- Di 8. Okt 2013, 00:30
#1296612
Oha, hier geht meine Meinung aber mal komplett gegen den Strom. Für mich war der Teil um Dana fast das interessanteste an der Folge. Das war zwar noch kein Psycho-Drama auf In Treatment Niveau, aber trotzdem finde ich es gerade gut, dass man auch der Frage nachgeht wie Brody's vermeintliche Tat sich auf seine Familie auswirkt. Und da finde ich die Geschichte um ihren Suizidversuch sehr glaubhaft, ebenso, dass sie sich jemandem in der Therapieeinrichtung näher fühlt als ihrer überbetüdelnden Mutter, der sie sich auch beim Therapeuten nicht öffnet. Die Szene im Badezimmer, wo sie ihre damals ernsten Absichten und ihren jetzt wieder vorhandenen Lebenswillen beschwört war von beiden schauspielerisch stark und auch gut geschrieben. Das empfand ich als gelungene Rückbesinnung auf Season 1, wo es eben nur zur Hälfte um Spionage und zur anderen Hälfte um die private und häusliche Dimension des Irrsinns geht, der durch den Terrorkrieg in das zu Hause der Brody-Familie sickerte und sie jetzt mit einem Dammbruch überrollt hat. Dass Dana dann einen sogar sinnig in die Geschichte integrierten love interest hat, finde ich da gar nicht schlimm.
Ich bin jedenfalls froh um diese privateren Drama-Elemente. Die sind es doch gerade, die Homeland von all den anderen spy shows abheben.
Dagegen war ich von Carrie in der zweiten Folge etwas genervt. Sie müsste intelligent genug sein und oft genug mit Psychologen zu tun gehabt haben, um zu wissen, dass man sich bei einer ersten Untersuchung nach Zwangseinlieferung lieber ruhig, argumentativ und kooperativ zeigen sollte, statt aufbrausend und ungeordnet etwas von einer CIA Verschwörung gegen sich zu brabbeln. Da muss sie sich echt nicht wundern, wenn man sie da behält. Mit etwas mehr Berechnung hätte sie das gut hinbiegen können.
Insgesamt gefällt mir der Staffelstart aber ausnehmend gut und ich mag die Richtung in die sich die Geschichte bewegt. Dass gleich die ganze CIA durch die Untersuchungen der Regierung bedroht sein würde, hatte ich so am Ende der letzten Staffel nicht kommen sehen und doch ist das sehr glaubwürdig und wäre auch in der wirklichen Welt vorstellbar.
"And in that moment, I swear we were infinite."