US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Tommy137
#1179587
logan99 hat geschrieben:Dass Quinn nun kein Analyst ist, sondern von einer scheinbar übergeordneten Instituion eingeschleust wurde, um dann Brody zu killen, ist halt mal wieder mehr als abenteuerlich.
Naja, dass da mehr dahinter steckt, war doch abzusehen... so merkwüridg vehement, wie er von Estez eingeschleust wurde, musste man damit rechnen.

Die abenteuerliche (24-)Variante wäre es, wenn Quinn ein Maulwurf von Nazir ist :mrgreen:
von logan99
#1179592
Dass mehr dahintersteckt, dagegen habe ich nichts, aber gerade das mit dem Kill-Auftrag war eben so dermaßen lächerlich. Man merkt leider an genau solchen Plot-Twists, dass die Autoren bei Homeland immer mehr Probleme bekommen, halbwegs plausible Storylines zu schreiben. Und das wird wohl langfristig eher schlimmer als besser, wenn man sich weiterhin so auf die zwei Hauptcharaktere versteift. Bei Carrie kann ich mir noch vorstellen, dass man ihren Charakter vernünftig weitererzählen kann, aber bei Brody!? Ne, er muss - auch wenns schauspielerisch natürlich schade wäre - irgendwann in naher Zukunft abtreten (ob durch Knast oder Tod), um wieder mehr Spielraum für Autoren zu schaffen.
Benutzeravatar
von Sil
#1179625
Also die Quinn Story find ich noch relativ plausibel. Er ist eben nen Blacks Ops Guy der von Estes eingeschleust wurde um Brody los zu werden, der nun mal nen Terrorist ist. Keiner kennt Quinns richtigen Namen und er hat keine Verbindung mit jemandem dort, so wird man Brody los ohne Spuren zum CIA zurückzulassen.
Was mich mehr stört sind eher andere Dinge aus den letzten beiden Folgen. Warum ist das CIA nicht in der Lage einen Helikopter zu verfolgen? Warum wird Carrie einfach wieder allein losgeschickt, obwohl die sich schon soviel geleistet hat? Und wie kommt Abu Nazir ins Land? Das wäre als ob Bin Laden in Amerika einreist. Warum glauben die allen ernstes das Nazir in dem SVU war, am helllichten Tag, um nen bisschen Sprengstoff zu liefern?
Das killt so langsam die suspension of disbelief, was ich schade finde. Ich glaube auch das die Autoren immer mehr Probleme bekommen die Spannung zu halten, ohne zu unglaubwürdig zu werden.

Außerdem glaube ich auch, dass Brody und Nazir noch mehr geplant haben als in dem Gespräch gezeigt wurde. Wäre nicht das erste mal in der Serie das Rückblicke nicht ganz vollständig waren.
Benutzeravatar
von redlock
#1179676
Sil hat geschrieben: Und wie kommt Abu Nazir ins Land?
Ich hab eine ganze Reihe von Problemen mit der aktuellen Entwicklung von ''Homeland'' -- die Serie ist z.Z. ''24'' mit Tit-ten, und obwohl weder ''24'' schlecht war, noch Tit-ten schlecht sind ( :lol: Bild ), und auch die Kombination eigentlich nicht schlecht sein kann, hier läuft z.Z. was mächtig schief -- hab ich keine Probleme damit wie Nazir in die USA kommt: Über Mexico. Die Grenze hat Löcher wie Schweizer Käse, trotz aller Bemühungen der US Sicherheitsbehörden.
Dass es natürlich Banane ist, dass Nazir für einen Anschlag einreist, ist eine andere Sache.
von Plem
#1181352
2x10 war die beste Folge seit Q&A, aber ich habe noch immer irgendwie meine Probleme mit der Serie so wie sie derzeit ist. Man verlangt vom Zuschauer inzwischen wirklich zu oft, dass er beide Augen zudrückt. Aber dass gerade die Aktion von Estes/Quinn kritisiert wird, ist mir unbegreiflich. Das ist die erste vernünftige Handlung, welche die CIA seit Brodys Outing unternommen hat. Es ist einfach nur lächerlich, dass er überhaupt so einen Deal bekommen hat und jetzt quasi frei herumläuft. Und Carrie ruft nach ihrem Kidnapping das Büro an, aber erwähnt mit keinem Wort die Sache mit dem Vizepräsidenten und seinem Herzschrittmacher? Manchmal muss man sich echt an den Kopf fassen. Mal ganz zu schweigen davon, dass es scheinbar niemand für nötig empfindet Brodys Handygespräche abzuhören. Warum auch? Ist ja schon ungefähr zwei Tage her, dass er dazu bereit war den Vizepräsident in die Luft zu jagen. Wenn man einen Deal mit der CIA schließt, hat man offensichtlich komplette Narrenfreiheit. Aber gut, ich hab so das Gefühl dass die ganze Story spätestens im Finale umgekrempelt wird und man sich etwas ganz Neues für S3 einfallen lässt.
Benutzeravatar
von redlock
#1181377
Folge 210:

