US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Sil
#1224235
Ich bin viel zu neugierig zum sammeln. Mittlerweile find ich Staffel auch richtig gut, der Anfang war ein wenig langsam, gerade auch mit den vielen kleinen Subplots die ins nichts gelaufen sind. Mit Folge 8 und jetzt auch 11, hat man dann aber mit die besten Episoden der gesamten Serie geschaffen und jetzt wo die Story ne klare Richtung hat gefällts mir richtig gut. Ich freu mich aufs Finale, sind ja einige wichtige Charaktere in Gefahr dieses nicht zu überleben.
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von Theologe
#1229748
Mit Kommentaren habe ich mich im Staffelverlauf ja zurückgehalten, aber nach Sichtung des Finals kann ich einmal mehr sagen, dass Justified für mich zum besten gehört was das TV zu bieten hat.
Die Idee nach Mags in Season 2 und Quarles sowie Limehouse in Season 3 auf einen eindeutigen Gegenspieler zu verzichten und die Staffel etwas ziellos (erscheinend) starten zu lassen war genau die richtige Idee um nicht zu repetetiv zu sein. Natürlich wiederholen sich bestimmte Handlungsabläufe, aber der Staffelaufbau war eben ein ganz anderer. Die Suche nach Drew Thompson fing relativ unspektakulär an, es machte erst den Eindruck als solle die Zelt-Kirche den Staffelmittelpunkt darstellen und dann kam es ganz anders. Die Kirche hatte kaum Bedeutung, während die Suche nach Drew Thompson alle beschäftigte.
Dazu kommt, dass es Justified gelungen ist, ein echte kleine Welt zu erschaffen, so dass eine Nebenfigur wie Shelby, die es schon seit Season 1 gab, plötzlich an Bedeutung gewinnt und auch jemand wie Limehouse nicht vergessen wird.
Dazu kommen dann noch die Gastdarsteller mit längeren Arcs diesmal Ron Eldard als Colton, dessen Nebenplot mit Tim als Gegenspieler war einfach gelungen.
Etwas blöd fand ich nur, dass Theo Tonin die ganze Staffel als Big Bad über den Figuren kreiste, aber man offenbar Adam Arkin nicht bekommen konnte, auch wenn Nicky Augustin ein guter Ersatz war, eben auch eine dieser starken Figuren, die Justified einbaut.
Der Abschluss des Finales war dann schon so versöhnlich, dass es fast als Serienende getaugt hätte.
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von Shepherd
#1234231
Habe die 4. Staffel jetzt auch gesehen, war wie immer gut, aber ich bin nach wie vor bei weitem nicht so begeistert wie andere. Hat schon seine Gründe, dass die Show nicht soviele Preise wie Mad Men, Girls oder Boardwalk abräumt- dafür ist das Ganze einfach dann doch zu flach. Bester Beweis ist ja, dass redlock Justified auch recht gerne zu sehen scheint, kann also keine wirklich große Kunst sein. In Staffel 4 fand ich es außerdem bescheuert, dass man die ganze Zeit einen Bösewicht im Hintergrund hat, Woche für Woche auf seinen Auftritt wartet und dann kommt der irgendwie nie? Aber vielleicht habe ich da ja was falsch verstanden. Auch fand ich das hölzerne Schauspiel von Ron Eldard wahnsinnig schlecht. Und den recht charismatischen Papa hat man dann auch noch getötet.

Having said that, natürlich hatte die Staffel auch Vorzüge, beispielsweise Jere Burns oder Mike O´Malley. Und die Story an sich ist recht abwechslungsreich und durchaus spannend und entertaining. Nur für Höchstwertungen reicht das bei mir nicht. 6,5/10
von Plem
#1245496
Wenn es so etwas wie eine perfekte Staffel geben würde, käme Justifieds vierte Staffel verdammt nah heran. Dürfte zusammen mit The Shield S5 so ziemlich das spannendste gewesen sein, was ich je im Fernsehen gesehen habe. Das war von der ersten bis zur letzten Sekunde knackig erzählt. Theo hat eigentlich eh schon alles gelobt, was ich loben wollte. Scheiße find ich nur, dass Nicky Augustine gekillt wurde - ich fand den Typen einfach nur genial, aber in der Hinsicht hat die Serie ein ähnliches Luxusproblem wie The Good Wife: die Gaststars sind alle so großartig, dass man von jedem mehr sehen möchte.
von Stefan
#1258110
Ja, ich habe die vierte Staffel jetzt auch durch und war wieder begeistert - ich muss zwar auch sagen, dass die erste Hälfte relativ zäh war und mein Bedürfnis, sofort die nächste Folge sehen zu müssen, nicht sehr groß war, aber ab der Hälfte zog es dann wieder an und es stimmt schon, die Serienwelt von Justified ist mittlerweile mit tollen Nebencharakteren gefüllt, die eine "all over the place" Storyline wie diese Season gut verkraften.

