- Di 29. Jan 2013, 22:25
#1203724
Nachdem im Pilot Thread jetzt doch schon so viele - und ausnahmslos sehr überzeugte - Stimmen zusammen kamen, denke ich, kann man hierzu doch mal einen eigenen Thread eröffnen. Dann kann auch die Spoilerbarriere fallen
Episode 1
Schon die ersten Minuten - der Überfall auf den Comicladen - sind von einer solchen Weirdness, dass das für mich definitiv zu den bizarrsten und einprägsamsten (Mini)Serien-Openern gehört, die ich je gesehen habe. Und man setzt gleich mal ein Ausrufezeichen, als am Ende der Szene der kleine Junge auch noch gekillt wird.
Irgendwo anders las ich ein Review, das Utopia als unheimlich meta bezeichnete - eine Show über eine Graphic Novel, die sich selber als Graphic Novel inszeniert. So kann man den visuellen Stil wohl am besten umschreiben. Utopia ist stilistisch wohl so an Graphic Novels wie keine andere Real Life Serie (Adaptionen wie TWD versuchen ja eher ihren Thrill aus Realismus zu ziehen). Hier wird durch die oft sehr bunte (zB der Comicladen), teils extrem stilisierte (der Sturz von der Dachterasse) Bildästhetik eine unheimliche Nähe zum Thema geschaffen. Der ungewöhnliche Soundtrack tut sein übriges zur Atmosphäre bei.
Ist womöglich die einzige Möglichkeit, wie man eine solche Geschichte überhaupt erzählen kann. Durchgeknallte Geheimagenten, Nerds auf der Jagd nach einem geheimnisvollen Comicbuch, ein Staatsdiener, der eine Prostituierte schwängert und damit erpresst wird, überflüssige Impfstoffe zu importieren und Verschwörungen an jeder Ecke. Ich glaube, das kannst du gar nicht ernsthaft erzählen. Daher funktioniert auch etwa der rabenschwarze Humor als die Szene, in der Wilson Wilson blind mit der Knarre den Geräuschen des einen Entführers nachjagt, bis ins Extrem ausgespielt wird.
Kapiert, worum es eigentlich geht, hab ich auch nicht. Das könnte man als kleines Manko anlegen. Wobei man sagen muss, dass sich sowas bei einer Miniserie natürlich viel besser handhaben lässt, da der Zuschauer weiß, dass die Antworten nicht bis in alle Ewigkeit auf sich warten lassen.
10/10
Episode 2
Positiv: Es gab gleich mal eine ganze Handvoll Antworten: Wer ist Jessica Hyde, in welcher Verbindung steht sie zu den finsteren Mächten. Die Geheimorganisation wird von mehreren Seiten ausgeleuchtet und greifbarer gemacht ohne entmystifiziert zu werden. Die Graphic Novel wird inhaltlich mit dem Geschehen verknüpft und auch das russion flu vaccine hat mehr Kontext. Leider wirkte sich das deutlich auf das Tempo aus, das hinter der Auftaktfolge deutlich zurückstand - und das trotz weniger Sendezeit. Auch die Dynamik innerhalb der Gruppe finde ich bislang nicht überzeugend.
7/10
PS: Fand dieses DVD-Cover auf einer ungarischen Seite. Ist mit "Series 1" betitelt: http://www.sorozatguru.info/?p=85984

Dennis Kelly's enigmatic thriller Utopia centres around The Utopia Experiments, a legendary graphic novel shrouded in mystery. When a small group of previously unconnected people who have met on a forum, find themselves in possession of an original manuscript of the fabled book, their lives suddenly and brutally implode, relentlessly pursued by a shadowy unit called The Network who will stop at nothing, to keep its origin and meaning secret. Whilst three of the forum members - Ian, an I.T. dropout, Becky, a student, and Wilson, a conspiracy theorist - meet in the pub, another is confronted and killed by two Network henchmen.
The only witness to the murder is the 11-year-old Grant - the fifth forum member - and when he flees with the manuscript, the henchmen give chase. Unable to return home, Grant finds himself alone. Elsewhere, Ian and Becky find themselves set-up for crimes they have not committed, and Wilson's hacking skills attract the attention of Network henchmen Arby and Lee. Will he be able to escape their grip before it is too late?
