US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1392135
Bonnie & Clyde
Ich bin grundsätzlich kein Gegner von Remakes oder in diesem Fall, einer neuen Verfilmung wahrer Ereignisse. Aber dieser Zweiteiler liegt so dermaßen weit hinter dem Film von Arthur Penn zurück, dass man sich fragen muss, was die Macher sich dabei gedacht haben.
Mal davon abgesehen, dass die Länge des Zweiteilers nicht für mehr Tiefe, sondern für mehr Langeweile sorgt, ist es mir ein absolutes Rätsel was der übernatürliche Aspekt von Clydes Visionen in dem Film verloren hatten.
Das war einfach absurd. Das ganze soll jetzt aber kein kompletter Verriss werden, unterm Strich war der Film durchschnittlich und Emile Hirsch und Holliday Grainger waren auch OK. Aber eben auch nicht ansatzweise auf dem Niveau von Warren Beatty und Faye Dunaway.
5,5/10

Rosemary's Baby
Hier fehlt mir der direkte Vergleich. Ich hatte nie gesteigertes Interesse daran, dass Original von Roman Polanski zu sehen. Das Remake habe ich jetzt wegen Zoe Saldana gesehen und wurde genauso enttäuscht wie bei B&C. Es will keine wirkliche Spannung aufkommen und der Film funktioniert nur, weil Rosemary sich dumm anstellt.
Dazu kommt ein schwaches Drehbuch, dass sogar Jason Isaacs blass aussehen lässt.
Jetzt habe ich sogar Interesse am Original, weil ich mir nicht so recht vorstellen kann, warum der Film ein solcher Klassiker geworden sein kann.
4/10
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von acid
#1392140
Theologe hat geschrieben:Rosemary's Baby
[...]

Jetzt habe ich sogar Interesse am Original, weil ich mir nicht so recht vorstellen kann, warum der Film ein solcher Klassiker geworden sein kann.
4/10
Weil der Film, diese Art von Film 1968 gedreht wurde. Wie zu der Zeit auch auch Psycho, Carrie, The Exorcist gedreht wurden. Als erste Filme dieser Genres. Für damalige Zeit war das natürlich mind blowing.
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von Theologe
#1392144
acid hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Rosemary's Baby
[...]

Jetzt habe ich sogar Interesse am Original, weil ich mir nicht so recht vorstellen kann, warum der Film ein solcher Klassiker geworden sein kann.
4/10
Weil der Film, diese Art von Film 1968 gedreht wurde. Wie zu der Zeit auch auch Psycho, Carrie, The Exorcist gedreht wurden. Als erste Filme dieser Genres. Für damalige Zeit war das natürlich mind blowing.
The Exorcist ist aber auch einfach ein starker Film, Psycho funktioniert heute nicht mehr als Shocker, aber der "Kriminalfall" ist trotzdem noch gut.
von zvenn
#1400557
Gehört das hierhin? :?

Hello Ladies - The Movie
Lang ersehnt um einigermaßen enttäuscht zu werden...Diese Dreifachfolge war gleichzeitig die wohl Schwächste der Serie. Die Geschichte war zu vorhersehbar, dafür gab's den ein oder anderen tollen Gag und Stuart und seine Gang wiederzusehen war dann doch herzallerliebst. Lieber 90 durchschnittliche Minuten als gar keine ;)
6/10
#1400562
Kann ich zum Glück nicht zustimmen. :wink:
Ja, vorhersehbar war es, aber ein anderes Ende als dieses hätte es auch nicht geben dürfen. Ich hätte zwar gerne noch 2 Staffeln gesehen, in denen Stuart auf unbeholfenen bis größenwahnsinnigen Freiersfüßen wandelt und Jessica sich durch ihr chaotisches Leben schlägt, aber das Ende hätte nach 5 Staffeln sicher nicht anders ausgesehen als nach diesen 1,5 Staffeln. Für mich war diese Abschlussvorstellung sogar stärker als Staffel 1, weil diese Art von Fremdschämhumor einfach wirkungsvoller ist, wenn Herz und Charakterentwicklung nicht zu kurz kommen. Der gewisse Schmalzfaktor macht mir sowieso nichts aus, aber der wurde hier auch gut durch Ironie und Biss ausbalanciert. Hello Ladies - The Movie 8/10