Tolle Season, tolle Serie, bei der ich mir immer noch wünschen würde, dass Tim und Rachel etwas mehr Storyline bekommen würden :oops:
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von ultimateslayer
#1284731
Justified S4

Ich falle diesmal eindeutig eher in das Shepherd Lager und würde S4 als die schwächste seit S1 betrachten. Das Mysterium um Drew Thompson war ein interessanter neuer Hook, der aber letztlich nicht wirklich irgendwo hingeführt hat. Die Stakes waren meiner Ansicht nach zu niedrig, weil man nicht wirklich klar gemacht hat, warum es so wichtig ist ihn zu finden und er auch nie eine direkte Gefahr war. Ich habe das Gefühl, dass die Autoren das ähnlich empfanden und die Storyline deswegen vor dem Finale auflösten. Folge 11 war dafür aber auch eindeutig das Highlight der Staffel und eine der spannendesten Episoden der Serie.
Was danach kam, war aber eher enttäuschend. Wie Shepherd schon anmerkte, war es schwach, dass Theo Tonin die ganze Staffel lang aufgebaut wurde und dann tatsächlich wortwörtlich verschwand, ohne einen Auftritt zu haben. Mike O´Malley war zwar ein guter Ersatz, aber durch seine Positionierung auch nie mehr. In einer interessanteren Rolle, hätte er sicher einen erstklassigen Bad Guy gemacht.
Zudem war es meiner Ansicht nach ziemlich billig, wie man Winona und das Baby plötzlich aus dem Nichts heraus eingebaut hat, damit man für's Finale persönliche Stakes für Raylan hat. Die Auflösung der Storyline mit Sammy Tonin war zwar ein intelligenter Kniff, aber insgesamt war das alles sehr halbgar und kommt nicht an die Eskalation von S3 heran.
Die Rettung dieser ansonsten eher durchschnittlichen Season war da nur der B-Plot um Ava und Boyd. Ähnlich wie in The O.C. oder New Girl (jap, den Vergleich mach ich wirklich) ist auch hier die Liebesbeziehung der Nebenfiguren um einiges glaubwürdiger und interessanter als die der Protagonisten. Die beiden sind durch ihre Liebe als Figuren enorm gewachsen und die Art wie ihre Träume am Ende in Scherben lagen, war - wenn auch unvermeidlich - der mitreißenste Moment der Staffel.

Zudem hat mir Ron Eldard richtig gut gefallen, auch wenn hier ebenfalls am Ende leider die Luft raus gewesen ist. Nachdem man die Storyline um die verschwundene Ellen May so lange herausgezogen hat, waren die Auswirkungen auf das Boyd Lager äußerst gering und anstatt zwischen den beiden einen Konflikt entstehen zu lassen hat man sich diese absolut bescheuerte Fehde zwischen Tim und ihm aus den Fingern gezogen die ziemlich lahm geendet hat.
Justified schaffts einfach nicht in den Serienolymp zu steigen. S2 und 3 haben immer wieder daran gekratzt, aber nach S4 hab ich die Hoffnung ehrlich gesagt aufgegeben, dass es je mehr als "gut" sein wird. Das Writing ist solide, aber stützt sich zu oft auf Klischees, die Figuren sind interessant, aber selten originell und die Storylines brauchen zu lang um irgendwo hinzuführen und enden immer leicht enttäuschend.
Für mich bleibt die Serie auf dem selben Level wie The Good Wife, definitiv sehenswert aber noch ein Stück entfernt von den ganz Großen. Beide Serien bieten durchgehend starke Kost, ohne große Abstürze, aber eben auch ohne bemerkenswerte Spitzen.
Zuletzt geändert von ultimateslayer am Mi 9. Apr 2014, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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von ultimateslayer
#1349319
Stand 05x12
So, ein kurzes Fazit vor dem Finale nächste Woche:
Shit is getting seeerious.
Ich muss sagen, die Staffel war insgesamt wieder wechselhaft. Die erste Hälfte fand ich toll, aber in den letzten Wochen ist die Serie wieder etwas ins Strudeln geraten. Ich frag mich ob's daran liegt, dass sie Edi Gathegi unerwartet nach 5 Folgen rausschreiben mussten, weil er nicht mehr in der Serie sein wollte. Graham Yost hat ja relativ ehrlich bestätigt, dass er eigentlich eine größere Rolle in der Storyline hätte spielen sollen und sie einiges ändern mussten (Kendals Rolle war wohl ursprünglich nicht so groß).

Jedenfalls haben die letzten Folgen etwas ziellos gewirkt und ehrlich gesagt wurde es tendenziell auch eine Ecke langweilig. Ich hab's immer noch gern geschaut, aber so gut wie die ersten 6,7,8 Folgen es erhoffen ließen war der Rest dann leider nicht mehr.

Dafür ging's jetzt, in Episode 11 und 12, wieder ordentlich zur Sache. Auch wenn ich offen gestanden bezweifle, dass sie die ganzen Fäden in einer Folge schön zusammenlegen können. Auf der einen Seite haben wir die ganze Derryl Crowe Sache, die Mexikaner, dann natürlich Boyds Zukunft und seine Beziehung zu Ava und die Frage wie Ava ihren Gefängnisaufenthalt handled (oder vielleicht sogar doch nochmal rauskommt?). Und ein Haufen Nebencharaktere wie Amy Smart, Art, Wynn Duffy und Kendal warten darauf ihre Arcs beenden zu dürfen. Und wer weiß, vielleicht kommt Raylan ja auch mal dazu, seine kleine Tochter zu sehen. :?
Ich bin zumindest froh dass sie den Dewey und Danny Crowe Teil schon abgeschlossen haben, auch wenn beide letztlich mehr mit einem Gag als einem richtigen Climax beendet wurden. Aber es gibt soviele Charaktere und Arcs die man irgendwie beenden oder zumindest für die nächste Staffel bereitmachen sollte, dass es ziemlich schwierig wird, das in ner dreiviertel Stunde sauber hinzukriegen. Aber auch wenn ich damit rechne, dass es ziemlich messy wird, freu ich mich schon wie'n Schnitzel.