Ja, es war einerseits spannend. Aber Plem hat die mittlerweile großen Schwächen der Handlung angesprochen, insbesondere, das Brody's Handy nicht abgehört wird.
Wenn ich jetzt schreibe ''das hat 24 Niveau'' würde ich ''24'' beleidigen.

Trotz der Schwächen: 7,5/10
Benutzeravatar
von Sil
#1181427
Zu Carry Schweigen am Telefon:
In that phone call at the end, why didn't Carrie tell Saul to check on the vice president because there's going to be an issue with his pacemaker?
Bromell: That will also be answered in [Episode] 11. I don't know if it's answered satisfactorily but we know that's an issue. The core of all this is -- it's about her and Brody. It's about this demented love story. She knows when she runs out of that factory that Brody has done this thing. So without knowing the details -- she's heard one side of a phone conversation -- [she flees].
http://www.huffingtonpost.com/2012/12/0 ... ref=topbar

Der Rest wird trotzdem immer unrealistischer, was mittlerweile arg nervt. Warum Carrie am Ende auch noch, nur mit nem Rohr bewaffnet, zurück rennt wusste wohl nur sie. Dementsprechend waren meine liebsten Szenen der Folge die Gespräche zwischen Dar Adal und Saul, sowie zwischen Carrie und Nazir.
Benutzeravatar
von redlock
#1181489
Die allererste Frage sollte sein, warum der VP -- der nur einen Herzschlag von der Präsidentschaft entfernt ist -- überhaupt einen Herzschrittmacher hat, der ''ferngesteuert'' werden kann.
Wie hier schon gesagt wurde, die Serie ist z.Z. sehr unrealistisch und ist auf ''24''/''Prison Break'' Niveau angekommen. Schade.
von logan99
#1181537
Sowas ist aber auch nur in einem bestimmten Radius durchführbar, da die Funktleistung sicherlich nicht sonderlich hoch sein wird. Von daher war das ganze schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen, wie sich da ein Terrorist von außerhalb einloggen kann. Das Brody da mal wieder ziemlich leicht an die benötigten Infos kommt, ohne das jemand Verdacht schöpft, ist auch wieder so ein Ding gewesen.

Auch dass nun innerhalb des CIA scheinbar Grabenkämpfe ausgetragen werden, ist auch so ne Sache, die man vielleicht nicht unbedingt so angehen hätte müssen.