Wenn es schon nicht zu einer Abschlusstaffel reicht, sollten HBO und co. ihren Comedyflops wenigstens so eine letzte Vorstellung gewähren. Für Family Tree und Bored to Death hätte ein Film auch gereicht, für How to Make it in America vermutlich auch (habe Staffel 2 immer noch nicht gesehen) und Hung hätte sich diesen Respekt nach 3 teils erfolgreichen Staffeln sowieso verdient.
von Sergej
#1403444
Ascension
http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php ... 8#p1403438
redlock hat geschrieben:
Sergej hat geschrieben: Also ich sah das Ende schon viel eher kommen, aber damit dürfte ja klar sein das es nie mehr als ne Mini Serie wird, kann ich mir so nicht vorstellen das dieses Thema lange funktioniert. Gut man weiß es nie, aber glaube nicht dran.
Bist offenbar nicht der Einzige, der den Dreh früher kommen sah. Ich hab jetzt keinen Bock einen ''Ascension'' Thread aufzumachen -- wir könnten hier http://www.qtalk.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=13493 weiter machen -- aber, was hat dich darauf gebracht?
versteckter Inhalt:
Kann mir einfach nicht vorstellen das die 50 Jahre ohne Kälteschlaf mit dem Sauerstoff und der Nahrung und Energie auskommen können. Dann noch die Erdszenen und das Mädchen das weiß das es beobachtet wird. Schade, eine richtige Weltraumserie hätte mir besser gefallen, aber die ganze Story klang von Anfang an unglaubwürdig, besonders wenn man den damaligen Stand der Technik berücksichtigt.
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von redlock
#1403519
Sergej hat geschrieben:Ascension
versteckter Inhalt:
Kann mir einfach nicht vorstellen das die 50 Jahre ohne Kälteschlaf mit dem Sauerstoff und der Nahrung und Energie auskommen können. Dann noch die Erdszenen und das Mädchen das weiß das es beobachtet wird. Schade, eine richtige Weltraumserie hätte mir besser gefallen, aber die ganze Story klang von Anfang an unglaubwürdig, besonders wenn man den damaligen Stand der Technik berücksichtigt.
Einiges kam mir auch komisch vor. Hatte das jedoch unter ''suspension of disbelief'' abgetan, vor allem die Sache mit der Schwerkraft (obwohl technisch nicht unmöglich).
von Sergej
#1403543
redlock hat geschrieben:
Sergej hat geschrieben:Ascension
versteckter Inhalt:
Kann mir einfach nicht vorstellen das die 50 Jahre ohne Kälteschlaf mit dem Sauerstoff und der Nahrung und Energie auskommen können. Dann noch die Erdszenen und das Mädchen das weiß das es beobachtet wird. Schade, eine richtige Weltraumserie hätte mir besser gefallen, aber die ganze Story klang von Anfang an unglaubwürdig, besonders wenn man den damaligen Stand der Technik berücksichtigt.
Einiges kam mir auch komisch vor. Hatte das jedoch unter ''suspension of disbelief'' abgetan, vor allem die Sache mit der Schwerkraft (obwohl technisch nicht unmöglich).
versteckter Inhalt:
Schon am Anfang sagte doch die eine die dann starb es wäre ein Gefängnis oder so. Also ich hätte mir auch vorstellen können das die von Aliens beobachtest wurden und am Ende schon welche unter der Crew war die die Menschheit erforschen wollten. Aber war leider nicht so, naja die zwei Folgen gucke ich noch, aber dann reicht das auch.
#1403561
SPAMMODUS ON:
Black Mirror 80 minütiges Christmas Special: White Christmas
Holy cannoli, das Christmas Special mit Jon Hamm war wieder mindfuck-tastisch. Das gehört echt angeschaut, Leute. Get on it! Mit guten 80 Minuten Laufzeit ist das wirklich ein Stand Alone TV Film. Ihr braucht kein Vorwissen, es gibt keine Callbacks, Anspielungen, Verweise oder sonst was. Just go, fucking watch it, already, people!!!
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von redlock
#1403588
Ascension -- Teil 2:
versteckter Inhalt:
Okay, die Lauflänge geht auch als zwei Folgen durch (vor allem wenn man an manche Serienfolgen bei MTV denkt :lol: ).
Nach Ansicht des zweiten Teils muss ich feststellen, dass das hier eine Enttäuschung ist. Nix ''Sci-fi Raumschiffserie,'' stattdessen eine Seifenoper mit einem Schuss Krimi, einem Schuss Mystery und einem Schuss Verschwörungsthriller. Leider ist der Seifenopernteil nicht nur recht hoch sonderlich auch noch nicht gut. Und die anderen Teile können dies nicht ausgleichen.
Klar, Teil 3 wird noch geguckt um zu sehen was und wie viel sie auflösen, aber als Serie muss ich das nicht haben. Der Dreh am Ende von Teil 1 hat's versaut.
Für Teil 2: 5/10
von Sergej
#1403598
redlock hat geschrieben:Ascension -- Teil 2:
versteckter Inhalt:
Okay, die Lauflänge geht auch als zwei Folgen durch (vor allem wenn man an manche Serienfolgen bei MTV denkt :lol: ).
Nach Ansicht des zweiten Teils muss ich feststellen, dass das hier eine Enttäuschung ist. Nix ''Sci-fi Raumschiffserie,'' stattdessen eine Seifenoper mit einem Schuss Krimi, einem Schuss Mystery und einem Schuss Verschwörungsthriller. Leider ist der Seifenopernteil nicht nur recht hoch sonderlich auch noch nicht gut. Und die anderen Teile können dies nicht ausgleichen.
Klar, Teil 3 wird noch geguckt um zu sehen was und wie viel sie auflösen, aber als Serie muss ich das nicht haben. Der Dreh am Ende von Teil 1 hat's versaut.
Für Teil 2: 5/10
Hab schon gar keine Lust mir das noch an zu gucken, warte mal drauf was es zum Finale für Meinungen gibt.
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von redlock
#1403819
Ascension -- Teil 3:
Achtung: Fette Spoiler!