Sonst noch wer auf aktuellem Stand?


PS: Ein Must-Read für Justified Fans sind die EW Justified Post Mortems, in denen Graham Yost jede Folge analysiert.
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von ultimateslayer
#1350874
Na, das war ja mal ein nicht sehr aufregendes Finale. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Justified Leute zu viel für diese Staffel vorgenommen haben und dann überall die Notbremse ziehen mussten um noch einen Abschluss hinzukriegen. Besonders aufgefallen ist das bei der Ava Storyline. Ich war einer der wenigen Leute, die die Prison Story ansich interessant fand, aber das war ja echt ziemlich für nichts. Letztlich haben sich alle Entwicklungen in Wohlgefallen aufgelöst, weil Deus Ex Givens sie flux aus dem Gefängnis rausgeholt hat (ein Twist, der im Übrigen leider viel zu vorhersehbar war).

Und auch der Rest war eigentlich ziemlich enttäuschend. Das hat sich zu sehr nach Liste abhaken angefühlt. Ein kurzes Skype Gespräch mit Natalie Zea, eine Erinnerung das Art noch lebt, ein wenig Action für Tim und Rachel. Ich finde Justifieds größte Schwäche ist der relativ respektlose Umgang mit den Nebenfiguren. Die kriegen alle nur kurze Alibiauftritte, damit man so tun kann, als wären sie involviert, aber in Wirklichkeit sind Leute wie Tim, Rachel nur Stichwortgeber.
Und die Art wie man die Jagd auf Boyd als Hauptstory für die nächste Staffel angeteasert hat war auch total bescheuert. Er war irgendwie, tangentiell mit all den Leuten verwickelt, also nehmen wir ihn uns als nächstes vor... Nachdem er uns gerade geholfen und seit Ewigkeiten kein wirkliches Verbrechen mehr begangen hat. Whut? :roll:
Und das Ende von Dewey war auch alles andere als originell. Den "Twist" wenn man ihn so nennen will, konnte man ja schon Meilenweit riechen. Zumal die Szene selbst auch einfach nicht spannend war. Der Kerl war ja nichtmal bewaffnet. Was für ein beschissenes Stand off. Außerdem fand ich es ziemlich amüsant, dass Raylan einfach zuschaut und dann zu Art geht und im Grunde behauptet, er habe sich die Hände nicht Schmutzig gemacht. Er hat zugeschaut wie ein unbewaffneter Kerl angeschossen wird und dann auch noch nen zweiten Schuss zugelassen. Ein unbewaffneter Kerl, dessen Geständnis er auf Tape hatte. Es gab keinen Grund ihn sterben zu lassen. Er hatte ihn doch sowieso für versuchten Mord an nem Polizisten an der Angel. Der Kerl wäre niewieder aus dem Gefängnis gekommen. Hat sich Raylan nicht ne Folge zuvor noch schlecht gefühlt, weil Art ihm den Rücken gekehrt hat, weil er so gegen die Regeln spielt? Und dann tut er genau das letzte was Art tun würde? Wenn das in Season 6 nicht thematisiert wird, bin ich mächtig angefressen.
Bin echt enttäuscht vom Finale. Das war alles sehr forciert und unelegant und auch nicht sonderlich spannend. Schade, schade. Die Season hatte so gut angefangen und ist dann so zusammengekracht.
von Einzelkind
#1350982
Ok, ich bin hier völlig anderer Meinung. Die Staffel war in der ersten Hälfte völlig ziellos und hat sich, finde ich, im letzten Drittel wirklich gefangen, da die ganzen unnötigen Nebenfiguren von der Bildfläche verschwanden (Amy Smart, Paxton's Witwe, Avon Barksdale etc.). Das Problem war, dass man einfach von Beginn an gemerkt hat, dass die Staffel größtenteils dazu dient, das Finale der Serie einzuleiten. Die Crowe-Family blieb, abgesehen von Wendy, durchweg ziemlich blass und konnte zu keiner Zeit mit den Villains der vorherigen Staffeln mithalten. Außerdem ist das Konzept der Familie, die sich mehr oder weniger selbst zerstört in der zweiten Staffel schon einmal weitaus interessanter erzählt worden. Mary Steenburgens Figur war nach circa fünf Minuten Screentime schon interessanter als alle Crowes zusammen.

Die Storyline um Ava war in der Tat etwas problematisch. Auf der einen Seite ist es zwar eine völlig logische Konsequenz, dass Ava nicht sofort wieder aus dem Gefängnis frei kommt, aber hier wurde besonders deutlich, dass die Storyline hauptsächlich dazu diente, Boyd und Ava zu trennen, um für die letzte Staffel wieder die Konstellation Raylan-Ava-Boyd vom Beginn der Serie in den Fokus zu rücken. Dass Raylan Ava aus dem Knast holt kann man natürlich als Deus ex Machina bezeichnen, aber mich stört hier nicht die Auflösung, sondern der Weg dorthin: Avas Storyline war größtenteils nicht sonderlich spannend erzählt und ich verstehe irgendwie nicht, dass Boyd die Trennung so einfach akzeptiert hat. Avas Sinneswandel zum Snitch fand ich allerdings völlig logisch, nachdem sie eigentlich 13 Folgen lang ums Überleben kämpfen musste und keine Hilfe von Boyd mehr erwarten konnte (wobei die letzte Szene der Folge ja noch lange nicht heißt, dass sie wirklich auf Raylans Seite ist).

