kommen wird, kann ich sehr gut damit leben und bin sogar froh über seinen Triumph. Das gute Gefühl wurde aber in den Minuten danach sofort wieder über den Haufen geworfen als wir sehen wie weit Patricks Demenz fortgeschritten ist. Insgesamt gesehen funktioniert die Folge auch hervorragend als Serienfinale und ich bin froh nach dem etwas mauen Piloten drangeblieben zu sein. Sonst wäre mir wirklich eine klasse Show durch die Lappen gegangen.
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von Theologe
#970129
Ja, das war ein tolles Finale und ich bin froh, dass der Kampf komplett gezeigt wurde. Wie schon bei Terriers funktioniert die Folge zum Glück auch als Serienfinale. Was das angeht hat man zumindest als Zuschauer Glück, bei AMCs Rubicon war es ja ähnlich, wobei da das Fenster etwas weiter offen für eine 2. Staffel war.
Mir gefällt es auch, dass das Ende bittersüß ist. Lights hat seinen Titel zurück, kann die Boxer-Demenz aber nicht mehr leugnen, gleichzeitig könnte ich mir gut vorstellen, dass Death Row noch schwere Folgeschäden hat, weil der Ringrichter T.K.O. erst so spät gab.
Es ist zwar immer schade, wenn eine gute Serie nicht alt wird, aber eine so starke 1-Season-Show ist mir immer lieber als 2-4 Jahre Mittelmaß.
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von Bobby
#970205
Oh man, gerade wurde es so gut und dann kommt der Cut zum black screen. :evil:

Nach der unglaublich schlechten ersten Runde, hätte ich nicht gedacht, dass Lights überhaupt eine Chance haben wird, aber man hat den Kampf dann doch ziemlich gut hinbekommen, um den Sieg irgendwie glaubhaft zu machen. Aber das Ende war stark. Lights irrt durch den Gang und man denkt nicht gleich an seine Demenz und dann die Frage an seine Frau. :o Armer Champ. :(

Finde den Abschluss der Serie auch gelungen. Zumindest kann man Lights Out als Miniserie ansehen, ähnlich wie eben Terriers. :)
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von str1keteam
#988704
Im Nachholthread hatte ich ja schon ein kurzes Zwischenfazit gegeben:
Aktuell ist Lights Out dran (Stand 1x09). Mit Abstand die ärgerlichste aller ärgerlichen Absetzungen der letzten Jahre. Das bessere The Fighter und den fand ich schon großartig. Handlung mit enormem Suchtpotenial, düster, aber nicht trist, ein interessanter und sympathischer Hauptcharakter an der Spitze eines starken Ensembles und eine Welt, die im Tv bislang keine Rolle spielte. Da war alles vorhanden, um bei mir langfristig einen guten Platz auf der All Time Liste zu erkämpfen. Die erste und letzte Staffel könnte bei einem guten Finale in meiner Rangliste immerhin noch vor Boardwalk Empire landen.
und da die Serie auf diesem hohen Niveau weiterlief und mit einem packenden Showdown endete, wird sie bei mir wirklich noch vor Boardwalk(brauchte ein bißchen um die volle Klasse zu entfalten) und Walking Dead(lediglich 6 Episoden und das Staffelfinale war nur Durchschnitt) landen. Selbst bei Sons Staffel 3 bin ich mir nicht sicher, ob es davor landet, aber das muss die Zeit zeigen. Bei Preisverleihungen gewinnen nicht umsonst meist spät gestartete Filme/Serien. Der frischeste Eindruck fällt meist besser aus.

Die hier geäußerte Kritik an den Nebendarstellern hat mich genau so überrascht wie der Sieg von Lights. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Höchstens die älteste Tochter würde ich als austauschbar bezeichnen, aber keinesweg schwach. Die mittlere Tochter hat mir sowohl als Charakter als auch schauspielerisch gefallen. War mal wieder erfrischend ein Kind in einer PayTv/Cable Serie zu sehen, das kein selbstsüchtiges Monster ist oder in irgendwelchen Teenie-Problemen ertrinkt. Ryann Shane könnte übrigens auch als Emilia Clarkes "jüngere Zwillingsschwester" durchgehen. Ich dachte anfangs sogar, dass sie es wäre. :lol:
Selbst Pablo Schreiber, den ich in The Wire Staffel 2 noch als großen Schwachpunkt gesehen habe, konnte hier voll überzeugen.