versteckter Inhalt:
Ich muss gestehen, der gesamte Teil um die Flucht von Stokes und Blondie war sehr spannend. Böse Überraschung für Blondie am Ende.
Witziger Gag war, dass sie eine Folge von ''Alf' empfangen konnten.
Was dagegen schwach war und mir überhaupt nicht gefiel: Der Teil um den ''durchgeknallten Chef'' auf der Erde und der Mystery-Mumbo-Jumbo um das Mädel. Überhaupt, es gab so einige Sachen die gar keinen Sinn ergaben (u.a. weshalb haben die seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zur Erde?)

Wie schon gesagt, der WTF-Dreh am Ende von Teil 1 bringt die Serie auf einen Kurs der enttäuschend ist, und den man einfach nicht begehen will. Er macht die Serie zu etwas anderem, was nicht der Werbung und der Erwartung an die Serie entsprach. Davon abgesehen, ''liefert'' die Serie inhaltlich über größere Strecken dort auch nicht.
Zu allem Überfluss endet sie auch noch mit einem fetten Cliffhanger, auf dessen Auflösung ich aber nicht sonderlich scharf bin. Mir ist's egal wie es weitergeht bzw. gehen würde.
Nein Syfy, so haben wir uns das mit '''Ascension'' nicht vorgestellt, und so wollen wir's auch nicht haben.

Für Teil 3: 6/10

Ich werde nicht enttäuscht sein, wenn ''Ascension'' nicht in Serie gehen sollte.
Wir müssen halt auf die nächste neue Serie warten. Syfy knallt so viel an die Wand, irgendwann muss ja was gutes dabei sein.
von Sergej
#1403822
redlock hat geschrieben:Ascension -- Teil 3:
Achtung: Fette Spoiler!

versteckter Inhalt:
Ich muss gestehen, der gesamte Teil um die Flucht von Stokes und Blondie war sehr spannend. Böse Überraschung für Blondie am Ende.
Witziger Gag war, dass sie eine Folge von ''Alf' empfangen konnten.
Was dagegen schwach war und mir überhaupt nicht gefiel: Der Teil um den ''durchgeknallten Chef'' auf der Erde und der Mystery-Mumbo-Jumbo um das Mädel. Überhaupt, es gab so einige Sachen die gar keinen Sinn ergaben (u.a. weshalb haben die seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zur Erde?)

Wie schon gesagt, der WTF-Dreh am Ende von Teil 1 bringt die Serie auf einen Kurs der enttäuschend ist, und den man einfach nicht begehen will. Er macht die Serie zu etwas anderem, was nicht der Werbung und der Erwartung an die Serie entsprach. Davon abgesehen, ''liefert'' die Serie inhaltlich über größere Strecken dort auch nicht.
Zu allem Überfluss endet sie auch noch mit einem fetten Cliffhanger, auf dessen Auflösung ich aber nicht sonderlich scharf bin. Mir ist's egal wie es weitergeht bzw. gehen würde.
Nein Syfy, so haben wir uns das mit '''Ascension'' nicht vorgestellt, und so wollen wir's auch nicht haben.