Ich bin also eher der Meinung, dass sich die Autoren zu wenig für die Staffel vorgenommen haben. Raylan hatte kaum etwa zu tun, da man sich die Schuldfrage an Nicky Augustins Mord wohl für die letzte Staffel aufsparen möchte, Tim und Rachel kamen noch seltener vor als sonst, Duffy spielte auch nur am Rand eine Rolle (obwohl Jere Burns endlich Teil des Hauptcasts ist)...richtig aktiv war eigentlich nur Boyd. Daher kann ich
ultimateslayer hat geschrieben:Nachdem er uns gerade geholfen und seit Ewigkeiten kein wirkliches Verbrechen mehr begangen hat. Whut? :roll:
so gar nicht nachvollziehen. Hast du vergessen, dass Boyd zwei Folgen vorher jemanden in einem Hotelzimmer in die Luft gesprengt hat? :lol: Boyd hat in keiner Staffel so viele Menschen umgebracht wie in dieser und es ist doch klar, dass er nicht für alle Ewigkeiten mit seinen Spielchen durchkommen kann. Vor allem wenn er die Marshals auch noch benutzt, um seinen eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen und so offensichtlich zu erkennen gibt, dass er Heroin schmuggelt und Menschen tötet.

Insgesamt ist die Staffel für mich mit der ersten auch die schwächste der Serie, aber ich finde das Set-up für das Finale sehr gelungen und bin sehr gespannt und zuversichtlich, was Staffel 6 angeht.
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von ultimateslayer
#1409846
06x01
Sehr guter Auftakt, aber Auftakte hat Justified immer schon gut hinbekommen. Ich denke es gibt genug coole Ansätze für eine gute Staffel, aber ich bezweifle, dass die Serie in ihrer letzten Staffel plötzlich auf magische Weise von "solide" zu "exzellent" aufsteigt. Nichtsdestoweniger bin ich schon echt scharf auf die restlichen Folgen, allerdings werd ich wieder sammeln, weil das Warten zwischen den Folgen bei der Serie, mit den häufigen Cliffhangern, einfach zu fies ist.
von Einzelkind
#1411331
Justified, wie konnte ich jemals an dir zweifeln? Die Staffel ist jetzt schon besser als alles in der letzten: Die Guest Stars passen wie die Faust auf's Auge, mehr Tim, das Ur-Trio hat wieder mehr miteiander zu tun. Man muss sich keine Sorgen machen, dass die Serie ihr Finale gegen die Wand fährt, denke ich.
von Stefan
#1414986
Ich bin aktuell dabei Season 5 zu bingen und ich ich weiß ja nicht so recht - die Season wirkt bisher wie ein ziemlich zielloser Mess mit viel zu viel Charakteren - und was mich am meisten stört und warum ich hier auch posten wollte:

Die Serie ist mittlerweile so unglaublich gewalttätig, dass ich bei jedem neuen Headshot nur mehr mit den Augen rolle - irgendwelche halbwichtigen Leute werden ständig wegen irgendwelchen Kleinigkeiten ohne bedenken gekillt und anstatt dass mich das jetzt total "OMG WOW" - angeilt nervt es mich nur mehr, weil es für die meisten der Leute auch null Konsequenzen hat .. die ballern und schießen sich durchs ganze Land aber niemanden juckt es .. urgs .. keine Ahnung, es nervt mich

Na ja, 4 Folgen noch, dann ist die Staffel durch :?
von Stefan
#1415179
Season 5

Ich bin jetzt mit Season 5 durch (sorry für die kurze "Zwischenstörung") .. insgesamt kann ich mich eigentlich dem Fazit von Einzelkind oben ganz gut anschließen .. die Staffel fand ich großteils problematisch, die Crows gingen mir relativ schnell auf die Nerven, Raylan hatte überraschend wenig Einfluss auf die eigentliche Handlung und der Gewaltlevel wurde diese Staffel dermaßen in die Höhe gedreht, dass es nur mehr lächerlich wurde, wenn ständig wieder ein Recurring Character ohne jegliche Konsequenzen gekillt wurde

Das Setup für Season 6 klingt aber interessant, ich hoffe nur, man hält sich auch dran - es hat der Serie schon in Season 5 ziemlich viel Augenzudrücken gekostet, dass Boyd nie auch nur annähernd irgendwelche Probleme mit Law & Order bekam (und lol zu Ultis Meldung, dass Boyd schon ewig nichts illegales gemacht hat :lol: :lol: :lol: )

6 von 10
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von ultimateslayer
#1418980
Season 6 Folgen 1-5

Ha! Ich hab immerhin bis Folge 8 durchgehalten, bis ich gebrochen bin und zu schauen begonnen habe. Hab jetzt in 3,4 Tagen die Folgen 01-05 geschaut und bemühe mich zumindest noch eine Woche mit Folgen 06 bis 09 durchzukommen. Die letzten 4 Folgen schau ich dann wohl oder übel Woche für Woche mit.
Bis jetzt ist die Staffel... hmmm... solide wie immer. Mir gefällt die Geschichte ansich und ich find's echt nett wieviele Charaktere aus früheren Staffeln, vorkommen. Ava hat wieder eine extrem große Rolle, Boyd sowieso und dazu kommen noch etliche Gastauftritte von altbekannten Figuren wie Dickie Bennett, Loretta, Bob und sogar lang untergetauchte Lieblinge wie Limehouse haben schon vorbeigeschaut. Hoffe allerdings, dass sie auch noch eine größere Rolle spielen und nicht einfach nur reingeguckt haben, weil's die letzte Season ist. Das fände ich recht schwach.