Wirklich schade, dass die einst so hohe Qualität der Serie mittlerweile doch recht stark abgebaut hat. Die Vergleiche mit 24 sind durchaus berechtigt und das kann aus Sicht von Homeland eigentl. nicht das Ziel sein.
Benutzeravatar
von Sil
#1181551
Man kann Herzschrittmacher vernsteuern und damit Leute töten, aber das geht nicht einfach so über WiFi, hier noch ein Artikel. Warum aber der VP son Ding hat, ist für mich das größere Problem.
Die CIA Story mag ich und ist auch plausibel erzählt, dass Saul Estes gleich erzählt das er über alles Bescheid weiß ist allerdings weniger schlau von ihm. Was mich eher stört ist neben dem schon erwähnten nicht abgehörten Handy, die Skypenutzung, der komische Car Carsh und auch das ganze Szenario im VP Büro in dem Brody einfach ewig Zeit hat.
von Einzelkind
#1181571
Ich finde allerdings, dass manche mit der Kritik auch ein wenig übertreiben. Manche Dinge muss man in fiktionalen Formaten einfach hinnehmen, sonst verdirbt man sich nur selbst den Spaß (ich sage nur Taschenlampe in Skyfall). Es wird eben ziemlich elliptisch erzählt und vor allem in Homeland kommt eben noch die Tatsache hinzu, dass fast keiner der Charaktere ehrlich ist. Natürlich wird die CIA nicht realistisch dargestellt, aber das war in der ersten Staffel auch nicht anders. Dort lag der Fokus eben auf der Frage, ob Brody ein Terrorist ist oder nicht und schließlich, ob er seinen Plan durchzieht und nicht so sehr auf dem ganzen CIA-Apparat wie jetzt. Wenn man so kleinlich ist, hätte man von Beginn an die Grundprämissen der Show (bipolare CIA-Agentin, amerikanischer Marine wird zum Terroristen) kritisieren müssen. Bei der unglaublichen Geschwindigkeit, mit der Homeland durch seine Stories hetzt, ist es meiner Meinung nach kein Wunder, dass es mit der Zeit ein paar Logiklöcher oder zumindest Situationen, die man als Zuschauer nur schwer nachvollziehen kann, gibt. Ich jedenfalls habe kein großes Problem damit, ab und an mal ein Auge zuzudrücken, wenn so das Pacing beibehalten wird. Es gibt zurzeit kaum eine Serie, die permanent aus allen Zylindern feuert und solche Risiken in ihrem Writing eingeht. Seien wir mal ehrlich: Wer hätte es jemals für möglich gehalten, dass das Video mit Brodys Geständnis in der dritten Folge der Staffel auftaucht? Diese Erzählweise funktioniert für mich aber eben gerade, weil die Charaktere die Handlung in gewisser Weise erden.

Die Hauptpfeiler der Serie sind für mich Carrie und Brody und ihre "twisted lovestory" wie es die Autoren selbst beschreiben. Daher verstand ich auch letztes Jahr das Rumgeheule über Brody Rückzieher nicht, da die Serie ohne die beiden einfach nicht funktionieren würde. Die Entwicklung dieser zwei Figuren ist auch in der zweiten Staffel glaubhaft und dank Claire Danes und Damian Lewis faszinierend mitanzusehen. Natürlich wären Carries ewige Alleingänge in der Realität ein Grund, sie zu entlassen, aber es wäre wohl schon unmöglich, dass eine Frau mit einer bipolaren Störung überhaupt bei der CIA beschäftigt ist bzw. ihre Krankheit solange verheimlichen kann.

Genau so kann man natürlich die ferngesteuerte Herzattacke oder die Tatsache, dass Abu Nazir überhaupt in den Staaten ist, kritisieren und als unglaubwürdig abtun. Allerdings sind diese Handlungsstränge oft von wahren Ereignissen (siehe den NY Times-Artikel oder die Berichte, dass Bin Laden in den 80ern in New York war) inspiriert und werden - wie das für TV-Serien nunmal üblich ist - in überspitzter Weise dargestellt. Wenn man Fehler oder Logiklöcher sucht, wird man in jeder Serie fündig.