Für Teil 3: 6/10

Ich werde nicht enttäuscht sein, wenn ''Ascension'' nicht in Serie gehen sollte.
Wir müssen halt auf die nächste neue Serie warten. Syfy knallt so viel an die Wand, irgendwann muss ja was gutes dabei sein.
Naja kann mir garnicht vorstellen wie man das fortführen wöllte...
Naja jetzt werde ich wohl nichtmal mehr Teil 2 und 3 an gucken. Hab schon damit gerechnet das man das alles abschließt, das wars also...
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von redlock
#1406405
Ich setze es mal hier rein...

The Game [BBC, 2014]

Sechs Teile, jeweils knapp 1 Stunde Nettolaufzeit

Normalerweise kann man sich drauf verlassen, dass die Briten gute und spannende Spionage-/Agentenserie raushauen. Aber jede Regel hat ihre Ausnahme(n). Hier haben wir die für britische Spionage-/Agentenserien.
Die Serie spielt in der ersten Hälfte der 1970ziger. Das Königreich wird von sozialen (und politischen) Unruhen erschüttert. Vor allem die Streiks der Bergarbeiter führen zu Problemen im alltäglichen Leben. Dazu ist der Kalte Krieg voll im Gang.
Da bekommt der britische MI5 (das ist der Inlandsgeheimdienst) von einer großangelegten KGB Aktion Wind. Wir verfolgen, wie eine Truppe des MI5 das aufzuklären und verhindern will.

Leider dauert es drei Folgen bevor die Sache richtig in die Gänge kommt. Am Ende von Teil 2 hab ich mich geärgert, dass ich nicht ''Peaky Blinders S2'' zum Nachholen ausgewählt hatte, und mich ernsthaft gefragt, ob ich hiermit weitermachen soll. Da's aber nur noch 4 Teile waren bin ich dann doch dran geblieben. Die letzten beiden Teile waren dann auch endlich gut. Es war sehr packend und fesselnd mit ein paar hübschen Drehungen und Wendungen und einem recht spannenden Showdown.
Die Darsteller (ein paar typische Brit-Visagen hab ich wiedererkannt) waren, wie man bei der BBC erwarten kann, gut; der Zeitgeist und die Atmosphäre waren ebenfalls gut eingefangen. Die Serie/Geschichte ist in sich abgeschlossen; mit dem Team könnte man aber durchaus eine zweite Staffel machen.
Wegen der nur mäßigen ersten Hälfte kann ich insgesamt nicht mehr als 6/10 geben.
#1408733
Ascension

! SPOILER !

Ich kann sehr gut verstehen, weshalb Syfy anfangs offenbar große Hoffnungen in die Serie setzte - ich kann genauso gut verstehen, weshalb man es am Ende dann doch lieber verfeuert hat.
Die Grundidee finde ich klasse. Auch ich hatte mir nach dem Pilot-Twist erst gedacht, wie das auf Dauer eigentlich funktionieren soll, aber nach kurzem Nachgrübeln bin ich eigentlich zu dem Schluss gekommen, dass man der Serie damit überhaupt nichts wegnimmt, sondern gar noch mehr Tiefe gibt. Denn mal ehrlich: Ob die nun wirklich im Weltraum sind oder nicht macht für die Stories auf dem Raumschiff absolut keinen Unterschied. Wir sehen hier das Innenleben eines Generationenschiffen. Die wären ohnehin nie Aliens begegnet, auf Planeten gelandet oder in Shuttles durchs All gedüst. Es gibt nichts, um das man die Show hier beschnitten hätte außer die Euphorie des Zuschauers, eine "echte" Space-Opera zu bekommen. Stattdessen gibt es noch einen Meta-Layer. Eine Kontrollinstanz, eine göttliche Machtposition, die zur Nichteinmischung verdammt ist. Hätte man viel draus machen können. Hat man aber nicht.
Ich muss redlock zustimmen: Das Mystery-Mumbo-Jumbo (das imo komplett überflüssig war - man hatte genug Stoff, sich aber offenbar nicht getraut, auf jegliche phantastischen Elemente zu verzichten) hat die Serie geradewegs zerschossen. Das war viel zu übertrieben, man hat ja auch über die paar Folgen kaum entwickeln können, ist stattdessen direkt von null auf hundert und weit übers Ziel hinaus geschossen. Was im Finale präsentiert wurde - insbesondere in der letzten Szene - war einfach nur noch lächerlich. Erschwerend kommt hinzu, dass das Mädel nicht schauspielern kann.
Auch "auf der Erde" ging mir vieles zu schnell, zu extrem und letzten Endes dann doch auch wieder zu einfach, wie man die unangenehmen Personen kurzerhand weggeräumt hat.
So hat Ascension zwar einige gute Schauwerte gehabt (auch wenn die Raumschiffsets ausnahmslos einfach viel, viel zu weiträumig waren, um auch nur halbwegs realistisch zu wirken) und interessante Ansätze, hat diese allerdings ziemlich gegen die Wand gefahren. Schade drum.
von Waterboy
#1408739
Hatfields & McCoys
2012

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Hat dies mal wer hier geschaut ?
Ich glaube mich zu erinnern, das Theo und Bobby dies geschaut hatten damals als es ausgestrahlt wurde.