Also ja, vom Writing her bin ich recht zufrieden. Allerdings mangelt es mir an anderen Dingen. Zum einen würde ich mir mehr Action wünschen. Justified ohne Stand-Offs und Shoot Outs geht wirklich nicht. Ein bisschen was davon gab's auch schon , aber eindeutig zu wenig für meinen Geschmack. Es fehlen diese großen "Justified Momente". Folge 1 hat ja mit einem ziemlichen Schocker geendet, aber seitdem sind die dramatischen Hochs, sehr flach.
Und der zweite Mangel: Ein eindrucksvoller Bösewicht! Ich hatte mich echt auf Garret Dillahunt gefreut, aber der hat sich leider als ziemlich handzahmer Handlanger von Sam Elliott herausgestellt. Und dessen Charakter ist bisher nicht sonderlich Angsteinflößend. Die Hoffnung auf eine zweite Mags habe ich aufgegeben, aber wenigstens ein Badguy auf dem Level eines Quarels wäre schon nett. Und Boyd ist zu beschäftigt damit jede Folge seine Pläne und Ziele zu ändern, um irgendeine echte Gefahr dazustellen. Das ist die letzte Season Justified, damnit, ich sollte eigentlich jede Folge um meine Lieblinge zittern.

Abschließender Kommentar: Ava hat so offensichtlich das Damokles Schwert über sich. Wenn die überlebt wäre das fast ein größerer Schock als ihr tatsächliches Ableben.
von Einzelkind
#1419838
God damn, die Staffel ist einfach nur geil. Die Art und Weise wie Loretta wieder in die Hauptstory eingebunden wurde, ist wirklich ziemlich clever. Die gesamte Sequenz während der Party war so gut. Wenn Figuren vor Publikum ihre Reden schwingen, ist Justified immer am besten. Und mit Jonathan Tuckers Figur dürfte auch ultis Verlangen nch Shoot-outs gestillt werden.
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von ultimateslayer
#1420558
Einzelkind hat geschrieben:God damn, die Staffel ist einfach nur geil.
Das ist jetzt nicht sarkastisch gemeint, sondern absolut ernst: Kannst du mir erklären, was an der Staffel geil sein soll? Irgendwie finde ich sie echt öde. Es fehlt mir echt nach wie vor die Dramatik und die Komplexität. Ich weiß nicht, es ist alles so simpel und hat so wenig scope. Davor ging es um große Familiendynastien, Mafiakartelle, Generationen an Badguys usw. Und jetzt hauptsächlich um einen Kerl der gerne Sachen in die Luft jagt und einen Polizisten der in einbuchten willst. Der ganze Teil um Sam Elliott ist so peripher und handzahm.
Und was mich auch stört: Es werden die ganze Zeit Allianzen gebildet, beendet, neu geformt, ohne dass ich wirklich ein großes Endgame erkennen kann. Es spitzt sich nicht so recht zu. Mit dem Ende von Garrett Dillahunts Gang ist ganz kurz ein bisschen eine Spitze entstanden, aber die ist so ungemein schnell wieder verpufft, dass ich gar nicht aufgeregt sein konnte.
Die Art und Weise wie Loretta wieder in die Hauptstory eingebunden wurde, ist wirklich ziemlich clever. Die gesamte Sequenz während der Party war so gut. Wenn Figuren vor Publikum ihre Reden schwingen, ist Justified immer am besten.
Da geb ich dir recht, das war wirklich clever. Wenn wir nicht praktisch dieselbe Storyline schonmal gesehen hätten, hätte es mir allerdings mehr gegeben. :lol:
Und mit Jonathan Tuckers Figur dürfte auch ultis Verlangen nch Shoot-outs gestillt werden.
Der ist in der Tat mein Hoffnungsschimmer und der erste wirklich coole, gefährliche, beeindruckende Bösewicht diese Season. Die Szene zwischen Lorretta und ihm war creepy as fuck. Jetzt wird er wahrscheinlich total Sang- und Klanglos abgeknallt anfang der nächsten Story abgeknallt. :lol:
Ja, sorry, dass ich so eine Meckertusse bin, ich würd die Staffel so gerne mehr mögen, aber ehrlich gesagt gefiel mir da Season 5 an dem Punkt fast besser. Aber das hat sich ja gegen Ende extrem in die Hose gemacht, also mal hoffen, dass Season 6 es jetzt noch richtet.
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von ultimateslayer
#1420625
Somebody's got egg on his face... oh wait, that's me. Krasse Folge! :shock: Einen Tag nach meiner Meckerorgie dreht die Serie natürlich vollgas auf.

