Und das war's auch schon wieder.
Wie ich's mir gedacht habe, war ich teilweise recht underwhelmed, obwohl die Folge eigentlich insgesamt sehr gut war. Es gab einige Szenen, die extrem geil starteten, aber dann einfach total abrupt und ohne rechten Climax geendet haben. Insbesondere das TNT-Manöver von Boyd und die beiden Stand-Offs, Rayland vs Boyd und Rayland vs Boone.
Alle drei Mal dachte ich mir "jetzt geht's ab" und 10 Sekunden später war es schon wieder vorbei. Ich glaub echt, dass das bei Justified einfach immer eine budgetäre Sache war. Ich wette, Yost und Konsorten hätten gerne eine richtige Actionsequenz zwischen Boyd und Tim und den Polizisten gehabt, aber das war vermutlich einfach nicht drinnen. So konnten sie nicht mal wirklich zeigen was passiert. Die eine Explosion war eh schon im Trailer und der Rest wurde dann im Nachhinein telefonisch erklärt. Sowas hinterlässt dann halt doch diesen TV-Nachgeschmack. Wie in der ersten Game of Thrones Staffel, wo die Schlachten alle Off-Screen geschehen. Mit dem Unterschied, dass GoT das in Folgestaffeln wiedergutmachen konnte.
Ähnlich gings mir beim Boyd/Raylan-Stand Off. Ansich war die Situation extrem cool, aber ich hab einfach nie daran gezweifelt, dass Raylan einen wehrlosen Boyd erschießen würde und dann wurde das ganze quasi off-screen abgewickelt. Ebenso hab ich auch für keine Sekunde geglaubt, dass Raylan durch einen Headshot abgemurkst wird. Wenn der Schuss in die Brust gegangen wäre, hätte ich vielleicht für ein paar Momente Angst gehabt. Aber so war eigentlich klar, dass ihm nichts passiert ist.
Alle drei Szenen waren wie gesagt cool, aber jedesmal dachte ich am Ende nur "oh, das war's schon wieder?".
Der beste Moment des Finales war für mich ein ganz kleiner, nämlich als klar wurde, dass Raylan und Winona nicht zusammen sind. Das hat mir echt das Herz ein wenig gebrochen. Es war zwar weniger eine kreative Entscheidung als mehr Scheduling-Konflikt, der dazu führte, dass sie Zea nicht regelmäßiger in der Serie haben konnten. Aber im Nachhinein betrachtet, hat das echt nicht geschadet. Dadurch, dass das Hin- und Her nach Season 2 nicht mehr im Mittelpunkt stand, war ich von der Geschichte nicht so übersättigt, wie das nach sovielen Staffeln oft der Fall ist und hatte den beiden echt ein Happy End vergönnt. Dass es das nicht gab, hat mich echt ziemlich getroffen.
Avas Schicksal fand ich recht passend, aber Boyd als Prädiger im Gefängnis war mir etwas zu augenzwinkernd und selbstironisch. Ich fand's ganz interessant, dass sie Boyd letztlich zu einem völligen Bösewicht gemacht haben, der sogar Ava gekillt hätte (ein weiterer kleiner, aber wirkungsvoller Moment) und ich hätte ihm auch ein richtiges Bad-Guy Ende gegönnt. Diese letzte Szene hat ihn so zahnlos und lächerlich gemacht.
Alles in allem war das aber trotzdem ein gutes Finale, einer guten Staffel, einer guten Serie. Nichts von allen dreien hat mich je total weggeblasen, aber ich werde Justified trotzdem vermissen. Damit ist meine letzte richtige Dude-Serie zu Ende gegangen. Ich glaub aber, dass ich in absehbarer Zeit einen Rewatch machen werde. Grad in der Staffel gab es soviele Anspielungen an frührere Staffeln, die total an mir vorbei gegangen sind. Ich glaub ein Rewatch wäre lohnenswert.
PS: Nachdem eh
jeder mit Internetzugang die Staffel und das Finale grandios fand, geh ich mal davon aus, dass ich mit meiner Meinung sehr alleine dastehen werden. Yo, yo, Einzelkind, bring it on bitch.
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