Ich wollte die Serie schon immer schauen, kam aber nie dazu. Nun hatte amazon die Bluray gerade stark reduktziert im Angebot (nur 8,95 EUR) und da habe ich zugeschlagen.

Die Geschichte rund um die wohl berühmteste Familienfede der US Geschichte hat mich schon seit Jahren fasziniert irgendwie. Aber erst durch eine Dokumentation die ich vor kurzem auf Sky History HD sah, kam mir das wieder in den Sinn.

Wenn man mal so nachdenkt über alles, kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, das ein Streit über ein geklautes Schwein (nicht nur aber das war letztendlich der Auslöser der das Fass zum überlaufen brachte) zu so einer blutigen Schlacht führte.

Auch wenn ich hier Niemanden schützen möchte, muss man doch eindeutig sagen, das McCoy hier deutlich mehr verloren hat, als Hatfield. McCoy hat quasi seine Frau verloren, 4 Söhne, 1 Tochter (zwei wenn man es genau nimmt), während es sich bei Hatfield eher um Verwandte, denn engere Familenangehörige handelte. McCoy ist hier eindeutig der Verlierer, eh schon traumatisiert vom Krieg, Alkoholiker, verliert alles und bringt sich später (wohl durch einen Unfall) selbst um. Hatfield dagegen macht eigentlich immer ne recht gute Figur (nicht nur in der Serie, sondern auch bei den Fakten aus der Doku).

Letztendlich ist aber der ganze Kleinkrieg lacherlich und die Opfer sind fast ausschließlich die Kinder beider Familien.

Zur Serie selbst, klasse gemacht. Kevin Costner und Bill Paxton spielen Ihre Rollen grandios, auch wenn Costner mehr glänzen darf, als Paxton, was aber auch einfach den Geschichtlichen Gerüst geschuldet ist, wo MoCoy zum Ende hin einfach nur noch nen Säufer ist. Auch die Nebenrollen sind klasse besetzt mit vielen bekannten Gesichtern aus TV und Film. Noel Fisher (Shameless) ist hier sicherlich besonder zu nennen, spielt er doch das wohl traurigste Opfer des ganzen Kleinkrieges, der letztendlich als Sündenbock herhalten muss (die Doku beschreibt das noch deutlich härter als die Serie).

Die Ausstattung ist top, nicht so over the top wie andere Miniserien, sondern immer schön klein gehalten, der Zeit passend dreckig. Das Making of auf der Bluray zeigt, wieviel Mühe man sich da gemacht hat.

Insgesamt bietet man hoer fast 5 Stunden Top Unterhaltung.

Ich persönlich hätte mir sogar noch mehr Folgen gewünscht, so hätte man die Personen noch besser ausleuchten könnten, noch mehr Geschichten aufgreifen können.

9/10


PS: Wer Sky hat, die zeigen am 31.01, 01.02 und 02.02 auf History HD wieder die 2 Stündige Dokumentation von A&E sehr zu empfehlen ;)
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von redlock
#1428279
ANZAC Girls (ABC, Australien)

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Wie Theo hier im Forum schon erwähnt hat, gedenken Australien und Neuseeland dieser Tage dem 100. Jahrestag des Beginns der Invasion australischer und neuseeländischer Truppen in Gallipoli, Türkei. Diese Invasion und deren Auswirkungen haben den Grundstein für ein (eigenes) australisches und neuseeländisches Nationalbewusstsein gelegt.