Die Episode hatte echt alles, was ich von der ganzen Staffel wollte: Hohe stakes, Einzelszenen bei denen dir das Herz fast stehen bleibt, ordentliche Dramatik, cooles Cowboygehabe :lol: .
Die beste Szene war definitiv in der Bar mit Jonathan Tucker, da hab ich mich echt derartig angeschissen. Ich hoff echt mit dem machen sie noch was ordentliches, das ist genau die Art von super-gefährlichem, faszinierenden Badguy, die ich wollte.
Das Ende mit Eva war natürlich auch ziemlich heftig, auch wenn ich finde dass sie dabei irgendwie ein wenig zu gechillt gewirkt hat. Ich hab das als totale Kurzschlussreaktion von ihr interpretiert, aber irgendwie hat man ihr den Schock nicht recht angesehen. Aber gut, Joelle Carter ist jetzt nicht gerade in der schauspielerischen Meisterklasse.
Bin echt gespannt wie's von hier jetzt noch weiter gehen kann. Boyd müsste ja jetzt ziemlich außer Gefecht sein, selbst wenn er überlebt hat. Ich hab die Szene gefreezframed, das war definitiv ein Treffer in die Brust und Blut is auch ordentlich gespritzt. Ein fake-out mit kugelsicherer Weste ist definitiv nicht drin. Sag bloß am Ende kriegen wir kein großes Boyd/Rayland Stand Off. :shock:
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von Einzelkind
#1420709
ultimateslayer hat geschrieben: Eva

Joelle Carter ist jetzt nicht gerade in der schauspielerischen Meisterklasse

Rayland
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von ultimateslayer
#1420755
Einzelkind hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben: Eva

Joelle Carter ist jetzt nicht gerade in der schauspielerischen Meisterklasse

Rayland
Bitte verlassen Sie diesen Thread.
Pff, wozu soll ich spell-checken, in dem Thread unterhalte ich mich doch eh nur mit mir selbst. :P
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von ultimateslayer
#1421941
6x11
Shit's going dooooown.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist echt derartig viel abgegangen. Ava ist auf ihrer fruchtlosen Flucht, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, dann natürlich Boyd, der einmal mehr beweißt, dass ihm selbst seine treuesten Mitstreiter vollkommen egal sind und schließlich Raylan der zum gefühlten 80sten Mal seine Karriere in die Luft jagt.
Aber die wirklich krasseste Plotline war definitiv was zwischen Duffy, Mike und Katherine abgegangen ist. In dem Moment indem sie Mikes Vorliebe für klassische Musik eingeführt haben, habe ich zwar schon geahnt das sowas kommen wird, aber es war trotzdem eine echt heftige Szene. Und wiedermal kommt Duffy, die ewige Kakerlake, davon.
Ich hoff echt, wir bekommen noch das Boyd/Raylan Stand Off. Aber so sehr wie Boon als psychopathischer Super-Schütze positioniert wird, vermute ich schwerstens, dass er als Ersatz herhalten soll.

Einzelkind, come on, bemüh dich ein bisschen. Ich will nicht mit mir alleine reden.
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von ultimateslayer
#1422503
Einzelkind, ich bin echt enttäuscht, dass du mich hier so alleine lässt. :cry:

06x12
Eine weitere starke Folge. Ich finde allerdings nicht, dass die ganzen Konflikte super miteinander verbunden wurden. Besonders weil es un-un-unfassbar viel suspension of disbelieve erfordert zu glauben, dass es irgendeine Chance gibt, dass sich soviele der Charaktere in dieser gigantischen Waldfläche zufällig über den Weg laufen (wurde eigentlich erklärt woher Bob, Raylan und Boyd von Avas Versteck wissen, kann mich grad nicht erinnern). Ich fands echt nervig, dass Ava genau Bob in die Arme läuft und Boyd ganz zufällig nur ein paar hundert Meter entfernt rumlungert. Genauso wie Raylan der natürlich mitten in der Nacht über Boyd stolpert und gleich darauf über Bob. Man kriegt den Eindruck, dass die Autoren noch nie in der Natur waren und keinerlei Gefühl dafür haben, wieviel Fläche das eigentlich war. Zumal natürlich jeder Charakter ohne Karte und ohne Probleme zur Hütte gefunden hat. Nennt es nitpicking, aber ich fand das schon recht irritierend.
Und Mann, es wird echt mal Zeit, dass ein paar major character sterben. Ich bin inzwischen 100% überzeugt davon, dass Raylan ein Happy End kriegt und sehe 0% Chance dafür, dass er stirbt oder ins Gefängnis kommt (was in Wirklichkeit die einzig richtigen Enden wären). Soviel ballsyness trau ich der Show längst nicht mehr zu. Aber neben Boyd und Ava, denen ich beide eine 50:50 Chance gebe aus der Sache lebend herauszukommen, muss echt mindestens noch ein regular ins Gras beißen. Die Serie geht immer so salopp mit dem Tod um, alles andere wäre unter diesen Umständen einfach nur feige. Grad in der Staffel ist der Bodycount wieder ungemein hoch, aber um die Hauptcharaktere ist weiterhin ein magischer Schutz. Und ich fürchte fast, dass sich das im Finale nicht ändern wird. Ich glaub nicht dass sich die Autoren an wichtigere Figuren als Mike oder Bob rantrauen und selbst bei zweiterem geh ich nicht davon aus, dass er umkommt.
Davon abgesehen gefiel mir die Episode aber recht gut. Die Boone-Szenen sind für mich das Highlight jeder Folge. Obwohl der Ausgang klar war, war ich bei dem Stand-Off zwischen Lorettas Ex und ihm, auf heißen Kohlen. Und Tim vs Vasquez war ziemlich amüsant. Echt schade, dass wir von Tim nie mehr gesehen haben. Rachel ist ja vollkommen vom Erdboden verschluckt gewesen.
Mal sehen wie das Finale wird. Die Promo schaut ja mal spannend aus und ich bin sicher es wird eine starke Folge. Aber ich bin ebenso sicher, dass ich am Ende wieder ein wenig ungesättigt bin. Justified Staffeln spitzen sich immer total genial zu, aber sie enden nie mit nem großen Knall, sondern eher einem sehr langen und lauten Furz.
von Einzelkind
#1422506
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Wenn ich so einen Stuss lese, habe ich irgendwie keine Lust viel zu schreiben. Sorry. :mrgreen: Irgendwie kommt es mir so vor, als würdest du The Shield oder Sons of Anarchy sehen und nicht Justified. Und dieses unsägliche Nitpicking über jede kleine Sache, die dem eigenen Empfinden nach "unrealistisch" ist, nervt mich generell. Justified ist von Grund auf keine Serie, die versucht realistisch zu sein. Die Figuren sind größtenteils total überzeichnet und überleben seit der ersten Folge Situationen, die niemand überleben sollte. Was interessiert es mich da einen Scheiß, ob ein emotionales Wrack namens Ava, das seit Tagen auf der Flucht ist, Bob in die Arme läuft und Boyd und Raylan sich einen halben Tag später treffen, da beide den selben Spuren folgen? Da haben manche Serien-Finals in den letzten Jahren eine sehr viel größere Suspension of Disbelief erfordert (Breaking Bad zum Beispiel). Wenn ich etwas kritisieren würde, dann höchstens, dass die Situation mit Averys Geld sehr der Drew Thompson-Nummer aus der vierten Staffeln ähnelt. Da der Weg dorthin jedoch ein völlig anderer war, stört es mich jetzt nicht sonderlich.