Dass mir die aktuellste Folge in dieser Staffel wohl am wenigsten gefallen hat, liegt daran, dass die Charaktermomente für mich nicht ganz funktioniert haben. Abu Nazir ist ein Terrorist, ja, aber bisher haben wir ihn nicht wie einen Villain aus Die Hard kennengelernt, der im Alleingang und bei Tageslicht die Love Interests von seinen Handlangern entführt. Mir hat es eigentlich "gefallen", dass seine Motivation im Tod seiner Famlie, in einer menschlichen Tragödie begründet war. Das wurde in seinem Gespräch mit Carrie von jetzt auf sofort durch radikalen Hass auf Amerika und den Westen ersetzt und hat seine bisherige Charakterzeichnung meiner Meinung nach komplett über Bord geworfen.

Dafür hat der Moment mit Brody und dem VP allerdings umso besser funktioniert. Brodys Motivation war stets Issas Tod und Rache an Walden. Die Szene war nicht nur unglaublich spannend und klasse gespielt, sondern auch einer der seltenen Momente, in denen Brody Brody sein durfte und die über mehr als acht Jahre angestaute Wut ein Ventil fand. Dafür war Danas Gespräch mit Finn die schrecklichste Szene der gesamten Serie: "Whatever we felt, we broke it...we killed it. Just the same way we killed that woman." Oh mein Gott. Wenn man schon so eine dämliche Metapher verwendet, muss man sie nicht noch erklären. Hoffentlich ist die Geschichte damit wenigstens abgeschlossen.
von Plem
#1181578
Einzelkind hat geschrieben:Langer Absatz ist lang.
Ich hab bei einer Serie wie Homeland ja auch überhaupt kein Problem mit Logiklöchern. Was mich daran stört, ist, dass dadurch die Charaktere dumm wie Brot wirken und das zerstört für mich schon gewaltig das Gesamtbild. Deswegen finde ich den Vergleich mit zum Beispiel Carries Bipolarität nicht passend, da das zumindest in der ersten Staffel ein wichtiger Bestandteil ihres Charakters war und uns gleichzeitig auch gezeigt hat, dass sie intelligent genug ist, um das so lange vor der CIA geheimzuhalten. Und das Tempo hat ja auch keiner kritisiert. Die dritte Folge, die du in deinem Brodyvideo-Beispiel erwähnt hast, war ja noch in der ersten Hälfte, die mir super gefallen hat. Wie du selbst gesagt hast, sollen in Homeland die Charaktere an allererster Stelle stehen, aber man hat inzwischen das Gefühl, dass man den Plot vorantreiben möchte und dabei auf die Charaktere und ihre Glaubwürdigkeit scheißt. Dass Carrie Brody vertraut, ist ja noch nachvollziehbar, aber wenn Estes und Quinn ihn schon loswerden wollen, dann könnte man wenigstens erwarten, dass sie ihn auch 24/7 verfolgen oder sein Telefon abhören oder IRGENDWAS, damit man als Zuschauer sieht, dass sich die Autoren auch ein bisschen Gedanken machen.
von logan99
#1181579
Einzelkind hat geschrieben: Die Hauptpfeiler der Serie sind für mich Carrie und Brody und ihre "twisted lovestory" wie es die Autoren selbst beschreiben. Daher verstand ich auch letztes Jahr das Rumgeheule über Brody Rückzieher nicht, da die Serie ohne die beiden einfach nicht funktionieren würde. Die Entwicklung dieser zwei Figuren ist auch in der zweiten Staffel glaubhaft und dank Claire Danes und Damian Lewis faszinierend mitanzusehen.
Das Problem hierbei ist, dass die Autoren es verschlafen haben, die Grundpfeiler (wie du es nennst) anders zu definieren. Homeland hätte so eine gute Serie über viele Staffeln sein können, wo sowohl das CIA, als auch terroristische Angelegenheiten in einem recht realen Szenario thematisiert hätten werden können. Aber weil man sich eben genau auf diese zwei Hauptfiguren versteift hat - und diese augenscheinlich recht lang in der Serie halten will - ist man storymäßig ziemlich eingeschränkt und muss sich dann eben in solch haarstreubende Plot-Twists flüchten, was der Serie mMn nicht wirklich gut tut, da man eben so mehr Richtung 24 geht. Gerade Brody ist einfach ein Charakter - sogut er für einige auch sein mag und schauspielerisch durch Lewis verkörpert wird - der irgendwan inhaltl. ausgediehnt hat. Und der Zeitpunkt liegt deutlich näher in der Gegenwart, als der Zukunft.
von Einzelkind
#1181593
Plem hat geschrieben: Dass Carrie Brody vertraut, ist ja noch nachvollziehbar, aber wenn Estes und Quinn ihn schon loswerden wollen, dann könnte man wenigstens erwarten, dass sie ihn auch 24/7 verfolgen oder sein Telefon abhören oder IRGENDWAS, damit man als Zuschauer sieht, dass sich die Autoren auch ein bisschen Gedanken machen.
Das ist gerade so ein Beispiel für das, was ich mit elliptischem Erzählen meinte. Die Geschichte um Quinns Identität wurde ja bewusst von den Zuschauern abgeschirmt, bis sie in den letzten beiden Folgen wieder aufgegriffen wurde. Carrie hat Virgil ja schon damit beauftragt, Quinns Background zu checken, als er zum ersten Mal aufgetaucht ist. Dies kam dann in den letzten beiden Folgen wieder ins Spiel und die Auflösung, dass Quinn Brody töten soll, nachdem Nazir gefangen ist, war ja sozusagen der große Twist am Ende. Dass bei einem Überraschungsmoment wie diesem vorher kaum Infos preisgegeben werden, ist ja eigentlich nicht ungewöhnlich. Da finde ich Kritikpunkte wie die fehlende Handyüberwachung oder die Unfähgikeit der CIA einen Helikopter zu tracken, nachvollziehbarer. Aber wie gesagt: Ob diese Schwachpunkte in der Handlung die Serie weniger sehenswert machen, muss jeder für sich selbst entscheiden und mich wundert es nicht, dass diese Punkte in der Post-Lost-Ära, in der alles im Internet auseinander genommen wird, für manche ein Dealbreaker sind.