ANZAC Girls war die erste von vier (die ich kenne) aktuellen TV Produktionen aus Australien & Neuseeland zu diesem Anlass, und lief beim australischen Öffi-Sender ABC schon im Spätsommer (Nordhalbkugel) 2014.
Es handelt sich um eine in sich abgeschlossene Miniserie in 6 Teilen à (knapp) 60 Minuten Nettolaufzeit. Die Teile 1 bis 3 spielen in Ägypten und einer Insel bei Gallipoli im Jahr 1915, die Teile 4 bis 6 spielen in Frankreich von 1916 bis 1918 (hauptsächlich 1916/17).
Im Zentrum stehen vier Krankenschwestern (drei aus Australien, eine aus Neuseeland), die sich freiwillig zum Einsatz beim ''Australian and New Zealand Army Corps'' bzw. der dort angeschlossenen australischen Einheit für Krankenschwestern gemeldet haben.
Die Auftaktfolge ist etwas...unglücklich. Sie gibt nicht richtig wieder, wie der Rest ist. Sie ist etwas ''unordentlich'' gestaltet und soap-lastig.
Insgesamt hat mich diese Mini-Serie an die frühen Staffeln von ''China Beach'' erinnert, mit einer guten Portion ''Grey's Anatomy'' und einem Schuss ''The Knick'' (seit immer noch froh über den Stand der Medizin Anno 2015). Folge 2 war schon besser, und der Rest war wirklich gut.
Jede der vier Mädels hat ihre Geschichte -- ANZAC Girls beruht auf den wahren Geschichten der hier vertretenden vier (bzw. fünf) Damen. Primus inter pares ist allerdings die von Georgia Flood (den Namen sollte man sich merken) gespielte Alice Ross-King. In der zweiten Hälfte bekommt auch die Neuseeländerin Antonia Prebble, die einzige Darstellerin die ich vorher kannte (inklusive der männlichen Darsteller), Gelegenheit zu zeigen was sie kann.
Alles in allem hat mir ANZAC Girls gut gefallen. Wie bei ''China Beach'' ist der weibliche Blick auf den Krieg interessant. Dazu ziehen die Schicksale der vier Mädels einen schon in ihren Bann. Ich hab's gebinged, weil ich unbedingt wissen wollte wie es den Mädels ergeht.
Wer ein interessantes und spannendes Kapitel des WWI sehen möchte, der ist hier richtig.
Wenn der Auftakt nicht was schwach gewesen wäre, dann wäre das hier 8/10 gewesen, so sind's 7,5/10, mit dem Prädikat ''empfehlenswert'' (für alle diejenigen, die etwas mit einem ''Historical Drama'' anfangen können).

Zwei Sachen noch:
---wenn von ''Pohms'' die Rede ist, dann meinen die Aussies die Briten (POHM steht für ''Prisoner of Her/His Majesty,'' Australien war ja ursprünglich eine Strafkolonie) -- Theo wusste das bestimmt schon :mrgreen:
---einige haben ANZAC Girls mit der brit. Produktion ''The Crimson Field'' verglichen. Da muss ich passen, da hab ich nur die Trailer gesehen, und dann ''Nein Danke'' gesagt.
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von Theologe
#1429578
Deadline Gallipoli
Der von Sam Worthington produzierte Zweiteiler für den Pay-TV-Sender Foxtel widmet sich, genauso wie die Miniserie Gallipoli, der Schlacht im ersten Weltkrieg.
Während in Gallipoli ein junger Soldat die Hauptfigur war, stehen hier Kriegskorrespondenten im Zentrum der Geschichte. Zwei der drei Journalisten waren in beiden Formaten zu sehen.
Hugh Dancy aus Hannibal spielt den Reporter Bartlett, der in Gallipoli von BSG James Callis verkörpert wurde und der mit seiner kritischen und damals als verräterisch angesehenen Berichterstattung großen Anteil daran hatte, dass sie sinnlose Kampagne beendet wurde.
Callis war in der Rolle schon nicht schlecht und Dancy legte sie sogar ähnlich an, bringt aber durch sein größeres Talent eine Verletzlichkeit mit, die der Figur mehr Tiefe verleiht.
Sam Worthington hat zwar Top Billing, spielt aber gar keine so bedeutende Rolle und ist eher eine Nebenfigur.
Die eigentliche Hauptrolle neben Hugh Dancy spielt der bis dato unbekannte Joel Jackson als Charles Bean, ebenfalls Journalist, aber in Diensten der australischen Armee.
Während Bartlett von Beginn an kritisch ist, schreibt Bean anfänglich noch sehr geschönt über die Gefechte, lebt allerdings Seite an Seite mit den Soldaten in den Schützengräben und verliert mehr und mehr die Hoffnung.