Das Highlight unter der Stammbesetzung war aber klar Holt McCallany, der die im Piloten gezeigten Stärken über die gesamte Staffel bestätigen konnte und einen der interessantesten Sportler-Charaktere dieses Subgenres schuf.

btw. mein Pilotreview hatte ich in diesem Thread ja noch gar nicht hinterlassen.
Lights Out

Nach Enttäuschungen wie The Cape oder Episodes gibt es endlich mal wieder eine Serie, die die hohen Erwartungen nicht nur halten, sondern sogar überbieten kann. Ähnlich wie bei den beiden anderen großen Highlights dieser Season (Boardwalk Empire und Walking Dead)kennt man viele Einzelteile schon aus anderen Meilensteinen dieses Genres, aber die Serie ist so gut geschrieben und stilsicher inszeniert, dass es sich trotzdem frisch anfühlt. Die größten Stärken werden sich wie bei Walking Dead sowieso erst langfristig ergeben, da man weitaus tiefer in die Geschichte und Charaktere eintauchen kann, als es ein Film vermag.

Ein großer und nicht unbedingt erwarteter Pluspunkt ist auch Holt McCallany in der Titelrolle. Dieser kantige Eisenschädel, der bisher fast nur als Muskelprotz im Hintergrund aufgefallen ist, verleiht seinem Charakter schon in dieser ersten Folge eine bemerkenswerte Vielschichtigkeit und Tiefe. Einerseits sanfter Riese und fürsorglicher Familenmensch, der Beleidigungen mit einem Lächeln und scheinbar ohne unterdrückte Wut wegstecken kann und nicht nur wegen seiner Krankheit manchmal ein bißchen langsam im Kopf wirkt. Ein Mann, der wahrscheinlich in seiner Kindheit gelernt hat, dass er seinen Mitmenschen ungewollt Schmerzen zufügen kann, wenn er seine Kräfte unterschätzt. In den Gesprächen mit seinem Bruder und wenn er in die Ecke gedrängt wird, offenbart sich aber auch eine ganz andere Seite. Stolz, dünnhäutig und wenn er die Kontrolle verliert sogar gefährlich.

Kurzum, als großer Fan von Sportfilmen der Marke Rocky, Million Dollar Baby oder The Wrestler ist diese erste Boxerserie für mich genau so ein Knockout wie die erste postapokalpytische Zombieserie. 9/10
Ob Holt auch in anderen Rollen so überzeugen kann, möchte ich fast bezweifeln, aber hier war es die perfekte Symbiose von Schauspieler und Charakter.

Neben ihm stachen noch der wie immer großartige Stacy Keach sowie Eamonn Walker und David Morse in ihren leider zu kurzen Gastrollen heraus. Deren Arcs waren auch die besten Beispiele für den ausgefeilten Mix aus in einer Folge abgeschlossenen Stories(z.B. der MMA Fight), kürzeren Arcs und der durchgehenden Haupthandlung. Die Einzelgeschichten haben sich dabei nie wie eingeschoben oder verzichtbares Zugeständnis an den Mainstream angefühlt. So gut verzahnt, habe ich das noch in keiner anderen Serie erlebt. Das war die von jedem Senderboss gesuchte eierlegende WollMilchSau ...das ProceduralSerial. Die Geschichte eine weniger düstere Variante von Breaking Bad. ...und doch hat es nicht gereicht, um genug Zuschauer zu gewinnen.

Erfreulich war auch, wie oft es Warren Leight und co. geschafft haben Entwicklungen und Charakterzeichnungen gegen die Erwartungen ablaufen zu lassen. z.B. hatte ich befürchtet, dass Johnny öfter Mist baut/Lights hintergeht oder das Brenann am Ende wirklich mit Gewalt darauf drängt, dass Lights in einer bestimmten Runde auf die Bretter geht.

Die letzte Episode war glücklicherweise auch als Serienfinale befriedigend (nach der ersten Runde hätte ich nie gedacht, dass Lights hier ohne Betrug eine Chance hätte, aber es war nicht unrealistisch, weil der physisch überlegene Death Row seit Jahren nur gegen Fallobst geboxt hat und nicht mehr den letzten Biss besaß) und doch hätte in der Serie noch endlos Potential gesteckt.

-hätte Lights weitergekämpft oder sich aufs Training von Talenten konzentriert? Sein Vater hätte nicht ewig das Training leiten können.
-was wird aus Eamonn Walker nachdem er erneut von einem Schützling enttäuscht wurde?
-welche neuen Komplikationen wären durch die Boxpromotervereinigung der ehemaligen Champs entstanden. Barry K. Word hätte kaum schweigend seinen Thron geräumt und Brennans Motive waren offensichtlich nicht selbstlos?
-wie lange dauert es bis Johnny seinen Bruder wieder herunterzieht?

um am wichtigsten:
-War der Gedächtnisaussetzer nur eine kurzfristige Reaktion auf die heftigen Schläge (sowas wie eine leichte Gehirnerschütterung) oder hätte die Krankheit ihn jetzt rapide in Richtung des Zustandes von David Morses Charakter getrieben. Wie reagiert seine Frau auf die unweigerlich kommende Enthüllung?

...


9/10 für die gesamte Staffel
Ein Dank an FX, dass sie erneut ein großartiges Drama produziert haben und ein Fluch, weil sie (wie schon bei Terriers) nicht so viel Geduld wie bei Damages zeigen wollten.