logan99 hat geschrieben:Das Problem hierbei ist, dass die Autoren es verschlafen haben, die Grundpfeiler (wie du es nennst) anders zu definieren. Homeland hätte so eine gute Serie über viele Staffeln sein können, wo sowohl das CIA, als auch terroristische Angelegenheiten in einem recht realen Szenario thematisiert hätten werden können. Aber weil man sich eben genau auf diese zwei Hauptfiguren versteift hat - und diese augenscheinlich recht lang in der Serie halten will - ist man storymäßig ziemlich eingeschränkt und muss sich dann eben in solch haarstreubende Plot-Twists flüchten, was der Serie mMn nicht wirklich gut tut, da man eben so mehr Richtung 24 geht.
Hier unterscheiden sich unsere Meinung wohl völlig. Davon abgesehen, dass die Autoren die Beziehung zwischen Carrie und Brody von Anfang an als Mittelpunkt der Serie angesehen haben und das in den Promos usw. auch schon immer so vermarktet wurde, geht man so gerade nicht in Richtung 24. Ich habe die Serie nicht gesehen, aber von den Zusammenfassungen, die ich gelesen habe, ging man hier ja gerade in die neue Staffel-neuer Bösewicht Richtung, was Homeland vermeidet, indem die Beziehung der beiden Hauptfiguren im Mittelpunkt steht. Homeland ist bis auf ein paar Ausnahmen für mich auch keine Show, die andauernd haarsträubende Twists benutzt, um Spannung zu erzeugen. Die Serie ist meistens ziemlich straight forward und Wendungen wie z.B. in Quinns Fall werden logisch begründet.
von logan99
#1181597
Einzelkind hat geschrieben: Hier unterscheiden sich unsere Meinung wohl völlig. Davon abgesehen, dass die Autoren die Beziehung zwischen Carrie und Brody von Anfang an als Mittelpunkt der Serie angesehen haben und das in den Promos usw. auch schon immer so vermarktet wurde, geht man so gerade nicht in Richtung 24. Ich habe die Serie nicht gesehen, aber von den Zusammenfassungen, die ich gelesen habe, ging man hier ja gerade in die neue Staffel-neuer Bösewicht Richtung, was Homeland vermeidet, indem die Beziehung der beiden Hauptfiguren im Mittelpunkt steht. Homeland ist bis auf ein paar Ausnahmen für mich auch keine Show, die andauernd haarsträubende Twists benutzt, um Spannung zu erzeugen. Die Serie ist meistens ziemlich straight forward und Wendungen wie z.B. in Quinn Fall werden logisch begründet.
"In Richtung 24 gehen" bezog sich obv nicht auf die Liebesbeziehung der zwei Hauptprotagonisten, sondern eben die Plot-Twists, welche zuletzt vermehrt Einzug hielten, um im speziellen Brody noch eine Berechtigung in der Serie zu geben. Und genau das ist schade, da die Serie so eben von genau dem recht realen Ansatz in großen Teilen der ersten Staffel Abstand nimmt.