Deadline Gallipoli ist das deutlich zugänglichere Format. Das Tempo ist höher, was natürlich auch daran liegt, dass die gleiche Geschichte mit vier Stunden weniger auskommt, aber auch die Erzählweise ist weniger "philosophisch" als bei Gallipoli.
8/10

Lustig fand ich, dass ein Journalist namens Murdoch, der nur zwei Tage vor Ort war, im Abspann besondere Erwähnung findet. Dass sein Sohn Rupert Eigentümer vom produzierenden Network war, scheint mir aber eher Zufall.
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von redlock
#1433138
The Secret River (ABC -- Australien)

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Zweiteiliger TV Film (Nettolaufzeit entspricht 4 US Network Folgen) um die frühe Besiedlung Australiens. Teil 1 (spielt 1805 und 1810) ist lediglich der ''set up'' für die dramatischen Ereignisse, die sich in Teil 2 (spielt 1810 mit einem kurzen Epilog ein paar Jahre später) ereignen. Dass die frühe Besiedlung nicht ''politisch korrekt'' ablief dürfte kein Geheimnis sein, und auch wie der Kampf ausgeht.
Ebenso bekannt dürfte sein, dass die Zeit(en) ziemlich hart war(en) und ''die Weißen'' ein Überlegenheitsgefühl gegenüber den Eingeborenen hatten. Dennoch gelingt es Teil 2 eine ziemlich emotional spannende Geschichte zu erzählen. Aber der ''Anlauf'' war deutlich zu lang.
Erwähnt werden muss noch, dass die Darsteller teilweise mit sehr schwer verständlichen Akzenten reden, und dass die Landschaftsaufnahmen erstklassig waren.

Teil 1: 5/10
Teil 2: 7,5/10
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von Theologe
#1445014
The Outcast
Bild
2x 90 Minuten über einen Jungen, der in seiner Trauer keine emotionale Unterstützung erhält. Die Geschichte beginnt damit, dass ein Junge den Unfalltod seiner Mutter mitansehen muss und sein distanzierter Vater schnell eine neue Frau findet. Die Stiefmutter ist zwar bemüht eine Beziehung zu dem Jungen aufzubauen, aber der kapselt sich in seiner Trauer immer mehr ab und beginnt sich selbst zu verletzen.
Innerhalb der gehobenen Dorfgemeinschaft wird er als Aussätziger behandelt.
Die Geschichte ist durchweg deprimierend und der Umstand und als Zuschauer hat man nicht den Eindruck, dass der Protagonist, der Spirale aus öffentlicher Ablehnung und persönlicher Selbstzerstörung entrinnen kann.
6,5/10
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von Theologe
#1446601
Jesse Stone: Lost In Paradise
Auch der 9. Teil der Reihe weiß zu gefallen. Tom Selleck grübelt sich durch den Film, bei dem der leichte Cliffhanger des 8. Teils nicht wirklich aufgegriffen wird, weil die Reihe die Pause zwischen Teil 8 und 9 mit einem zweijährigen Zeitsprung überbrückt.
Der Mordfall ist nicht sonderlich ausgefallen und es ist schnell klar, dass nur zwei Leute für den Mord in Frage kommen.
7,5/10
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von redlock
#1447833
Jesse Stone: Lost In Paradise

Wie alle Jesse Stone Filme ist auch dieser (#9) ein ruhiger, atmosphärisch dichter ''TV Krimi'' bei dem es vor allem um Jesse selbst geht, als um den Krimifall an sich. Sehr schön war eine Reihe von bekannten Gesichtern aus dem ''Jesse Universum'' wieder zusehen.
Und wie bei den anderen 8 zu vor ist der Köter der heimliche Star des Ganzen :mrgreen:

---->7,5/10
#1451966
The Ridiculous Six (2015, Netflix)
http://www.imdb.com/title/tt2479478
Über den Film an sich muss man keine großen Worte verlieren. Der rangiert im unteren Drittel der Sandler Debilkomödien und lässt A Million Ways to Die in the West wie Blazing Saddles und Pixels wie Ghostbusters aussehen. Bis auf eine Sequenz, in der John Turturro Baseball erfindet und vielleicht noch dem Kurzauftritt von Vanilla Ice als swaggy Mark Twain zündet hier keiner der Gags, die in besseren Filmen unter dem Schneidetisch gelandet wären und so bekommt man eine lieblose Aneinanderreihung von Rohrkrepierern serviert, die nur wegen des wie üblich vor bekannten Comedians und Charakterdarstellern (neben den Sandler Veteranen Steve Buscemi und Torturro finden sich hier noch Harvey Keitel und Nick Nolte) strotzenden Casts die 2 Stunden Laufzeit halbwegs kurzweilig vorübergehen lässt. 4/10

Bemerkenswert sind somit nur 3 Punkte.

