US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Wittgenstein
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JUST AROUND THE CORNER (Channel 4)

Suburban family the Pilches, live in a flooded, warm and uncertain world where all the banks have disappeared, along with much of Britain's coastline.

They encounter all the familiar dilemmas that have shaped family life through the ages, only this time those struggles are played out against the backdrop of a dog-eat-dog future.
Neue halbstündige Britcom über das postapokalyptische Überleben im spießigsten Suburbia, in dem "Life as usual" so weitergeht wie zuvor - mit kleineren Einschränkungen und neuen Problemen. Britische Comedy mit allen Stärken und Schwächen.

Die Stärken:

Ein großer Teil der Dialoge und absurden Situationen im allgemeinen - JATC stänkert gegen alles und jeden. Ganz besonders gegen Holländer. :mrgreen:

Das "Do-it-yourself-Dentist"-Notfallkit :mrgreen:

Der Streit um die Leiche am Zaun. Wer soll sie entsorgen? Kurzerhand wird sie zum Nachbarn rübergeschubst, der seinerseits mit allerhand Tricks versucht, selbige wieder auf der anderen Seite abzuladen.

Der Straßenjunge auf das Angebot zum Lesenlernen: "You ain't tricking me out of my kidney that easily!"

Die religiösen Missionare der Chrislam-Bewegung.

Der grummlige Schwiegeropa über den neuen holländischen Freund der Enkelin:
"Dutch? Fucking Dutch? Toxic immigrant scum that come over here, they take our work, they take our houses, they steal our turnips. ... I'm not cloggy-bashin', but why can't they stay in Holland?"
"Because there is no Holland! There's just the top of a hill near what was once Eindhoven!"
"Well ... what sort of race is stupid enough to have a country below sea level?" :D

Eigentlich versteckt sich da eine ganze Menge in 23 Minuten. Und ja, es ist nur der Pilot, aber auch die Schwächen sind unübersehbar:

Die Charaktere sind eher wenig glaubhaft, teils sogar stark überzogen und haben derzeit noch Mühe, in ordentlicher Chemie zueianderzufinden. Einiges wirkt noch gestelzt.

Technisch ist JATC auf dem Level der biederen BBC-TV-Serien des vorigen Jahrhunderts - das ist gewöhnungsbedürftig, denn die Show verzichtet auf Scope und bleibt relativ dicht an ihren Darstellern dran. Außer Haus, Vorgarten und Straße gibt es nicht wirklich viel, die Kameraarbeit ist maximal zweckmäßig und der Look eben klassisch britisch, irgendwo zwischen "Father Ted" und "Fawlty Towers" (und die haben beide schon ihre dreißig Jahre auf'm Buckel).

Da mir das schwarze Thema irgendwie gefällt, bleib ich noch ein, zwei Folgen dran. Wer mit dem gewöhnungsbedürftigen Look was anfangen kann, sollte reinschauen - jüngere Zuschauer, die mehr auf den US-Hochglanz abfahren, dürften damit allerdings genausowenig Spaß haben wie elitäre HBO-Fans. Momentan tendiere ich zu einer

5/10