Homeland kann auch gern die Beziehung von Brody und Carrie in den Mittelpunkt stellen und dies in einem glaubhaften Szenario erzählen, da habe ich absolut nichts gegen und das war in der ersten Staffel auch wunderbar umgesetzt. Nur sollte doch bei der Ausgangslage jedem klar (gewesen) sein, dass sows nicht über zig Staffeln funktionieren kann (zumindest nicht, ohne dabei in die besagten Absurditäten zu rutschen).
Benutzeravatar
von Sil
#1181614
Muss auch noch mal sagen, dass ich Homland nach wie vor gut finde und gerne schaue. Nach der grandiosen ersten Staffel und auch mit dem Auftakt der zweiten, habe ich mir aber von dieser Staffel mehr erwartet. Die Charaktermomente sind weiterhin toll (die Kids ausgenommen) aber die Handlung stößt immer wieder an die Grenzen der Plausibilität. Seit einigen Folgen häufen sich einfach Momente in denen man sich fragt “Warum/Wie machst du das jetzt?“ , was ich eigentlich nicht von der Show erwarte. Ist einfach schade da Homland in der ersten Staffel durchaus dem bis ins Detail auseinander nehmen standhalten konnte.
Benutzeravatar
von Holzklotz
#1181802
Ich fande die erste Staffelhälfte auch besser und würde es ganz gut finden, wenn Homeland auf dem zuvor beschrittenen Weg bleibt. Aber letztendlich habe ich auch nichts gegen ein Showtime-24. Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Mit Blick auf die Quoten habe ich vielmehr die Angst, dass hier irgendwann der Dexter/House-Effekt mit Brody/Carrie einsetzt. Abwarten.