Davon abgesehen hat die Serie hat einen völlig anderen Ton als die übrigen FX-Dramen (wenn, dann würde ich Justified am ehesten mit Fargo vergleichen) und es würde meiner Meinung nach überhaupt nicht passen, wenn man jetzt am Ende zwanghaft die Hauptcharaktere umbringt, nur weil es die letzten Folgen sind. Mich würde es zwar nicht überraschen, wenn Boyd oder Ava das Finale nicht überleben, aber ich sehe das nicht als Muss. Ich kann deine Kritikpunkte irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen, da sie - wenn man diese Dinge als negativ ansieht - in den bisherigen Staffeln der Serie ebenfalls vorhanden waren. Das ist meiner Meinung nach eine der besten letzten Staffeln der Seriengeschichte und wenn man das nicht sieht, muss man von der Serie von Anfang an etwas erwartet haben, das sie niemals war und niemals sein wird. Over and out. 8)
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von ultimateslayer
#1422508
Einzelkind hat geschrieben: Davon abgesehen hat die Serie hat einen völlig anderen Ton als die übrigen FX-Dramen (wenn, dann würde ich Justified am ehesten mit Fargo vergleichen) und es würde meiner Meinung nach überhaupt nicht passen, wenn man jetzt am Ende zwanghaft die Hauptcharaktere umbringt, nur weil es die letzten Folgen sind.
Hast du die letzte Folge Fargo gesehen, dude? Schlechter Vergleich, sehr schlechter. :lol:
Zudem hab ich auch nie einen Vergleich zu irgendeiner anderen FX Show gezogen, darum geht's ja wohl wirklich nicht.
Mich würde es zwar nicht überraschen, wenn Boyd oder Ava das Finale nicht überleben, aber ich sehe das nicht als Muss. Ich kann deine Kritikpunkte irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen, da sie - wenn man diese Dinge als negativ ansieht - in den bisherigen Staffeln der Serie ebenfalls vorhanden waren. Das ist meiner Meinung nach eine der besten letzten Staffeln der Seriengeschichte und wenn man das nicht sieht, muss man von der Serie von Anfang an etwas erwartet haben, das sie niemals war und niemals sein wird. Over and out. 8)
Siehst du, das hasse ich wieder. Ich kann nicht einfach eine andere Meinung haben, nein, meine Meinung muss falsch sein, wenn sie sich nicht mit deiner deckt. Das ist so Theo-hafter Unfug. Ich finde nicht, dass es eine der besten Staffeln der Seriengeschichte ist, deswegen muss ich falsche Erwartungen gehabt haben und man kann mit mir nicht reden, weil ich bin doof und stinke. :roll: *würg*
Und egal ob das jetzt die erste Staffel ist oder die letzte, wenn eine Serie so extrem auf Leben- und Tod Situationen und spannende Duelle setzt und so häufig Charaktere abmurkst, dann muss sie meiner Ansicht nach auch Konsequenzen ziehen. Sonst verliert das einfach seine Wirkung. Und genau, das ist der Fall. Ich hab zum Beispiel diese Folge nicht um Loretta gezittert, weil ich wusste, dass sie sie nicht töten würden. Deswegen ist dein Vergleich mit Fargo auch völlig daneben, weil sie da sehr konsequent waren. Ich erwarte kein Tarantino Ende, aber die Gefahr muss echt sein und das ist sie leider nicht wirklich und das finde ich schade. Kann sich im Finale noch ändern und der Schock würde tief sitzen, wenn jetzt echt ein main character hops gehen würde. Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass die Show sich da ran traut.
von Einzelkind
#1422518
Ich habe kein Problem mit deiner Meinung, ich glaube einfach (auch von den übrigen Kommentaren, die du zu den bisherigen Staffeln geschrieben hast), dass du eine andere Erwartungshaltung an die Serie hast als ich. Ich finde auch, dass es nichts mit "sich trauen" zu tun hat, Charaktere im Finale zu töten. Das ist meiner Meinung nach vielmehr der easy way out. Nach den Sopranos ist das inzwischen ja fast schon das Klischee-Ende schlechthin für jede Dramaserie und dürfte wohl niemanden mehr überraschen. Ich denke, dass es mehr Feingefühl erfordert, eine Finale zu schreiben, dass nicht auf große Schockmomente oder Charaktertode setzt. Natürlich ist wäre ein Showdown für eine Serie mit Western-Elementen wie Justified aber auch nicht ungewöhnlich. Ich weiß nicht, ob Elmore Leonard vor seinem Ableben noch seinen Input für das Ende der Serie geben konnte, falls dies der Fall ist, würde es mich aber nicht wundern, wenn Ava am Ende mit dem Geld davonfährt.
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von ultimateslayer
#1423413
Und das war's auch schon wieder.
Wie ich's mir gedacht habe, war ich teilweise recht underwhelmed, obwohl die Folge eigentlich insgesamt sehr gut war. Es gab einige Szenen, die extrem geil starteten, aber dann einfach total abrupt und ohne rechten Climax geendet haben. Insbesondere das TNT-Manöver von Boyd und die beiden Stand-Offs, Rayland vs Boyd und Rayland vs Boone.
Alle drei Mal dachte ich mir "jetzt geht's ab" und 10 Sekunden später war es schon wieder vorbei. Ich glaub echt, dass das bei Justified einfach immer eine budgetäre Sache war. Ich wette, Yost und Konsorten hätten gerne eine richtige Actionsequenz zwischen Boyd und Tim und den Polizisten gehabt, aber das war vermutlich einfach nicht drinnen. So konnten sie nicht mal wirklich zeigen was passiert. Die eine Explosion war eh schon im Trailer und der Rest wurde dann im Nachhinein telefonisch erklärt. Sowas hinterlässt dann halt doch diesen TV-Nachgeschmack. Wie in der ersten Game of Thrones Staffel, wo die Schlachten alle Off-Screen geschehen. Mit dem Unterschied, dass GoT das in Folgestaffeln wiedergutmachen konnte.