As the trio's lives begin to fracture, the world of civil servant Michael Dugdale is also torn apart as he is blackmailed by The Network over his affair with a prostitute. Just as things are looking increasingly desperate for Ian, Becky and Wilson, they come face to face with an enigmatic stranger who claims to offer them a way out.
Paul Higgins (In the Loop, The Thick of It), Nathan Stewart-Jarrett (Misfits), Alexandra Roach (The Iron Lady) and Neil Maskell (Kill List) head up a stunning ensemble cast of UK talent including James Fox (Sherlock Holmes, A Passage to India, Performance), Geraldine James (The Girl with the Dragon Tattoo) Simon McBurney (Tinker Tailor Soldier Spy), Fiona O' Shaughnessy (Outcast, Malice, Aforethought), Adeel Akhtar (The Dictator, Four Lions), Oliver Woollford (Blackout) and Michael Smiley (Kill List) who find themselves embroiled in a cult conspiracy theory turned terrifyingly real in this brand-new six-part drama series.
(http://www.channel4.com/info/press/prog ... ion/utopia)
Episode 1
Schon die ersten Minuten - der Überfall auf den Comicladen - sind von einer solchen Weirdness, dass das für mich definitiv zu den bizarrsten und einprägsamsten (Mini)Serien-Openern gehört, die ich je gesehen habe. Und man setzt gleich mal ein Ausrufezeichen, als am Ende der Szene der kleine Junge auch noch gekillt wird.
Irgendwo anders las ich ein Review, das Utopia als unheimlich meta bezeichnete - eine Show über eine Graphic Novel, die sich selber als Graphic Novel inszeniert. So kann man den visuellen Stil wohl am besten umschreiben. Utopia ist stilistisch wohl so an Graphic Novels wie keine andere Real Life Serie (Adaptionen wie TWD versuchen ja eher ihren Thrill aus Realismus zu ziehen). Hier wird durch die oft sehr bunte (zB der Comicladen), teils extrem stilisierte (der Sturz von der Dachterasse) Bildästhetik eine unheimliche Nähe zum Thema geschaffen. Der ungewöhnliche Soundtrack tut sein übriges zur Atmosphäre bei.
Ist womöglich die einzige Möglichkeit, wie man eine solche Geschichte überhaupt erzählen kann. Durchgeknallte Geheimagenten, Nerds auf der Jagd nach einem geheimnisvollen Comicbuch, ein Staatsdiener, der eine Prostituierte schwängert und damit erpresst wird, überflüssige Impfstoffe zu importieren und Verschwörungen an jeder Ecke. Ich glaube, das kannst du gar nicht ernsthaft erzählen. Daher funktioniert auch etwa der rabenschwarze Humor als die Szene, in der Wilson Wilson blind mit der Knarre den Geräuschen des einen Entführers nachjagt, bis ins Extrem ausgespielt wird.
Kapiert, worum es eigentlich geht, hab ich auch nicht. Das könnte man als kleines Manko anlegen. Wobei man sagen muss, dass sich sowas bei einer Miniserie natürlich viel besser handhaben lässt, da der Zuschauer weiß, dass die Antworten nicht bis in alle Ewigkeit auf sich warten lassen.
10/10
Episode 2
Positiv: Es gab gleich mal eine ganze Handvoll Antworten: Wer ist Jessica Hyde, in welcher Verbindung steht sie zu den finsteren Mächten. Die Geheimorganisation wird von mehreren Seiten ausgeleuchtet und greifbarer gemacht ohne entmystifiziert zu werden. Die Graphic Novel wird inhaltlich mit dem Geschehen verknüpft und auch das russion flu vaccine hat mehr Kontext. Leider wirkte sich das deutlich auf das Tempo aus, das hinter der Auftaktfolge deutlich zurückstand - und das trotz weniger Sendezeit. Auch die Dynamik innerhalb der Gruppe finde ich bislang nicht überzeugend.
7/10
PS: Fand dieses DVD-Cover auf einer ungarischen Seite. Ist mit "Series 1" betitelt: http://www.sorozatguru.info/?p=85984
Zuletzt geändert von AlphaOrange am Mi 6. Feb 2013, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