Fand die aktuelle Folge aber höchst spannend und hatte einige tolle intensive Szenen dabei, wie dem Gespräch zwischen Nasir und Carrie oder der Szene zwischen VP und Brody.
Benutzeravatar
von McKing
#1181803
Holzklotz hat geschrieben:Mit Blick auf die Quoten habe ich vielmehr die Angst, dass hier irgendwann der Dexter/House-Effekt mit Brody/Carrie einsetzt. .
Was meinste denn damit?
Benutzeravatar
von Sil
#1183599
Okay, was mir überhaupt nich gefallen hat mal vorweg: die ganze Suche nach Nazir fand ich schlecht umgesetzt. Das Nazir nich direkt gefunden wurde, da kann man meinetwegen noch drüber wegsehen aber, dass Carry dann allein mit dem TAG Team Typ zurück bleibt, wo vorher noch erklärt wurde die arbeiten immer in Paaren, war Mist. Das der schwer bewaffnete Typ dann von Nazir gekillt wird und Carry wegkommt war dann auch grenzwertig, zu mal Nazir ja dann eh erwischt wurde, da hätte man sich dies alles auch sparen können.
Das Nazir schon stirbt hat mich überrascht, find ich aber auch gut, so wie auch der Rest der Folge mir gefallen hat. Besonders das Verhör von Roya war toll, dass diese nicht innerhalb von Minuten einknickt, wie das öfter mal passiert :wink:, fand ich super. Die Story um Saul "the bear" gefällt mir immmer besser, scheint auch der einzig Vernünftige zu sein, der noch in der Serie übrig geblieben ist. Ich bin sehr gespannt wohin sich die Serie jetzt entwickelt.
Habe gelesen, dass Nazir, in der Folge in der er Brody gefangen hatte, zum Ende so was sag wie: Wenn alles nach Plan geht, sehen wir uns jetzt das letzte mal. Fände ich spannend wenn all dies sein Plan wäre und Brody noch böses vorhat.
Benutzeravatar
von redlock
#1183612
Folge 211:

Auch wenn es in dieser Episode mehr ''Charakter''-Arbeit gab – das Verhör Roya/Carrie war gut; eine ''manische'' Carrie sucht nach Nazir; Saul und der Lügendetektor Typ; Brody und seine Familie im Hotelzimmer – was an S1 und die frühe S2 erinnerte, ich hab immer mehr das Gefühl hier die pay tv Version von ''24'' zusehen. Die ''Action''-Szene waren wie aus ''24'' – Tac Teams arbeiten immer paarweise wie man uns kurz vorher noch auf's Butterbrot schmiert, und der Typ geht alleine, aber mit Carrie (für ihn eine unbewaffnete Zivilistin), mal eben ein paar dunkle Ecken durchsuchen :roll: :roll:
Ebenso stark an ''24'' erinnernd: Der ''big bad'' der Staffel stirbt in der vorletzten Folge.
Nicht falsch verstehen. Ich war und bin ein Fan von ''24.'' Die Serie ist ein TV Klassiker. ''Homeland'' war ursprünglich etwas anderes als ''24'' und hat sich jetzt in ''24 plus wohlgeformte Brüste'' verwandelt. Auch wenn ich weiß Gott nicht gegen wohlgeformte Brüste habe, diese Entwicklung ist einfach enttäuschend.

Bleiben für's Staffelfinale die Fragen:
---was ist bzw. wird mit Saul nachdem der Estes unter die Nase gerieben hat was dessen (Estes) Plan ist
---wie sie uns glaubhaft verkaufen wollen, dass Brody das Staffelfinale überlebt – falls nicht: War überfällig
---was passiert mit Carrie

Für diese Episode gibt’s am Ende: 7,5/10
von Stefan
#1183686
Urgs.. für mich entwickelt sich Homeland gerade in eine ganz komische Richtung. Die Serie wurde in der zweiten Staffelhälfte immer dümmer und riss ein Logikloch nach dem anderen auf. In der aktuellen Folge verfolgen Carrie und Co den CIA Typen, weil er einfach so vom Einsatzort verschwindet ... und es stellt sich heraus, dass er "nur zum Krankenhaus wollte"?! Wtf soll denn der Scheiss?! Es waren doch fucking medics vor Ort .. Carrie wurde doch sogar behandelt. So ein Dreck.

Dann durchsuchen auch noch 25 Teams diese dumme Halle, aber natürlich findet nur Carrie diesen scheiss Raum - UND NATÜRLICH ist sie dann plötzlich ganz alleine mit dem Typen, obwohl es zuvor noch ein ganzes Team war. Klar.

