Ich fand die Staffel leider auch deutlich schwächer, wobei ich die zweite Hälfte der Staffel dann doch wieder sehr viel besser fand, aber in den ersten fünf Folgen passierte ja kaum was.
Meine Begeisterung beim Finale hält sich zwar auch wieder etwas in Grenzen, weil sich der Shitstorm aus den vergangenen Folgen mit den Drogen-Bossen, Romeros Untersuchung und Normans Erkenntnis wieder viel zu simpel aufgelöst hat, aber zumindest hat man uns keinen großen Cliffhanger gegeben.
Dass Romero Dylan davon kommen lässt, weil er glaubt die kriminellen Machenschaften in der Stadt besser kontrollieren zu können, wenn Dylan die Rollen seiner verstorbenen Bosse einnimmt, fand ich auch irgendwie dämlich.
Die Serie hat einfach ein ziemliches Problem mit ihren Nebenfiguren und -schauplätzen. Emma und Romero hat man inzwischen einigermaßen gut integriert, Miss Watsons Interesse an Norman hat sich in der ersten Staffel auch gut in die Handlung bzw. die Charakterentwicklung von Norman und Norma eingefügt, aber der Rest funktioniert für mich einfach überhaupt nicht. Von Normas komischem Verehrer und seiner Schwester bis hin zu Nick Ford und Cody, die auch sang- und klanglos aus der Serie geschrieben wurde. Das ist einfach nichts.
Aber das gleiche Problem hatte ich eigentlich auch bei Psycho. Hat sich irgendjemand wirklich für die olle Tante, die das Geld gestohlen hat, interessiert? Nope.
So ähnlich sehe ich das auch. Die Entwicklung der Hauptfiguren treibt man konsequent und interessant voran, aber alles was man diese Season an Nebenfiguren neu etabliert hat, war irgendwie verschwendete Zeit, weil das alles total blasse, uninteressante und eindimensionale Figuren waren, deren Verhalten nicht mal wirklich glaubwürdig rüberkam. Aber die Einführung von Michael Vartan als potentiellen Love Interest für Norma bescherte uns zumindest die schöne Szene, in der sie ihn und seine Herkunft angreift. Die war toll gespielt und geschrieben.
Bei Psycho hatte ich das Problem aber nicht. Da interessierte mich schon, was mit den Figuren passiert, aber bei einem Film muss das Involvement ja auch nicht so groß werden und Psycho lebte auch für mich mehr von der 50er/60er-Jahre Atmosphäre. Ich hatte auch das Gefühl diese Retro-Atmosphäre, die Bates Motel in S1 auch so toll ausgezeichnet hat, wurde diese Season stark zurückgeschraubt.
Hoffe mal, dass es nächste Season wieder interessantere Storylines gibt. Nachdem Bates Motel letztes Jahr eine meiner liebsten neuen Serien war, ist die Serie dieses Jahr sehr stark in meiner Gunst gefallen. Das war mir dann teilweise dann doch alles zu B-Movie-haft und cheesy, auch wenn das der Stil der Serie eigentlich schon von Beginn an war.