Ähnlich gings mir beim Boyd/Raylan-Stand Off. Ansich war die Situation extrem cool, aber ich hab einfach nie daran gezweifelt, dass Raylan einen wehrlosen Boyd erschießen würde und dann wurde das ganze quasi off-screen abgewickelt. Ebenso hab ich auch für keine Sekunde geglaubt, dass Raylan durch einen Headshot abgemurkst wird. Wenn der Schuss in die Brust gegangen wäre, hätte ich vielleicht für ein paar Momente Angst gehabt. Aber so war eigentlich klar, dass ihm nichts passiert ist.
Alle drei Szenen waren wie gesagt cool, aber jedesmal dachte ich am Ende nur "oh, das war's schon wieder?".
Der beste Moment des Finales war für mich ein ganz kleiner, nämlich als klar wurde, dass Raylan und Winona nicht zusammen sind. Das hat mir echt das Herz ein wenig gebrochen. Es war zwar weniger eine kreative Entscheidung als mehr Scheduling-Konflikt, der dazu führte, dass sie Zea nicht regelmäßiger in der Serie haben konnten. Aber im Nachhinein betrachtet, hat das echt nicht geschadet. Dadurch, dass das Hin- und Her nach Season 2 nicht mehr im Mittelpunkt stand, war ich von der Geschichte nicht so übersättigt, wie das nach sovielen Staffeln oft der Fall ist und hatte den beiden echt ein Happy End vergönnt. Dass es das nicht gab, hat mich echt ziemlich getroffen.
Avas Schicksal fand ich recht passend, aber Boyd als Prädiger im Gefängnis war mir etwas zu augenzwinkernd und selbstironisch. Ich fand's ganz interessant, dass sie Boyd letztlich zu einem völligen Bösewicht gemacht haben, der sogar Ava gekillt hätte (ein weiterer kleiner, aber wirkungsvoller Moment) und ich hätte ihm auch ein richtiges Bad-Guy Ende gegönnt. Diese letzte Szene hat ihn so zahnlos und lächerlich gemacht.

Alles in allem war das aber trotzdem ein gutes Finale, einer guten Staffel, einer guten Serie. Nichts von allen dreien hat mich je total weggeblasen, aber ich werde Justified trotzdem vermissen. Damit ist meine letzte richtige Dude-Serie zu Ende gegangen. Ich glaub aber, dass ich in absehbarer Zeit einen Rewatch machen werde. Grad in der Staffel gab es soviele Anspielungen an frührere Staffeln, die total an mir vorbei gegangen sind. Ich glaub ein Rewatch wäre lohnenswert.

PS: Nachdem eh jeder mit Internetzugang die Staffel und das Finale grandios fand, geh ich mal davon aus, dass ich mit meiner Meinung sehr alleine dastehen werden. Yo, yo, Einzelkind, bring it on bitch. 8)
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