Und dann noch eine Kritik, die wohl mehr mir zufliegt als der Serie - aber ich hatte eigentlich Carries Verhalten meist so interpretiert, dass sie zwar schon irgendwas für Brody empfindet - dies aber trotzdem bewusst einsetzt, um ihn zu manipulieren. Jetzt killt er den Vice-President und sie .. behällt das für sich?! WAS?! :shock: :? Kann sein, dass ich Carrie einfach persönlich falsch eingeschätzt habe aber ich finde ihr Verhalten furchtbar OOC

Die erste Staffelhälfte fand ich wirklich grandios, zur Zeit macht die Serie für mich aber irgendwie alles falsch - ich kann mir nicht helfen :/
von Einzelkind
#1183691
Stefan hat geschrieben:
Und dann noch eine Kritik, die wohl mehr mir zufliegt als der Serie - aber ich hatte eigentlich Carries Verhalten meist so interpretiert, dass sie zwar schon irgendwas für Brody empfindet - dies aber trotzdem bewusst einsetzt, um ihn zu manipulieren. Jetzt killt er den Vice-President und sie .. behällt das für sich?! WAS?! :shock: :? Kann sein, dass ich Carrie einfach persönlich falsch eingeschätzt habe aber ich finde ihr Verhalten furchtbar OOC
Schauen wir die gleiche Serie? :o
von Stefan
#1183692
Einzelkind hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
Und dann noch eine Kritik, die wohl mehr mir zufliegt als der Serie - aber ich hatte eigentlich Carries Verhalten meist so interpretiert, dass sie zwar schon irgendwas für Brody empfindet - dies aber trotzdem bewusst einsetzt, um ihn zu manipulieren. Jetzt killt er den Vice-President und sie .. behällt das für sich?! WAS?! :shock: :? Kann sein, dass ich Carrie einfach persönlich falsch eingeschätzt habe aber ich finde ihr Verhalten furchtbar OOC
Schauen wir die gleiche Serie? :o
Mir geht deren Lovestory einfach furchtbar auf die Nerven und ich hatte mir das bisher wohl einfach schöngeredet.. aber ich sagte ja, das liegt wohl mehr an mir als an der Serie :wink:
von Einzelkind
#1183699
Ich hatte bisher eher gezweifelt, ob Brodys Gefühle für Carrie wirklich aufrichtig sind, aber nach der Aussprache mit Jessica am Ende der Folge, die übrigens mein persönliches Highlight der zweiten Staffelhälfte ist, denke ich, dass er inzwischen zumindest Carrie gegenüber ehrlich ist. Außer natürlich, Abu Nazit hat noch einen Masterplan. Von Brodys Gefangenschaft nach der Entführung mit dem Hubscharauber hat man immernoch nicht viel gesehen.
Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich mich bei Homeland nicht so sehr über Kleinigkeiten aufrege, da man das meiner Meinung nach in Kauf nehmen muss, wenn die Geschwindigkeit so hoch ist. Das war natürlich ziemlich konstruiert, wie Carrie im Alleingang Nazir aufspürt, aber ich nehme mal an, die Autoren wollten unbedingt diesen Showdown haben. Fand ich jetzt auch nicht so übereugend, da es ein wenig was von dem dummen Blondchen in einem Slasherfilm hatte, dafür fand ich die Szenen, in denen Nazir erschossen wurde und Carrie sich von ihm "verabschiedet" wieder umso stärker. Das Gespräch mit Roya war auch klasse. Schade, dass die Figur so wenig ausgearbeitet wurde.
Insgesamt sehe ich es zwar auch so, dass die zweite Staffelhälfte der bisher schwächste Teil der Serie ist, aber ich fühle mich weiterhin bestens unterhalten und bin sehr gespannt auf das Finale. Wenn Homeland eines ist, dann mutig genug, um alles über den Haufen zu werfen und seine Figuren in beinahe unlösbar wirkende Situationen zu befördern. Erinnert mich teilweise ein wenig an die zweite Hälfte von The Shield. Dort traten mit der Zeit zwar auch einige Logiklöcher auf, aber der Adrenalin Rush war dann doch meistens stärker.
  • 1
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 19