1. Die mal wieder vollkommene schwachsinnige Aufregung der PC-Front. Der Film ist an allen Ecken und Enden unoriginell und schlampig geschrieben. Da müssen eindimensionale Frauenrollen und flache Indianerwitze nicht wieder als Steilvorlage genutzt werden, um Reviews in herablassende Predigten über Sexismus, Rassismus und MultiKulti zu verwandeln. Das einzig Anstößige an dem Film ist die Qualität und die ist verglichen mit dem Schaffen von Tyler Perry oder Wayans Brothers Meisterwerken wie White Chicks sogar noch erträglich. (Das Theater lässt mich die gerade nachgeholte South Park Staffel nur noch mehr lieben. :lol: )

2. Man sollte sich damit eigentlich abgefunden haben, aber ich verstehe einfach nicht, warum Sandler nach Funny People wieder nahezu ausschließlich den filmischen Rotz raushaut, den er dort so treffend und selbstironisch als kreativen Ausverkauf angeprangert hat. Mit Jack & Jill als Tiefpunkt epischen Ausmaßes (ungesehen, der Trailer war in dem Fall Warnung genug). Es ist eine Sache, dass er nicht nur in gut besprochenen Mid Budget Flops wie Punch Drunk Love, Spanglish, Men, Women & Children, Reign Over Me oder eben Funny People spielen will, aber er hat lange genug 20 Mio pro Film kassiert, so dass er auch in seinen rein kommerziellen Streifen ein bisschen mehr auf Qualität achten könnte. Ärgerlich ist es, weil er in besseren Filmen auf eine Weise dramatisch überzeugt, die renommiertere, aber schauspielerisch arg limitierte Comedians wie Tiny Fey, Amy Poehler oder Seinfeld nicht beherrschen. Kein Jim Carrey oder Robin Williams (die ja beide ebenfalls viel zu oft albernen Mist spielen bzw. gespielt haben, der das Publikum beleidigt) in dramatischer Bestform, aber unter dem richtigen Regisseur und mit dem richtigen Stoff ein guter Schauspieler.

Und das größte Mysterium:
3. Warum haut Netflix dafür soviel Geld raus? Das Budget soll bei ca. 60 Mio $ gelegen haben und wenn ich mir den Cast und den hochwertigen Look des Filmes anschaue, scheint das eine glaubwürdige Einschätzung. Und selbst wenn es nur 50 Mio $ sein sollten, wäre das für 2 Stunden Material immer noch ein pro Stunden Budget, das selbst Game of Thrones vor Neid erblassen ließe. Wie soll sich das amortisieren, wenn der Film ganz normal im 7,99 $ pro Monat-Paket ohne zusätzliche On Demand Gebühr gesehen werden kann. Weltweite TV-Auswertung und DVD-Vertrieb können nur einen kleinen Teil davon einbringen. Der Werbeeffekt lässt sich auch überschauen, bei einem Film, der im besten Fall schneller vergessen als gesehen ist und im schlechtesten Fall negative Aufmerksamkeit mit sich bringt. (Im Gegensatz z.B. zu für wahrscheinlich für wesentlich weniger Geld eingekauften Oscarkandidaten wie Beasts of No Nation.)

Ich kann verstehen, dass sie einen exklusiven Deal mit Sandler haben wollen, weil Netflix allen Ziel- und Altersgruppen etwas bieten will, was andere Konkurrenten nicht können und weil der Name in Verbindung mit passenden Blödelkomödien weltweit immer noch gut zieht (Pixels hat z.B. 243 Mio eingespielt und obwohl das Einspiel als Enttäuschung aufgenommen wurde, war es damit noch die zweiterfolgreichste Live-Action Comedy des Jahres. Mit höherem Einspiel als Trainwreck oder Spy und profitabler als Mad Max), aber anstatt des 4 Film Deals hätte man für weniger Geld auch eine halbstündige Comedy mit 13 Folgen pro Jahr bekommen können, die dann vielleicht auch noch qualitativ brauchbar gewesen wäre.
#1453554
Olive Kitteridge 9,5/10

Angefixt durch die ganzen Emmy Awards habe ich mir das mal reingezogen. Und damn it, hier ist jeder Preis sehr verdient (vielleicht mal abgesehen von Bill Murray, der überhaupt nur 25 Minuten auftritt und mich da jetzt nicht soooo umgehauen hat). Vor allem Frances McDormand haut hier richtig einen raus. Ihr Charakter ist sicherlich alles andre als sympathisch, wer also Sympathieträger braucht ist hier falsch. Ebenso, wer keine Lust auf deprimierende Dramakost hat. Alle anderen sollten sich diese 4 Stunden geben, denn das hier ist bildgewaltige, großartig gespielte Fernsehunterhaltung mit Anspruch. Nach Narcos für mich das zweite Highlight der vergangenen Monate.
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